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Gamboa wird emotional:
#1
Cristian Gamboa spielt seine sechste Saison beim VfL Bochum. Derzeit spielt er wenig. Dass sich das ändert, ist kaum zu erwarten. 

Der historisch schlechte Start des VfL Bochum in die Bundesliga geht auch an Cristian Gamboa nicht spurlos vorbei. Der Mann, der die Sonne im Herzen trägt, in der Regel gute Laune und Optimismus versprüht, wirkt nach dem 0:1 gegen Werder Bremen und vor dem Spiel bei Union Berlin fast schon ungewöhnlich ratlos. Auch er weiß, dass viel deutet darauf hindeutet, dass er sich mit dem Abstieg aus der Bundesliga vom VfL Bochum verabschieden wird. Sein Vertrag läuft Ende dieser Saison aus. 

Drei Punkte, drei Bier. Es sind Sätze wie diese und vor allem seine Leistungen auf dem Platz, in Verbindung mit seiner stets freundlichen Art, die den ehemaligen Nationalspieler Costa Ricas über die Jahre zu einem der Fan-Lieblinge beim VfL Bochum gemacht haben. 2019 kam er zum VfL. Bis dahin hatte er in Schottland und Dänemark Meister- und Pokaltitel gesammelt, hatte an zwei Weltmeisterschaften teilgenommen. 

Gamboa hat dazu beigetragen, dass der VfL drei Mal die Klasse gehalten hat
Er war Stamm-Außenverteidiger, als der VfL Bochum in der Saison 2020/2021 die Rückkehr in die Bundesliga schaffte. Und er trug mit seiner Erfahrung, seiner selten gebremsten Emotionalität, seiner Dynamik, guten Zweikampfwerten und auch sehenswerten Toren dazu bei, dass Bochum drei Mal den Klassenerhalt schaffte.

Mit der Verpflichtung von Felix Passlack vor der vergangenen Saison aber sank die Zahl seiner Einsätze bereits. In der Vorsaison kam er auf 22 Einsätze, stand dabei aber nur zehn Mal in der Startelf. In dieser Saison stand er noch gar nicht in der Startelf, fünf Mal wurde er eingewechselt. Zuletzt für zehn Minuten beim 0:1 gegen Bremen. Das Ergebnis trug dazu bei, das VfL Bochum bei zwei Punkten bleibt und sieglos Letzter in der Bundesliga nach dem 13. Spieltag ist. 

Die Saison hat historisch schlechte Ausmaße angenommen
Diese Saison des VfL Bochum hat längst historisch schlechte Ausmaße angenommen. Der VfL ist seit 15 Bundesliga-Spielen sieglos und egalisierte damit den Vereinsnegativrekord aus der Saison 1992/93. So schlecht ist noch kein Team in eine Bundesliga-Saison gestartet, nicht einmal Tasmania Berlin, der Inbegriff der Bundesliga-Untauglichkeit. Der schlechteste Klub der Liga-Historie hatte nach 13 Spielen immerhin schon einmal gewonnen.

Noch weniger als die zwei Punkte hatte in 62 Jahren Bundesliga zu diesem Zeitpunkt der Saison lediglich 2021 die SpVgg Greuther Fürth, die am Ende mit 15 Zählern Rückstand abstieg - fast so chancenlos wie Tasmania 1966. 

Gamboa ist einer von nur sieben Torschützen
Trainer Dieter Hecking hat beim VfL die schwächste Defensive der Bundesliga stabilisiert, dem Team eine Ordnung und dessen Spiel Struktur gegeben - die schwächste Offensive stellt aber auch ihn vor riesige Probleme. „Wenn du keine Tore schießt“, sagte er, „wird‘s schwer.“

Das weiß auch Gamboa. Wobei er einer von nur sieben Torschützen des VfL Bochum in dieser Saison ist. Er traf zum zwischenzeitlichen 1:2 bei der 1:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim. Einen Tag später waren Trainer Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau Geschichte beim VfL Bochum.

Gamboa hat über die Jahre gelernt, positiv zu bleiben
Gamboa aber sagt auch ganz klar: „Wir müssen positiv bleiben. Es ist nicht einfach dieser Tage, aber die Saison ist noch lange nicht zu Ende. Es läuft gerade alles andere als optimal. Aber es geht weiter, das ist der VfL. Wir haben das Spiel gegen Bremen nicht gewonnen, haben wieder keine drei Punkte geholt, wir haben erst zwei Punkte.“ Da Kiel und Heidenheim auch verloren hätten, würden sie aber weiterhin in Reichweite bleiben. „Wir müssen auf uns schauen“, sagt Gamboa. „Es sind noch 21 Spiele, wir müssen positiv bleiben bis zum Ende.“

Gamboa hat genau das über die Jahre beim und mit dem VfL gelernt. „Ich bin jetzt fünf Jahre hier. Es ist auch in dieser Saison wieder ein mehr als schwieriger Start. Das ist typisch und gehört beim VfL mittlerweile wohl irgendwie dazu. Ich weiß, es ist schwer, wir haben erst zwei Punkte und die Hinrunde neigt sich dem Ende entgegen. Doch jedes Wochenende kommt eine neue Möglichkeit. Es ist eine schwierige Situation. Nicht nur für uns, sondern auch für die Fans, die Stadt. Wir müssen zusammenhalten, einen anderen Weg gibt es nicht.“ 

Gamboa: „Es geht nicht um mich, es geht um den VfL Bochum“
Und Gamboa lebt das vor. Dass er unzufrieden ist, weil er nicht spielt, ist klar. Öffentlich kritisieren würde er Trainer Dieter Hecking dafür nicht. Gamboa sagt dazu: „Wenn der Verein mich braucht, bin ich da. Ob es 15 Minuten sind, eine Minute oder 30 Sekunden oder wenn ich von Anfang an spiele.“

Er komme jeden Tag zum Training und versuche jeden Tag im Training alles zu geben. „Ich bin jetzt 35 Jahre alt, aber ich bin fit. Am Ende des Tages entscheidet der Trainer, wer spielt. Es ist aber nicht wichtig, ob ich spiele. Es geht nicht um mich, es geht um den VfL. Wichtig ist der Verein, wichtig sind drei Punkte und es ist nicht wichtig, wie viele Spielminuten ich bekomme.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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