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VfL bleibt Letzter und der „Verein für Leidensübungen“
#1
Nach dem 1:3 in Hoffenheim wird klar, dass der VfL „Themen“ aus der Vorsaison mitschleppt. Trainer Zeidler darf vorerst weitermachen. 

Der VfL Bochum bleibt der „Verein für Leidensübungen“. Und wenn die Verantwortlichen und Fans bisher geglaubt haben, spannender, nerviger als den Klassenerhalt in der Relegation und im Elfmeterschießen zu schaffen, dann müssen sie sich dieser Tage wohl schon darauf vorbereiten, dass eine weitere Steigerung möglich scheint. 

Als würde der Fußballgott sagen wollen: Relegation, Elfmeterschießen? Schnallt euch an, ihr werdet sehen: schlimmer geht immer. 

Dabei allerdings scheinen die Bochumer noch weit größere Probleme lösen zu müssen, als die Tatsache, dass die aktuelle Mannschaft mit dem 1:3 (0:1) bei der TSG Hoffenheim den letzten Platz festigte und die vielleicht schlechteste erste Hälfte eines VfL-Teams - in jedem Fall seit dem Wiederaufstieg - zeigte. Die ersten 45 Minuten waren eine nur schwer zu ertragende Mischung aus Arbeitsverweigerung, fehlender Körpersprache, Hilf-, Harm und Hoffnungslosigkeit. 

Systemfragen und Aufstellungssorgen
Vor allem wird immer deutlicher, dass es neben den aktuellen sportlichen Problemen mit Systemfragen und Aufstellungssorgen weitaus größere Baustellen zu geben scheint und dass die Bochumer Probleme aus der Vorsaison mit in die neue Saison genommen haben.

So ist beispielweise Manuel Riemann eins der Probleme, das aus der vergangenen in die jetzige herübergeschwappt ist. Am 19. November steht der Kammertermin „Riemann gegen den VfL“ bei Gericht an. Bis dahin hat er viel Zeit für Selfies mit den Fans bei den Heimspielen des VfL im VIP-Raum. Für Ruhe sorgt das nicht. 

Bei Riemann haben die Verantwortlichen zu spät durchgegriffen
Rückblickend lässt sich festhalten, dass die Verantwortlichen bei ihm zu spät konsequent gehandelt haben. Denn bevor die Situation am letzten regulären Spieltag nach dem Spiel bei Werder Bremen endgültig eskalierte und Riemann in der Relegation dann raus war, hatte es in den Tagen, Wochen, Monaten und Jahren zuvor immer mal wieder Vorfälle rund um und mit dem Torwart gegeben. Die aber wurden stets wegmoderiert.

Nach geschaffter Relegation wurde dann überdeutlich, dass Riemanns Rauswurf nicht bei allen Spielern gut ankam. Dass Philipp Hofmann und Maxi Wittek daran erinnerten, dass auch Riemann seinen Anteil am Klassenerhalt hatte, war inhaltlich richtig. Es zeigte aber eben auch, dass es einen Riss im Team gab - und vielleicht immer noch gibt. 

Diskussionen um Bier in der Kabine
Wie sehr Riemann noch Thema ist, zeigte sich jetzt bei der Diskussion um Bier in der Kabine, einem gemeinsamen Frühstück und Spaziergang bei Auswärtsspielen. Riemann machte da in der Vergangenheit selten mit. Das wiederum führte dazu, dass Trainer Peter Zeidler etwas kommentieren sollte, an dem er nicht beteiligt war. Zeidler ist Riemann, seitdem er beim VfL Bochum ist, nicht begegnet, er kennt Riemann nicht. Trotzdem sollte er dessen Verhalten und das Verhalten der Verantwortlichen einordnen, die Riemann die Sonderstellung durchgehen ließen. 

Maximal unglücklich läuft es auch bei der Personalie Bernardo. Er war in der vergangenen Saison bester Bochumer, sollte dann möglichst gewinnbringend verkauft werden. Interesse anderer Vereine gab es, aus einem Wechsel aber wurde nichts, zumal sich der Brasilianer in der Vorbereitung verletzte. 

