Vor 9 Stunden
Dem Abstieg aus der 1. Liga soll möglichst sofort die Rückkehr folgen. Der VfL-Trainer skizzierte den Plan - und widersprach Bayerns Ministerpräsident Söder.
Dieter Hecking war durchaus anzumerken, was tags zuvor passiert war. Der Trainer des VfL Bochum wurde am Sonntagmittag direkt aus dem Medienraum im Vonovia Ruhrstadion in den Doppelpass bei Sport1 zugeschaltet. Er habe genug geschlafen, sagte er zwar, und dass er selten Probleme habe, schlafen zu können. Eine gewisse Müdigkeit aber war ihm dennoch anzusehen. Einen Tag, nachdem mit dem 1:4 gegen Mainz der Abstieg aus der Bundesliga feststand, überzeugte er aber mit gewohnter Schlagfertigkeit und dem Blick voraus in die kommende Zweitliga-Saison.
Zunächst erzählte er, wie der Sonntagmorgen nach dem Abstieg verlaufen war. Spieler, Trainer und Betreuer des VfL Bochum hatten sich zum gemeinsamen Frühstück am Ruhrstadion getroffen. Es sei auch um das Spiel gegen Mainz gegangen, sagte Hecking. „Aber ich habe dann auch gesagt, nehmt das Positive mit, das, was nach dem Spiel passiert ist. Wir hatten das Glück, dass wir zwei absolute Legenden verabschieden konnten, konnten ihnen auch Einsatzzeiten geben.“
VfL trifft auf Ex-Clubs von Dieter Hecking
Damit sei die Stimmung ein Stück weit gerettet gewesen. „Was die Fans da veranstaltet haben“, sagte Hecking, „habe ich so im deutschen Fußball noch nicht erlebt. Das spricht für die Einzigartigkeit des Vereins. Und das ist einer der Gründe, warum ich mich entschlossen habe, auch in der 2. Liga zu bleiben.“
In der wird es für ihn ein Wiedersehen mit einiger seiner ehemaligen Vereine geben. Hecking war, bevor er zum VfL Bochum wechselte, in der Vergangenheit auch für die aktuellen Zweitligisten Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg aktiv. Bei den Partien gegen Nürnberg, Hecking war dort vor seinem Engagement in Bochum vier Jahre als Sportvorstand tätig, könnte es zu einem weiteren Wiedersehen mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kommen. Der ist bekennender Fan der Nürnberger Fußballer.
Keine Geschenke für Söder und Nürnberg
Bereits am Sonntag machte Hecking klar, dass er nicht vorhat, in der kommenden Saison Geschenke an seine ehemaligen Clubs zu verteilen. Auch wenn Söder es mit warmen Worten versuchte. Mit Bochum fühle er immer mit, sagte Söder. „Der VfL Bochum steigt auch immer wieder auf und ab. Ich finde es spannender, wenn man auf- und absteigt, als wenn man irgendwo in der Bundesliga drei Saisons um Platz zwölf macht. Da ist keine Emotion dahinter. In sofern können die Bochumer in der 2. Bundesliga schon was reißen. Ich habe nur den Wunsch, dass sie gegen Nürnberg verlieren, aber sonst sehr erfolgreich sind.“
Hecking aber blieb klar und direkt: „Ich glaube nicht, dass das so kommt. Da will ich schon die sechs Punkte selber haben. Bei aller Sympathie für Nürnberg.“
Großer Umbruch als Chance
Zuvor war Hecking von Doppelpass-Moderator Florian König nach der Entwicklung in dieser Saison und dem Abstieg gefragt, worden. „Wir hatten die Chance, den Klassenerhalt zu schaffen“, wiederholte Hecking, was er bereits am Samstag nach dem 1:4 gegen Mainz und dem damit verbundenem Abstieg gesagt hatte. „Aber es ist die bittere Wahrheit geworden, dass wir abgestiegen sind.“
Bochum stehe nun ein Umbruch bevor. „Es wird Abgänge geben und wir müssen wieder Qualität in den Kader führen.“ Man müsse jeden Stein umdrehen, „es gibt Gründe, warum es nicht gepasst hat. Der Umbruch wird groß sein, eine zweistellige Anzahl an Spielern wird uns verlassen, aber das ist auch eine Chance“. Und mit einem Lächeln im Gesicht sagte er dann: „Idealerweise kriegen wir zwölf Messis und 20 Ronaldos.“
Klarer Auftrag für Dirk Dufner
Die Aufgabe von Dirk Dufner, dem neuen Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum, sei damit klar umrissen. Er habe mit seiner Vertragsverlängerung auch im Abstiegsfall geliefert. Er sprach aber auch sofort davon, wie schwierig es werden könne, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Die 2. Bundesliga sei „verdammt ausgeglichen. Sie wird auch in der nächsten Saison verdammt ausgeglichen sein“.
Der VfL hatte sich am vorletzten Spieltag aus der Liga verabschiedet. Schon seit dem 3:2-Sieg beim FC Bayern München wartet das Hecking-Team auf einen Sieg. In den danach folgenden acht Spielen gab es noch zwei Punkte.
