05-05-2025, 09:13 AM
Dieter Hecking verlängert nach sieben Sieglos-Spielen seinen Vertrag auch für die 2. Liga. Das hilft dem VfL Bochum - aus mehreren Gründen. Ein Kommentar.
Fünf Niederlagen, zwei Remis in den letzten sieben Partien: Das ist die Bilanz des VfL Bochum. Nur vier Tore hat er dabei erzielt. Er liegt auf Platz 18 mit elf Punkten in der Rückrunden-Tabelle. Er liegt auf Platz 18 mit 22 Punkten nach 32 Spieltagen. Der Abstieg wäre noch nie so verdient wie jetzt.
Zwei Spieltage vor Schluss sind die Chancen auf den Klassenerhalt bei vier Punkten Rückstand auf den Sechzehnten Heidenheim und drei auf die zurzeit furios auftrumpfenden Kieler sehr gering - rein rechnerisch. Gefühlt ist der Abschied aus der Bundesliga nach vier Jahren Erstklassigkeit angesichts der eigenen Harmlosigkeit besiegelt nach dem 0:0 im „Endspiel“ in Heidenheim.
Es sind schon Trainer mit deutlich besserer Bilanz vor die Tür gesetzt worden. Auch in Bochum.
Gegen den Trend des Trainerwechsel-Wahnsinns - aus diesen Gründen
Genau in diesem Moment aber setzt der VfL ein Zeichen gegen den allgemeinen Trend des Trainerwechsel-Wahnsinns im Profifußball. Sendet auch und vor allem Dieter Hecking selbst ein wichtiges Signal. Der 60-Jährige bleibt beim VfL auch in der 2. Liga. Er soll den sportlichen Neuanfang entscheidend gestalten. Und das ist gut so.
Als Hecking kam, lag der Verein am Boden, hatte das Team erst einen Punkt geholt aus neun Partien. Hecking richtete die Mannschaft wieder auf, belebte den ganzen Klub. Er ist authentisch, kommt an: bei den meisten Spielern, Mitarbeitern, Fans, Sponsoren. Er ist ein Typ auch für die Medien, mit dem der VfL Bochum Aufmerksamkeit erzeugt, die er gerade in der 2. Liga jenseits des Rasens benötigt im großen Show-Business.
Hecking spricht die Sprache der Fußballer, der Fans, ist nahbar, ohne an Respekt zu verlieren. Seine Erfahrung, seine Ausstrahlung, seine öffentliche Präsenz sind Gold wert für den Verein, der ja seit Wochen um sein Ja-Wort buhlte.
Nicht alle Maßnahmen fruchten - Kader-Baustelle nicht in seiner Verantwortung
Sportlich betrachtet blieb auch Hecking nicht fehlerfrei. Seine eher defensive Herangehensweise auch gegen Union und Heidenheim, sein Festhalten an der Dreier-/Fünferkette führten zuletzt nicht zum Erfolg. Und auch Hecking hat es nicht geschafft, Myron Boadu zu dem Schlüsselspieler zu machen, der er hätte sein müssen für den Klassenerhalt.
Letztlich aber hat Hecking einen Kader übernommen, der in der geplanten Raute unter Vorgänger Peter Zeidler nicht funktionierte, der defensiv stabilisiert werden musste, sonst wäre Bochum bereits vor Wochen abgestiegen.
Hecking konnte einige Fehler aus dem Sommer korrigieren, auch in der Wintertransferphase, als er mit Geschäftsführer Ilja Kaenzig den mit Unzufriedenen überfüllten Kader verkleinerte und mit Tom Krauß und Georgios Masouras verstärkte. Benötigte Schienenspieler allerdings fand er nicht, einige Probleme blieben ungelöst. Die Verantwortung für den letztlich fehlgeplanten Kader aber trug Hecking nicht.
Zwei Kernaufgaben für Dieter Hecking - Am künftigen Kader muss er sich messen lassen
In der kommenden Saison sieht das anders aus. Hecking, der selbst ein großes Netzwerk hat, wird gemeinsam mit Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner einen weitgehend neuen Kader zusammenstellen. Neue und aktuelle Spieler wissen nun, mit welchem Trainer sie es zu tun bekommen - die Basis für die entscheidenden Gespräche ist gelegt. Vor allem deshalb wurde es Zeit, dass Hecking sich entscheidet.
Zwei Ziele haben Priorität: Hecking soll Talente zu gestandenen Profis formen. Und der VfL will oben mitspielen in der 2. Liga. Dass der Klub ihm die Perspektive bot, einen gehobenen Zweitliga-Kader zu ermöglichen, war ja Kernbedingung für sein Ja-Wort. An diesen Zielen werden sich Dufner und Hecking ab dem Sommer messen lassen.
Gegen den Abstiegs-Frust: Ein kluger Schachzug des VfL Bochum
Der VfL Bochum und Hecking haben mit ihrem Signal jedenfalls bereits damit begonnen, den Frust der desaströsen Abstiegssaison im Umfeld, bei den Fans gar nicht erst zu übermächtig werden zu lassen. Sie haben den Blick bereits auf eine bessere Zukunft gelenkt. Ein kluger Schachzug - und eine gute Nachricht für Bochum.
