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Kollektiv-Versagen
#1
Der VfL Bochum spielte gegen Stuttgart desaströs, eine Einheit war in keiner Weise zu erkennen. Gab es zuletzt zu viel Lob? Ein Kommentar. 

0:4 verlor der VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart, und wenn dieses Ergebnis sogar noch die beste sportliche Nachricht ist aus dem Ruhrstadion, dann sagt das alles über die Leistung des VfL an diesem rabenschwarzen Samstag. 

Bochum fehlte es gegen Stuttgart an allem, was Erstliga-Fußball ausmacht und an vielem, was er in den letzten Wochen selbst gezeigt hat. An Willen, Kompaktheit, Einsatzfreude, Intensität, Bewegung, Geschlossenheit. Wenn man nur nebenher läuft, muss man von Spielfluss und Kreativität gar nicht erst sprechen. 

Besonders erschreckend: Keiner bäumte sich auf, wehrte sich mit 100 Prozent Bereitschaft, keiner riss andere mit. Im Gegenteil: Manche Spieler nahmen das Schicksal mit hängenden Schultern so hin. Manche Spieler fielen mehr damit auf, dass sie ihre Mitspieler anmotzten, als selbst voranzugehen. Myron Boadu zum Beispiel. 

Hecking spricht von kollektivem Versagen
Es wäre völlig unangebracht, die Pleite allein an dem Niederländer festzumachen. Trainer Dieter Hecking sprach sinngemäß von einem kollektiven Versagen in allen Mannschaftsteilen, bezog sich selbst als Teil des Teams mit ein, weil er zu spät auf das früh sich anbahnende Debakel reagierte. Auch im kleinen Journalistenkreis nach der Pressenkonferenz vermied es der Trainer, über Einzelne zu richten in der Öffentlichkeit.

Intern, so viel ist sicher, wird er sich die Mannschaft und auch einzelne Spieler vorknöpfen.

Torjäger Boadu wurde von vielen Fans und Medien, auch von dieser Redaktion, oft genug gefordert als wichtiger Unterschiedspieler, der die womöglich entscheidenden Treffer erzielen kann. Gegen Stuttgart motzte Boadu immer wieder sichtbar über die Fehlpässe seiner Kollegen, die ihm nicht den Ball in den Fuß servierten, ihn nicht so bedienten, wie er es gerne hätte. Wer so viel fordert, muss aber auch selbst vorangehen. Und wenn Boadu den Ball am Fuß mal hatte, verlor er ihn auch gleich wieder. 

Boadu steht stellvertretend für die gesamte Mannschaft
Boadu stand stellvertretend für ein Team, das gegen Stuttgart kein Team war, keine Einheit. Schon in einem Training deutete sich das an, meinte Hecking, ohne Details zu nennen. War das Lob für die Bochumer Profis für ihre guten Leistungen gegen die Topteams Frankfurt und Leverkusen, natürlich auch zuvor beim FC Bayern zu viel des Guten angesichts des Absturzes auf Rang 17? Hatte es zumindest unbewusst zur Haltung geführt: Wir sind doch gut, so können wir nicht absteigen, gegen eher schlagbare Gegner kommen die nötigen Siege dann wie von allein? Zu den eher schlagbaren Gegnern zählte im heimischen Ruhrstadion aufgrund der bisher eher schwachen Rückrunde auch der VfB Stuttgart.

Und dazu zählt nun auch der FC Augsburg, trotz einer formidablen Rückrunde mit nur einer Niederlage aus den letzten zwölf Partien, dem 1:3 gegen Spitzenreiter Bayern, trotz nur fünf Gegentoren in dieser Zeit. Spieler wie Trainer redeten nach der Pleite gegen den VfB nicht drumherum: Eine solche Leistung darf sich in den letzten sechs Saisonpartien und vielleicht ja auch noch der Relegation nicht einmal im Ansatz wiederholen. 

Konkurrenz spielt für den VfL Bochum
So flatterten die besten Nachrichten des Tages aus anderen Stadien nach Bochum: Mainz glich noch aus gegen Kiel, Leverkusen traf in der Nachspielzeit zum 1:0 in Heidenheim. Der VfL, der noch in Heidenheim antritt, hat damit den Klassenerhalt via Relegation weiterhin selbst in der Hand.

Jetzt wird sich zeigen, ob die Mannschaft aus dem Debakel gelernt hat, sie komplett fokussiert ist auf den Abstiegskampf, sie trotz eines sich ja längst anbahnenden Umbruchs im Sommer zusammenhält. Ob sie den Charakter hat, den Abstiegskampf ohne Wenn und Aber in den kommenden Wochen anzunehmen. Im Training - und im Spiel. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Ein Blick auf die Auftritte von Heidenheim und Kiel sollten da heilsam sein. Die legen seit Wochen sehr gute Auftritte hin und haben den Abstieg lange nicht akzeptiert.
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#3
(04-06-2025, 12:17 PM)Scheffkoch schrieb: Die legen seit Wochen sehr gute Auftritte hin und haben den Abstieg lange nicht akzeptiert.

Das gilt im Wesentlichen aber auch für den VfL. Einzig fehlen die Ergebnisse.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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