08-27-2025, 09:22 AM
Kevin Vogt hinkt den Erwartungen beim VfL Bochum noch hinterher. Die teils harsche Kritik hält er für überzogen. Er erklärt die Fortschritte und was noch fehlt.
Er ist der älteste und erfahrenste Spieler im Team des VfL Bochum – und schnappte sich den Ball, als es Elfmeter gab für Bochum auf Schalke. Doch den halbhohen, manche sagen halbherzigen, in jedem Fall zu unplatzierten Schuss parierte Schalkes Torwart Loris Karius. Chance zur frühen Führung vertan, am Ende stand ein bitteres 1:2.
Drei Tage später hat Vogt die erste Einheit der Woche vor dem Heimspiel gegen Münster am Samstag (13 Uhr, Sky) absolviert, stellt sich zum Gespräch mit dieser Redaktion. „Die Niederlage ist verdaut. Zwei Tage war sie sehr ärgerlich, aber jetzt geht es weiter. Der Fokus liegt auf dem nächsten Spiel gegen Münster“, sagte der Routinier.
Vogt nach Elfer-Fauxpas: „Dann ist es halt beschissen“
Auch seinen Fauxpas habe er längst weggesteckt. „Ich habe die Enttäuschung direkt nach dem verschossenen Elfmeter im Spiel schon ad acta gelegt. Man hat ja gar keine Zeit, sich damit zu beschäftigen, muss weiterspielen. Es ist passiert. Ich wollte Verantwortung übernehmen. Wenn du ihn triffst, ist alles super, wenn nicht, ist es halt beschissen.“
Nicht nur deshalb bekam Vogt in den sozialen Medien (erneut) viel Kritik ab. Der 33-jährige Wittener, der einst beim VfL zum Profi reifte und danach über 350 Bundesliga-Spiele absolvierte, konnte die hohen Erwartungen bisher nicht erfüllen. Für Trainer Dieter Hecking, der ihn unbedingt im Team haben wollte, und Vogt selbst erklärbar.
Vogt über soziale Medien: „Da bin ich nicht aktiv“
In der Rückrunde kam Vogt nur zu drei Einsätzen für Union Berlin, beim VfL landete er erst rund zwei Wochen nach dem Vorbereitungsstart. „Was in sozialen Medien geschrieben wird, lese ich nicht, weil ich dort nicht aktiv bin. Aber mit Kritik von außen müssen wir rechnen und damit umgehen“, sagte Vogt. „Ich gucke mir die Spiele an, achte auf meine Leistung, ordne die Gesamtleistung ein. Ich bin deutlich später in die Vorbereitung eingestiegen. Die wäre normalerweise erst nach dem Pokalspiel abgeschlossen gewesen. Die Wettkampf-Fitness ist inzwischen da.“
Ähnlich ordnete Trainer Hecking die Entwicklung seines Führungsspielers ein, der bisher alle Pflichtspiele über die komplette Distanz bestritt. „Kevin hat sieben Wochen Urlaub nach dem letzten Spiel mit Union gehabt. Er stieg hier ein, als die anderen schon ihr Laufprogramm absolviert haben. Vielleicht hatte er aufgrund der unklaren Situation zu lange Pause“, so Hecking.
Hecking: Vogt beim Saisonstart nicht topfrisch
Die Verhandlungen vor dem Wechsel hatten sich hingezogen, letztlich kam Vogt ablösefrei. Beim Gehalt streckte sich Bochum, auch Vogt machte Abstriche. Von einem „Top-Transfer“ sprach Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner, entsprechend hoch waren - und sind - die Erwartungen. Intern wie extern.
„Dass er in Richtung Saisonstart nicht topfrisch war, ist nachvollziehbar“, sagte Hecking nun. „Gegen Schalke hat er ein ordentliches Spiel gemacht.“ Ein Fehlschuss vom Punkt könne immer passieren. Hecking: „Ich will das von ihm haben, was er gegen Schalke gespielt hat.“
Kevin Vogt soll das Team als Abwehrchef führen, meist als zentraler Mann der Dreierkette. Er soll das auf spielerische Lösungen angelegte Spiel von hinten heraus prägen und gestalten und natürlich auch den Laden hinten dicht halten. Mit Tempo, Stellungsspiel und Erfahrung soll er die Mannschaft führen, was in den ersten Wochen nicht oft genug gelang.
