Gestern, 09:10 AM
Nach dem Personalbeben äußerten sich Andreas Luthe und Ilja Kaenzig zur Nachfolge-Suche beim VfL Bochum. Zoller könnte aufsteigen. Wie es nun weitergeht.
Andreas Luthe blickte noch einmal in sein schwarzes Büchlein. Neben ihm stand Ilja Kaenzig und wischte auf seinem Handy hin und her. Es wirkte, als wollten sich der Vorstandsvorsitzende und der Geschäftsführer des VfL Bochum noch einmal genau einprägen, was sie gleich sagen wollen auf der Pressekonferenz nach dem Personalbeben am Montag.
Wieder einmal mussten sich die Verantwortliche außerplanmäßig auf dem Podium im Ruhrstadion einfinden, wieder einmal mussten sie erklären, warum sie die personelle Reißleine zogen. Dieses Mal traf es Trainer Dieter Hecking und Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner. „Wir haben mit beiden intensiv darüber gesprochen, wie es weitergeht und welche Lösungen es gibt. Danach hatten wir nicht den Eindruck, dass wir es schaffen“, sagte Luthe ruhig und sachlich.
Nach der Trennung von Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau vor gut einem Jahr steht nun der nächste Umbruch ins Haus beim ohnehin so klammen Verein. Es war die erste wichtige Entscheidung des neuen Präsidiums um Luthe, das nun Worten aus dem Wahlkampf im Frühsommer dieses Jahres Taten folgen lassen muss. Großer Kritikpunkt am ehemaligen Team um Uwe Tigges und Martin Volpers war schließlich, dass sie zu lange ein Vakuum im sportlichen Bereich zu verantworten hatten, Kaenzig zwischenzeitlich mit Aufgaben überfrachteten. Dirk Dufner wurde erst gut ein halbes Jahr nach der Trennung von Lettau geholt. „Diese Situation wollen wir nicht noch einmal“, so Luthe.
Siebers bleibt bis zur Länderspielpause
Dieses Mal soll es eine schnellere Lösung geben, zumal unter Umständen auch ein neuer Trainer geholt werden könnte. Mindestens drei Spiele aber bekommt David Siebers nun. In den Partien beim 1. FC Nürnberg (Samstag, 20.30 Uhr, RTL und Sky), zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf und dann beim 1. FC Kaiserslautern wird der 38-Jährige auf der Bank sitzen. Und danach? „Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein neuer Trainer kommt“, sagte Luthe. Aber auch nicht, dass Siebers weitermachen darf.
Anders als bei Hecking und Dufner soll aber dieses Mal die Reihenfolge eingehalten werden, dass zunächst ein sportlicher Entscheider kommt, bevor ein Trainer präsentiert wird. Noch im März verlängerte der VfL Bochum mit Hecking den Vertrag für die Bundesliga. Erst danach wurde mit Dufner ein Sport-Geschäftsführer geholt. Kaenzig erklärte damals, der Trainer sei der wichtigste Mann im Verein. Dennoch musste er am Montag mit einer schlechten Bilanz den Verein verlassen. Genauso wie Dufner, der den Kader maßgeblich zu verantworten hat.
Was wird aus Zoller und Waigand?
„In erster Linie ist nun wichtig, dass wir mit Ilja diese Suche vorantreiben. Damit haben wir nach der Freistellung bereits begonnen“, sagte Luthe. Ein Trainer und ein sportlich Verantwortlicher werden parallel gesucht, wenngleich Luthe sich offen hält, wie es künftig genau aussehen soll. „Es sind mehrere Wege möglich. Es ist auch durchaus möglich, dass ein Sportdirektor kommt, der mit Ilja Kaenzig als Geschäftsführer zusammen arbeitet“, so der Vorstandsvorsitzende. Wichtig ist: „Wir müssen Leute finden, die perfekt zum VfL Bochum passen.“
Doch Luthe nahm auch die aktuellen Mitarbeiter in die Pflicht. Johannes Waigand, Direktor Kadermanagement, der von Dufner zum VfL Bochum geholt wurde, bleibt vorerst. „Er wird seine Aufgaben weiterführen. Er hat sich mit dem Verein committed“, stellte Luthe klar. Auch eine neue Rolle für Simon Zoller sei derzeit denkbar. Der ehemalige Profi war ohnehin eingeplant im sportlichen Bereich, sollte eine Art Bindeglied zwischen Mannschaft, Team ums Team und der Führungsetage bilden. Doch der ehemalige Trainer Hecking war nicht überzeugt von der Idee, weshalb Zoller momentan als Trainee im Verein in alle Abteilungen reinschnuppert. „Wenn man jemanden mit Simon Zoller in den Reihen hat, denken wir darüber nach, ihn einzubinden“, sagte Luthe.
Eine Lösung wie Jörg Schmadtke, mit dem vor Dufner bereits gesprochen wurde, scheint derzeit eher ausgeschlossen zu sein. Schon im Frühjahr scheiterte es unter anderem daran, dass der ehemalige Manager des 1. FC Köln und von Hannover 96 zu weitreichende Kompetenzen eingefordert haben soll. Damalige Kandidaten wie Oliver Ruhnert oder Michael Mutzel sind ebenfalls kaum ein Thema. Schon eher in den Fokus rücken könnten erfahrene Typen wie Robin Dutt, der VfL-Vergangenheit hat und weiß, auf was er sich einlassen würde.
Klares Ziel ist, dass der VfL Bochum nach zwei turbulenten Jahren wieder in ruhige Fahrwässer gerät. „Wir sollten uns nicht in der Reihe der Klubs einreihen, die jedes Jahr den Trainer wechseln“, sagte Kaenzig. Daher werden sich die Verantwortlichen nun genau überlegen, wie sie wieder Ruhe in den Verein bekommen. Angefangen bei einem sportlich Verantwortlichen.
Quelle: WAZ.de
Andreas Luthe blickte noch einmal in sein schwarzes Büchlein. Neben ihm stand Ilja Kaenzig und wischte auf seinem Handy hin und her. Es wirkte, als wollten sich der Vorstandsvorsitzende und der Geschäftsführer des VfL Bochum noch einmal genau einprägen, was sie gleich sagen wollen auf der Pressekonferenz nach dem Personalbeben am Montag.
Wieder einmal mussten sich die Verantwortliche außerplanmäßig auf dem Podium im Ruhrstadion einfinden, wieder einmal mussten sie erklären, warum sie die personelle Reißleine zogen. Dieses Mal traf es Trainer Dieter Hecking und Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner. „Wir haben mit beiden intensiv darüber gesprochen, wie es weitergeht und welche Lösungen es gibt. Danach hatten wir nicht den Eindruck, dass wir es schaffen“, sagte Luthe ruhig und sachlich.
Nach der Trennung von Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau vor gut einem Jahr steht nun der nächste Umbruch ins Haus beim ohnehin so klammen Verein. Es war die erste wichtige Entscheidung des neuen Präsidiums um Luthe, das nun Worten aus dem Wahlkampf im Frühsommer dieses Jahres Taten folgen lassen muss. Großer Kritikpunkt am ehemaligen Team um Uwe Tigges und Martin Volpers war schließlich, dass sie zu lange ein Vakuum im sportlichen Bereich zu verantworten hatten, Kaenzig zwischenzeitlich mit Aufgaben überfrachteten. Dirk Dufner wurde erst gut ein halbes Jahr nach der Trennung von Lettau geholt. „Diese Situation wollen wir nicht noch einmal“, so Luthe.
Siebers bleibt bis zur Länderspielpause
Dieses Mal soll es eine schnellere Lösung geben, zumal unter Umständen auch ein neuer Trainer geholt werden könnte. Mindestens drei Spiele aber bekommt David Siebers nun. In den Partien beim 1. FC Nürnberg (Samstag, 20.30 Uhr, RTL und Sky), zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf und dann beim 1. FC Kaiserslautern wird der 38-Jährige auf der Bank sitzen. Und danach? „Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein neuer Trainer kommt“, sagte Luthe. Aber auch nicht, dass Siebers weitermachen darf.
Anders als bei Hecking und Dufner soll aber dieses Mal die Reihenfolge eingehalten werden, dass zunächst ein sportlicher Entscheider kommt, bevor ein Trainer präsentiert wird. Noch im März verlängerte der VfL Bochum mit Hecking den Vertrag für die Bundesliga. Erst danach wurde mit Dufner ein Sport-Geschäftsführer geholt. Kaenzig erklärte damals, der Trainer sei der wichtigste Mann im Verein. Dennoch musste er am Montag mit einer schlechten Bilanz den Verein verlassen. Genauso wie Dufner, der den Kader maßgeblich zu verantworten hat.
Was wird aus Zoller und Waigand?
„In erster Linie ist nun wichtig, dass wir mit Ilja diese Suche vorantreiben. Damit haben wir nach der Freistellung bereits begonnen“, sagte Luthe. Ein Trainer und ein sportlich Verantwortlicher werden parallel gesucht, wenngleich Luthe sich offen hält, wie es künftig genau aussehen soll. „Es sind mehrere Wege möglich. Es ist auch durchaus möglich, dass ein Sportdirektor kommt, der mit Ilja Kaenzig als Geschäftsführer zusammen arbeitet“, so der Vorstandsvorsitzende. Wichtig ist: „Wir müssen Leute finden, die perfekt zum VfL Bochum passen.“
Doch Luthe nahm auch die aktuellen Mitarbeiter in die Pflicht. Johannes Waigand, Direktor Kadermanagement, der von Dufner zum VfL Bochum geholt wurde, bleibt vorerst. „Er wird seine Aufgaben weiterführen. Er hat sich mit dem Verein committed“, stellte Luthe klar. Auch eine neue Rolle für Simon Zoller sei derzeit denkbar. Der ehemalige Profi war ohnehin eingeplant im sportlichen Bereich, sollte eine Art Bindeglied zwischen Mannschaft, Team ums Team und der Führungsetage bilden. Doch der ehemalige Trainer Hecking war nicht überzeugt von der Idee, weshalb Zoller momentan als Trainee im Verein in alle Abteilungen reinschnuppert. „Wenn man jemanden mit Simon Zoller in den Reihen hat, denken wir darüber nach, ihn einzubinden“, sagte Luthe.
Eine Lösung wie Jörg Schmadtke, mit dem vor Dufner bereits gesprochen wurde, scheint derzeit eher ausgeschlossen zu sein. Schon im Frühjahr scheiterte es unter anderem daran, dass der ehemalige Manager des 1. FC Köln und von Hannover 96 zu weitreichende Kompetenzen eingefordert haben soll. Damalige Kandidaten wie Oliver Ruhnert oder Michael Mutzel sind ebenfalls kaum ein Thema. Schon eher in den Fokus rücken könnten erfahrene Typen wie Robin Dutt, der VfL-Vergangenheit hat und weiß, auf was er sich einlassen würde.
Klares Ziel ist, dass der VfL Bochum nach zwei turbulenten Jahren wieder in ruhige Fahrwässer gerät. „Wir sollten uns nicht in der Reihe der Klubs einreihen, die jedes Jahr den Trainer wechseln“, sagte Kaenzig. Daher werden sich die Verantwortlichen nun genau überlegen, wie sie wieder Ruhe in den Verein bekommen. Angefangen bei einem sportlich Verantwortlichen.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."