Quelle: WAZ.de
Fünf Niederlagen, zwei Remis in den letzten sieben Partien: Das ist die Bilanz des VfL Bochum. Nur vier Tore hat er dabei erzielt. Er liegt auf Platz 18 mit elf Punkten in der Rückrunden-Tabelle. Er liegt auf Platz 18 mit 22 Punkten nach 32 Spieltagen. Der Abstieg wäre noch nie so verdient wie jetzt.
Zwei Spieltage vor Schluss sind die Chancen auf den Klassenerhalt bei vier Punkten Rückstand auf den Sechzehnten Heidenheim und drei auf die zurzeit furios auftrumpfenden Kieler sehr gering - rein rechnerisch. Gefühlt ist der Abschied aus der Bundesliga nach vier Jahren Erstklassigkeit angesichts der eigenen Harmlosigkeit besiegelt nach dem 0:0 im „Endspiel“ in Heidenheim.
Es sind schon Trainer mit deutlich besserer Bilanz vor die Tür gesetzt worden. Auch in Bochum.
Gegen den Trend des Trainerwechsel-Wahnsinns - aus diesen Gründen
Genau in diesem Moment aber setzt der VfL ein Zeichen gegen den allgemeinen Trend des Trainerwechsel-Wahnsinns im Profifußball. Sendet auch und vor allem Dieter Hecking selbst ein wichtiges Signal. Der 60-Jährige bleibt beim VfL auch in der 2. Liga. Er soll den sportlichen Neuanfang entscheidend gestalten. Und das ist gut so.
Als Hecking kam, lag der Verein am Boden, hatte das Team erst einen Punkt geholt aus neun Partien. Hecking richtete die Mannschaft wieder auf, belebte den ganzen Klub. Er ist authentisch, kommt an: bei den meisten Spielern, Mitarbeitern, Fans, Sponsoren. Er ist ein Typ auch für die Medien, mit dem der VfL Bochum Aufmerksamkeit erzeugt, die er gerade in der 2. Liga jenseits des Rasens benötigt im großen Show-Business.
Hecking spricht die Sprache der Fußballer, der Fans, ist nahbar, ohne an Respekt zu verlieren. Seine Erfahrung, seine Ausstrahlung, seine öffentliche Präsenz sind Gold wert für den Verein, der ja seit Wochen um sein Ja-Wort buhlte.
Nicht alle Maßnahmen fruchten - Kader-Baustelle nicht in seiner Verantwortung
Sportlich betrachtet blieb auch Hecking nicht fehlerfrei. Seine eher defensive Herangehensweise auch gegen Union und Heidenheim, sein Festhalten an der Dreier-/Fünferkette führten zuletzt nicht zum Erfolg. Und auch Hecking hat es nicht geschafft, Myron Boadu zu dem Schlüsselspieler zu machen, der er hätte sein müssen für den Klassenerhalt.
Letztlich aber hat Hecking einen Kader übernommen, der in der geplanten Raute unter Vorgänger Peter Zeidler nicht funktionierte, der defensiv stabilisiert werden musste, sonst wäre Bochum bereits vor Wochen abgestiegen.
Hecking konnte einige Fehler aus dem Sommer korrigieren, auch in der Wintertransferphase, als er mit Geschäftsführer Ilja Kaenzig den mit Unzufriedenen überfüllten Kader verkleinerte und mit Tom Krauß und Georgios Masouras verstärkte. Benötigte Schienenspieler allerdings fand er nicht, einige Probleme blieben ungelöst. Die Verantwortung für den letztlich fehlgeplanten Kader aber trug Hecking nicht.
Zwei Kernaufgaben für Dieter Hecking - Am künftigen Kader muss er sich messen lassen
In der kommenden Saison sieht das anders aus. Hecking, der selbst ein großes Netzwerk hat, wird gemeinsam mit Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner einen weitgehend neuen Kader zusammenstellen. Neue und aktuelle Spieler wissen nun, mit welchem Trainer sie es zu tun bekommen - die Basis für die entscheidenden Gespräche ist gelegt. Vor allem deshalb wurde es Zeit, dass Hecking sich entscheidet.
Zwei Ziele haben Priorität: Hecking soll Talente zu gestandenen Profis formen. Und der VfL will oben mitspielen in der 2. Liga. Dass der Klub ihm die Perspektive bot, einen gehobenen Zweitliga-Kader zu ermöglichen, war ja Kernbedingung für sein Ja-Wort. An diesen Zielen werden sich Dufner und Hecking ab dem Sommer messen lassen.
Gegen den Abstiegs-Frust: Ein kluger Schachzug des VfL Bochum
Der VfL Bochum und Hecking haben mit ihrem Signal jedenfalls bereits damit begonnen, den Frust der desaströsen Abstiegssaison im Umfeld, bei den Fans gar nicht erst zu übermächtig werden zu lassen. Sie haben den Blick bereits auf eine bessere Zukunft gelenkt. Ein kluger Schachzug - und eine gute Nachricht für Bochum.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."