Kevin Vogt lobt Talent Cajetan Lenz
Mit Cajetan Lenz hat er nun einen jungen Sechser vor sich, der die Räume klug besetzt, die Bälle verteilt. Das kommt auch Vogt entgegen, der im Aufbau entlastet wird. Das Spiel des VfL ist damit variabler geworden. „Er macht das gut, holt sich die Bälle ab, ist extrem lauffreudig“, lobte Vogt Talent Lenz. „Das war eine gute Leistung von ihm, zumal er das erste Mal vor so einer Kulisse gespielt hat. Er wirkte schon sehr abgeklärt, nimmt auch die Hilfestellungen, die wir ihm geben, gerne an.“
Vogt und die Lehren aus Darmstadt
Vogt sieht das verjüngte, neu formierte Team insgesamt auf einem guten Weg. „In Darmstadt haben wir richtig auf den Sack bekommen, haben aber viele Lehren daraus gezogen. Da sind wir naiv ins offene Messer gelaufen“, meinte Vogt. „Gegen Elversberg haben wir so gut wie nichts zugelassen, auch Schalke konnte nicht den Druck entfachen, den sie im ersten Heimspiel gezeigt haben. Ich sehe also eine gute Entwicklung, wir sind als Team kompakter im Auftritt. Aber richtig ist auch: Wir müssen das Spiel auf Schalke gewinnen, wenigstens einen Punkt holen. Im Spiel nach vorne müssen wir uns steigern.“
Vogt hält Kritik an Bochumer Leistung für überzogen
Insgesamt hält er die von Fans und Medien teils scharfe Kritik, insbesondere nach dem mühsamen 3:1-Pokalsieg beim BFC Dynamo, für überzogen. „Ich bin 16 Jahre im Profifußball, habe über 30 DFB-Pokalspiele absolviert und kann die Spiele an einer Hand abzählen, die meine Teams in der ersten Runde locker überstanden haben. Wir sind eine Runde weiter, nur das zählt“, sagte Vogt.
„Wir werden von außen bisher offenbar überwiegend negativ bewertet, das kannte ich bislang so nicht aus meiner Bochumer Zeit. Vielleicht passiert das unter dem Eindruck des Darmstadt-Spiels, vielleicht auch wegen der Favoritenrolle, die uns zugeschoben wird“, meinte der Routinier. „Fakt ist: Wir haben einen Umbruch gehabt, wir haben viele junge Spieler und müssen zudem die eine oder andere Verletzung auffangen.“
Ergebnis-Druck gegen Münster? Vogt wiegelt ab
Dennoch: Beim Heimspiel gegen Münster am Samstag erwarten die Fans einen Sieg. Der Ergebnis-Druck ist spürbar, auch im Klub und seinem engen Umfeld. Vogt wiegelt ab: „Ergebnis-Druck haben wir in jedem Spiel, wir wollen jedes Spiel gewinnen. Ich habe in der Liga noch keinen leichten Gegner gesehen. Wir werden Münster intensiv analysieren, uns gut vorbereiten.“
Quelle: WAZ.de
Er ist der älteste und erfahrenste Spieler im Team des VfL Bochum – und schnappte sich den Ball, als es Elfmeter gab für Bochum auf Schalke. Doch den halbhohen, manche sagen halbherzigen, in jedem Fall zu unplatzierten Schuss parierte Schalkes Torwart Loris Karius. Chance zur frühen Führung vertan, am Ende stand ein bitteres 1:2.
Drei Tage später hat Vogt die erste Einheit der Woche vor dem Heimspiel gegen Münster am Samstag (13 Uhr, Sky) absolviert, stellt sich zum Gespräch mit dieser Redaktion. „Die Niederlage ist verdaut. Zwei Tage war sie sehr ärgerlich, aber jetzt geht es weiter. Der Fokus liegt auf dem nächsten Spiel gegen Münster“, sagte der Routinier.
Vogt nach Elfer-Fauxpas: „Dann ist es halt beschissen“
Auch seinen Fauxpas habe er längst weggesteckt. „Ich habe die Enttäuschung direkt nach dem verschossenen Elfmeter im Spiel schon ad acta gelegt. Man hat ja gar keine Zeit, sich damit zu beschäftigen, muss weiterspielen. Es ist passiert. Ich wollte Verantwortung übernehmen. Wenn du ihn triffst, ist alles super, wenn nicht, ist es halt beschissen.“
Nicht nur deshalb bekam Vogt in den sozialen Medien (erneut) viel Kritik ab. Der 33-jährige Wittener, der einst beim VfL zum Profi reifte und danach über 350 Bundesliga-Spiele absolvierte, konnte die hohen Erwartungen bisher nicht erfüllen. Für Trainer Dieter Hecking, der ihn unbedingt im Team haben wollte, und Vogt selbst erklärbar.
