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Das sind die vier Fan-Kandidaten fürs Präsidium
#1
Vier langjährige Fans des VfL Bochum kämpfen um einen Platz im Präsidium. Die Wahl des Fanvertreters verspricht Spannung: Wie sie läuft, wer sich bewirbt. 

Seit 13 Jahren zählt Martin Volpers als Fanvertreter zum Präsidium und Aufsichtsrat des VfL Bochum. Mitte Juni wird ein neuer Mann die Anhängerinnen und Anhänger im höchsten Vereinsgremium vertreten. Volpers tritt bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Samstag, 14. Juni (12 Uhr), im Ruhrstadion im Team „WIR für den VfL“ an. Es kommt zur Kampfabstimmung mit dem „Team Zukunft“ um Andreas Luthe, jeweils fünf Personen werden en bloc gewählt. Zum künftigen Präsidium zählt satzungsgemäß zudem der Vorsitzende des Wirtschaftsrates (derzeit Volker Goldmann) und der Fanvertreter. Bis zu drei weitere Mitglieder können kooptiert werden. 

Volpers hatte schon frühzeitig angekündigt, nicht mehr als Fanvertreter anzutreten. Nach einer umfangreichen Satzungsänderung lief über mehrere Wochen der Bewerbungsprozess für die Wahl des neuen Fanvertreters. Das Fangremium prüfte die Kandidaten auf ihre Eignung, ließ alle vier Bewerber zu. Unter anderem müssen sie, auch das ist neu festgelegt worden in der Satzung, seit mindestens fünf Jahren Mitglied des VfL Bochum sein. Bei der Fanclub-Vertreter-Versammlung am kommenden Montag, 2. Juni, stehen sie zur Wahl. Dabei hat jeder der rund 220 VfL-Fanclubs eine Stimme. 

Die Mitgliederversammlung am 14. Juni muss dann den von den Fanclubs gewählten Kandidaten noch bestätigen, das gilt als Formsache. Gewählt wird der Fanvertreter für vier Jahre. 

Keine Wahlempfehlung der vier Fanvertreter-Kandidaten für ein Präsidiums-Team
Klar ist: Nach seiner Wahl weiß der künftige Fanvertreter noch nicht, mit welchen präsidialen Kollegen er es zu tun bekommt. Eine Wahlempfehlung für das „Team Zukunft“ oder das Team „WIR für den VfL“ wollte entsprechend auf Nachfrage dieser Redaktion auch kein Kandidat abgeben. Letztlich gilt es, Anliegen der verschiedenen Fangruppierungen und -strömungen abzuwägen, sie im Präsidium darzustellen, zu vertreten und sich für diese einzusetzen.

In den Internetforen wird längst diskutiert. Ein allgemeiner Tenor: Es gibt eine starke Auswahl. „Wer wird am besten diese Strömungen moderieren und kommunizieren können? Das ist für mich die Grundlage der Wahl. Ziemlich luxuriöse Auswahl für uns“, schreibt etwa „OKM“ im Fanforum „VfL4u“. 

Kein leichtes Amt, das sich die vier Kandidaten zutrauen. In von der VfL-Fanabteilung an die Fanclubs verschickten Steckbriefen haben sich die Bewerber den VfL-Fans vorgestellt, ihre Motivation und Ziele erklärt. Das sind die Kandidaten in Kürze. 

Fabian Budde: Allesfahrer, lebenslanges Mitglied
Fabian Budde (45) vom Fanclub „Fantastic Supporters“: Der Groß- und Einzelhandelskaufmann ist ein Allesfahrer: Über 1300 Spiele der VfL-Profis hat das lebenslange VfL-Mitglied seit 1988 live verfolgt, auch bei zahlreichen Jugend-, U21- und Frauenspielen ist er vor Ort, ist bestens vernetzt. 

