07-21-2025, 04:31 PM
Der VfL Bochum steuert nach dem Trainingslager in Scheffau auf die Zielgerade der Vorbereitung zu. Vieles hat sich schon herauskristallisiert.
Ein letztes Foto in der Lobby des Mannschaftshotels, dann ab in den Bus und gen Flughafen. Der Tross des VfL Bochum wirkte am Sonntag noch etwas müde, als er die Heimreise aus Scheffau in Richtung Castroper Straße antrat. Das mag zum einen am Mannschaftsabend nach dem XXL-Test gegen Metalist Charkiw (0:0) gelegen haben. Zum anderen an der intensiven Zeit am Fuße des Wilden Kaisers.
In die Müdigkeit mischten sich aber auch viele zufriedene Gesichtsausdrücke. Die Woche hat die Spieler und Verantwortlichen davon überzeugt, dass man nach dem Bundesliga-Abstieg auf dem richtigen Weg ist. „Als Absteiger bist du gleich im Favoritenkreis“, sagte Trainer Dieter Hecking. Aber: „Wir werden den Ball flach halten.“ Obwohl sich seine Mannschaft in den ersten vier Wochen der Vorbereitung und den bisherigen Testspielen ansprechend präsentierte - vom direkten Wiederaufstieg will noch keiner reden.
Kevin Vogt soll das Spiel gestalten
Viel wichtiger ist, wie sich die Mannschaft derzeit auf dem Platz präsentiert. Es ist deutlich zu erkennen, wie der VfL Bochum künftig auftreten will: dominant, mit viel Ballbesitz und einem ruhigen Spielaufbau von hinten heraus. Die Systemfrage - ob 5-3-2 oder 4-3-3 - spielt bislang eher eine untergeordnete Rolle. „Beide Systeme sind spielbar“, sagte Hecking und verwies darauf, dass auch in einer Fünferkette häufig ein Viereraufbau stattfinden würde. Federführend wird diesen Rückkehrer Kevin Vogt künftig verantworten. „Ich möchte gern lenken. Wir wollen variabel spielen, in der Mitte nicht greifbar sein, so sind wir unangenehm für den Gegner. Ich habe den Sechser vor mir lieber auf einer anderen Ebene. Ich liebe es, die Räume auch zu bespielen“, sagte der 33-Jährige selbst im Gespräch mit dieser Redaktion.
Doch auch die anderen Innenverteidiger wie Philipp Strompf, Leandro Morgalla, Colin Kleine-Bekel und Noah Loosli sollen künftig in der Spielgestaltung Verantwortung übernehmen - genauso wie das Mittelfeld. Die genaue Besetzung lässt der Trainer noch offen, klar ist nur, dass es drei Spieler im Zentrum sein werden. Sollten Ibrahima Sissoko und Matus Bero dem Verein erhalten bleiben, dürften beide Akteure, die schon in der Vorsaison gut harmonierten, weiterhin gesetzt sein. Mehrere Kandidaten drängen sich dann auf: die beiden Leihspieler Francis Onyeka und Kjell Wätjen, Eigengewächs Mats Pannewig oder die vermeintlich größte Überraschung der Vorbereitung, Cajetan Lenz.
Viele Optionen im Mittelfeld für Hecking
„Das harmoniert, egal in welcher Konstellation. Die Spieler wissen, wie es geht“, freute sich Hecking. Allen war eine hohe Spielfreude anzumerken, alle forderten immer wieder den Ball, drehten gut auf und eröffneten ihren Mitspielern so wichtige Räume. Wie beispielsweise in der zweiten Halbzeit gegen die Young Boys Bern, als der VfL Bochum einen 1:4-Rückstand zur Pause noch in einen 5:4-Sieg ummünzte. „Es hat mir gefallen, dass wir nach der ersten Halbzeit unsere Spielidee weiter verfolgt haben. Das war sehr gut anzusehen. Wir haben weiter versucht, von hinten heraus den Spielaufbau zu machen und haben nicht nur lange Bälle geschlagen“, sagte Hecking.
