07-20-2025, 06:36 PM
Ein Umbruch im XXL-Format war nach dem Abstieg unvermeidlich, der VfL Bochum stellt sich in allen Bereichen komplett neu auf. Zwei Wochen vor dem Saisonstart sind die Umbauarbeiten weit vorangeschritten. Weitere Bewegung im Kader ist allerdings nicht ausgeschlossen, zwei Nationalspieler könnten unter anderem noch gehen.
Sehr zügig haben Sportvorstand Dirk Dufner, Cheftrainer Dieter Hecking und Finanzchef Ilja Kaenzig die Neusortierung vorangetrieben. Weit mehr als 20 Kader-Bewegungen gab es bisher, weitere Wechsel sind nicht ausgeschlossen.
Schon jetzt aber lässt sich erkennen: Der Kader kommt deutlich frischer und jünger daher, viele Spieler der Ü-30-Fraktion wie Anthony Losilla, Cristian Gamboa, Bernardo oder Ivan Ordets haben ihre Laufbahn beendet oder den Klub verlassen. Es dominieren viele Talente, die in der anstehenden Saison den nächsten Schritt in ihrer Karriere angehen wollen.
Das gilt zum Beispiel für Youngster wie Colin Kleine-Bekel (22), Leandro Morgalla, Mats Pannewig (beide 20), Kjell Wätjen (19) und Francis Onyeka (18). "Die jungen Burschen bringen reichlich Euphorie mit, auch das tut uns gut", lobt Hecking.
Bei Verteidiger Kleine-Bekel konnte der Cheftrainer zum Beispiel auf Insiderwissen zurückgreifen. In Kiel war der Abwehrmann, der von 2019 bis 2022 beim Nachwuchs von Borussia Dortmund spielte, unter anderem Schützling von Co-Trainer Dirk Bremser, mit dem Hecking eine langjährige Freundschaft verbindet. Nach langer Verletzungspause kam der 22-Jährige im Bundesliga-Endspurt in Kiel nicht mehr zum Einsatz, wird aber allgemein als Soforthilfe in der Defensive eingeschätzt.
Mehr Konkurrenzkampf im Mittelfeld
Sofort zur Stelle und im Einsatz, das könnte auch für Wätjen und Onyeka gelten, die den Konkurrenzkampf im Mittelfeld beleben. Gerade in diesem Mannschaftsteil ist das Rangeln um die Plätze besonders intensiv, wenn es nicht doch noch einige Abgänge gibt.
Was Wätjen und Onyeka eint: Beide kommen von Top-Klubs, Wätjen vom BVB, Onyeka aus Leverkusen, beide haben also intensives Training auf höchstem Niveau erlebt und zumindest ansatzweise auch in diesem Bereich ihr Können schon demonstriert. Nun sind beide für ein Jahr ausgeliehen und sollen Spielpraxis erhalten beim VfL, mit ihrer spielerischen Klasse aber auch weiterhelfen, in der neuen Saison gleich auch zu den sportlichen Schwergewichten zu gehören.
Zu den Spielern, die besonders intensiv beobachtet werden, gehört natürlich auch Eigengewächs Pannewig, der in diesem Sommer seinen Vertrag bis 2028 verlängerte und der, so Dufner, in den nächsten Jahren "ein Gesicht des VfL" werden könnte.
Fragezeichen hinter Bero, Sissoko und Miyoshi
Zumindest in der aktuellen Besetzung ist der Absteiger im Mittelfeld qualitativ und quantitativ sehr gut besetzt. Gleich zwei, womöglich sogar drei Mittelfeldspieler aber könnten den VfL noch verlassen. So sehen sich die Nationalspieler Matus Bero (Slowakei) und Ibrahima Sissoko (Mali) im Grunde genommen nicht in der 2. Liga und würden bei einem entsprechenden Angebot auch gehen dürfen, doch bisher fehlt die entsprechende Offerte.
Das gilt auch für Koji Miyoshi, der mit seinen spielerischen Qualitäten im offensiven Mittelfeld auch für gehobenes Niveau sorgen könnte, in seinem ersten Jahr in Bochum allerdings auch wegen diverser Verletzungen überhaupt nicht zum Zuge kam. Ein Wechsel des Japaners in diesem Sommer wäre allerdings auch keine Überraschung.
