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Personal, Spielidee – der Stand nach dem Trainingslager
#1
Der VfL Bochum steuert nach dem Trainingslager in Scheffau auf die Zielgerade der Vorbereitung zu. Vieles hat sich schon herauskristallisiert. 

Ein letztes Foto in der Lobby des Mannschaftshotels, dann ab in den Bus und gen Flughafen. Der Tross des VfL Bochum wirkte am Sonntag noch etwas müde, als er die Heimreise aus Scheffau in Richtung Castroper Straße antrat. Das mag zum einen am Mannschaftsabend nach dem XXL-Test gegen Metalist Charkiw (0:0) gelegen haben. Zum anderen an der intensiven Zeit am Fuße des Wilden Kaisers. 

In die Müdigkeit mischten sich aber auch viele zufriedene Gesichtsausdrücke. Die Woche hat die Spieler und Verantwortlichen davon überzeugt, dass man nach dem Bundesliga-Abstieg auf dem richtigen Weg ist. „Als Absteiger bist du gleich im Favoritenkreis“, sagte Trainer Dieter Hecking. Aber: „Wir werden den Ball flach halten.“ Obwohl sich seine Mannschaft in den ersten vier Wochen der Vorbereitung und den bisherigen Testspielen ansprechend präsentierte - vom direkten Wiederaufstieg will noch keiner reden. 

Kevin Vogt soll das Spiel gestalten
Viel wichtiger ist, wie sich die Mannschaft derzeit auf dem Platz präsentiert. Es ist deutlich zu erkennen, wie der VfL Bochum künftig auftreten will: dominant, mit viel Ballbesitz und einem ruhigen Spielaufbau von hinten heraus. Die Systemfrage - ob 5-3-2 oder 4-3-3 - spielt bislang eher eine untergeordnete Rolle. „Beide Systeme sind spielbar“, sagte Hecking und verwies darauf, dass auch in einer Fünferkette häufig ein Viereraufbau stattfinden würde. Federführend wird diesen Rückkehrer Kevin Vogt künftig verantworten. „Ich möchte gern lenken. Wir wollen variabel spielen, in der Mitte nicht greifbar sein, so sind wir unangenehm für den Gegner. Ich habe den Sechser vor mir lieber auf einer anderen Ebene. Ich liebe es, die Räume auch zu bespielen“, sagte der 33-Jährige selbst im Gespräch mit dieser Redaktion.

Doch auch die anderen Innenverteidiger wie Philipp Strompf, Leandro Morgalla, Colin Kleine-Bekel und Noah Loosli sollen künftig in der Spielgestaltung Verantwortung übernehmen - genauso wie das Mittelfeld. Die genaue Besetzung lässt der Trainer noch offen, klar ist nur, dass es drei Spieler im Zentrum sein werden. Sollten Ibrahima Sissoko und Matus Bero dem Verein erhalten bleiben, dürften beide Akteure, die schon in der Vorsaison gut harmonierten, weiterhin gesetzt sein. Mehrere Kandidaten drängen sich dann auf: die beiden Leihspieler Francis Onyeka und Kjell Wätjen, Eigengewächs Mats Pannewig oder die vermeintlich größte Überraschung der Vorbereitung, Cajetan Lenz

Viele Optionen im Mittelfeld für Hecking
„Das harmoniert, egal in welcher Konstellation. Die Spieler wissen, wie es geht“, freute sich Hecking. Allen war eine hohe Spielfreude anzumerken, alle forderten immer wieder den Ball, drehten gut auf und eröffneten ihren Mitspielern so wichtige Räume. Wie beispielsweise in der zweiten Halbzeit gegen die Young Boys Bern, als der VfL Bochum einen 1:4-Rückstand zur Pause noch in einen 5:4-Sieg ummünzte. „Es hat mir gefallen, dass wir nach der ersten Halbzeit unsere Spielidee weiter verfolgt haben. Das war sehr gut anzusehen. Wir haben weiter versucht, von hinten heraus den Spielaufbau zu machen und haben nicht nur lange Bälle geschlagen“, sagte Hecking.

Wichtig sei in Zukunft, dass den jungen Spielern auch Fehler erlaubt werden. Seine Art des Fußballs sei risikobehaftet, sagte der Trainer. Die Spieler sollen auch die schwierigen, riskanten Bälle spielen. Wenige Kontakte, den Ball laufen lassen - so will der VfL Bochum künftig in der zweiten Liga die Konkurrenz dominieren. In den Trainingseinheiten in Scheffau funktionierte dies bereits gut. Auch in den Testspielen waren Fortschritte zu sehen. Schnell bildeten sich Dreiecke, der Ball kreiste schnell von Mann zu Mann. 

