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Anwalt erklärt, wie die Einspruch-Chancen stehen
#1
Der VfL Bochum wird Einspruch gegen das 1:1 in Berlin einlegen. Sportanwalt erklärt, wie es nun weitergeht und wie die Erfolgsaussichten sind. 

Auch nach dem 14. Bundesliga-Spieltag muss der VfL Bochum weiter auf den ersten Saisonsieg warten. Das letzte Wort ist nach dem 1:1 bei Union Berlin am Samstagnachmittag aber noch nicht gesprochen. Da ein Berliner Fan den Bochumer Torhüter Patrick Drewes in der Schlussphase mit einem Feuerzeug am Kopf getroffen hatte und Drewes verletzt nicht weiterspielen konnte, möchte der Revierklub gegen die Spielwertung vorgehen. „Wir werden Einspruch einlegen“, kündigte Geschäftsführer Ilja Kaenzig unmittelbar nach Abpfiff an. 

Nun haben die Bochumer zwei Tage Zeit, Einspruch beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) einzulegen. Dies muss schriftlich und mit einer kurzen Begründung bei der Zentralverwaltung des DFB erfolgen. Anschließend liegt die Entscheidung beim DFB-Sportgericht. Ist der Bochumer Einspruch erfolgreich, wird die Partie mit 2:0-Toren und drei Punkten für den VfL gewertet - es wären drei überaus wichtige Zähler im Abstiegskampf.  

Drewes-Verletzung für Sportanwalt eine Schwächung der Mannschaft
Geht es nach der Einschätzung des Dortmunder Sportanwalts Markus Buchberger, Professor für Sportrecht an der Hochschule Koblenz, stehen die Chancen auf einen Sieg am Grünen Tisch nicht schlecht. Der Jurist hat den Vorfall in Berlin live vor dem Fernseher verfolgt. „Ich beurteile die Erfolgschancen des VfL Bochum, eine andere Spielwertung zu erreichen, als realistisch“, erklärt er auf Nachfrage dieser Redaktion. 

Buchberger verweist auf Paragraf 17, Satz 2, b in der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB, in dem Einsprüche gegen Spielwertungen geregelt werden. Demnach rechtfertige eine „Schwächung der eigenen Mannschaft durch einen während des Spiels eingetretenen Umstand, der unabwendbar war und nicht mit dem Spiel und einer dabei erlittenen Verletzung im Zusammenhang steht“ einen Einspruch. 

Und Buchberger sieht die genannten Bedingungen als gegeben an: „Meiner Ansicht nach ist es objektiv eine auf der Hand liegende Schwächung, wenn die Mannschaft ohne gelernten Torhüter weiterspielen muss.“ Drewes konnte nach dem Kopftreffer schließlich nicht weiterspielen. Für die rund zweieinhalb Minuten, die nach der Unterbrechung nach absolviert wurden, rückte Stürmer Philipp Hofmann zwischen die Pfosten. Einen Ersatztorhüter konnte Trainer Dieter Hecking nicht ins Spiel bringen, da er bereits alle Wechsel ausgeschöpft hatte. 

Buchberger gibt zu bedenken: „Es ließe sich natürlich auch anführen, dass die Schwächung aufgrund der Kürze der verbliebenden Spielzeit nicht zum Tragen gekommen ist. Union hat ja keinen Torschuss mehr abgegeben, bei dem Hofmann der Ball beispielsweise durch die Hände gerutscht ist.“ Der in Dortmund ansässige Anwalt glaubt jedoch nicht, dass das Gericht dieser Interpretation folgen wird. „Das würde ja die Tür öffnen, dass zukünftig bei ähnlichen Vorfällen die gegnerische Mannschaft auch bei einer längeren Restspielzeit einfach keine Torchancen mehr sucht, weil dann keine eingetretene Schwächung nachgewiesen werden kann.“ 

Und so kann der VfL Bochum bald womöglich doch den ersten Saisonsieg feiern - wenn auch nicht auf dem Rasen. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Zudem: der VfL hatte seinerseits nicht mehr die sportlich faire Chance mit 9 Spielern, den Sieg noch zu erringen
Nur wer die Bitternis der Niederlage geschmeckt, weiß die Süße des Sieges zu schätzen!(M.F.B.Schneider)
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#3
Der VfL Bochum hat nach der knapp halbstündigen Spielunterbrechung aufgrund eines Feuerzeugwurfs im Auswärtsspiel gegen Union Berlin Einspruch gegen die Spielwertung angekündigt. Wie läuft solch ein Einspruch ab? 

Die Bochumer Seite zumindest ist sich sicher, die drei Punkte für das Spiel bei Union Berlin am grünen Tisch zu bekommen. Die Partie in der Alten Försterei musste nach einem Feuerzeugwurf in Richtung des VfL-Keepers Patrick Drewes für gut eine halbe Stunde unterbrochen werden, nach Ansicht von Geschäftsführer Ilja Kaenzig hätte sie eigentlich sogar abgebrochen werden müssen. Stattdessen aber ging es mit einem Nichtangriffspakt weiter, die Partie endete schließlich mit 1:1.

"Das Regelwerk ist ganz klar. Wir hatten unser Wechselkontingent ausgeschöpft, der sportliche Nachteil war schon gegeben", führte Kaenzig seine Argumentation weiter aus. Drewes konnte nämlich nicht mehr weiterspielen, Bochum musste das Spiel zu Neunt - in der ersten Halbzeit hatte bereits Koji Miyoshi die Rote Karte gesehen - zu Ende bringen. 

Entsprechend kündigte der VfL schon kurz nach Spielende an, Protest gegen die Spielwertung einlegen zu wollen. Dieser muss laut Paragraf 17 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB innerhalb von zwei Tagen nach Ablauf des Tages, an dem das Spiel stattgefunden hat, schriftlich begründet eingereicht werden. Bochum muss zudem innerhalb der Einspruchsfrist eine Einspruchsgebühr in Höhe von 500 Euro an den DFB zahlen, "sonst ist der Einspruch unwirksam", wie es von Seiten des Verbands heißt. Dies soll laut VfL am Montag geschehen. 

"Schwächung durch unabwendbaren Umstand"
Wichtig für den VfL ist Punkt 2. b) des Paragrafen, in dem es um potenzielle Begründungen für Einsprüche gegen die Spielwertung geht. Dort wird die "Schwächung der eigenen Mannschaft durch einen während des Spiels eingetretenen Umstand, der unabwendbar war und nicht mit dem Spiel und einer dabei erlittenen Verletzung im Zusammenhang steht", angeführt. Keeper Drewes war nach Angaben von Cheftrainer Dieter Hecking in der Kabine benommen und wurde später zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. 

In erster Instanz entscheidet über den Einspruch laut Ordnung das Sportgericht, als Berufungsinstanz dann das Bundesgericht. Im Falle einer Spielwiederholung müsste die Partie am gleichen Ort neu ausgetragen werden. 

Quelle: Kicker.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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