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Presseberichte zum 7. Spieltag VfL - Düsseldorf
#11
Der VfL Bochum steht als Tabellensiebzehnter gegen Düsseldorf unter Druck. Mit mindestens zwei Wechseln ist zu rechnen. Trainer Siebers spielt auch um seine Zukunft. 

Es geht zur Sache im Training des VfL Bochum. Die Intensität ist hoch, es ist etwas lauter geworden in den letzten Tagen. Im Fokus steht immer auch das „V“ wie Victory. Siegermentalität. Die will Interimstrainer David Siebers seinem seit Wochen völlig verunsicherten Team einimpfen, das bisher nur gegen Elversberg in Überzahl gewann und fünf Mal verlor. 

Vor dem Heimspiel gegen die ebenfalls kriselnde Fortuna aus Düsseldorf mit dem schwer angezählten Trainer Daniel Thioune am Samstagabend im ausverkauften Vonovia Ruhrstadion (20.30 Uhr/RTL und Sky) ist der Erfolgsdruck für den auf Rang 17 der 2. Liga abgestürzten Bundesliga-Absteiger noch einmal gestiegen nach dem Doppel-Aus von Trainer Dieter Hecking und Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner sowie dem misslungenen Debüt von David Siebers beim 1:2 in Nürnberg. 

Psychologe gegen die Verunsicherung? Noch kein Anstoß aus dem Team
Wettkampf wird daher groß geschrieben bei Siebers, auch im Training. Erfolgserlebnisse sollen den Kopf frei machen, nicht ein Psychologe. Für externe Hilfe sei er zwar offen, sagte Siebers am Freitag, aber der Anstoß müsse aus der Mannschaft kommen. Dies sei nicht der Fall. Vielmehr sei man in einem guten Austausch, auch und gerade mit den Führungsspielern.

Letztlich zählt das Ergebnis. Immer. Wie am Freitag. Schon bei Passübungen geht es um den zählbaren Erfolg. Kurze Pässe über drei Stationen mit einem Abschluss auf ein kleines Tor standen da an in vier Gruppen. Wer zuerst trifft, erhält einen Punkt. Beim folgenden, hoch intensiven vier gegen vier auf kleinem Feld wurde jedes Tor notiert. Team Blau gewann das Turnier. 

Siebers und Spieler machen Feuer: „Auf Sieg spielen!“
Schnelle Abschlüsse forderte Siebers immer wieder lautstark ein, zählte die Sekunden runter, rief: „Noch fünf Sekunden. Abziehen! Auf Sieg spielen!“ Auch einige Profis wie Felix Passlack und Maxi Wittek, die zuletzt sicherlich zu Recht viel gescholtenen Schienenspieler, heizten ihren Kollegen immer wieder ein, bloß keine Sekunde zu vertrödeln.

Siebers zeigte sich auf der Spieltags-Pressekonferenz zufrieden mit der Trainingswoche, der Entwicklung nach dem offensiven Desaster in Nürnberg, als der VfL nur einmal aufs Tor schoss: In der 86. Minute verwandelte Ibrahim Sissoko einen Foulelfmeter. „Ich habe am Dienstag ein ganz fantastisches offensives Training gesehen“, erklärte Siebers und schwärmte von einem hervorragenden Spielfluss, beherztem Nachrücken, vielen Toren. „Es gab viele tolle Eins-gegen-Eins-Situationen, viele Tiefenläufe, das gibt mir ein gutes Gefühl.“ Allerdings schränkte er ein: „Klar, jetzt geht es darum, dass nicht nur im Training zu zeigen, sondern auch Stück für Stück auf den Platz im Stadion zu bringen.“ 

Vogt und Bero sind gegen Düsseldorf dabei - Alfa-Ruprecht eine Option
Siebers hat gegen Düsseldorf fast die volle Auswahl, 20 Feldspieler waren am Freitag einsatzbereit. Lediglich die Langzeitausfälle Moritz-Broni Kwarteng, der laut Siebers nächste Woche ins Mannschaftstraining zurückkehrt, Ibrahima Sissoko und Koji Miyoshi fehlten. Miyoshi könnte in der Länderspielpause wieder ins Training einsteigen, bei Sissoko dauert es noch länger. Zudem spielen Verteidiger Colin Kleine-Bekel und Torwart Hugo Rölleke wohl am heutigen Freitagabend für die U21 in Siegen.

Michael Obafemi, Kevin Vogt und Matus Bero mischen seit Mittwoch bereits wieder komplett mit, nachdem sie am Dienstag wegen leichter Blessuren gefehlt hatten. Mittelfeldmann Bero und Abwehrchef Vogt sind gegen Düsseldorf in der Startelf zu erwarten, Angreifer Obafemi sei „eine Option“, sagte Siebers, der sich personell nicht in die Karten schauen ließ. 

Auch der zweite Last-Minute-Zugang, Farid Alfa-Ruprecht, sei „jetzt eine Option“, nachdem er in der U21 Spielpraxis sammelte und überzeugte. Alfa-Ruprecht könnte zumindest als Joker für Tempo über Außen sorgen, wo zuletzt mit Kjell Wätjen und Bero Spieler agierten, die dort nicht zuhause sind. 

Erhan Masovic wird starten - womöglich in der Dreierkette
Siebers will jedenfalls strukturell nicht viel ändern, sondern seinen Plan mit dem Team durchziehen. Das machte er am ersten Arbeitstag bereits deutlich, das Team benötige Struktur und Verlässlichkeit. Zu erwarten ist daher erneut ein 3-4-3, wahlweise 3-4-2-1. Das Abschluss-Spiel elf gegen elf am Freitag ließ dabei kaum Rückschlüsse auf die Startelf zu, wohl aber auf mögliche Positionsverschiebungen.

Erhan Masovic dürfte starten. Siebers ist „froh darüber“, dass er nun „länger“ spielen könne als 45 Minuten, nachdem ihn ja ein Lungenkollaps wochenlang ausgebremst hatte. Masovic könnte vom Zentrum in die Dreierreihe rücken für den bisher meist enttäuschenden Philipp Strompf. Masovic könnte als linker Innenverteidiger neben Vogt und Leandro Morgalla agieren, um zugleich Platz für mehr Offensivkraft zu schaffen im Zentrum. 

Francis Onyeka bietet sich für die Offensive an
Dort ist mit Matus Bero und Cajetan Lenz zu rechnen, während Francis Onyeka, in Nürnberg nur auf der Bank, eine Linie davor im (halb-)rechten Raum für Kreativität und Torgefahr sorgen könnte. Gerrit Holtmann auf dem linken Flügel und Philipp Hofmann, der im Training einen starken Eindruck machte, als Stoßtürmer sind wohl vorne gesetzt. 

Offen ist, wer die Schiene besetzt. Erneut Passlack und Wittek? Alternativen sind unter anderem Talent Kacper Koscierski, der nach zwei Einsätzen für die U19 wieder bereit ist nach seiner Schulterverletzung, und Romario Rösch. 

Für Siebers selbst ist seine Heimpremiere eine Chance, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Bei einer Niederlage dürften sich die Verantwortlichen wohl verstärkt um einen Nachfolger bemühen. Dann würde Siebers nach dem Spiel in Kaiserslautern am 4. Oktober in die U19 zurückkehren. Der 38-Jährige gab sich dahingehend „absolut entspannt“, sagte er. „Wir denken von Tag zu Tag. Jetzt geht es nur um das Spiel gegen Düsseldorf.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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