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Lange Partynacht für Losilla
#1
Neben Anthony Losilla wurden auch andere ehemalige Spieler des VfL Bochum verabschiedet. Es war ein hochemotionaler Tag. 

Die Augen waren noch gerötet von den vielen Tränen, die Anthony Losilla an diesem Nachmittag im Ruhrstadion vergossen hatte. Und auch jetzt konnte er sie nur schwer zurückhalten. Dieses Abschiedsspiel, dieser gesamte Tag – er war etwas ganz Besonderes für den 39-Jährigen. Das war spürbar, das verkörperte er mit jeder Faser seines Körpers. „Es waren so viele schöne Momente, so viele Überraschungen, die ich so nicht erwartet hatte“, sagte Losilla dann im Gespräch nach seinem Abschiedsspiel am Samstag, zu dem viele ehemalige Mitspieler und Freunde gekommen waren und mit denen er am Abend noch eine rauschende Party feierte. 

Ehemalige Mitspieler wie Manuel Riemann und Simon Zoller klopften schon während des Spiels der „Toto Allstars“ und „Toto Friends“ große Töne, wer denn nun die dritte Halbzeit gewinnen würde. „Nach dem Spiel wird es noch mehr Spaß machen“, kündigte etwa Riemann an. „Da bin ich Titelverteidiger. Ich habe noch ein paar Punkte Vorsprung. Zolli und Patti – da weiß ich nicht“, sagte er lachend. Gerüchten zufolge soll es ein enges Rennen zwischen mehreren Ex-Spielern des VfL Bochum gewesen sein. 

Oermann begeistert von Losilla
Auch das passte also zu diesem besonderen Tag für Losilla, den er vor gut 15.000 Menschen feiern konnte. „Das war eine sehr schöne Veranstaltung und das Stadion war voll – an einem Länderspielwochenende. Das schaffen nicht viele, Toto hat es geschafft“, sagte Simon Terodde. Auch er ließ es sich nicht nehmen, noch einmal die Fußballschuhe mit dem Mann zusammen zu schnüren, mit dem er einst zusammen zum VfL Bochum kam. 

Viele Ex-Mitspieler waren gekommen, um „Toto“, wie er in Bochum nur genannt wird, zu ehren. „Toto war die Person des Tages, wir haben alle versucht, ihm den bestmöglichen Tag und Abschied zu bereiten“, sagte Tim Oermann, der im Sommer via Bayer Leverkusen zu Sturm Graz gewechselt ist. „Ich glaube, das ist gelungen. Es war eine sehr coole Sache, ich habe das auch noch nie erlebt. Ich wusste auch nicht so richtig, wie man sich auf dem Platz verhalten soll.“ 

Es stand ohnehin nur Losilla im Mittelpunkt, wenngleich Publikumslieblinge wie Keven Schlotterbeck oder Ivan Ordets genauso vorbeischauten wie Peter Peschel, Dominique Heintz und Cristian Gamboa. Losilla ist ein Spieler gewesen, der verbindet. Das wurde am Samstag noch einmal deutlich. 

„Jeder Spieler hätte gern so eine Verabschiedung. Es ist eine besondere Karriere, es gibt ja auch nicht jedes Jahr ein Abschiedsspiel in Bochum. Toto ist ein Vorbild für jeden jungen Spieler. Nicht nur die Vereinstreue. Auch, wie er sich auf und neben dem Platz verhalten hat. Deswegen ging die Karriere auch so lang“, erklärte Tim Oermann, der extra aus Graz nach Bochum gereist war, um beim Abschied seines langjährigen „Capitano“ dabei zu sein. „Als ich hochgekommen bin, war Toto schon einer der älteren Spieler. Und trotzdem ist der in jedem Training voll marschiert. Dafür respektiere ich ihn und das habe ich mir auch abgeschaut.“ 

Auch aus diesem Grund haben sie in Bochum Losilla am Samstagnachmittag einen gebührenden Abschied mit vielen emotionalen Höhepunkten bereitet. Etwa, als nach acht Minuten das Spiel unterbrochen wurde, um am Ruhrstadion eine Ehrensäule für den langjährigen Kapitän zu enthüllen. „Es ist eine riesige Ehre für ihn mit der Legendensäule. Das hat er sich absolut verdient, weil er ein geiler Typ ist“, sagte Terodde dazu. Oder als Losillas erster Profi-Trainer Claude Robin auf einmal an der Seitenlinie auftauchte, damit dieser kurz darauf Losillas Sohn Giulian für „Toto“ einwechseln konnte. Oder als Losilla noch einmal auf den Zaun vor der Ostkurve stieg, um sich dort von den Fans feiern zu lassen. 

Auch Manuel Riemann wird gefeiert
Diese hatten ohnehin ihren Spaß. Mit Robert Tesche etwa stand ein Aufstiegsheld genauso auf dem Feld wie Riemann, der als Stürmer satte drei Treffer beim 9:5 erzielte und von den Anhängern immer wieder gefeiert wurde. Bis zum Umfallen verausgabte sich der ehemalige VfL-Keeper - aus einem guten Grund. „Den Treffer vor der Ostkurve wollte ich unbedingt. Ich wollte schon raus, aber das fühlte sich nicht gut an. Dann hat es Gott sei Dank noch geklappt“, sagte er später. Stilecht mit einem Fläschen Fiege in der Hand. 

Auch für ihn war es nämlich ein Abschied. Zusammen mit Danilo Soares, Cristian Gamboa, Thomas Eisfeld und Oermann wurde er vor dem Spiel offiziell vom Verein verabschiedet. „Es war hochemotional. Es war nicht nur der Abschied von meinem langjähren Capitano und Freund, es war auch für mich persönlich ein Abschied“, sagte Riemann. „Jeder, der mich kennt und einschätzen kann, der weiß, dass das hier mein zu Hause ist. Es war neuneinhalb Jahre lang mein täglicher Weg. Ich glaube, ich kann die Strecke im Schlaf fahren. Es ist nach Hause fahren.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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