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VfL Bochum lässt es in der Kabine krachen
#1
Pfiffe gegen die Augsburger, Party pur beim VfL Bochum: Nach dem Pokalsieg ging es auch in der Kabine so hoch her wie lange nicht. Uwe Rösler hatte „unheimlich viel Spaß“. 

Uwe Rösler war auch nach dem Spiel kaum zu halten. Fast erdrücket der Trainer seinen Kapitän und Torwart Timo Horn auf Höhe der Mittellinie, nachdem kurz zuvor der erlösende Schlusspfiff ertönt war. 1:0 in Augsburg, der VfL Bochum steht so überraschend wie verdient im Achtelfinale des DFB-Pokals. 

Rösler schnappte sich etliche Spieler, sprang immer wieder jubelnd auf und ab, zog dann mit vor den Gästeblock, schmiss den Fans wieder seine geballten (Sieger-)Fäuste entgegen. Minutenlang feierten die Spieler, Trainer, Betreuer mit den rund 1100 mitgereisten Fans an diesem späten Dienstagabend. 

Timo Horn über die Fans: „Hat sich toll angefühlt“
„Das hat sich toll angefühlt, mit den Fans so zu feiern, das haben wir lange in der Form nicht mehr gehabt“, meinte der erneut starke Rückhalt Horn, der für den leicht angeschlagen fehlenden Matus Bero die Kapitäns-Binde trug. Horn hielt im zweiten Durchgang den Sieg fest, verdiente sich wie viele andere eine Topnote. Allerdings vergaß er auch in den Minuten des Cup-Triumphes nicht den Ernst der Lage in der 2. Liga vor dem Kellerduell des Tabellensiebzehnten VfL gegen Schlusslicht FC Magdeburg am Sonntag im Ruhrstadion (13.30 Uhr/Sky).

„Die Fans haben ein sehr gutes Gefühl für die Situation. Sie haben uns auch gesagt, dass wir noch lange nicht raus sind aus dem Keller in der 2. Liga. Wir wollen da raus. Die Qualität dazu haben wir, das sieht man in den letzten Wochen“, meinte Horn. „Aber wir dürfen keinen Prozentpunkt nachlassen, im Gegenteil.“ 

Diese Hits liefen beim VfL Bochum
In dieser Nacht aber durften die monatelang so leidgeprüften Bochumer mal die Sau rauslassen. Umarmungen, Shake-Hands, irgendwie klatschte auch in den Katakomben der WWK-Arena jeder jeden ab, egal ob Medienmitarbeiter, Zeugwart, Spieler oder Führungskraft. Auch Simon Zoller, der als künftiger Leiter Lizenz längst ganz nah dran ist am Team, schüttelte lachend zahlreiche Hände, klopfte allen auf die Schulter, als in der Interviewzone der Arena die Beats aus der nahen Kabine des VfL Bochum alles übertönten.

„Armageddon“ von den TNT Records hörte man zunächst, und dann immer wieder einen Ballermann-Hit: „Keine Panik auf der Titanic“ - wie passend zur Lage des VfL. „Wir haben alles im Griff, auf dem sinkenden Schiff - Land in Sicht, wir sterben nicht.“ Ein lautes „Ohohoho“ schallte hernach ständig durch die Katakomben. 

Party-Time in der VfL-Kabine, während bei den von den FCA-Fans ausgepfiffenen und zum Rapport bestellten Augsburgern Frust pur herrschte. Die Profis des VfL, der mit seiner jüngsten Startelf seit 50 Jahren angetreten war (Schnitt 24 Jahre), feierten indes ausgelassen das Glücksgefühl des Coups. 

Rösler schwärmt vom Pokalabend: „unheimlich viel Spaß“
Auch der 56-jährige Uwe Rösler, der erneut in kurzen Hosen wie ein Vulkan in der Coaching Zone dirigiert und gestikuliert, gelobt und geflucht hatte und hinterher vor Freude kaum zu halten war, genoss den Moment sichtlich.

„Diese junge Mannschaft, der ganze Staff hat heute unheimlich viel Spaß gemacht“, meinte er - und wurde dann auch schnell ganz ernst. „Wir haben ein Momentum, das läuft gerade an. Wir müssen jetzt alles geben, wir müssen noch härter arbeiten, damit wir das Momentum weiter ausbauen.“ In Augsburg hatte sein Team wenig zu verlieren. Gegen Magdeburg aber „ist Druck da“. 

Pokalhelden auf Bustour: „Wird nicht ausarten“
Bis dahin ist nicht viel Zeit. Am Mittwoch ist Regenration und womöglich ausgiebiges Schlafen angesagt, ehe am Donnerstag die Vorbereitung auf Magdeburg beginnt. Denn mit dem Mannschaftsbus ging es durch die Nacht Richtung Bochum, erst am frühen Morgen gegen 7 Uhr werden die Pokalhelden wohl ihre fußballerische Heimat erreichen.

Wer den DJ auf der Rückfahrt machen wird? „Bisher haben oft Hoffi (Philipp Hofmann, die Redaktion) oder Maxi (Wittek) angestimmt“, meinte „Oldie“ Timo Horn und lächelte. „Vielleicht haben auch die neuen Jungs ihre Ideen, das wird sich ergeben.“ Aber, so der 32-Jährige bestimmt: „Natürlich dürfen die Jungs feiern. Aber wir sind uns schon bewusst, dass es Sonntag weitergeht. Es wird deshalb auch nicht ausarten.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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