Der VfL Bochum verspielt beim FC Schalke eine 1:0-Führung, verliert 1:2. Vorne fehlt es an Gefahr. Dennoch zeigen viele Spieler eine Steigerung. Die Einzelkritik.
Der VfL Bochum führte auf Schalke 1:0, ein unglückliches Gegentor sorgte für die Wende, der VfL verlor mit 1:2. Die Leistung war in etlichen Phasen aber ein Schritt nach vorn. Cajetan Lenz spielt erneut souverän. Die Einzelkritik.
Timo Horn: Der Torwart parierte gleich zu Beginn einen Vitalie-Becker-Kracher stark zur Ecke, war auch im 1:1 gegen Sylla Sieger, wobei Schalkes Stürmer im Abseits stand. Rettete dem dominanten VfL kurz vor der Pause das 0:0, als Antwi-Adjei auf ihn zulief und er mit dem Fuß parierte. Blieb auch im zweiten Durchgang aufmerksam, war bei den Gegentoren machtlos. Patzte am Ende, Vogt half. Note: 2,5
Leandro Morgalla: Der 20-Jährige kehrte nach seiner Pokalpause (Infekt) in die Startelf zurück. Der Leihspieler aus Salzburg schaltete Schalkes Offensive um Karaman weitgehend aus, zeigte sich aggressiv, mit Biss in den Zweikämpfen. Im Spiel mit Ball mit Luft nach oben. Note: 3
Kevin Vogt: Der Routinier agierte von Beginn an deutlich stabiler, griffiger als bisher. Scheiterte dann mit einem Elfmeter an Karius (25.), kurz darauf bügelte Strompf seinen Fehlpass aus, vor der Pause entwischte ihm Antwi-Adjei. Mit seiner Erfahrung hielt er die Kette lange zusammen - bis Schalke zustach. Verhinderte vor der Linie das 1:3. Note: 4
Philipp Strompf (bis 34.): Zeigte Zweikampfhärte, grätschte gleich mal Antwi-Adjei den Ball weg, stiftete bei Standards Unruhe im S04-Strafrum, hat bei hohen Bällen aber auch technische Probleme. Rettete gegen Sylla zur Ecke. Verletzte sich dabei und musste runter. Note: 3
Felix Passlack (bis 85.): Der Ex-Dortmunder, in der Jugend noch Schalke-Fan, durfte nach schwacher Vorbereitung erstmals in dieser Saison von Beginn an ran, nachdem er es gegen Elversberg nicht mal ins Aufgebot geschafft hatte. Er verdrängte Talent Kacper Koscierski. Passlack hatte seine Seite defensiv gegen Vitalie Becker, Karaman und Co. im Verbund mit Morgalla gut im Griff, nach vorne lief mehr über die linke Seite. Offensiv muss sich Passlack steigern. Note: 4
Maximilian Wittek: Der linke Schienenmann wollte sich zwei Tage nach seinem 30. Geburtstag selbst bescheren, legte engagiert los und zeigte sich flexibel. Nach Strompfs frühem Aus übernahm er den linken Part als Innenverteidiger. Löste die Aufgabe routiniert, auch gewann aber nicht jeden Zweikampf. Kehrte nach Kleine-Bekels Einwechslung für Holtmann auf die Schiene zurück, ohne Effekt. Note: 3,5
Lenz ist auch vor 62 000 Fans die Ruhe selbst
Cajetan Lenz: Zweitliga-Startelf-Debüt für den 19-Jährigen vor 62.000 Fans – und von Nervosität keine Spur. Der Sechser bewegte sich auf dieser wichtigen Schlüsselposition klug in den Räumen, ließ das potenziell spielstarke Zentrum kaum zur Entfaltung kommen, bot sich an, spielte sichere Bälle, schob vor. War auch an der Kombination vor dem 1:0 beteiligt. Note: 2,5
Matus Bero: Der Kapitän dirigierte, stopfte Löcher, eroberte Bälle, kurbelte an, lief teils mit Hofmann ganz vorne an. Seine Ecken auf den kurzen Pfosten fanden zwar keine Abnehmer, doch im Spiel ist er mit seiner Präsenz und Intensität derzeit unverzichtbar. Note: 2,5
Kjell Wätjen: Am Donnerstag fehlte das Talent im Training noch verletzt (Achillessehne), doch der 19-Jährige wurde etwas überraschend doch noch rechtzeitig fit. Als BVB-Leihspieler gab er sich zuvor besonders motiviert, feierte sein Startelf-Debüt – und war sofort im Spiel. Wätjen sorgte für mehr Kreativiät, kombinierte mit Holtmann und seinen Kollegen, war viel in Bewegung, bot Tiefenläufe an. Baute nach Holtmanns Rückzug auf die linke Schiene ab, was auch taktisch bedingt war. Note: 3