Mittelfeld-Mann Ibrahima Sissoko also könnte noch gehen, Stürmer Ibrahim Sissoko, fast Namensvetter, wird für Belebung in der Offensive sorgen. Zumindest auf Sicht. Denn der athletische Stoßstürmer, zuletzt beim französischen Ligue 1-Absteiger AS St. Etienne unter Vertrag, hat zwar sofort Robustheit und Durchsetzungsvermögen an den Tag gelegt, muss allerdings noch einen gewissen körperlichen Rückstand aufarbeiten. "Bei ihm ist zu sehen", so Hecking, "dass er noch nicht auf diesem Niveau trainiert hat. Es dauert also noch, bis er so richtig ins Rollen kommt."
Was kann Clairicia?
Schwer einzuschätzen ist dagegen Mathis Clairicia, ebenfalls eine Alternative im offensiven Bereich, der vom französischen Drittligisten LB Chateauroux kam. Auch bei dem 22-Jährigen wird der Umgewöhnungs-Prozess noch etwas länger dauern. Und weitere Änderungen in der Offensive könnte es ebenfalls noch geben, nicht nur, weil noch ein wendiger, beweglicher Angreifer zur Abrundung des Kaders fehlt.
Königstransfer Vogt
Einige Fragezeichen also in der Offensive, dafür sorgte der VfL auf dem Transfermarkt mit Blick auf den Defensivbereich für einen ganz besonderen Coup. Den Königstransfer hatten Hecking & Co. schon länger im Auge, der schien allerdings nicht zu realisieren. Dass Kevin Vogt aber tatsächlich von Union Berlin zu seinem Stammverein zurückkehrt, ist ein echter Coup für den VfL und der wichtigste Puzzlestein des Transfersommers.
Der Routinier, das ist abzusehen, wird gleich einer der Leader im Team sein, neben Timo Horn, Maximilian Wittek und Philipp Hofmann. In einer Dreierkette ist der erfahrene Vogt als Mittelmann fest eingeplant und könnte die Defensive mit seiner Robustheit und seinem überlegten Spielaufbau prägen.
Viele junge Burschen mit Potenzial, einige Routiniers, die die Richtung angeben: Eine spannende Mischung hat der VfL Bochum beisammen. Allerdings: "Viele Absteiger hatten im ersten Jahr in der 2. Liga riesige Probleme", warnt der erfahrene Dieter Hecking.
Und schließlich wissen sie an der Castroper Straße ganz genau, wie lange es dauern kann, in die Bundesliga zurückzukehren. Nach dem letzten Abstieg steckte der VfL immerhin satte elf Jahre in der 2. Liga fest, bevor 2021 die Rückkehr in die Bundesliga gelang.
Quelle: Kicker.de
Sehr zügig haben Sportvorstand Dirk Dufner, Cheftrainer Dieter Hecking und Finanzchef Ilja Kaenzig die Neusortierung vorangetrieben. Weit mehr als 20 Kader-Bewegungen gab es bisher, weitere Wechsel sind nicht ausgeschlossen.
Schon jetzt aber lässt sich erkennen: Der Kader kommt deutlich frischer und jünger daher, viele Spieler der Ü-30-Fraktion wie Anthony Losilla, Cristian Gamboa, Bernardo oder Ivan Ordets haben ihre Laufbahn beendet oder den Klub verlassen. Es dominieren viele Talente, die in der anstehenden Saison den nächsten Schritt in ihrer Karriere angehen wollen.
Das gilt zum Beispiel für Youngster wie Colin Kleine-Bekel (22), Leandro Morgalla, Mats Pannewig (beide 20), Kjell Wätjen (19) und Francis Onyeka (18). "Die jungen Burschen bringen reichlich Euphorie mit, auch das tut uns gut", lobt Hecking.
Bei Verteidiger Kleine-Bekel konnte der Cheftrainer zum Beispiel auf Insiderwissen zurückgreifen. In Kiel war der Abwehrmann, der von 2019 bis 2022 beim Nachwuchs von Borussia Dortmund spielte, unter anderem Schützling von Co-Trainer Dirk Bremser, mit dem Hecking eine langjährige Freundschaft verbindet. Nach langer Verletzungspause kam der 22-Jährige im Bundesliga-Endspurt in Kiel nicht mehr zum Einsatz, wird aber allgemein als Soforthilfe in der Defensive eingeschätzt.
Mehr Konkurrenzkampf im Mittelfeld
Sofort zur Stelle und im Einsatz, das könnte auch für Wätjen und Onyeka gelten, die den Konkurrenzkampf im Mittelfeld beleben. Gerade in diesem Mannschaftsteil ist das Rangeln um die Plätze besonders intensiv, wenn es nicht doch noch einige Abgänge gibt.
