09-19-2025, 12:02 PM
David Siebers soll den VfL Bochum wieder in die Spur bringen. Aber gibt es beim VfL Bochum wirklich einen Trainer-Effekt? Ein Blick in die Historie.
Es gibt diese eine Vermutung, die in Tipp-Runden gern zur Gesetzmäßigkeit wird. Wechselt ein Klub den Trainer, gewinnt die Mannschaft im nächsten Spiel ganz sicher. Auch rund um den VfL Bochum grassiert diese Hoffnung in dieser Woche, nachdem am Montag Dieter Hecking freigestellt wurde und der bisherige U19-Trainer David Siebers bis zur Länderspielpause im Oktober nun die Profis betreut. Die Hoffnung: Im Zweitliga-Spiel am Samstagabend gibt es nun einen Sieg beim 1. FC Nürnberg (20.30 Uhr, Sky und RTL).
Rein statistisch gesehen ist an der Behauptung sogar etwas dran. Eine Studie der Technischen Universität in Kaiserslautern aus dem Jahr 2023 besagt, dass Trainerwechsel tatsächlich einen positiven Effekt haben. Doch wie schnitten die Trainer des VfL Bochum seit dem Niederländer Gertjan Verbeek ab, wenn sie erstmals nach einem Trainerwechsel auf der Bank saßen? Ein Überblick.
Verbeek und Atalan starten mit Niederlagen
Verbeek übernahm den VfL kurz vor Weihnachten im Jahr 2014, hatte aufgrund der damals noch längeren Winterpause sein erstes Spiel allerdings erst am 7. Februar 2015. Der Niederländer übernahm damals von Frank Heinemann, der interimsweise auf Peter Neururer folgte. Der klassische Effekt blieb damals aus, Bochum verlor beim 1. FC Union Berlin mit 1:2. Danach aber stabilisierte sich die Mannschaft, blieb sechs Spiele ohne Niederlage und holte bis Saisonende mehr Siege als Niederlagen.
Von Verbeek übernahm im Sommer 2017 Ismal Atalan. Und auch er musste direkt im ersten Spiel eine Niederlage hinnehmen. Zum Saisonauftakt verlor der VfL Bochum mit 0:1 zu Hause gegen den FC St. Pauli. Die Ära Atalan war ohnehin nur kurz, nach neun Spieltagen musste er seine Taschen wieder packen. Für ihn übernahm am 10. Spieltag der Saison 2017/2018 Jens Rasiejewski, der anders als zuvor Verbeek und Atalan sein erstes Spiel gewann. Mit 2:0 schlugen die Bochumer den SV Sandhausen.
Butscher übernimmt dreimal Im September 2019 folgte auf Dutt Thomas Reis. Unter ihm stieg der VfL Bochum nach vielen Jahren in der Verdammnis in der zweiten Liga endlich wieder in die Bundesliga auf, hielt im ersten Jahr direkt die Klasse. Mit einem Sieg begann die Ära Reis allerdings nicht. In der ersten Partie spielte der VfL zu Hause nur 2:2 gegen Dynamo Dresden. Der erste Dreier gelang Reis erst im vierten Spiel. Damals gewannen die Bochumer mit 3:2 in Heidenheim.
Insgesamt reichte es bei Rasiejewski aber auch nur zu 13 Partien und noch in derselben Saison saß erstmals Heiko Butscher interimsweise auf der Trainerbank. Mit Erfolg. Im Februar 2018 schlug der VfL mit ihm an der Seitenlinie den SV Darmstadt 98 zu Hause mit 2:1, bevor dann Robin Dutt übernahm und für 52 Partien die Verantwortung trug. Doch auch er musste in seinem ersten Spiel an der VfL-Seitenlinie eine Niederlage hinnehmen. Mit 0:1 verloren die Bochumer einst beim 1. FC Heidenheim.
Letsch verliert zum Auftakt
Nachdem Reis 2022 freigestellt wurde, nachdem er schon zuvor mit einem Wechsel zum FC Schalke 04 kokettierte und der Erfolg ausblieb, saß wieder Butscher für eine Partie auf der Trainerbank. Anders als beim ersten Mal vier Jahre zuvor gewann er das Spiel gegen den 1. FC Köln allerdings nicht. Immerhin: es gab ein 2:2.