Wichtig sei in Zukunft, dass den jungen Spielern auch Fehler erlaubt werden. Seine Art des Fußballs sei risikobehaftet, sagte der Trainer. Die Spieler sollen auch die schwierigen, riskanten Bälle spielen. Wenige Kontakte, den Ball laufen lassen - so will der VfL Bochum künftig in der zweiten Liga die Konkurrenz dominieren. In den Trainingseinheiten in Scheffau funktionierte dies bereits gut. Auch in den Testspielen waren Fortschritte zu sehen. Schnell bildeten sich Dreiecke, der Ball kreiste schnell von Mann zu Mann.
VfL will dominanten Fußball spielen
Die zögernde und eher defensive Ausrichtung der vergangenen Saison soll der Vergangenheit angehören. Dafür hat die Mannschaft auch konditionell eine Menge draufgepackt. Allein die Woche im Trainingslager war deutlich intensiver als noch im Vorjahr unter Peter Zeidler. Dass die Mannschaft fit ist, belegen nicht nur die Daten - auch die Testspiele in Österreich. Je länger das Spiel lief, desto besser wurde der VfL.
Doch noch ist längst nicht alles gut bei den Bochumern. Nach zwei freien Tagen will Hecking ab Mittwoch noch einmal den Fokus auf die defensiven Abläufe legen. „Vor allem, was das Kettenverhalten angeht und wer welche Laufwege aufnimmt“, sagte Hecking. Dies habe ihn in den Testspielen durchaus gestört. Auch sei er noch nicht zufrieden damit, wie seine Mannschaft agiert, wenn eine Viererkette auf dem Platz steht.
Und dann wäre da noch ein großes Problem: Hecking weiß noch immer nicht, wie der Kader am Ende wirklich aussehen wird. „Ich möchte als Trainer möglichst wenig verändern“, sagte er zwar. Doch anders als beim Spielstil hat er dabei nur begrenzte Möglichkeiten.
Quelle: WAZ.de
Ein letztes Foto in der Lobby des Mannschaftshotels, dann ab in den Bus und gen Flughafen. Der Tross des VfL Bochum wirkte am Sonntag noch etwas müde, als er die Heimreise aus Scheffau in Richtung Castroper Straße antrat. Das mag zum einen am Mannschaftsabend nach dem XXL-Test gegen Metalist Charkiw (0:0) gelegen haben. Zum anderen an der intensiven Zeit am Fuße des Wilden Kaisers.
In die Müdigkeit mischten sich aber auch viele zufriedene Gesichtsausdrücke. Die Woche hat die Spieler und Verantwortlichen davon überzeugt, dass man nach dem Bundesliga-Abstieg auf dem richtigen Weg ist. „Als Absteiger bist du gleich im Favoritenkreis“, sagte Trainer Dieter Hecking. Aber: „Wir werden den Ball flach halten.“ Obwohl sich seine Mannschaft in den ersten vier Wochen der Vorbereitung und den bisherigen Testspielen ansprechend präsentierte - vom direkten Wiederaufstieg will noch keiner reden.
Kevin Vogt soll das Spiel gestalten
Viel wichtiger ist, wie sich die Mannschaft derzeit auf dem Platz präsentiert. Es ist deutlich zu erkennen, wie der VfL Bochum künftig auftreten will: dominant, mit viel Ballbesitz und einem ruhigen Spielaufbau von hinten heraus. Die Systemfrage - ob 5-3-2 oder 4-3-3 - spielt bislang eher eine untergeordnete Rolle. „Beide Systeme sind spielbar“, sagte Hecking und verwies darauf, dass auch in einer Fünferkette häufig ein Viereraufbau stattfinden würde. Federführend wird diesen Rückkehrer Kevin Vogt künftig verantworten. „Ich möchte gern lenken. Wir wollen variabel spielen, in der Mitte nicht greifbar sein, so sind wir unangenehm für den Gegner. Ich habe den Sechser vor mir lieber auf einer anderen Ebene. Ich liebe es, die Räume auch zu bespielen“, sagte der 33-Jährige selbst im Gespräch mit dieser Redaktion.
