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Rückendeckung für Horn nach 0:1-Patzer
#1
Eine defekte Lautsprecheranlage, viele Ausfälle, kein Tor, ein Patzer: Gegen Hoffenheim kam viel zusammen beim VfL Bochum. In München kehren zwei Stammkräfte wohl zurück. 

Als der VfL Bochum nach der Pause mächtig aufs Gaspedal drückte, dem 1:0 nahe war, die Fans mitriss, gab die Lautsprecher-Anlage im Ruhrstadion ihren Geist auf. Eine deutlich leisere Not-Anlage half bis zur 70. Minute aus, irritierte zwischendurch mit Testläufen. Die Musik zum Tor, Can-Can oder auch Sirtaki, hätte es also in dieser Drangphase nicht gegeben, und irgendwie ahnte man da: Sie wird auch nicht nötig sein an diesem Samstag. 

Bochum investierte viel, war im Abschluss aber zu schwach. 0:1 gegen die TSG Hoffenheim, eine „ärgerliche“ Niederlage, meinte Trainer Dieter Hecking. Von einem „herben Rückschlag“ wollte Stürmer Philipp Hofmann da nicht sprechen, eher von einem „Ergebnis-Dämpfer. Die Leistung war völlig in Ordnung, wir müssen aber die Tore machen“, sagte der einsatzfreudige, im Abschluss aber erneut glücklose Angreifer des VfL. 

VfL in fast allen Statistiken vorne - aber „das Tor fehlt“
Bochum hatte mehr Torschüsse, mehr Ecken, mehr Flanken (23 zu 8!). Bochum gewann mehr Zweikämpfe, hatte deutlich mehr Ballbesitz: Auf 58 Prozent Spielanteile brachten es die Bochumer gegen die potenziell allein dank ihrer individuellen Qualität ja spielstarken Hoffenheimer.

Doch ein kapitaler Bock entschied die Partie für die Gäste. Einen Aufsetzer aus über 20 Metern von Hoffenheims starken Supertalent Tom Bischof ließ Horn über seinen Handschuh rutschen. Es war der erst zweite Hoffenheimer Schuss, der Horn prüfte. Mehr ließen seine defensiv aufmerksamen Vorderleute in einem von intensiven Zweikämpfen geprägten Spiel nicht zu. 

Hofmann zu Horn: „Wir werden ihn wieder auffangen“
„Dass wir durch so einen Fehler das Spiel verlieren, tut mir für Timo auch Leid. Aber wir werden ihn wieder auffangen“, sagte Hofmann. Auch der starke Bernardo meinte: „Das ist kein großes Thema. Er hat es letzte Woche sehr gut gemacht, heute ist ihm ein Fehler passiert. Ich hatte bei meinem Riesenfehler in Wolfsburg Glück, Timo hatte heute Pech.“

Horn selbst redete nicht drumherum. „Den Ball muss ich halten“, sagte der Torwart bei Sky. „Das Schlimmste ist, morgen wach zu werden und das wieder im Kopf zu haben. Das tut mir leid für den Verein“, sagte er. „Dass wir das Spiel so verlieren, ist eine riesige Enttäuschung.“ 

Keine neue Torwart-Diskussion
Der Routinier bestritt erst sein drittes Spiel für Bochum, nachdem er Patrick Drewes als neue Nummer eins abgelöst und gegen Dortmund (2:0) und Wolfsburg überzeugt hatte.  Eine neuerliche Torwart-Diskussion aber erstickte Trainer Dieter Hecking gleich im Keim: „Er ist die Eins“, sagte er auf die entsprechende Frage. Nach dem Wechsel von Drewes zu Horn hatte Hecking bereits betont, dass er grundsätzlich bis Saisonende das Vertrauen genieße.

Hofmann und seine Kollegen hätten den Keeper schon auf dem Platz aufbauen, den Patzer zur Randnotiz verkommen lassen können. Der Kapitän vergab gleich zu Beginn eine gute Möglichkeit, scheiterte später per Kopf, scheiterte mit dem Fuß, köpfte an den Arm von Hoffenheims Akpoguma – eine Frage der (fehlenden) Abschluss-Qualität, auch wenn Hofmann gewohnt fleißig war.

Ordets und Masovic könnten in München wieder dabei sein
Auch Matus Bero und Tom Krauß vergaben zwar nicht erstklassige, aber gute Möglichkeiten für den überwiegend dominanten VfL, der den letzten Tick in der entscheidenden Zone aber vermissen ließ. „Uns fehlte das Tor“, meinte denn auch Bernardo nach einem „okay bis guten Spiel von uns“.

Dabei musste Trainer Hecking neben Gerrit Holtmann und Myron Boadu kurzfristig auf Ivan Ordets und Erhan Masovic verzichten. Masovic ist krank, wird nächste Woche zurückerwartet, rechtzeitig zum Spiel beim FC Bayern am nächsten Samstag. Ordets plagten Hüftprobleme. „Wir wollten kein Risiko eingehen“, sagte Hecking. 

Der Ukrainer dürfte nächste Woche wieder dabei sein. Holtmann (Muskelfaserriss) und wohl auch Boadu (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) werden in München fehlen. Der gegen die TSG mal wieder schmerzlich vermisste Torjäger Boadu dürfte im Heimspiel gegen Frankfurt dann wieder eine Option sein. 

Lob für Medic von Hecking: „Er war stabil und präsent“
Ordets‘ Vertreter Jakov Medic allerdings erledigte seinen Job aufmerksam, Hecking lobte ihn für eine gute Leistung: „Er war sehr stabil und präsent.“ Überhaupt arbeitete der VfL defensiv stark.

Ein Manko zeigte sich indes nach dem 0:1: Die Alternativen von der Bank, Moritz Broschinski, Koji Miyoshi, Dani de Wit, sie stachen nicht. Auch nach zahlreichen Wechseln kam kein neuer Schwung mehr ins VfL-Spiel, bei den Leistungsträgern schwanden die Kräfte. Hoffenheim konnte die Partie nach der Führung recht souverän nach Hause bringen. 

Hecking optimistisch: „Die Mannschaft gibt Vollgas“
„Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen“, meinte Hecking. „Wir wissen, woran wir arbeiten müssen, wo wir auch an Grenzen stoßen. Aber ich bin sehr optimistisch, weil die Mannschaft Vollgas gibt und auch heute wieder alles reingeworfen hat.“

Und weil der VfL sich ja weiterhin auch auf die Schwäche der Konkurrenz verlassen kann: St. Pauli und Heidenheim verloren erneut ihre Partien. Dank des Sieges am Grünen Tisch am Freitag vor dem DFB-Bundesgericht bleibt der VfL zehn Spiele vor Schluss auf Relegationsrang 16 mit zwei Punkten vor Heidenheim. Der FC St. Pauli ist nur vier Punkte entfernt. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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