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So kämpft Maxi Wittek gegen die Krise an
#1
VfL Bochums Wittek genießt das „volle Vertrauen“ von Noch-Trainer Siebers. Dabei legen auch Zahlen seine Schwäche offen. Wittek erklärt, wie er mit der Krise umgeht. 

Maximilian Wittek ist anzumerken, dass ihm die Pleiten der letzten Wochen, seine eigene Formkrise zu schaffen machen, als er mit dieser Redaktion spricht. Der Linksverteidiger und linke Schienenspieler wechselte im August 2023 von Vitesse Arnheim zum VfL Bochum, unter Dieter Hecking und nun David Siebers war und ist er gesetzt. Insgesamt bestritt er für Bochum bereits 64 Spiele. Dabei erzielte er drei Tore und bereitete zwei Treffer vor. Fünf Scorerpunkte - viel zu wenig. 

In der Vorsaison schaffte Wittek, der auch für die meist harmlosen Eckstöße mit zuständig ist, in 33 Partien sogar nur eine Torvorlage, in dieser Saison noch gar keine. Dabei fehlte er nur in Paderborn erkrankt, spielte ansonsten immer durch. Hinzu kamen gerade in dieser Spielzeit etliche technische Fehler im Passspiel und Patzer in der Defensive wie etwa vor dem 1:2 in Nürnberg. 

Wittek wird wohl auch in Kaiserslautern spielen
Zum Vergleich: In Arnheim kam Wittek in 111 Partien für den damaligen Erstligisten der Niederlande auf neun Tore und 21 Torvorlagen. Das Potenzial ist da - in Bochum zeigt es Wittek viel zu selten. Dabei geht er im Training voran. Im Spiel aber ist seine Form zuletzt besorgniserregend, was ja für viele VfL-Routiniers gilt.

Dennoch setzt Interimstrainer David Siebers, der am Montag von Uwe Rösler abgelöst wird, wohl auch in Kaiserslautern am Samstag (13 Uhr, Sky) wieder auf Wittek als linken Schienenspieler. Siebers hält an seiner Struktur im 3-4-2-1 fest. Die Alternativen sind für diese Position rar. 

Keumo feiert 18. Geburtstag und spielt weiter für die U19
Während auf der rechten Seite Talent Kacper Koscierski auch in Kaiserslautern anstelle des erfahrenen Wittek-Kumpels Felix Passlack zu erwarten ist, bleibt ein anderes Talent in Bochum. Darnell Keumo, der am Mittwoch 18 Jahre alt wurde und damit zum Profi aufstieg, wird in der U19 im Pokal gegen Hannover 96 spielen am Freitagnachmittag (Live-Ticker bei waz.de hier), wo er seit Wochen auch trainiert. Sein langjähriger Trainer und Förderer Siebers sieht Keumo noch nicht weit genug. Neuzugang Romario Rösch war zuletzt nicht im Kader, und Gerrit Holtmann wird weiter vorne benötigt.

„Maxi Wittek genießt mein volles Vertrauen. Ich sehe, wie er die ganze Woche trainiert, vom Einsatz, vom Vorangehen bin ich da sehr positiv gestimmt“, sagte Siebers dieser Redaktion. Verbessern müssten sich die Schienenspieler, also auch Wittek, vor allem in der Box-Besetzung, in punkto Torgefahr und Flankenqualität. 

Zu Witteks Einsatzchancen sagte Siebers am Dienstag: „Es gibt für alle Positionen Alternativen. Maxi Wittek ist ein Spieler, der sehr häufig gespielt hat, meistens auch gut gespielt hat. Ich gucke mir jetzt das Training in dieser Woche an und danach wird fair aufgestellt.“ 

Der 30-jährige Vize-Kapitän gab am Dienstag jedenfalls wieder Gas auf dem Platz und stellte sich zwischen den Einheiten zu Wochenbeginn den Fragen dieser Redaktion. Hinweis: Da stand noch nicht fest, dass Uwe Rösler, den der Klub am Donnerstagnachmittag als neuen Trainer bekanntgab, die Nachfolge von Hecking und Siebers antritt. 

Maxi Wittek, haben Sie die 0:1-Niederlage gegen Düsseldorf verdaut?
Maximilian Wittek: Es hat die zwei trainingsfreien Tage gebraucht, um die Niederlage zu verarbeiten. Wir waren spielbestimmend, wobei die zweite Halbzeit deutlich besser war als die erste. Trotzdem haben wir es wieder nicht geschafft, ein Tor zu schießen. Da kann man noch so gut spielen, am Ende des Tages haben wir nichts geholt. Das ist ernüchternd. Dennoch wollen und müssen wir positiv bleiben. Wir arbeiten diese Woche weiter hart, haben Samstag wieder ein schweres Spiel vor der Brust und bereiten uns darauf bestmöglich vor.

Gerade die Führungsspieler wie Sie kommen in dieser Saison nicht in die Erfolgsspur. Dabei müssten Sie die jungen Spieler führen...
Wir Spieler, die schon länger dabei sind, hatten viele Negativ-Erlebnisse in den letzten anderthalb Jahren. Wir wissen alle, dass wir besser spielen können. Auch wenn wir erfahrenen Spieler somit selbst gerade nicht vor Selbstbewusstsein strotzen, unternehmen wir alles, um voranzugehen, ein Vorbild zu sein, die jungen Spieler zu führen, mitzureißen und damit unserer Verantwortung gerecht werden. Wir müssen selbst in die Spur finden und gleichzeitig diese Rolle erfüllen.

Wie gehen Sie mental mit der Krise um?
Ich versuche, gerade an den freien Tagen mal komplett abzuschalten, den Fokus weg vom Fußball zu legen, neue Gedanken zu sammeln. Im Hinterkopf hat man die Situation aber immer präsent. Trotzdem ist es wichtig, neue Gedanken anzustoßen, sich selbst immer zu hinterfragen, was man verbessern kann.

David Siebers ist am Samstag noch Interimstrainer, danach kommt ein neuer Coach. Eine schwierige Situation.
Zur Trainerfrage gibt es von mir natürlich keinen Kommentar, denn das entscheidet bekanntlich die Vereinsführung. Aktuell ist David unser Trainer und wir versuchen zusammen, den Bock umzustoßen. Wir müssen weiter an unserer Spiel-Idee arbeiten, dabei noch konsequenter vor dem Tor werden, um uns Chancen zu erspielen und Tore zu schießen. David Siebers geht definitiv voran und man sieht in jedem Training, wie auch im Spiel gegen Düsseldorf, seine Handschrift. In Nürnberg haben wir den Plan nur rund 20 Minuten umgesetzt, gegen Düsseldorf schon deutlich länger.

Was kommt in Kaiserslautern auf den VfL zu?
Das wird ein harter Brocken, ein ganz anderes Spiel als zuletzt. Auf dem Betzenberg herrscht eine hitzige Stimmung. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Wir müssen weiter an unseren Prinzipien festhalten, die wir gegen Düsseldorf zum Großteil gezeigt haben. Wir müssen noch besser verteidigen und vorne die Torgefahr deutlich erhöhen.

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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