„Ich bin seit über 25 Jahren bei 99% der Spiele des VfL Bochum anwesend, habe dadurch einen breiten Querschnitt der Fanszene kennengelernt, vom Tribünenbesucher über Block A bis zu den Ultras. Durch diese Präsenz denke ich, sehr gut einschätzen zu können, wie unsere Fanszene gerade tickt, was sie wünscht oder beunruhigt“, erklärt Budde. Ihre Themen, auch und gerade unbequeme, wolle er ins Präsidium tragen. Mitgegründet hat er unter anderem die Initiative „Gemeinsam VfL“, nachdem die Ultras nach der Ausgliederung den Support vorübergehend eingestellt hatten. Auch zählte er zur Satzungskommission für die neu geregelte Wahl des Fanvertreters und arbeitete an der Broschüre des Fanprojekts „1938 - nur damit es jeder weiß“ mit.

Michael Neuhaus: Auch auswärts immer dabei

Michael Neuhaus (53) vom Fanclub „Zeit für Zärtlichkeit“: Der Diplom-Sozialarbeiter und -Sozialpädagoge, derzeit tätig als Medizinprodukteberater für Defibrillatoren, geht seit 1977 ins Ruhrstadion, hat seit 1991 eine Dauerkarte, ist in der Ostkurve zuhause und seit 1986 auch auswärts immer dabei, hat die Auswärtsdauerkarte. Neuhaus war auch mal Mitglied im Fangremium, arbeitete wie Budde an der Satzungsänderung mit, organisierte zahlreiche Bustouren für seinen und andere Fanclubs. „Ich möchte die vielfältige Fankultur des VfL Bochum im Präsidium vertreten – mit Blick auf Fanclubs, die aktive Fanszene und nicht organisierte Fans“, erklärt Neuhaus. „Durch meine langjährige Präsenz in der Ostkurve, bei Auswärtsspielen und bei Fan-Veranstaltungen bin ich gut vernetzt und nah an den Menschen im VfL-Umfeld.“

Alexander Lüdiger: Gründer von Münchener VfL-Fanclub

Alexander Lüdiger (38) vom Fanclub „BAvaria BOchum“: Der Rechtsanwalt, seit Anfang des Jahres bei Vonovia in Bochum als Unternehmensjurist beschäftigt, ist seit 2016 VfL-Mitglied, seit 18 Jahren hat er eine Dauerkarte in Block O. Zehn Jahre lebte der gebürtige Bochumer in München, arbeitete unter anderem für einen Fananwalt und im Sportrecht, gründete in München den VfL-Fanclub BAvaria BOchum, steht ihm vor. 

Trotz der Distanz habe er regelmäßig Heim- und Auswärtsspiele des VfL besucht, den Kontakt zu Stadt und Klub gehalten, sich „gut vernetzt“ mit Fans und Fanclubs, sagt er. „Ich stehe für einen respektvollen, direkten Austausch und möchte als Fanvertreter nicht Einzelinteressen durchboxen, sondern tragfähige Lösungen für die gesamte Fanszene und den Verein entwickeln“, so Lüdiger.

Jörg Preußer: Sorgen alle VfL-Fans vertreten

Jörg Preußer (55) vom Fanclub „4630 Bochum“: Der selbstständige Kfz-Technikmeister, der in Linden eine Werkstatt betreibt, ist seit 40 Jahren VfL-Fan und seit 16 Jahren Mitglied. Der Fanclub-Vorsitzende hat als Dauerkarteninhaber (erst Ostkurve, seit 2011 Block A) viele Kontakte zur Fanszene, sagt Preußer. „Aber auch durch täglichen Kundenkontakt bekomme ich die Sorgen und Probleme der nichtorganisierten Fans mit“, erklärt Preußer, der auch Mitglied im BOKenner-Klub ist, der die Nachwuchsarbeit fördert. „Um etwas zu verändern, muss man aktiv werden“, erklärt Preußer. Er wolle die Belange der organisierten Anhänger ebenso wie der nichtorganisierten Fans im Präsidium vertreten. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Der frisch gewählte Fabian Budde will besonders eine wichtige Sache anders als seine Vorgänger machen. Auch zur anstehenden Präsidiums-Wahl am 14. Juni hat er eine klare Meinung. 

