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Den Abstieg hat die gesamte Führung zu verantworten
#1
Der Abstieg des VfL Bochum ist nun offiziell. Ein vermeidbarer Abstieg, den alle Verantwortlichen - ob noch im Klub oder nicht - verantworten. Ein Kommentar. 

Jetzt ist es bittere Gewissheit: Nach vier Jahren in der Bundesliga wird der VfL Bochum wieder den Gang in die zweite Liga antreten. Ein Abstieg, der vermeidbar gewesen wäre. Ein Abstieg, der in einer schwach besetzten Liga vielleicht sogar der unnötigste der Vereinsgeschichte ist. Es ist aber auch ein Abstieg mit langem Anlauf, weil spätestens seit dem Relegationswunder gegen Fortuna Düsseldorf in der vergangenen Saison zu viele Fehlentscheidungen in den zurückliegenden zwölf Monaten getroffen wurden. So ist es ein Abstieg, den die gesamte Führung des VfL Bochum zu verantworten hat. 

Zugegeben: Auch dieser Redakteur war im vergangenen Sommer positiv gestimmt. Der kommunikative neue Trainer Peter Zeidler hinterließ einen guten Eindruck. Auf dem Papier hatte der zu diesem Zeitpunkt schon auch intern kritisch beäugte Sportdirektor Marc Lettau trotz der späten Planungssicherheit und geringen Budgets einen Kader mit guten Spielern für das Zeidler-System zusammengestellt. Problem nur: Der Kader sträubte sich gegen diese Art von Fußball, die dadurch früh zum Scheitern verurteilt war. Alternativen fehlten. Spielmacher, Geschwindigkeit und Außenverteidiger-Konkurrenz fehlte im Kader. Im Laufe der Saison stellte sich heraus, dass es vor allem in der Offensive an Qualität fehlt. Der erste Fehler war aber die Trainerverpflichtung, die alle Klubbosse mitgetragen hatten. Der zweite Fehler die Freistellung erst im Oktober, nachdem intern schon nach wenigen Wochen die ersten Kritiker ihre Stimmen erhoben hatten. 

Führung wollte Verein auf höhere Stufe heben
Die Führung des VfL Bochum wollte den Verein auf die nächste Stufe heben, wollte ihn sportlich weiterentwickeln. Dabei verloren der Aufsichtsrat und Geschäftsführer Ilja Kaenzig, der mit Abstand wichtigste Mann des Vereins, aber die VfL-DNA aus dem Blick, manövrierten sich selbst in eine missliche Lage – auch aufgrund von kommunikativen Fehlern. Aussagen über ein „höheres Regal“ setzten den Verein unnötig unter Druck, vor allem unter den Fans wurden diese Aussagen kritisch gesehen.

Der kleine VfL kann sportlich und finanziell (noch) nicht mitmischen mit den Augsburgs und Mainzs dieser Welt, kann auf dem Platz nicht als dominante Mannschaft auftreten. Mit Zeidler sollte aber genau dies geschehen. Erst unter Hecking stabilisierte sich die Mannschaft. Er ist ein Glücksgriff von Kaenzig, der es auch schaffte, mit dem Hoffnungsträger für die zweite Liga zu verlängern. Dass der Trainer aber mit einem für seine Ansprüche viel zu unausgeglichenen Kader arbeiten musste, war auch den Entscheidungen im Sommer zu verdanken. 

Zu viele Baustellen neben des Platzes
Baustellen machte sich der Verein zudem selbst auf. Kaenzig wurde als alleiniger Geschäftsführer zwischenzeitlich mit Aufgaben überfrachtet - vor allem nach der Trennung von Lettau. Der De-facto-Putsch gegen den langjährigen Präsidenten Hans-Peter Villis sorgte für zusätzliche Unruhe. Dass die Causa Manuel Riemann vor allem aufgrund von persönlichen Befindlichkeiten im Aufsichtsrat viel zu spät geklärt wurde und sogar vor Gericht landete, passt ins Bild dieser Saison. Die Freistellung von Lettau im Oktober war aufgrund des mangelnden Vertrauens in ihn und seine Fähigkeiten vielleicht noch nachvollziehbar. Dass es dann allerdings 160 Tage dauerte, bis in Dirk Dufner ein neuer Sport-Geschäftsführer gefunden wurde, ist für einen Profi-Verein nicht akzeptabel.