Was Wätjen und Onyeka eint: Beide kommen von Top-Klubs, Wätjen vom BVB, Onyeka aus Leverkusen, beide haben also intensives Training auf höchstem Niveau erlebt und zumindest ansatzweise auch in diesem Bereich ihr Können schon demonstriert. Nun sind beide für ein Jahr ausgeliehen und sollen Spielpraxis erhalten beim VfL, mit ihrer spielerischen Klasse aber auch weiterhelfen, in der neuen Saison gleich auch zu den sportlichen Schwergewichten zu gehören.
Zu den Spielern, die besonders intensiv beobachtet werden, gehört natürlich auch Eigengewächs Pannewig, der in diesem Sommer seinen Vertrag bis 2028 verlängerte und der, so Dufner, in den nächsten Jahren "ein Gesicht des VfL" werden könnte.
Fragezeichen hinter Bero, Sissoko und Miyoshi
Zumindest in der aktuellen Besetzung ist der Absteiger im Mittelfeld qualitativ und quantitativ sehr gut besetzt. Gleich zwei, womöglich sogar drei Mittelfeldspieler aber könnten den VfL noch verlassen. So sehen sich die Nationalspieler Matus Bero (Slowakei) und Ibrahima Sissoko (Mali) im Grunde genommen nicht in der 2. Liga und würden bei einem entsprechenden Angebot auch gehen dürfen, doch bisher fehlt die entsprechende Offerte.
Das gilt auch für Koji Miyoshi, der mit seinen spielerischen Qualitäten im offensiven Mittelfeld auch für gehobenes Niveau sorgen könnte, in seinem ersten Jahr in Bochum allerdings auch wegen diverser Verletzungen überhaupt nicht zum Zuge kam. Ein Wechsel des Japaners in diesem Sommer wäre allerdings auch keine Überraschung.
Mittelfeld-Mann Ibrahima Sissoko also könnte noch gehen, Stürmer Ibrahim Sissoko, fast Namensvetter, wird für Belebung in der Offensive sorgen. Zumindest auf Sicht. Denn der athletische Stoßstürmer, zuletzt beim französischen Ligue 1-Absteiger AS St. Etienne unter Vertrag, hat zwar sofort Robustheit und Durchsetzungsvermögen an den Tag gelegt, muss allerdings noch einen gewissen körperlichen Rückstand aufarbeiten. "Bei ihm ist zu sehen", so Hecking, "dass er noch nicht auf diesem Niveau trainiert hat. Es dauert also noch, bis er so richtig ins Rollen kommt."
Was kann Clairicia?
Schwer einzuschätzen ist dagegen Mathis Clairicia, ebenfalls eine Alternative im offensiven Bereich, der vom französischen Drittligisten LB Chateauroux kam. Auch bei dem 22-Jährigen wird der Umgewöhnungs-Prozess noch etwas länger dauern. Und weitere Änderungen in der Offensive könnte es ebenfalls noch geben, nicht nur, weil noch ein wendiger, beweglicher Angreifer zur Abrundung des Kaders fehlt.
Königstransfer Vogt
Einige Fragezeichen also in der Offensive, dafür sorgte der VfL auf dem Transfermarkt mit Blick auf den Defensivbereich für einen ganz besonderen Coup. Den Königstransfer hatten Hecking & Co. schon länger im Auge, der schien allerdings nicht zu realisieren. Dass Kevin Vogt aber tatsächlich von Union Berlin zu seinem Stammverein zurückkehrt, ist ein echter Coup für den VfL und der wichtigste Puzzlestein des Transfersommers.
Der Routinier, das ist abzusehen, wird gleich einer der Leader im Team sein, neben Timo Horn, Maximilian Wittek und Philipp Hofmann. In einer Dreierkette ist der erfahrene Vogt als Mittelmann fest eingeplant und könnte die Defensive mit seiner Robustheit und seinem überlegten Spielaufbau prägen.
Viele junge Burschen mit Potenzial, einige Routiniers, die die Richtung angeben: Eine spannende Mischung hat der VfL Bochum beisammen. Allerdings: "Viele Absteiger hatten im ersten Jahr in der 2. Liga riesige Probleme", warnt der erfahrene Dieter Hecking.
Und schließlich wissen sie an der Castroper Straße ganz genau, wie lange es dauern kann, in die Bundesliga zurückzukehren. Nach dem letzten Abstieg steckte der VfL immerhin satte elf Jahre in der 2. Liga fest, bevor 2021 die Rückkehr in die Bundesliga gelang.
Quelle: Kicker.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."