Auf dem Trainerstuhl bei den Profis durfte Butscher dennoch nicht bleiben und die Verantwortlichen verpflichteten Thomas Letsch, der den VfL am Ende der Saison 2022/2023 erneut zum Klassenerhalt führte. Seine Auftaktpartie am achten Spieltag dieser Saison ging allerdings massiv in die Hose. Bei RB Leipzig verlor Letsch in seinem ersten Spiel mit 0:4, bevor in der Woche darauf Eintracht Frankfurt zu Hause mit 3:0 geschlagen wurde.
Kurz vor Ende der Saison 2023/2024 musste Letsch allerdings auch gehen. Eine Last-minute-Pleite beim 1. FC Köln wurde ihm damals zum Verhängnis und zum dritten Mal übernahm Butscher, seitdem er beim VfL ist. Dieses Mal allerdings blieb er länger als ein Spiel, führte die Mannschaft in die Relegation und schaffte bei Fortuna Düsseldorf das große Wunder zum erneuten Klassenerhalt. In seinem ersten Spiel gab es allerdings erneut nur ein Remis - ein 1:1 gegen Heidenheim.
Feldhoff geht als Interimstrainer unter
Trotz des Relegationswunders durfte Butscher nicht als Cheftrainer bleiben. Im Sommer 2024 holten die Verantwortlichen Peter Zeidler aus der Schweiz an die Castroper Straße. Doch nach gerade einmal acht Pflichtspielen war die Ära bereits beendet. Der heute 63-Jährige schied in seinem ersten Spiel im DFB-Pokal bei Jahn Regensburg aus und holte nur einen einzigen Punkt bei sechs Niederlagen.
Besser wurde es beim VfL auch zunächst nicht, als Markus Feldhoff von Zeidler für zwei Spieler übernahm. Gegen den FC Bayern verloren die Bochumer mit 0:5 zu Hause, eine Woche darauf gab es ein desaströses 2:7 bei Eintracht Frankfurt. Dann übernahm Dieter Hecking das Himmelfahrtskommando und holte in seinem ersten Spiel als VfL-Trainer ein 1:1 gegen Bayer Leverkusen.
Wirklich von Erfolg gekrönt waren die Trainerwechsel beim VfL Bochum zumindest am ersten Spieltag danach seit Verbeek also nicht. Nur ein einziger Sieg sprang heraus. Die Aufgabe am Samstag wird für Siebers also rein statistisch gesehen alles andere als leicht.
Quelle: WAZ.de
Es gibt diese eine Vermutung, die in Tipp-Runden gern zur Gesetzmäßigkeit wird. Wechselt ein Klub den Trainer, gewinnt die Mannschaft im nächsten Spiel ganz sicher. Auch rund um den VfL Bochum grassiert diese Hoffnung in dieser Woche, nachdem am Montag Dieter Hecking freigestellt wurde und der bisherige U19-Trainer David Siebers bis zur Länderspielpause im Oktober nun die Profis betreut. Die Hoffnung: Im Zweitliga-Spiel am Samstagabend gibt es nun einen Sieg beim 1. FC Nürnberg (20.30 Uhr, Sky und RTL).
Rein statistisch gesehen ist an der Behauptung sogar etwas dran. Eine Studie der Technischen Universität in Kaiserslautern aus dem Jahr 2023 besagt, dass Trainerwechsel tatsächlich einen positiven Effekt haben. Doch wie schnitten die Trainer des VfL Bochum seit dem Niederländer Gertjan Verbeek ab, wenn sie erstmals nach einem Trainerwechsel auf der Bank saßen? Ein Überblick.
Verbeek und Atalan starten mit Niederlagen
Verbeek übernahm den VfL kurz vor Weihnachten im Jahr 2014, hatte aufgrund der damals noch längeren Winterpause sein erstes Spiel allerdings erst am 7. Februar 2015. Der Niederländer übernahm damals von Frank Heinemann, der interimsweise auf Peter Neururer folgte. Der klassische Effekt blieb damals aus, Bochum verlor beim 1. FC Union Berlin mit 1:2. Danach aber stabilisierte sich die Mannschaft, blieb sechs Spiele ohne Niederlage und holte bis Saisonende mehr Siege als Niederlagen.
Von Verbeek übernahm im Sommer 2017 Ismal Atalan. Und auch er musste direkt im ersten Spiel eine Niederlage hinnehmen. Zum Saisonauftakt verlor der VfL Bochum mit 0:1 zu Hause gegen den FC St. Pauli. Die Ära Atalan war ohnehin nur kurz, nach neun Spieltagen musste er seine Taschen wieder packen. Für ihn übernahm am 10. Spieltag der Saison 2017/2018 Jens Rasiejewski, der anders als zuvor Verbeek und Atalan sein erstes Spiel gewann. Mit 2:0 schlugen die Bochumer den SV Sandhausen.
