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Kjell Wätjen will mit Arbeitermentalität in die Startelf
#1
Kjell Wätjen ist von Borussia Dortmund an den VfL Bochum ausgeliehen. Nun hat er erstmals seit seinem Wechsel gesprochen - und will Spielminuten sammeln. 

Kjell Wätjen sitzt geduldig auf einem Randstein am Trainingsplatz des VfL Bochum und wartet, bis der Reporter sein Gespräch mit einem anderen Spieler beendet hat. Mit einem Lächeln im Gesicht steht er auf, stellt sich selbstbewusst gegenüber und erklärt, warum er erst jetzt das erste Mal mit den Medien vor Ort spricht. Er wollte erst einmal richtig ankommen in Bochum. Nicht nur persönlich, sondern auch sportlich. Seit dem vergangenen Samstag ist er das – die ersten Pflichtspielminuten hat er bei der 1:4-Niederlage beim SV Darmstadt 98 gesammelt. 

„Das Spiel am Samstag ist natürlich extrem unglücklich gelaufen“, sagt der 19-Jährige. Nichtsdestotrotz fühle er sich derzeit pudelwohl an der Castroper Straße. „Ich wurde hier sehr gut aufgenommen, man hat mir die Integration leichtgemacht. Dafür bin ich sehr dankbar. Die Jungs und das Trainerteam sind schon richtig cool. Auch sportlich bin ich angekommen, die Abläufe greifen immer mehr und besser“, so Wätjen. Dabei dürfte auch helfen, dass insgesamt zwölf Spieler im Profi-Kader stehen, die unter 23 Jahre alt sind. 

Wätjen: Der klassiche Box-to-Box-Spieler
Davon hat man zwar in der Startelf am vergangenen Samstag bei den Lilien noch wenig gesehen, doch schon am Sonntag gegen die SV Elversberg (13.30 Uhr/Sky) könnte sich das ändern. Auch Wätjen gilt wieder als Startelf-Kandidat. Weil er Qualitäten mitbringt, die Trainer Dieter Hecking sehr schätzt und seit Wochen immer wieder hervorhebt. Vor allem die läuferische Stärke des Leihspielers von Borussia Dortmund ist ein Pro-Argument.

„Meine Spielweise, meine Mentalität passt ins Ruhrgebiet, zum VfL Bochum genauso wie zum BVB“, sagt er im Gespräch. „Mit der Arbeitermentalität bin ich groß geworden und es gehört für mich dazu, jedem Grashalm auf dem Feld einmal hallo zu sagen.“ Gerade im Ruhrstadion lieben es die Fans, wenn sich Spieler für ihren Verein zerreißen, niemals aufgeben, dem Ball und Gegner hinterherjagen. Wätjen hat also Potenzial, trotz seines Stammvereins von den Anhängern schnell akzeptiert zu werden. 

Wätjen will Spielminuten beim VfL sammeln
Einzig und allein darauf will sich Wätjen aber nicht reduzieren lassen. „Ich bin ein Spieler, der gern die Verbindung zur eigenen Defensive aufnimmt und mit Tempo nach vorn Anspielstationen sucht“, sagt er selbst über sich. „Ich probiere hinterher zu gehen, um im letzten Drittel immer dabei zu sein. Ich mag offensiven Fußball.“ Damit tat sich der VfL Bochum in Darmstadt allerdings noch ziemlich schwer. Vor allem, weil das eigentliche Prunkstück des Kaders, also das Mittelfeld, nicht zum Zug kam. Die Räume waren eng. Weder Matus Bero, Ibrahima Sissoko oder Mats Pannewig, noch der eingewechselte Wätjen konnten richtig für Zug zum Tor sorgen. Wenngleich der gebürtige Gevelsberger zumindest etwas mehr Zug ins Spiel brachte, dabei allerdings auch viele Fehlpässe spielte.

Mit 19 Jahren ist Wätjen aber auch nach Bochum gekommen, um noch zu lernen. Zwar stand er bereits in Champions-League-Spielen des BVB im Kader, lief im Westfalenstadion schon in der Bundesliga auf. Doch den Durchbruch bei den Profis hatte er noch nicht geschafft. In der vergangenen Saison spielte er weitgehend für die U23 der Borussia, die am Ende aus der 3. Liga abgestiegen ist. „Für Spielminuten bin ich nach Bochum gekommen. Ich will hier so viele Minuten wie möglich sammeln und maximal erfolgreich mit der Mannschaft sein. Ich gebe in jedem Training alles und will mich beim Trainer anbieten.“ Dafür hat er in den vergangenen Wochen stark an sich und seinem Defensivverständnis gearbeitet. 

Wätjen freut sich aufs ausverkaufte Ruhrstadion
Mit seinem Leih-Jahr beim VfL Bochum will Wätjen, der schon mit 17 Jahren mit einem Pendler-Führerschein allein zum Training nach Dortmund fahren durfte, auch ein persönlich neues Kapitel aufschlagen. Er will so richtig im Erwachsenenleben ankommen. Demnächst zieht er aus seinem Elternhaus in Gevelsberg aus, wohin er derzeit noch immer pendelt. „Das ist der nächste große Schritt für mich“, sagt er stolz und mit Vorfreude.

Den könnte er nun auch am Sonntag sportlich gehen. Durch seinen ersten Startelfeinsatz in der zweiten Liga. Bereit wäre er. „Wenn das Stadion ausverkauft ist, ist es das geilste Gefühl. Dabei ist es unerheblich, ob es wie in Dortmund 80.000 oder hier im Stadion 26.000 Fans sind. Das liebe ich. Deswegen freue ich mich riesig auf Sonntag, um hoffentlich hier in diesem Stadion zu spielen.“ 

Die Bochumer Fans hoffen, dass dies erfolgreicher sein wird als zum Zweitliga-Auftakt. Wätjen verspricht: „Wir werden gegen Elversberg mehr Energie auf den Platz bringen und wacher sein.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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