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Präsidium sendet ein starkes Signal
#1
Der VfL Bochum hat Dirk Dufner als Sport-Geschäftsführer verpflichtet. Das Präsidium hat damit sein Wort gehalten. Ein Kommentar. 

Bis Ende März wollte das Präsidium des VfL Bochum in Zusammenarbeit mit Geschäftsführer Ilja Kaenzig einen neuen Sport-Geschäftsführer präsentieren. Zwei Tage vor Ablauf der selbst gesteckten Frist hat der VfL Fakten geschaffen. Dirk Dufner wird der neue starke Mann an der Seite von Ilja Kaenzig. 

Vorausgegangen waren etliche Gespräche mit Kandidaten. Michael Mutzel gehörte dazu, auch Jörg Schmadtke. Zwei von vielen Kandidaten. Weitere Namen drangen zumindest nicht in die große Öffentlichkeit. Dufner tauchte nirgendwo auf. 

Das spricht nicht gegen den neuen Mann, sondern für den VfL Bochum. Das Präsidium arbeitete im Hintergrund, suchte nach einer für alle tragfähigen Lösung. Es ging auch um Einstimmigkeit. Eine Maxime, die Sinn macht - gerade in diesen Zeiten beim VfL. 

Neuwahlen des Präsidiums stehen im Juni an
Im Juni stehen nach internem Zoff Neuwahlen an. Hans-Peter Villis wurde von der Mehrheit seiner Kollegen als Präsident abgewählt im Januar, Uwe Tigges übernahm den Vorsitz. Beide werden wohl in verschiedenen Teams kandidieren am 14. Juni (11 Uhr), wenn die Mitglieder den neuen Aufsichtsrat/das Präsidium wählen. Im Hintergrund laufen längst Gespräche, wer mit wem ins Rennen geht. Offen ist, wer dann ab Sommer den Klub lenkt und führt.

Ein Sportchef, der dem einen oder dem anderen nicht gepasst hätte, wäre zum Scheitern verurteilt gewesen. Anders als bei Jörg Schmadtke, der die größtmögliche Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen und womöglich auch mehr Macht im Klub beansprucht hätte, herrschte bei Dirk Dufner zügig Einigkeit. 

Bei der Wahl von Dirk Dufner herrscht Einigkeit
Mag sein, dass der 57-Jährige nicht der Mann ist, der überall sofort für ein lautes Hurra sorgt wie der große Name Schmadtke. Aber in den Gesprächen mit Uwe Tigges und letztlich allen Präsidiumsmitgliedern hat Dirk Dufner, so hört man es übereinstimmend, alle mitgenommen, alle überzeugt. Das ist die Basis für einen guten, einen für den VfL hoffentlich erfolgreichen Neustart auf dieser Position.

Das Präsidium jedenfalls hat in dieser schwierigen Phase nach reichlich internem Theater und externer Kritik in den letzten Monaten gezeigt, dass es zum Wohle des Klubs stillhalten und vor allem an einem Strang ziehen kann. Was im Fall des Sport-Geschäftsführers sicherlich schwieriger war als im Fall des Trainers: Auch Dieter Heckings Vertragsverlängerung für den Fall des Klassenerhalts, federführend gemanagt von Ilja Kaenzig und mitgetragen vom Präsidium, ist erst seit vier Tagen offiziell. 

Bei Hertha nicht gut gelitten - Erfahrung und Netzwerk
Der Trainer bleibt zumindest im Erfolgsfall, der Geschäftsführer kommt in jedem Szenario: Trotz des Abrutschens auf Abstiegsrang 17 nach dem 1:3 in Leverkusen ist es eine gute Woche für den VfL Bochum.

Dufner soll dabei mit seiner Art beeindruckt haben und ins Profil passen. Als einer, der anpackt, ein Netzwerk mitbringt, erfahren, teamfähig und integer ist und aus vergleichsweise wenig Geld viel machen will. Bei Hertha BSC waren die Verhältnisse in jedweder Beziehung andere. Dort soll Dufner als Kaderplaner unter Fredi Bobic gelinde gesagt keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. 

Anders als beim SC Freiburg, wo Dufner sechs Jahre arbeitete, länger als bei seinen weiteren Stationen VfB Stuttgart, 1860 München und Hannover 96. Am Ende soll es in Freiburg zu Spannungen zwischen ihm und Trainer Christian Streich gekommen sein, was Dufner aber bestritt: „Wir haben uns ganz fair getrennt. Es war vorbildlich“, sagte er damals. 

Dufner muss sofort tatkräftig loslegen
In Bochum jedenfalls wartet umgehend viel Arbeit auf ihn. Das Präsidium hat seinen bereits im Dezember erklärten Zeitplan zwar eingehalten, Ilja Kaenzig und Dieter Hecking haben bereits etliche Gespräche mit aktuellen Spielern und potenziellen Zugängen geführt.

Doch im April und Mai entscheidet sich die Liga-Zugehörigkeit des VfL, die Weichen für die Saison darauf müssen jetzt zweigleisig gestellt werden, federführend im sportlichen Bereich nun von Dirk Dufner. Beim Kader, aber auch in anderen Bereichen wie etwa der Scouting-Abteilung, die neu strukturiert werden soll. Die Zeit drängt: Eine Art Einarbeitungs- und Eingewöhnungszeit kann sich Dirk Dufner in Bochum nicht leisten. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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