Doch auch die anderen Innenverteidiger wie Philipp Strompf, Leandro Morgalla, Colin Kleine-Bekel und Noah Loosli sollen künftig in der Spielgestaltung Verantwortung übernehmen - genauso wie das Mittelfeld. Die genaue Besetzung lässt der Trainer noch offen, klar ist nur, dass es drei Spieler im Zentrum sein werden. Sollten Ibrahima Sissoko und Matus Bero dem Verein erhalten bleiben, dürften beide Akteure, die schon in der Vorsaison gut harmonierten, weiterhin gesetzt sein. Mehrere Kandidaten drängen sich dann auf: die beiden Leihspieler Francis Onyeka und Kjell Wätjen, Eigengewächs Mats Pannewig oder die vermeintlich größte Überraschung der Vorbereitung, Cajetan Lenz.
Viele Optionen im Mittelfeld für Hecking
„Das harmoniert, egal in welcher Konstellation. Die Spieler wissen, wie es geht“, freute sich Hecking. Allen war eine hohe Spielfreude anzumerken, alle forderten immer wieder den Ball, drehten gut auf und eröffneten ihren Mitspielern so wichtige Räume. Wie beispielsweise in der zweiten Halbzeit gegen die Young Boys Bern, als der VfL Bochum einen 1:4-Rückstand zur Pause noch in einen 5:4-Sieg ummünzte. „Es hat mir gefallen, dass wir nach der ersten Halbzeit unsere Spielidee weiter verfolgt haben. Das war sehr gut anzusehen. Wir haben weiter versucht, von hinten heraus den Spielaufbau zu machen und haben nicht nur lange Bälle geschlagen“, sagte Hecking.
Wichtig sei in Zukunft, dass den jungen Spielern auch Fehler erlaubt werden. Seine Art des Fußballs sei risikobehaftet, sagte der Trainer. Die Spieler sollen auch die schwierigen, riskanten Bälle spielen. Wenige Kontakte, den Ball laufen lassen - so will der VfL Bochum künftig in der zweiten Liga die Konkurrenz dominieren. In den Trainingseinheiten in Scheffau funktionierte dies bereits gut. Auch in den Testspielen waren Fortschritte zu sehen. Schnell bildeten sich Dreiecke, der Ball kreiste schnell von Mann zu Mann.
VfL will dominanten Fußball spielen
Die zögernde und eher defensive Ausrichtung der vergangenen Saison soll der Vergangenheit angehören. Dafür hat die Mannschaft auch konditionell eine Menge draufgepackt. Allein die Woche im Trainingslager war deutlich intensiver als noch im Vorjahr unter Peter Zeidler. Dass die Mannschaft fit ist, belegen nicht nur die Daten - auch die Testspiele in Österreich. Je länger das Spiel lief, desto besser wurde der VfL.
Doch noch ist längst nicht alles gut bei den Bochumern. Nach zwei freien Tagen will Hecking ab Mittwoch noch einmal den Fokus auf die defensiven Abläufe legen. „Vor allem, was das Kettenverhalten angeht und wer welche Laufwege aufnimmt“, sagte Hecking. Dies habe ihn in den Testspielen durchaus gestört. Auch sei er noch nicht zufrieden damit, wie seine Mannschaft agiert, wenn eine Viererkette auf dem Platz steht.
Und dann wäre da noch ein großes Problem: Hecking weiß noch immer nicht, wie der Kader am Ende wirklich aussehen wird. „Ich möchte als Trainer möglichst wenig verändern“, sagte er zwar. Doch anders als beim Spielstil hat er dabei nur begrenzte Möglichkeiten.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."