VfL Bochum kann Flow aus dem Bayern-Spiel nicht mitnehmen
„Wir haben es nicht geschafft, diesen Flow aus dem Bayern-Spiel mitzunehmen“, sagte Hecking, der sich auch deshalb bereits am Samstag mit in die Pflicht genommen hatte. „Nach dem Sieg bei den Bayern lagen wir auf Platz 16, hatten den Klassenerhalt selbst in der Hand.“
Am Sonntag führte er zur Erklärung für die Serie von Nicht-Siegen auch das ständige Wiederaufstehen an, das sein Team immer habe schaffen müssen. Das habe viel Kraft gekostet. „Aber am Ende hat es auch an der Qualität gelegen.“
VfL beendet die Saison beim FC St. Pauli
Am letzten Spieltag treffen die Bochumer nun auf St. Pauli. Hecking versprach, das Spiel seriös anzugehen. „Wir haben noch ein Bundesligaspiel und es gibt schlechtere Orte als das Millerntor. Wir treten dort mit aller Seriosität gegenüber dem Wettbewerb auf, wir nehmen das Spiel ernst. Unabhängig, wer dann spielt, halte ich nichts davon, die Füße hochzulegen.“
Die ganz große Bedeutung hat das Spiel für diese Bundesliga-Saison nicht mehr. Durch das 2:2 bei Eintracht Frankfurt ist St. Pauli bereits gerettet, hat drei Punkte Vorsprung und das deutlich bessere Torverhältnis gegenüber dem 1. FC Heidenheim. Paulis Trainer Alexander Blessin gab sich trotz des bevorstehenden Klassenerhalts zurückhaltend.
St. Paulis Trainer mit Respekt vor dem Spiel gegen den VfL
„Die Glückwünsche nehme ich trotzdem noch nicht an“, sagte er. „Rechnerisch ist es noch möglich, aber es war natürlich schon ein Big Point.“ Die drei Zähler vor Heidenheim und Relegationsplatz 16, dazu das um 13 Treffer bessere Torverhältnis, sei natürlich „schon ein Polster. Aber der Teufel ist ein Eichhörnchen.“
Der Punktgewinn in Frankfurt sei dennoch „ein wichtiger Schritt“, um im Saisonfinale gegen Absteiger VfL Bochum nicht maximal unter Druck zu stehen. „Deswegen war es so wichtig, diesen Punkt zu holen. In so ein letztes Spiel gegen Bochum reinzugehen, mit der Gewissheit, wir müssen einen Punkt holen, ist immer sehr unangenehm.“
Quelle: WAZ.de
Dieter Hecking war durchaus anzumerken, was tags zuvor passiert war. Der Trainer des VfL Bochum wurde am Sonntagmittag direkt aus dem Medienraum im Vonovia Ruhrstadion in den Doppelpass bei Sport1 zugeschaltet. Er habe genug geschlafen, sagte er zwar, und dass er selten Probleme habe, schlafen zu können. Eine gewisse Müdigkeit aber war ihm dennoch anzusehen. Einen Tag, nachdem mit dem 1:4 gegen Mainz der Abstieg aus der Bundesliga feststand, überzeugte er aber mit gewohnter Schlagfertigkeit und dem Blick voraus in die kommende Zweitliga-Saison.
Zunächst erzählte er, wie der Sonntagmorgen nach dem Abstieg verlaufen war. Spieler, Trainer und Betreuer des VfL Bochum hatten sich zum gemeinsamen Frühstück am Ruhrstadion getroffen. Es sei auch um das Spiel gegen Mainz gegangen, sagte Hecking. „Aber ich habe dann auch gesagt, nehmt das Positive mit, das, was nach dem Spiel passiert ist. Wir hatten das Glück, dass wir zwei absolute Legenden verabschieden konnten, konnten ihnen auch Einsatzzeiten geben.“
VfL trifft auf Ex-Clubs von Dieter Hecking
Damit sei die Stimmung ein Stück weit gerettet gewesen. „Was die Fans da veranstaltet haben“, sagte Hecking, „habe ich so im deutschen Fußball noch nicht erlebt. Das spricht für die Einzigartigkeit des Vereins. Und das ist einer der Gründe, warum ich mich entschlossen habe, auch in der 2. Liga zu bleiben.“
In der wird es für ihn ein Wiedersehen mit einiger seiner ehemaligen Vereine geben. Hecking war, bevor er zum VfL Bochum wechselte, in der Vergangenheit auch für die aktuellen Zweitligisten Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg aktiv. Bei den Partien gegen Nürnberg, Hecking war dort vor seinem Engagement in Bochum vier Jahre als Sportvorstand tätig, könnte es zu einem weiteren Wiedersehen mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kommen. Der ist bekennender Fan der Nürnberger Fußballer.
