Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Diesen Riesen-Vorteil hat das Rösler-Team in der Rückrunde
#1
Etablierte Kräfte kehren zurück, die Jungen geben Gas. Unser Kolumnist Michael Eckardt nennt gute Gründe für einen optimistischen Blick voraus. 

Noch hat der VfL Bochum in diesem Jahr zwei Ligaspiele – in Hannover und gegen Karlsruhe – vor der Brust, doch das Zwischenfazit von Uwe Rösler dürfte auch noch unter dem Weihnachtsbaum Bestand haben. Den „Turnaround“ habe man „geschafft“, referierte der VfL-Trainer nach dem 1:0-Erfolg gegen Arminia Bielefeld den Stand der Dinge an der Castroper Straße. Röslers Erleichterung nach einer anstrengenden Woche war unüberhörbar. 

Dass Rösler an den richtigen Stellschrauben gedreht hat und das Team in Sachen Kompaktheit, Intensität und Umschaltspiel auf ein anderes und dringend erforderliches Niveau geführt hat, ist längst Allgemeingut. Seine Konsequenz, was die personelle Ausgestaltung betrifft, ist bemerkenswert. Denn der „Turnaround“ spielte sich ja weitgehend ohne Beteiligung der so genannten Führungsspieler ab. Kevin Vogt hat bis heute keine Minute unter dem neuen Trainer gespielt, Ibrahima Sissoko war erst in den letzten drei Rösler-Spielen mit von der Partie, Koji Myoshi und Matus Bero lediglich – als Teilzeitkräfte – in vier Partien. 

Talente rücken nach, Routiniers feiern Comeback
Obwohl ihm diese vier routinierten Spieler vor allem aus Verletzungsgründen selten bis gar nicht zur Verfügung standen, hat er zudem einen klaren Schnitt vollzogen. Colin Kleine-Bekel und Mathis Clairicia sind inzwischen Bestandteil der Bochumer U21, Michael Obafemi dürfte es künftig sehr schwer haben, noch einmal in den Spieltagskader zu rutschen, und Romario Rösch, vor Rösler immerhin fünfmal für den VfL im Einsatz, sitzt seit dem letzten Trainerwechsel als variabler Flügel-Notstopfen ausdauernd auf der Reservebank.

Als zuletzt Linksverteidiger Maximilian Wittek angeschlagen vom Feld musste, gab Rösler sogar Talent Kacper Koscierski, eigentlich auf dem rechten Flügel zuhause, auf der linken Seite den Vorzug. Vielleicht gelingt es dem VfL-Trainer ja sogar, Koscierski im weiteren Saisonverlauf noch mehr ins Spielgeschehen einzubinden und ihn sozusagen fit zu machen für die greifbare Profi-Zukunft. Und im Sommer dürfte dann das eine oder andere weitere Talent nachrücken. 

Sissoko und Kwarteng stärken den VfL Bochum
Der 57-Jährige würde jedoch niemals ein schlechtes Wort über seine „Senioren“ verlieren. Und man darf nach der Rückkehr einiger erfahrenen Akteure sicher positiv in die Zukunft schauen. Ibrahima Sissoko spielt nach seiner schweren Schulterverletzung auf, als ob er nie weg gewesen wäre, Matus Bero vergrößert immerhin den Handlungsspielraum seines Trainers, und vielleicht zeigt ja sogar Mo Kwarteng allmählich das, was schon immer alle von ihm erwartet haben. Als Einwechselspieler, Torvorbereiter und sogar hartnäckiger Anläufer hat er gegen Bielefeld jedenfalls einen viel beachteten Anfang gemacht. 

Damit dürften auch durchaus vorstellbare gelegentliche Durchhänger der Bochumer Rasselbande in Zukunft besser zu kompensieren sein. Außerdem wäre ein endlich stabiler Kwarteng für die nächste Spielzeit, in der sich der VfL wohl einmal mehr neu wird erfinden müssen, ausgesprochen wichtig. Kwartengs Vertrag läuft schließlich weiter. 

Heimvorteil stärken: Bochum empfängt Spitzenteams im Ruhrstadion
Sollten die Verantwortlichen das kommende Transferfenster intelligent nutzen, um sich personell noch besser aufzustellen, dann darf man sich aus VfL-Sicht auf die Rückrunde freuen. Denn neunmal werden die Bochumer im heimischen Ruhrstadion ihre Gegner empfangen, achtmal nur müssen sie dagegen reisen. Nicht ganz unwichtig in diesem Zusammenhang: 12 der bislang 19 eingesackten Punkte hat das Team auf dem eigenen Rasen geholt.

Schaut man sich die Gegner an, die da im neuen Jahr nach Bochum kommen werden, befinden sich darunter mit Ausnahme von Elversberg alle aktuellen Top-Klubs der 2. Bundesliga, angefangen beim Nachbarn und Spitzenreiter Schalke 04, über Darmstadt (3.), Paderborn (4.), Hannover (5.) bis hin zum 1. FC Kaiserslautern (6.). Kann die Rösler-Truppe ihre gute Verfassung ins neue Jahr mitnehmen, dann wird sie angstfrei und selbstbewusst in diese Duelle gehen können. Das allein ist viel wert. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste