09-10-2025, 05:52 PM
Maximilian Wittek ist ein Routinier beim VfL Bochum. Der 30-Jährige erklärt, wie die Talente von den Erfahrenen profitieren – und was sie voraus haben.
Um ziemlich genau zwei Jahre wurde der Kader des VfL Bochum nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga verjüngt. Was sich auf dem Papier vielleicht nicht nach viel anhört, macht sich auf dem Trainingsplatz am Ruhrstadion dennoch bemerkbar: Zwischen den vielen jungen Wilden und einigen neuen Gesichtern gibt eine Handvoll erfahrener Spieler den Ton an. Einer von ihnen ist Maximilian Wittek. Auch der 30-Jährige muss im Verlauf der Saison auf und neben dem Feld Verantwortung übernehmen – und ist sich seiner Aufgabe bewusst.
„Ich bin jetzt 30 und habe schon ein paar Spiele auf dem Buckel“, sagt Wittek im Gespräch mit dieser Redaktion. Knapp mehr als 400 Spiele sind es, auf die er in seiner Profikarriere kommt. Bei Spielern wie Cajetan Lenz und Francis Onyeka lässt sich die Zahl der Einsätze noch an ein bis zwei Händen abzählen. Elf Spieler hat der VfL aktuell in seinen Reihen, die 20 Jahre oder jünger sind, wobei manche Talente wie Lirim Jashari und Alessandro Crimaldi meist bei der U21 oder U19 trainieren. Der Job als Führungsspieler ergibt sich für Wittek da von ganz allein. „Ich glaube, dass ich auch schon über die Vorbereitung des letzten Jahres meine Rolle ganz gut gefunden habe“, sagt er.
Weniger Druck, positive Nervosität: Jungspunde tun in schwieriger Phase gut
Zwischen der Vorbereitung des letzten Jahres sowie dem Hier und Jetzt liegen mittlerweile schon ein verpasster Klassenerhalt und ein vergeigter Saisonstart in Liga zwei. In der aktuellen Phase könnte die Unerfahrenheit einiger Bochumer helfen, meint Wittek. Die Älteren schleppen laut des Linksverteidigers einen Rucksack mit einigen Negativerlebnissen aus den letzten zwei Jahren mit sich herum, entsprechend groß sei der Druck. Die Jungen machten sich diesen eher selbst.
„Ich weiß noch, mit 18, 19 bist du nervös, aber irgendwie ist es immer eine positive Nervosität. Und wenn du es schaffst, das dann in Energie umzumünzen auf dem Platz, kann das auch Kräfte freisetzen. Du gehst unvoreingenommen in solche Spiele rein, weil die Vorfreude viel größer ist. Die Jungen bringen diese Unbekümmertheit rein, ein Stück weit auch frischen Wind“, betont Wittek.
Hofmann, Vogt, Wittek und Co. müssen weiter vorangehen
Er und die weiteren Routiniers wie Timo Horn oder Philipp Hofmann müssen dennoch als Köpfe des Teams vorangehen. Für die Küken da sein, wenn sie mal auf der Stelle treten. Sie in den Übungen unterstützen, auch nach dem Training noch ein paar Tipps geben – Maxi Wittek ist sich seiner Pflichten bewusst. In der ein oder anderen Spielform, in der Jung gegen Alt antritt, sei die Siegesquote der eingesessenen Profis dann doch noch ziemlich hoch. Da zeige sich die Erfahrung recht eindeutig.
Dennoch: In der Liga überzeugten bisher mehr die Jungen als die Alten. Wittek hat Respekt vor ihren Leistungen: „Ich muss ehrlich sagen, bislang sieht es im Training sehr gut aus. Was die Jungs machen, nicht nur auf dem Platz, auch neben dem Platz, wie sie sich verhalten – da haben wir echt gute Jungs bei uns.“
Mischung aus Jung und Alt kann VfL Bochum wieder zum Erfolg führen
Die Spiele gegen Schalke und Münster sieht Wittek trotz der Niederlagen nicht so negativ wie viele Fans, auch Medien. Sie hätten gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. Neben Kapitän Matus Bero lief am vergangenen Spieltag in Person von Lenz, Onyeka und Kjell Wätjen ein Mittelfeld mit einem Altersdurchschnitt von 18,6 Jahren auf. „Wir haben da einen richtig guten Job gemacht. Ich hoffe, dass die Jungs weiter am Ball bleiben, fleißig zuhören und weiterhin Gas geben“, lobt Wittek.
Für ihn liege der Schlüssel nun darin, die Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Elan auf den Platz zu bringen. „Wenn wir das Zusammenspiel zwischen Jung und Alt auf einen Weg bekommen, kann das sehr viel Energie freisetzen. Wir haben eine gute Mannschaft, die Jungs ziehen alle mit. Am Ende ist es egal, ob einer 35 oder frische 18 ist – mit Leistung bestätigt man alles.“ Die Länderspielpause habe dem Team geholfen, die ersten Spiele ein Stück weit abzuhaken und im Detail nachzujustieren.
Wittek fordert mehr Gefahr im letzten Drittel: Youngsters können helfen
Besonders im Offensivspiel sieht Wittek Luft nach oben. Mehr Torgefahr müsse her, mehr Zielstrebigkeit im letzten Drittel. Dabei könnten die unbeschwerten Aktionen der Youngster entscheidend sein. „Es kann uns helfen, wenn sie nicht groß nachdenken, sondern ins Dribbling gehen und dann mal ein, zwei Spieler stehen lassen.“ Wittek selbst hat beim Test gegen Duisburg (1:0) eine für ihn fremde, aber interessante Rolle als Achter erlebt. Eine Option für die Liga? „Es war ungewohnt, dass ich das Spiel mehr im Rücken hatte. Aber grundsätzlich hat mir die Position gefallen. Man ist sehr viel im Spiel eingebunden.“
Von dort aus konnte er noch näher sehen, dass der VfL trotz ordentlicher Ballkontrolle zu selten gefährlich vor dem gegnerischen Kasten wird – laut Wittek eine zentrale Baustelle. „Wir hatten vier, fünf gute Aktionen in der ersten Halbzeit und machen da kein Tor draus. Die Chancen, die Duisburg dann hatte, waren von uns selbst durch Ballverluste verschuldet. Die letzte Zone, in der es dann auch gefährlich wird, da müssen wir uns noch steigern. Da müssen wir noch mehr Lösungen finden, Wege anbieten und wenn wir das schaffen, dann werden wir auch mehr Tore schießen und mehr Spiele gewinnen.“
Quelle: WAZ.de
Um ziemlich genau zwei Jahre wurde der Kader des VfL Bochum nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga verjüngt. Was sich auf dem Papier vielleicht nicht nach viel anhört, macht sich auf dem Trainingsplatz am Ruhrstadion dennoch bemerkbar: Zwischen den vielen jungen Wilden und einigen neuen Gesichtern gibt eine Handvoll erfahrener Spieler den Ton an. Einer von ihnen ist Maximilian Wittek. Auch der 30-Jährige muss im Verlauf der Saison auf und neben dem Feld Verantwortung übernehmen – und ist sich seiner Aufgabe bewusst.
„Ich bin jetzt 30 und habe schon ein paar Spiele auf dem Buckel“, sagt Wittek im Gespräch mit dieser Redaktion. Knapp mehr als 400 Spiele sind es, auf die er in seiner Profikarriere kommt. Bei Spielern wie Cajetan Lenz und Francis Onyeka lässt sich die Zahl der Einsätze noch an ein bis zwei Händen abzählen. Elf Spieler hat der VfL aktuell in seinen Reihen, die 20 Jahre oder jünger sind, wobei manche Talente wie Lirim Jashari und Alessandro Crimaldi meist bei der U21 oder U19 trainieren. Der Job als Führungsspieler ergibt sich für Wittek da von ganz allein. „Ich glaube, dass ich auch schon über die Vorbereitung des letzten Jahres meine Rolle ganz gut gefunden habe“, sagt er.
Weniger Druck, positive Nervosität: Jungspunde tun in schwieriger Phase gut
Zwischen der Vorbereitung des letzten Jahres sowie dem Hier und Jetzt liegen mittlerweile schon ein verpasster Klassenerhalt und ein vergeigter Saisonstart in Liga zwei. In der aktuellen Phase könnte die Unerfahrenheit einiger Bochumer helfen, meint Wittek. Die Älteren schleppen laut des Linksverteidigers einen Rucksack mit einigen Negativerlebnissen aus den letzten zwei Jahren mit sich herum, entsprechend groß sei der Druck. Die Jungen machten sich diesen eher selbst.