Gerrit Holtmann (bis 71.): Der Fan-Liebling erhielt den Vorzug vor Mathis Clairicia, sollte mit seinem Tempo Schalkes groß gewachsene, robuste Defensive vor Probleme stellen. Holtmann agierte in einem 5-1-3-1 als linker Abfangjäger, offensiv machte er Druck auf links, rotierte auch viel mit Wärjen, zog auch nach innen. Nach Strompfs Aus spielte er eine Position tiefer, übernahm die linke Schiene von Wittek, defensiv ordentlich. Damit fehlte dem VfL zwischenzeitlich Tiefe und Gefahr - und dann schlug er energisch zu mit dem 1:0-Treffer, ehe er entkräftet vom Feld ging. Da lag Bochum noch in Front. Note: 2
Hofmann ackert, kommt aber kaum zum Abschluss
Philipp Hofmann (bis 71.): Der Stürmer war neben dem damals eingewechselten Holtmann der einzige Bochumer, der schon beim letzten Derby auf Schalke (1:3) im September 2022 für den VfL auflief. Er forderte Katic und Co. zu wuchtigen Luftduellen nach langen Bällen, wurde gesucht nach Flanken von außen, wich oft nach links aus, half defensiv mit, schmiss sich in jeden Ball. So provozierte er mit seinem Einsatz das Handspiel von Kurucay, doch Vogt verschoss den Strafstoß. Ließ sich vielleicht zu oft fallen, zum Abschluss kam der Angreifer nur zweimal - am Ende fehlt ihm weiterhin ein Tor. Note: 4
Eingewechselt beim VfL Bochum auf Schalke
Mats Pannewig (ab 34.): Wie im Pokal wurde der junge Ex-Schalker früh eingewechselt nach einer Verletzung (Strompf). Er spielte auf der Holtmann-Position im linken offensiven Mittelfeld, was nicht gerade seinem Profil entspricht. Fügte sich dennoch gut ein, rannte viel. Zunächst fehlten ihm die spielerischen Elemente, zeigte dann seine Torgefahr: Zwang Karius mit starkem Schuss zur Parade, im Nachsetzen netzte Holtmann zum 1:0 ein. Note: 4
Ibrahim Sissoko (71.) kam für Hofmann, ohne Note.
Colin Kleine-Bekel (71.) feierte sein VfL-Debüt, er ersetzte Holtmann. Sah beim 1:2 ganz alt aus, verhinderte dann mit Monstergrätsche das 1:3. Ohne Note
Mathis Clairicia (85.) und Francis Onyeka (85.) kamen für Passlack und Wätjen. Ohne Note.
Reserve: Thiede – Rösch, Koscierski, Bamba
QuelleWAZ.de
Der VfL Bochum führte auf Schalke 1:0, ein unglückliches Gegentor sorgte für die Wende, der VfL verlor mit 1:2. Die Leistung war in etlichen Phasen aber ein Schritt nach vorn. Cajetan Lenz spielt erneut souverän. Die Einzelkritik.
Timo Horn: Der Torwart parierte gleich zu Beginn einen Vitalie-Becker-Kracher stark zur Ecke, war auch im 1:1 gegen Sylla Sieger, wobei Schalkes Stürmer im Abseits stand. Rettete dem dominanten VfL kurz vor der Pause das 0:0, als Antwi-Adjei auf ihn zulief und er mit dem Fuß parierte. Blieb auch im zweiten Durchgang aufmerksam, war bei den Gegentoren machtlos. Patzte am Ende, Vogt half. Note: 2,5
Leandro Morgalla: Der 20-Jährige kehrte nach seiner Pokalpause (Infekt) in die Startelf zurück. Der Leihspieler aus Salzburg schaltete Schalkes Offensive um Karaman weitgehend aus, zeigte sich aggressiv, mit Biss in den Zweikämpfen. Im Spiel mit Ball mit Luft nach oben. Note: 3
Kevin Vogt: Der Routinier agierte von Beginn an deutlich stabiler, griffiger als bisher. Scheiterte dann mit einem Elfmeter an Karius (25.), kurz darauf bügelte Strompf seinen Fehlpass aus, vor der Pause entwischte ihm Antwi-Adjei. Mit seiner Erfahrung hielt er die Kette lange zusammen - bis Schalke zustach. Verhinderte vor der Linie das 1:3. Note: 4
Philipp Strompf (bis 34.): Zeigte Zweikampfhärte, grätschte gleich mal Antwi-Adjei den Ball weg, stiftete bei Standards Unruhe im S04-Strafrum, hat bei hohen Bällen aber auch technische Probleme. Rettete gegen Sylla zur Ecke. Verletzte sich dabei und musste runter. Note: 3
Felix Passlack (bis 85.): Der Ex-Dortmunder, in der Jugend noch Schalke-Fan, durfte nach schwacher Vorbereitung erstmals in dieser Saison von Beginn an ran, nachdem er es gegen Elversberg nicht mal ins Aufgebot geschafft hatte. Er verdrängte Talent Kacper Koscierski. Passlack hatte seine Seite defensiv gegen Vitalie Becker, Karaman und Co. im Verbund mit Morgalla gut im Griff, nach vorne lief mehr über die linke Seite. Offensiv muss sich Passlack steigern. Note: 4