Butscher übernimmt dreimal Im September 2019 folgte auf Dutt Thomas Reis. Unter ihm stieg der VfL Bochum nach vielen Jahren in der Verdammnis in der zweiten Liga endlich wieder in die Bundesliga auf, hielt im ersten Jahr direkt die Klasse. Mit einem Sieg begann die Ära Reis allerdings nicht. In der ersten Partie spielte der VfL zu Hause nur 2:2 gegen Dynamo Dresden. Der erste Dreier gelang Reis erst im vierten Spiel. Damals gewannen die Bochumer mit 3:2 in Heidenheim.
Insgesamt reichte es bei Rasiejewski aber auch nur zu 13 Partien und noch in derselben Saison saß erstmals Heiko Butscher interimsweise auf der Trainerbank. Mit Erfolg. Im Februar 2018 schlug der VfL mit ihm an der Seitenlinie den SV Darmstadt 98 zu Hause mit 2:1, bevor dann Robin Dutt übernahm und für 52 Partien die Verantwortung trug. Doch auch er musste in seinem ersten Spiel an der VfL-Seitenlinie eine Niederlage hinnehmen. Mit 0:1 verloren die Bochumer einst beim 1. FC Heidenheim.
Letsch verliert zum Auftakt
Nachdem Reis 2022 freigestellt wurde, nachdem er schon zuvor mit einem Wechsel zum FC Schalke 04 kokettierte und der Erfolg ausblieb, saß wieder Butscher für eine Partie auf der Trainerbank. Anders als beim ersten Mal vier Jahre zuvor gewann er das Spiel gegen den 1. FC Köln allerdings nicht. Immerhin: es gab ein 2:2.
Auf dem Trainerstuhl bei den Profis durfte Butscher dennoch nicht bleiben und die Verantwortlichen verpflichteten Thomas Letsch, der den VfL am Ende der Saison 2022/2023 erneut zum Klassenerhalt führte. Seine Auftaktpartie am achten Spieltag dieser Saison ging allerdings massiv in die Hose. Bei RB Leipzig verlor Letsch in seinem ersten Spiel mit 0:4, bevor in der Woche darauf Eintracht Frankfurt zu Hause mit 3:0 geschlagen wurde.
Kurz vor Ende der Saison 2023/2024 musste Letsch allerdings auch gehen. Eine Last-minute-Pleite beim 1. FC Köln wurde ihm damals zum Verhängnis und zum dritten Mal übernahm Butscher, seitdem er beim VfL ist. Dieses Mal allerdings blieb er länger als ein Spiel, führte die Mannschaft in die Relegation und schaffte bei Fortuna Düsseldorf das große Wunder zum erneuten Klassenerhalt. In seinem ersten Spiel gab es allerdings erneut nur ein Remis - ein 1:1 gegen Heidenheim.
Feldhoff geht als Interimstrainer unter
Trotz des Relegationswunders durfte Butscher nicht als Cheftrainer bleiben. Im Sommer 2024 holten die Verantwortlichen Peter Zeidler aus der Schweiz an die Castroper Straße. Doch nach gerade einmal acht Pflichtspielen war die Ära bereits beendet. Der heute 63-Jährige schied in seinem ersten Spiel im DFB-Pokal bei Jahn Regensburg aus und holte nur einen einzigen Punkt bei sechs Niederlagen.
Besser wurde es beim VfL auch zunächst nicht, als Markus Feldhoff von Zeidler für zwei Spieler übernahm. Gegen den FC Bayern verloren die Bochumer mit 0:5 zu Hause, eine Woche darauf gab es ein desaströses 2:7 bei Eintracht Frankfurt. Dann übernahm Dieter Hecking das Himmelfahrtskommando und holte in seinem ersten Spiel als VfL-Trainer ein 1:1 gegen Bayer Leverkusen.
Wirklich von Erfolg gekrönt waren die Trainerwechsel beim VfL Bochum zumindest am ersten Spieltag danach seit Verbeek also nicht. Nur ein einziger Sieg sprang heraus. Die Aufgabe am Samstag wird für Siebers also rein statistisch gesehen alles andere als leicht.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."