Nun gab es auch noch einen Rückschlag, eine neuerliche Verletzung. Dass Bernardo seine Reha nun aber in Brasilien fortsetzt, deuten viele so, dass auch er den Verantwortlichen auf der Nase herumtanzt. Derzeit sieht es so aus, dass Bernardo den Verein spätestens im Sommer verlassen und der VfL keine Ablöse bekommen wird. 

Haltlose Diskussionen um Bier in die Fitnesswerte
Und als wären die Themen Riemann und Bernardo nicht schon groß genug, gab es haltlose Diskussionen um die Fitness-Werte des Teams oder eben nicht zu verstehende Diskussionen darum, warum es kein Bier in der Kabine mehr gibt.

Ganz oben auf den Problem-Berg kommen Ausfälle wichtiger Akteure und die Tatsache, dass vielen Akteuren die Bundesliga-Erfahrung fehlt. So reiht Dani de Wit, der das Label „Köningstransfer“ aufgepappt bekam, bisher fast ausschließlich eine schlechte Leistung an die nächste. Der designierte Abwehrchef Ivan Ordets verletzte sich zum Ende der Vorbereitung an der Schulter. 

Die Wetten auf Zeidler laufen
Matus Bero bekam in der vergangen Woche bei der Nationalmannschaft einen Schlag auf das Knie, fällt auf unbestimmte Zeit aus. Myron Boadu hat seine Verletzungsanfälligkeit mit zum VfL gebracht. Ausgerechnet vor dem wichtigen Spiel bei der TSG Hoffenheim fiel er aus. Ibrahima Sissoko war elf Tage mit der Nationalmannschaft unterwegs, spielte keine Minute, kam ganz spät zurück und war daher gegen Hoffenheim keine Option für die Startelf.

Die Ergebnisse und der Tabellenplatz 18 lassen dennoch, so läuft das Geschäft, Trainer Peter Zeidler weiter in den Mittelpunkt der Diskussionen rücken. Die Wetten laufen längst, dass er der erste Bundesligatrainer in dieser Saison ist, der freigestellt wird. Fest steht es aber noch nicht. 

Vorerst keine Entscheidung gegen Zeidler
Dem Vernehmen nach wollen die Verantwortlichen des VfL davon wegkommen, bei stärker werdendem Gegenwind reflexartig den Trainer zu wechseln. Und das eben auch aufgrund der ganzen Nebengeräusche und mitgeschleppter Probleme. Zumindest vorschnell wird es daher keine Entscheidungen gegen Zeidler geben. 

Man müsse vielleicht im Gegenteil die Reihen schließen und sich komplett hinter den Trainer stellen, heißt es. Ob das Großreinemachen kurzfristig hilft, ist aufgrund des anstehenden Programms nur schwerlich positiv zu beantworten. Am Sonntag kommen die Bayern ins Vonovia Ruhrstadion, dann geht es nach Frankfurt, daheim gegen Bayer Leverkusen und schließlich gegen den VfB Stuttgart. 

Gamboa verliert die Hoffnung nicht
Um da auf die Wende und den ersten Sieg zu hoffen, muss man schon Cristian Gamboa heißen. Der Routinier wurde gegen Hoffenheim spät eingewechselt, traf zum 1:2 und so hätte Bochum, wenn Lukas Daschner beim Elfmeter in der Schlussminute nicht den Ball zu Hoffenheims Torwart Oliver Baumann zurückgespielt hätte, fast einen Punkt mitgenommen.

Gamboa, muss, übersetzt aus dem costa-ricanischen, „der die Hoffnung niemals verliert“ heißen. „Momentan läuft viel gegen uns“, sagte er. „Vielleicht geht aber schon gegen die Bayern was. Da rechnet keiner damit, dass wir etwas holen. Wir müssen zusammenhalten und nicht weinen, wir müssen nach vorne blicken.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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