VfL will dominanten Fußball spielen
Die zögernde und eher defensive Ausrichtung der vergangenen Saison soll der Vergangenheit angehören. Dafür hat die Mannschaft auch konditionell eine Menge draufgepackt. Allein die Woche im Trainingslager war deutlich intensiver als noch im Vorjahr unter Peter Zeidler. Dass die Mannschaft fit ist, belegen nicht nur die Daten - auch die Testspiele in Österreich. Je länger das Spiel lief, desto besser wurde der VfL.

Doch noch ist längst nicht alles gut bei den Bochumern. Nach zwei freien Tagen will Hecking ab Mittwoch noch einmal den Fokus auf die defensiven Abläufe legen. „Vor allem, was das Kettenverhalten angeht und wer welche Laufwege aufnimmt“, sagte Hecking. Dies habe ihn in den Testspielen durchaus gestört. Auch sei er noch nicht zufrieden damit, wie seine Mannschaft agiert, wenn eine Viererkette auf dem Platz steht. 

Und dann wäre da noch ein großes Problem: Hecking weiß noch immer nicht, wie der Kader am Ende wirklich aussehen wird. „Ich möchte als Trainer möglichst wenig verändern“, sagte er zwar. Doch anders als beim Spielstil hat er dabei nur begrenzte Möglichkeiten. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Grundsätzlich verlief die Vorbereitung positiv  und verheißungsvoll. Positiv auch: So früh hatten wir selten den Kader zusammen, auch wenn es noch zwei/drei Abgänge geben könnte. Was die ganze Sache wert ist, werden wir am Ende der nächsten Woche sehen. 

Einen Wermutstropfen hab ich allerdings, in den vergangenen Jahren war es oft so, je besser die Ergebnisse in der Vorbereitung waren, je enttäuschender war der Saisonstart.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
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#3
Einige Spieler des VfL Bochum konnten bislang nicht überzeugen. Nach dem Trainingslager ziehen wir ein Zwischenfazit der Vorbereitung. 

Der VfL Bochum startet mit einem runderneutem Kader in die Saison. Cheftrainer Dieter Hecking hat nun ein Team zusammen, das durchaus Hoffnung darauf macht, dass es eine gute Zweitliga-Saison werden könnte. Etliche Akteure haben sich in den Vordergrund gespielt, es gibt klare Gewinner. Nach zahlreichen Testspielen und einem intensiven Trainingslager in Scheffau am Wilden Kaiser in Österreich gibt es klare Tendenzen, auf welche Spieler Hecking zunächst bauen wird. Wobei er zum Ende des Trainingslagers sagte, dass das Team, das am ersten Spieltag auf dem Platz stehen werde, selten das Team sei, das am fünften oder sechsten Spieltag auf dem Platz stehe. 

Bei Hecking ist die Tür immer in beide Richtungen offen. Die Spieler wissen, dass sie sich über gute Trainingsleistungen immer wieder anbieten können. Stand jetzt aber gibt es Verlierer der bisherigen Vorbereitung. 

Kwarteng und Masovic fallen mehrere Wochen aus
Hecking selbst zählte zum Ende des Trainingslagers des VfL Bochum zunächst einmal Erhan Masovic, Moritz Kwarteng und U19-Angreifer Luis Pick auf. Die drei verpassten aufgrund von Verletzungen große Teile der Vorbereitung und nun auch das Trainingslager in Scheffau. „Sie hören nur“, sagte Hecking, „dass die Stimmung gut war, dass sich alle gut verstehen.“ 

Masovic und Kwarteng fallen noch mehrere Wochen aus, Pick könnte eher zurück sein. Er wird dann aber zunächst bei der U19 einsteigen und bleiben. Er wird sich über Trainingseinheiten und mögliche Testspiele wieder bei den Profis anbieten können. 

Aber auch unter den Akteuren, die die komplette Vorbereitung und die Testspiele mit gemacht haben, gibt es Verlierer. 

Bamba muss sich strecken
Samuel Bamba: Zu ihm nahm Hecking zum Ende des Trainingslager auf Nachfrage gezielt und ausführlich Stellung. Samuel Bamba müsse sich strecken, sagte Hecking. „Er hat einige Pluspunkte gesammelt. Aber er muss dran ziehen und weitermachen. Es ist immer mal wieder bei ihm drin, dass er enttäuscht ist.“ Dann müsse er solche Reaktionen wie gegen Bern zeigen. Da wurde er eingewechselt, war fast sofort ein belebender Faktor, bereitete schließlich zwei Tore vor. Bochum gewann nach 1:4 noch mit 5:4.