„Ich weiß noch, mit 18, 19 bist du nervös, aber irgendwie ist es immer eine positive Nervosität. Und wenn du es schaffst, das dann in Energie umzumünzen auf dem Platz, kann das auch Kräfte freisetzen. Du gehst unvoreingenommen in solche Spiele rein, weil die Vorfreude viel größer ist. Die Jungen bringen diese Unbekümmertheit rein, ein Stück weit auch frischen Wind“, betont Wittek.
Hofmann, Vogt, Wittek und Co. müssen weiter vorangehen
Er und die weiteren Routiniers wie Timo Horn oder Philipp Hofmann müssen dennoch als Köpfe des Teams vorangehen. Für die Küken da sein, wenn sie mal auf der Stelle treten. Sie in den Übungen unterstützen, auch nach dem Training noch ein paar Tipps geben – Maxi Wittek ist sich seiner Pflichten bewusst. In der ein oder anderen Spielform, in der Jung gegen Alt antritt, sei die Siegesquote der eingesessenen Profis dann doch noch ziemlich hoch. Da zeige sich die Erfahrung recht eindeutig.
Dennoch: In der Liga überzeugten bisher mehr die Jungen als die Alten. Wittek hat Respekt vor ihren Leistungen: „Ich muss ehrlich sagen, bislang sieht es im Training sehr gut aus. Was die Jungs machen, nicht nur auf dem Platz, auch neben dem Platz, wie sie sich verhalten – da haben wir echt gute Jungs bei uns.“
Mischung aus Jung und Alt kann VfL Bochum wieder zum Erfolg führen
Die Spiele gegen Schalke und Münster sieht Wittek trotz der Niederlagen nicht so negativ wie viele Fans, auch Medien. Sie hätten gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. Neben Kapitän Matus Bero lief am vergangenen Spieltag in Person von Lenz, Onyeka und Kjell Wätjen ein Mittelfeld mit einem Altersdurchschnitt von 18,6 Jahren auf. „Wir haben da einen richtig guten Job gemacht. Ich hoffe, dass die Jungs weiter am Ball bleiben, fleißig zuhören und weiterhin Gas geben“, lobt Wittek.
Für ihn liege der Schlüssel nun darin, die Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Elan auf den Platz zu bringen. „Wenn wir das Zusammenspiel zwischen Jung und Alt auf einen Weg bekommen, kann das sehr viel Energie freisetzen. Wir haben eine gute Mannschaft, die Jungs ziehen alle mit. Am Ende ist es egal, ob einer 35 oder frische 18 ist – mit Leistung bestätigt man alles.“ Die Länderspielpause habe dem Team geholfen, die ersten Spiele ein Stück weit abzuhaken und im Detail nachzujustieren.
Wittek fordert mehr Gefahr im letzten Drittel: Youngsters können helfen
Besonders im Offensivspiel sieht Wittek Luft nach oben. Mehr Torgefahr müsse her, mehr Zielstrebigkeit im letzten Drittel. Dabei könnten die unbeschwerten Aktionen der Youngster entscheidend sein. „Es kann uns helfen, wenn sie nicht groß nachdenken, sondern ins Dribbling gehen und dann mal ein, zwei Spieler stehen lassen.“ Wittek selbst hat beim Test gegen Duisburg (1:0) eine für ihn fremde, aber interessante Rolle als Achter erlebt. Eine Option für die Liga? „Es war ungewohnt, dass ich das Spiel mehr im Rücken hatte. Aber grundsätzlich hat mir die Position gefallen. Man ist sehr viel im Spiel eingebunden.“
Von dort aus konnte er noch näher sehen, dass der VfL trotz ordentlicher Ballkontrolle zu selten gefährlich vor dem gegnerischen Kasten wird – laut Wittek eine zentrale Baustelle. „Wir hatten vier, fünf gute Aktionen in der ersten Halbzeit und machen da kein Tor draus. Die Chancen, die Duisburg dann hatte, waren von uns selbst durch Ballverluste verschuldet. Die letzte Zone, in der es dann auch gefährlich wird, da müssen wir uns noch steigern. Da müssen wir noch mehr Lösungen finden, Wege anbieten und wenn wir das schaffen, dann werden wir auch mehr Tore schießen und mehr Spiele gewinnen.“
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."