Dass Geschäftsführer Kaenzig und Trainer Hecking, wie stets von den Verantwortlichen beteuert, über genug Kompetenz verfügen, ist zwar richtig. Fahrlässig war es aber, die beiden mit Aufgaben zu überfrachten – in einer Zeit, in der die volle Konzentration auf der Entwicklung der Mannschaft und der Rettung hätte liegen müssen. Dass im Winter die offensichtlichen Schwachstellen des Kaders – Tempo und Abschlussstärke – nicht behoben werden konnten, muss daher allen angelastet werden. 

Hecking stabilisierte den VfL
Hecking konnte die Mannschaft zwischenzeitlich stabilisieren, das kostete aber eine Menge Kraft bei allen Spielern. Vor allem mental. Im Kopf wirkten zuletzt einige müde, Rückschläge waren kaum mehr verkraftbar, weshalb der Schlussspurt ausblieb. Die Hypothek von nur einem Punkt aus neun Spielen zum Start entpuppte sich als zu hoch, wenngleich er selbst bei Aufstellung und Taktik wohl nicht immer richtig lag. Der Abstieg, er war daher am Ende selbstgemacht. Das ist die bittere Erkenntnis dieser traumatischen Saison, die Folgen haben dürfte.

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Hallo erstmal wieder. Nach langer Zeit mal wieder da.
Ich halte diese 250k (sofern sie wirklich existiert) für absolut daneben. Warum? Sollten wirklich alle Verträge über 250k vom AR abgesegnet werden müssen, benötige ich dort überwiegend Leute mit Fussballsachverstand. Wenn ich mur Budgets vorgebe, sind Kaufleute die richtige Wahl.

Und auch die Trainerwahl Zeidler, das lange festhalten an Lettau, die Berufung von Patti Fabian, sowie die lange Zeit für den sportvorstand zeigen, dass wir endlich mehr Fachkompetent im AR brauchen. Sei es durch Luthe oder sonst wen.
- Christian H. for Sportvorstand - 
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#3
(Gestern, 06:30 PM)Taz schrieb: Hallo erstmal wieder. Nach langer Zeit mal wieder da.
Ich halte diese 250k (sofern sie wirklich existiert) für absolut daneben. Warum? Sollten wirklich alle Verträge über 250k vom AR abgesegnet werden müssen, benötige ich dort überwiegend Leute mit Fussballsachverstand. Wenn ich mur Budgets vorgebe, sind Kaufleute die richtige Wahl.

Und auch die Trainerwahl Zeidler, das lange festhalten an Lettau, die Berufung von Patti Fabian, sowie die lange Zeit für den sportvorstand zeigen, dass wir endlich mehr Fachkompetent im AR brauchen. Sei es durch Luthe oder sonst wen.

Die Chance daran zu schrauben, wird es im Sommer ja geben - Stichwort Präsidiumswahl.
Vom Grundprinzip her bin ich aber absolut bei dir.
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#4
Ich finde es absolut in Ordnung, wenn ein Geschäftsführer ab einer gewissen Investitionssumme eine Freigabe durch  das Präsidium genehmigen lassen muss. Am Ende ist das auch keine Frage der sportlichen Kompetenz im Präsidium, sondern das Vertrauen in die sportliche Führung.

Selbst ein Eberl muss sich gewisse Summen genehmigen lassen. Diese Summe hat zwar eine andere Dimension, ist aber im Prinzip das Gleiche.

Das Präsidium bzw. der Aufsichtsrat hat eigentlich nur eine administrative Funktion, und keinen Einfluss auf das Tagesgeschäft.

Diese Art der  Budgetierung scheint in der Bundesliga üblich zu sein. Ich erinnere an Stefan Kuntz, der seinerzeit dieses Budget vorgeschoben hat, um Präsident in Kaiserslautern zu werden.
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#5
Das Problem ist aber das es dem Gremium dadurch möglich wird, ins Tagesgeschäft einzugreifen. Wenn der AR sagt für den Spieler geben wir so viel nicht aus finde ich es schwierig wenn das Gremium nucht annähernd in der Lage ist den Spieler zu beurteilen. Es gibt ja immer wieder Gerüchte über nicht realisierte Transfers weil das Gremium abgewunken hat. Ich halte 250 k für viel zu niedrig, dann muss quasi jeder Vertrag durch das Gremium.
- Christian H. for Sportvorstand - 
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#6
Wo kommen denn jetzt die 250k her? Im Artikel standen die nicht (oder ich bin zu blind) und resultieren wenn noch als der Kuntz Ära aus 2007(!)

Ich dachte wir bleiben hier bei den Fakten
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