„Es wird bei ihm immer die Frage sein, wie er arbeitet“, sagte Hecking. „Er ist nicht der laufstärkste, ist eher ein Sprintertyp. Er muss aber auch die Laufwege im Mannschaftsverbund mitgehen und die richtige Positionierung finden. Er muss auch mal den Körper reinstellen. Das Eins gegen Eins ist seine Qualität, die muss er zeigen.“ 

Alessandro Crimaldi: Von den jungen Spielern war er es, der in den Testspielen die wenigsten Minuten bekam. In der Vorsaison aus Wolfsburg nach Bochum gekommen, zeigte der U-Nationalspieler Italiens in der U19 bereits gute Leistungen und Torgefahr. Bei den Profis geht er derzeit noch etwas unter. Vor allem, weil er körperlich noch nicht so weit ist. „Da muss er zulegen“, sagte Hecking, der mit Crimaldi, U19-Trainer David Siebers und U21-Trainer Heiko Butscher besprechen will, was sinnvoll für ihn ist. „Wichtig ist“, sagte Hecking, „dass die Jungs Spielpraxis bekommen und nicht irgendwo auf der Bank sitzen.“ 

Miyoshi fehlt die Durchschlagskraft
Koji Miyoshi: Auf dem letzten Drücker kam der Japaner in der vergangenen Saison zum VfL. Er machte ein gutes Spiel in Freiburg, verpasste bei seinem Debüt ein Tor, traf dann zum Hecking-Einstand gegen Leverkusen. Er wurde aber auch unter Hecking nicht zum Stammspieler. Das scheint er nun erneut - zunächst - nicht zu schaffen. „Er hat eine schlechte Rückrunde gehabt“, sagte Hecking. „Bei ihm geht es darum, effizient zu sein. Daran wird er gemessen. Seine Wendigkeit hilft ihm und wie er sich zwischen den Räumen bewegt.“ In den Testspielen dieser Vorbereitung hatte er zu wenige klare Aktionen und strahlte weiterhin kaum Torgefahr aus.

Niklas Thiede: Nominell ist er die Nummer zwei hinter dem klar gesetzten Timo Horn. In den Testspielen aber leistete er sich technische Schwächen, brachte mehrmals in Drucksituationen den Ball nicht an den Mitspieler. Dass er ein guter Zweitliga-Torwart sein kann, zeigte er bei seiner Leihe nach Ulm. In Bochum aber kommt er an Horn nicht vorbei und muss zudem befürchten, dass Hugo Rölleke an ihm vorbeizieht. Der jüngste im Torwart-Team des VfL machte einen deutlich sichereren Eindruck. 

Loosli hat viel Konkurrenz
Noah Loosli: Innenverteidiger kommen und gehen beim VfL Bochum - Loosli bleibt. In der Rangfolge der Innenverteidiger klettert er indes nicht weiter nach vorne. Der Schweizer spielte gut aber nicht sehr gut, als er in der vergangenen Saison nach Fürth ausgeliehen war. Zurück beim VfL Bochum trainiert er weiter gut, bekommt dafür immer weiter und wieder Lob.

In den Testspielen aber zeigte sich, dass er aktuell erneut hinter Kevin Vogt, Philipp Strompf, Colin Kleine-Bekel und Leandro Morgalla nur die Nummer fünf in der Rangfolge ist. Dazu kommt, dass Hecking auch schon Romario Rösch, Ibrahima Sissoko und Cajetan Lenz als Innenverteidiger ausprobiert hat. Auch sie scheinen vor Loosli zu liegen. 

Mathis Clairicia: Dass sich der junge Franzose beim letzten Test gegen Charkiv mit den Eigengewächsen warm machen durfte und ganz spät ins Spiel kam, sagte viel über seine aktuelle Rolle im Kader aus. Aus der dritten französischen Liga gekommen, scheint er den größten Nach- und Aufholbedarf zu haben und daher aktuell in einem körperlichen Loch zu sein. Clairicia ist engagiert in den Test-Spielen, ist in den Zweikämpfen durchaus präsent. Deutlich aber sind ihm taktische und technische Mängel anzusehen. Würde die 2. Bundesliga am Wochenende beginnen, würde er es schwer haben, es in den Spieltagskader zu schaffen. 

Quelle: WAZ.de
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