Maximilian Wittek: Der linke Schienenmann wollte sich zwei Tage nach seinem 30. Geburtstag selbst bescheren, legte engagiert los und zeigte sich flexibel. Nach Strompfs frühem Aus übernahm er den linken Part als Innenverteidiger. Löste die Aufgabe routiniert, auch gewann aber nicht jeden Zweikampf. Kehrte nach Kleine-Bekels Einwechslung für Holtmann auf die Schiene zurück, ohne Effekt. Note: 3,5
Lenz ist auch vor 62 000 Fans die Ruhe selbst
Cajetan Lenz: Zweitliga-Startelf-Debüt für den 19-Jährigen vor 62.000 Fans – und von Nervosität keine Spur. Der Sechser bewegte sich auf dieser wichtigen Schlüsselposition klug in den Räumen, ließ das potenziell spielstarke Zentrum kaum zur Entfaltung kommen, bot sich an, spielte sichere Bälle, schob vor. War auch an der Kombination vor dem 1:0 beteiligt. Note: 2,5
Matus Bero: Der Kapitän dirigierte, stopfte Löcher, eroberte Bälle, kurbelte an, lief teils mit Hofmann ganz vorne an. Seine Ecken auf den kurzen Pfosten fanden zwar keine Abnehmer, doch im Spiel ist er mit seiner Präsenz und Intensität derzeit unverzichtbar. Note: 2,5
Kjell Wätjen: Am Donnerstag fehlte das Talent im Training noch verletzt (Achillessehne), doch der 19-Jährige wurde etwas überraschend doch noch rechtzeitig fit. Als BVB-Leihspieler gab er sich zuvor besonders motiviert, feierte sein Startelf-Debüt – und war sofort im Spiel. Wätjen sorgte für mehr Kreativiät, kombinierte mit Holtmann und seinen Kollegen, war viel in Bewegung, bot Tiefenläufe an. Baute nach Holtmanns Rückzug auf die linke Schiene ab, was auch taktisch bedingt war. Note: 3
Gerrit Holtmann (bis 71.): Der Fan-Liebling erhielt den Vorzug vor Mathis Clairicia, sollte mit seinem Tempo Schalkes groß gewachsene, robuste Defensive vor Probleme stellen. Holtmann agierte in einem 5-1-3-1 als linker Abfangjäger, offensiv machte er Druck auf links, rotierte auch viel mit Wärjen, zog auch nach innen. Nach Strompfs Aus spielte er eine Position tiefer, übernahm die linke Schiene von Wittek, defensiv ordentlich. Damit fehlte dem VfL zwischenzeitlich Tiefe und Gefahr - und dann schlug er energisch zu mit dem 1:0-Treffer, ehe er entkräftet vom Feld ging. Da lag Bochum noch in Front. Note: 2
Hofmann ackert, kommt aber kaum zum Abschluss
Philipp Hofmann (bis 71.): Der Stürmer war neben dem damals eingewechselten Holtmann der einzige Bochumer, der schon beim letzten Derby auf Schalke (1:3) im September 2022 für den VfL auflief. Er forderte Katic und Co. zu wuchtigen Luftduellen nach langen Bällen, wurde gesucht nach Flanken von außen, wich oft nach links aus, half defensiv mit, schmiss sich in jeden Ball. So provozierte er mit seinem Einsatz das Handspiel von Kurucay, doch Vogt verschoss den Strafstoß. Ließ sich vielleicht zu oft fallen, zum Abschluss kam der Angreifer nur zweimal - am Ende fehlt ihm weiterhin ein Tor. Note: 4
Eingewechselt beim VfL Bochum auf Schalke
Mats Pannewig (ab 34.): Wie im Pokal wurde der junge Ex-Schalker früh eingewechselt nach einer Verletzung (Strompf). Er spielte auf der Holtmann-Position im linken offensiven Mittelfeld, was nicht gerade seinem Profil entspricht. Fügte sich dennoch gut ein, rannte viel. Zunächst fehlten ihm die spielerischen Elemente, zeigte dann seine Torgefahr: Zwang Karius mit starkem Schuss zur Parade, im Nachsetzen netzte Holtmann zum 1:0 ein. Note: 4
Ibrahim Sissoko (71.) kam für Hofmann, ohne Note.
Colin Kleine-Bekel (71.) feierte sein VfL-Debüt, er ersetzte Holtmann. Sah beim 1:2 ganz alt aus, verhinderte dann mit Monstergrätsche das 1:3. Ohne Note
Mathis Clairicia (85.) und Francis Onyeka (85.) kamen für Passlack und Wätjen. Ohne Note.
Reserve: Thiede – Rösch, Koscierski, Bamba
QuelleWAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."