Vogt über soziale Medien: „Da bin ich nicht aktiv“
In der Rückrunde kam Vogt nur zu drei Einsätzen für Union Berlin, beim VfL landete er erst rund zwei Wochen nach dem Vorbereitungsstart. „Was in sozialen Medien geschrieben wird, lese ich nicht, weil ich dort nicht aktiv bin. Aber mit Kritik von außen müssen wir rechnen und damit umgehen“, sagte Vogt. „Ich gucke mir die Spiele an, achte auf meine Leistung, ordne die Gesamtleistung ein. Ich bin deutlich später in die Vorbereitung eingestiegen. Die wäre normalerweise erst nach dem Pokalspiel abgeschlossen gewesen. Die Wettkampf-Fitness ist inzwischen da.“
Ähnlich ordnete Trainer Hecking die Entwicklung seines Führungsspielers ein, der bisher alle Pflichtspiele über die komplette Distanz bestritt. „Kevin hat sieben Wochen Urlaub nach dem letzten Spiel mit Union gehabt. Er stieg hier ein, als die anderen schon ihr Laufprogramm absolviert haben. Vielleicht hatte er aufgrund der unklaren Situation zu lange Pause“, so Hecking.
Hecking: Vogt beim Saisonstart nicht topfrisch
Die Verhandlungen vor dem Wechsel hatten sich hingezogen, letztlich kam Vogt ablösefrei. Beim Gehalt streckte sich Bochum, auch Vogt machte Abstriche. Von einem „Top-Transfer“ sprach Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner, entsprechend hoch waren - und sind - die Erwartungen. Intern wie extern.
„Dass er in Richtung Saisonstart nicht topfrisch war, ist nachvollziehbar“, sagte Hecking nun. „Gegen Schalke hat er ein ordentliches Spiel gemacht.“ Ein Fehlschuss vom Punkt könne immer passieren. Hecking: „Ich will das von ihm haben, was er gegen Schalke gespielt hat.“
Kevin Vogt soll das Team als Abwehrchef führen, meist als zentraler Mann der Dreierkette. Er soll das auf spielerische Lösungen angelegte Spiel von hinten heraus prägen und gestalten und natürlich auch den Laden hinten dicht halten. Mit Tempo, Stellungsspiel und Erfahrung soll er die Mannschaft führen, was in den ersten Wochen nicht oft genug gelang.
Kevin Vogt lobt Talent Cajetan Lenz
Mit Cajetan Lenz hat er nun einen jungen Sechser vor sich, der die Räume klug besetzt, die Bälle verteilt. Das kommt auch Vogt entgegen, der im Aufbau entlastet wird. Das Spiel des VfL ist damit variabler geworden. „Er macht das gut, holt sich die Bälle ab, ist extrem lauffreudig“, lobte Vogt Talent Lenz. „Das war eine gute Leistung von ihm, zumal er das erste Mal vor so einer Kulisse gespielt hat. Er wirkte schon sehr abgeklärt, nimmt auch die Hilfestellungen, die wir ihm geben, gerne an.“
Vogt und die Lehren aus Darmstadt
Vogt sieht das verjüngte, neu formierte Team insgesamt auf einem guten Weg. „In Darmstadt haben wir richtig auf den Sack bekommen, haben aber viele Lehren daraus gezogen. Da sind wir naiv ins offene Messer gelaufen“, meinte Vogt. „Gegen Elversberg haben wir so gut wie nichts zugelassen, auch Schalke konnte nicht den Druck entfachen, den sie im ersten Heimspiel gezeigt haben. Ich sehe also eine gute Entwicklung, wir sind als Team kompakter im Auftritt. Aber richtig ist auch: Wir müssen das Spiel auf Schalke gewinnen, wenigstens einen Punkt holen. Im Spiel nach vorne müssen wir uns steigern.“
Vogt hält Kritik an Bochumer Leistung für überzogen
Insgesamt hält er die von Fans und Medien teils scharfe Kritik, insbesondere nach dem mühsamen 3:1-Pokalsieg beim BFC Dynamo, für überzogen. „Ich bin 16 Jahre im Profifußball, habe über 30 DFB-Pokalspiele absolviert und kann die Spiele an einer Hand abzählen, die meine Teams in der ersten Runde locker überstanden haben. Wir sind eine Runde weiter, nur das zählt“, sagte Vogt.
„Wir werden von außen bisher offenbar überwiegend negativ bewertet, das kannte ich bislang so nicht aus meiner Bochumer Zeit. Vielleicht passiert das unter dem Eindruck des Darmstadt-Spiels, vielleicht auch wegen der Favoritenrolle, die uns zugeschoben wird“, meinte der Routinier. „Fakt ist: Wir haben einen Umbruch gehabt, wir haben viele junge Spieler und müssen zudem die eine oder andere Verletzung auffangen.“
Ergebnis-Druck gegen Münster? Vogt wiegelt ab
Dennoch: Beim Heimspiel gegen Münster am Samstag erwarten die Fans einen Sieg. Der Ergebnis-Druck ist spürbar, auch im Klub und seinem engen Umfeld. Vogt wiegelt ab: „Ergebnis-Druck haben wir in jedem Spiel, wir wollen jedes Spiel gewinnen. Ich habe in der Liga noch keinen leichten Gegner gesehen. Wir werden Münster intensiv analysieren, uns gut vorbereiten.“
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."