Verlängerungen im Fußball können die Spannung in einem Spiel noch einmal in die Höhe treiben. Als es bei der Wahl zum Fan-Vertreter im Präsidium des VfL Bochum am Montag nach einem ersten Wahlgang zu einem zweiten kam und es damit in die Verlängerung ging, blieb Fabian Budde aber - zumindest nach außen - gelassen. Im zweiten Wahlgang stimmten dann 57 von 98 Vertretern der Fan-Clubs des VfL Bochum für ihn. 

Im ersten Wahlgang hatte ihm zur Wahl eine Stimme gefehlt. 98 Vertreter von Fanclubs des VfL Bochum waren da, vier Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt: Der Groß- und Außenhandelskaufmann Fabian Budde vom Fanclub „Fantastic Supporters“, der Diplom-Sozialarbeiter und -Sozialpädagoge Michael Neuhaus vom Fanclub „Zeit für Zärtlichkeit“, der Rechtsanwalt Alexander Lüdiger vom Fanclub „BAvaria BOchum“ sowie der selbstständiger Kfz-Technikmeister Jörg Preußer vom Fanclub „4630 Bochum“.

Budde folgt auf Volpers
49 stimmten im ersten Wahlgang für Budde, 40 für Michael Neuhaus, acht für Alexander Lüdiger und einer stimmte für Jörg Preußer. Bei dieser Wahl geht es um die einfache Mehrheit. „Die ersten beiden Kandidaten des ersten Wahl-Durchgangs, also Michael Neuhaus und ich, sind in die Stichwahl gegangen“, sagte Budde. „Ich habe gedacht, dass es nach dem ersten Wahlgang hinhauen könnte. Vom ersten Wahlgang waren neun Stimmen übrig. Acht sind dann davon auf mich gegangen.“

Damit ist so gut wie sicher, dass er als Fan-Vertreter im VfL-Präsidium auf Martin Volpers folgen wird. Volpers hatte das Amt zuletzt 13 Jahre inne. Buddes Wahl muss bei der Mitglieder-Versammlung am 14. Juni im Vonovia Ruhrstadion nur noch bestätigt werden. Das gilt als Formsache. 

Wahl bei der Mitgliederversammlung gilt als Formsache
Budde jedenfalls hat keinerlei Befürchtungen, dass es nicht so kommt. „Ich gehe davon aus“, sagte er, „dass ich bei der Mitgliederversammlung als Fan-Vertreter im Präsidium durch die Mitglieder bestätigt werde. Ich wüsste auch nicht, was dagegenspricht. Wir hatten bei solchen Wahlen bisher nie Gegenstimmen, höchsten ein paar Enthaltungen.“

Budde hatte in den vergangenen Woche so etwas wie einen eigenen „Wahlkampf“ gemacht. Seit seine Bewerbung für das Amt des Fanvertreters im Präsidium offiziell bekannt war, sprach er noch mehr mit den Fans, telefonierte viel mit Fanclub-Vertretern. „In der Vorstellungsrede am Montag war meine Rede dann etwas kurz“, sagte er. „Das war auch meiner Nervosität geschuldet, weil ich als erster Kandidat reden musste. Vorsichtig formuliert würde ich sagen, dass das durch meine Bekanntheit in der Fanszene wett gemacht wurde.“ 

Budde ist in der Fanszene bekannt
Die Fanszene kennt ihn seit vielen Jahren als Dauerkarten-Besitzer und Allesfahrer, als Fan des VfL Bochum, der seine Urlaubs- und Freizeitplanung dem VfL Bochum anpasst, als Fan, der auch schon mal zu Fuß zu einem Trainingslager seines Herzens-Vereins läuft. Daran wird sich nicht auch zukünftig nichts ändern. Budde will zum Beispiel weiterhin, auch auswärts, im Block stehen. 