Keine Geschenke für Söder und Nürnberg
Bereits am Sonntag machte Hecking klar, dass er nicht vorhat, in der kommenden Saison Geschenke an seine ehemaligen Clubs zu verteilen. Auch wenn Söder es mit warmen Worten versuchte. Mit Bochum fühle er immer mit, sagte Söder. „Der VfL Bochum steigt auch immer wieder auf und ab. Ich finde es spannender, wenn man auf- und absteigt, als wenn man irgendwo in der Bundesliga drei Saisons um Platz zwölf macht. Da ist keine Emotion dahinter. In sofern können die Bochumer in der 2. Bundesliga schon was reißen. Ich habe nur den Wunsch, dass sie gegen Nürnberg verlieren, aber sonst sehr erfolgreich sind.“
Hecking aber blieb klar und direkt: „Ich glaube nicht, dass das so kommt. Da will ich schon die sechs Punkte selber haben. Bei aller Sympathie für Nürnberg.“
Großer Umbruch als Chance
Zuvor war Hecking von Doppelpass-Moderator Florian König nach der Entwicklung in dieser Saison und dem Abstieg gefragt, worden. „Wir hatten die Chance, den Klassenerhalt zu schaffen“, wiederholte Hecking, was er bereits am Samstag nach dem 1:4 gegen Mainz und dem damit verbundenem Abstieg gesagt hatte. „Aber es ist die bittere Wahrheit geworden, dass wir abgestiegen sind.“
Bochum stehe nun ein Umbruch bevor. „Es wird Abgänge geben und wir müssen wieder Qualität in den Kader führen.“ Man müsse jeden Stein umdrehen, „es gibt Gründe, warum es nicht gepasst hat. Der Umbruch wird groß sein, eine zweistellige Anzahl an Spielern wird uns verlassen, aber das ist auch eine Chance“. Und mit einem Lächeln im Gesicht sagte er dann: „Idealerweise kriegen wir zwölf Messis und 20 Ronaldos.“
Klarer Auftrag für Dirk Dufner
Die Aufgabe von Dirk Dufner, dem neuen Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum, sei damit klar umrissen. Er habe mit seiner Vertragsverlängerung auch im Abstiegsfall geliefert. Er sprach aber auch sofort davon, wie schwierig es werden könne, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Die 2. Bundesliga sei „verdammt ausgeglichen. Sie wird auch in der nächsten Saison verdammt ausgeglichen sein“.
Der VfL hatte sich am vorletzten Spieltag aus der Liga verabschiedet. Schon seit dem 3:2-Sieg beim FC Bayern München wartet das Hecking-Team auf einen Sieg. In den danach folgenden acht Spielen gab es noch zwei Punkte.
VfL Bochum kann Flow aus dem Bayern-Spiel nicht mitnehmen
„Wir haben es nicht geschafft, diesen Flow aus dem Bayern-Spiel mitzunehmen“, sagte Hecking, der sich auch deshalb bereits am Samstag mit in die Pflicht genommen hatte. „Nach dem Sieg bei den Bayern lagen wir auf Platz 16, hatten den Klassenerhalt selbst in der Hand.“
Am Sonntag führte er zur Erklärung für die Serie von Nicht-Siegen auch das ständige Wiederaufstehen an, das sein Team immer habe schaffen müssen. Das habe viel Kraft gekostet. „Aber am Ende hat es auch an der Qualität gelegen.“
VfL beendet die Saison beim FC St. Pauli
Am letzten Spieltag treffen die Bochumer nun auf St. Pauli. Hecking versprach, das Spiel seriös anzugehen. „Wir haben noch ein Bundesligaspiel und es gibt schlechtere Orte als das Millerntor. Wir treten dort mit aller Seriosität gegenüber dem Wettbewerb auf, wir nehmen das Spiel ernst. Unabhängig, wer dann spielt, halte ich nichts davon, die Füße hochzulegen.“
Die ganz große Bedeutung hat das Spiel für diese Bundesliga-Saison nicht mehr. Durch das 2:2 bei Eintracht Frankfurt ist St. Pauli bereits gerettet, hat drei Punkte Vorsprung und das deutlich bessere Torverhältnis gegenüber dem 1. FC Heidenheim. Paulis Trainer Alexander Blessin gab sich trotz des bevorstehenden Klassenerhalts zurückhaltend.
St. Paulis Trainer mit Respekt vor dem Spiel gegen den VfL
„Die Glückwünsche nehme ich trotzdem noch nicht an“, sagte er. „Rechnerisch ist es noch möglich, aber es war natürlich schon ein Big Point.“ Die drei Zähler vor Heidenheim und Relegationsplatz 16, dazu das um 13 Treffer bessere Torverhältnis, sei natürlich „schon ein Polster. Aber der Teufel ist ein Eichhörnchen.“
Der Punktgewinn in Frankfurt sei dennoch „ein wichtiger Schritt“, um im Saisonfinale gegen Absteiger VfL Bochum nicht maximal unter Druck zu stehen. „Deswegen war es so wichtig, diesen Punkt zu holen. In so ein letztes Spiel gegen Bochum reinzugehen, mit der Gewissheit, wir müssen einen Punkt holen, ist immer sehr unangenehm.“
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."