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Das Sturmproblem und mögliche Lösungen
#1
Der VfL Bochum ist ineffektiv vor dem Tor. Dennoch vertraut Peter Zeidler seinen Stürmern - weshalb ein Wechsel eines Akteurs im Sommer nicht zustande kam. 

Eine Sache war Peter Zeidler kürzlich besonders wichtig hervorzuheben. „Ohne Philipp Hofmann würden wir jetzt hier nicht stehen“, sagte der Trainer des VfL Bochum vor einigen Tagen. Gerade musste er erklären, warum seine Mannschaft die ersten drei Pflichtspielen verloren hat - und fast noch schlimmer - kein Tor erzielen konnte. Zwangsläufig stehen die Stürmer wie eben jener Hofmann, aber auch Moritz Broschinski in der Kritik. Sind sie es doch zuallererst, die vor dem gegnerischen Tor den Fuß oder wahlweise Kopf zur richtigen Zeit an die richtige Stelle halten sollen. Was sie weder beim Aus im DFB-Pokal gegen Regensburg, noch bei den Pleiten in der Liga gegen Leipzig und Gladbach hinbekamen. 

Aber, und das wollte Zeidler mit seiner Aussage unterstreichen, all seine Stürmer hätten die nötige Qualität für die Bundesliga. So sei es beispielsweise Hofmann im Relegations-Rückspiel bei Fortuna Düsseldorf gewesen, der mit seinem Doppelpack maßgeblich zum Klassenerhaltswunder in der vergangenen Saison beigetragen hat. Nun ist es aber kein Geheimnis, dass es im Fußball um das Hier und Jetzt geht. Darum, die Spiele in dieser Spielzeit zu gewinnen, Punkte zu holen. 

Dass dies maßgeblich an den Stürmern hängt, ist auch Zeidler bewusst. „Irgendwann wird der Bann brechen“, sagte er am Freitag auf der Pressekonferenz vor der Partie beim SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr). Am besten schon im Breisgau. „Wir haben viele gute Stürmer, die in Trainings und Testspielen getroffen haben“, sagt Zeidler. Nun gehe es darum, dies auch in der Liga zu tun. Der Test in der vergangenen Woche gegen Rot-Weiss Essen (3:1) gebe ihm zusätzlich Hoffnung. Schließlich hätte seine Mannschaft dort den Plan gut umgesetzt, viele Chancen kreiert für sechs, sieben, acht Tore. In Abschlusssituationen kommen seine Stürmer also, das war auch in den bisherigen Pflichtspielen der Fall. Hofmann, Broschinski, Myron Boadu und Co. waren aber nicht abgeklärt genug. 

Angebot für Moritz Broschinski
In der Vorbereitung glänzte Broschinski noch mit seiner Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, was ihm gegen Ende der Transferphase sogar einen namhaften Interessenten einbrachte. Union Berlin war nach Informationen dieser Redaktion sehr konkret an dem 23-Jährigen als Back-up für Jordan interessiert. Der Spieler, der in der Nähe von Cottbus unweit von Berlin groß geworden ist, hätte sich einen Wechsel vorstellen können. Doch unter anderem aufgrund des späten Zeitpunkt des Angebots der Unioner - wie übrigens schon im Winter bei Kevin Stöger - verzichtete der VfL auf den Transfer und die Einnahmen. Auch, weil Ersatz nicht zu verpflichten gewesen wäre. Zudem ist Bochum-Trainer Zeidler ein großer Fürsprecher des Stürmers, der auch aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes im Gegenpressing enorm wichtig für den VfL ist. „Angreifer müssen im modernen Fußball auch immer mit verteidigen“, sagte Zeidler unter der Woche. Broschinski tut dies ohne zu murren, wie Woche für Woche auf dem Platz zu sehen ist.

Auch Hofmann erfüllt weitaus mehr Aufgaben, als es aufgrund seiner Torquote den Anschein hat. Häufig kommt der bullige Stürmer, der erheblich an seiner Fitness gearbeitet hat und inzwischen ein anderer Athlet ist, als noch bei seiner Verpflichtung, dem Ball entgegen, verteilt diesen. Seine neue Spritzigkeit hilft ihm, schnell wieder den Weg vor das Tor zu finden. Kopfbälle sind seine große Stärke, wie Zeidler unter der Woche noch einmal betonte. Aber auch mit dem Fuß kann er es - wie im Test gegen Essen. 

Viele Offensivoptionen für Peter Zeidler
Beide dürften daher auch in Freiburg zunächst wieder beginnen. Wobei Zeidler nicht müde wird zu betonen, dass alle Offensivspieler ihre Einsatzzeiten bekommen werden. Dies gelte auch für Boadu, der immer noch Zeit benötigt, um sich nach verletzungsbedingt schwierigen eineinhalb Jahren wieder auf die Spielbelastung einzustellen. Wenngleich er die Vorbereitung bei der AS Monaco absolvierte - die Fitness bereitet noch leichte Sorgen. Aber auch dies ist klar: wäre Boadu nah an seiner Form, die er hatte, als er einst für 17 Millionen in die Mittelmeer-Metropole wechselte, würde er in dieser Saison nicht für den VfL spielen

Zudem drängen mit Aliou Baldé und Samuel Bamba, der im Testspiel gegen Essen auf sich aufmerksam gemacht hat, zwei schnelle Spieler auf Einsätze. Auch ein Lukas Daschner gesellt sich in diese Riege, von der Zeidler überzeugt ist. „Die Jungs brauchen auch Vertrauen. Das bekommen sie auch.“ Tore würden dieses Vertrauen entsprechend zurückzahlen. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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