„Ich will auch weiterhin näher an den Menschen sein, die mich gewählt haben“, sagte er. Dass sei einer der Kritikpunkte an die letzten Fan-Vertreter gewesen. „Man hat sie selten im Fan-Block gesehen“, sagte Budde. „Das will ich auf jeden Fall ändern. Es gibt, so glaube ich, auch keinen Hinweis von der DFL, dass auswärts offizielle Vertreter da sein müssen. Wenn gewünscht ist, dass ich das übernehme, dann würde ich das aber machen.“ 

VIP-Karte und Arbeitskarte für Budde
Zu den Heimspielen bekommt er als Fan-Vertreter im Präsidium eine VIP-Karte und eine Arbeitskarte. „Die Arbeitskarte werde ich nutzen, um mich frei im Stadion bewegen zu können“, sagte Budde. „Meine normale Stehplatz-Dauerkarte werde ich weitergeben. Was ich mit meiner VIP-Dauerkarte machen werde, das weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich werde ich sie an jedem Spieltag jemand anders geben.“

Einen festen Platz in den Stadien soll weiterhin Buddes Banner „Photomafia“ haben. „Das werde ich weiterhin aufhängen“, sagte er. „Im Vonovia Ruhrstadion und auswärts. Ich wüsste auch nicht, warum ich das nicht mehr aufhängen sollte.“ 

Dresscode: „Es muss auch ohne Anzug gehen“
Auch bei der Kleidung an den Spieltagen als dann offizieller Fan-Vertreter des VfL Bochum macht er sich keine Gedanken. „Es gibt keinen Dresscode für Fan-Vertreter“, sagte er. „Ich besitze auch keinen Anzug. Uwe Tigges, der derzeitige Vorsitzende des Aufsichtsrates, ist zuletzt auch in Jeans und Polo-Shirt aufgetreten. Es muss auch ohne Anzug gehen. Auch wenn es beim VfL Bochum um viel Geld geht.“

Kay Bernstein, der verstorbene Präsident von Hertha BSC, sei zu Lebzeiten auch immer mit seiner Fan-Jacke herumgelaufen und sei dafür gefeiert worden. „Warum soll ich das also nicht auch machen.“ 

„Wir als VfL Bochum müssen so bleiben wie wir sind“
Weit wichtiger als Äußerlichkeiten sind für Budde ohnehin die Inhalte, mit denen er seine Arbeit als Fan-Vertreter im VfL-Präsidium füllen will. „Wichtig für mich in dieser Zeit wird sein, näher an der Fan-Szene zu sein“, sagte er. „Das waren die Fan-Vertreter aus verschiedenen Gründen zuletzt nicht. Ich werde versuchen, egal welches Präsidium am 14. Juni gewählt wird, den Amtsträgern klarzumachen, dass wir nur damit wieder bei den Fans Punkte machen können.“

Er kenne ganz viele Fans und Fan-Clubs „und ich weiß, wie die Kurve tickt. Dass, was ich durch meine 30 Jahre als Fan des VfL Bochum gesammelt habe, will ich ins Präsidium einbringen. Wir als VfL Bochum müssen so bleiben wie wir sind. Wir dürfen nicht irgendein austauschbarer Verein werden“. 

Budde äußert sich nicht zur Wahl des Präsidiums
Budde will die Interessen der Fans in die Arbeit des Präsidiums einbringen und das unabhängig davon, welches Team sich am 14. Juni bei der Mitgliederversammlung durchsetzt. Zur Wahl steht das „Team Tigges“ um den derzeitigen Vorstands-Vorsitzenden Uwe Tigges und das „Team Villis“ um den ehemaligen Vorstand-Vorsitzenden Hans-Peter Villis. 

„Zur Wahl des Präsidiums werde ich mich vorab nicht äußern“, sagte Budde diplomatisch dazu. „Ich werde nicht sagen, dass ich die oder den Kandidaten bevorzuge. Ich arbeite nach der Wahl mit den gewählten Vertretern zusammen. Bis dahin bin ich die Schweiz.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#3
Mit FaBu kann man sehr gut leben , integer ist er bestimmt.
Nur wer die Bitternis der Niederlage geschmeckt, weiß die Süße des Sieges zu schätzen!(M.F.B.Schneider)
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