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So geht es nach dem Zweitliga-Aufstieg weiter
#1
Auf die Sportliche Leiterin Annike Krahn kommt viel Arbeit zu. Der Kader wird sich verändern, die Trainingsbedingungen und die Vermarktung sollen besser werden. 

Annike Krahn war am Sonntag eine gefragte Gesprächspartnerin. Seit dem 1. Juni ist die ehemalige Fußball-Nationalspielerin Sportliche Leiterin der Frauenfußballabteilung beim VfL Bochum. Mit dem 2:1 (0:0)-Sieg im zweiten Relegationsspiel gegen den FSV Mainz 05 schafften die Frauen des VfL den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Krahn musste dann vor allem eins: Glückwünsche abwehren.

Sie habe wenig zur erfolgreichen Saison beigetragen sagte Krahn immer wieder. Sie sei ja erst seit wenigen Tagen im Amt. In der Tat trägt dieser Aufstieg der VfL-Frauen noch nicht zwingend den Namen Krahn.

Vor einem Jahr startete das Projekt Frauenfußball
Als der VfL Bochum vor ziemlich genau einem Jahr das Projekt „Frauenfußball“ startete und erklärte, deutlich mehr Zeit und Geld in die Frauenfußball-Abteilung stecken zu wollen, war Krahn noch kein Thema. Ihr Name kam erst im Laufe der gestarteten Entwicklung dazu. Das aber machte, als sich im Februar abzeichnete, dass sie vom DFB zum VfL wechseln würde, deutlich, wie ernst es den VfL-Verantwortlichen mit dem Projekt und dessen Nachhaltigkeit ist.

Klar ist: Die Arbeit von Krahn fängt quasi jetzt erst richtig an, nun, da der Aufstieg geschafft ist. Direkt nach dem Abpfiff konnte sie daher auch nur andeuten, was in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten in und mit ihrer Abteilung passieren wird. 

Das übergeordnete Ziel bleibt die Bundesliga
Das übergeordnete Ziel bleibe die Bundesliga, sagte sie und wiederholte damit zunächst nur, was die VfL-Verantwortlichen beim Projektstart postuliert hatten. Die Mannschaft müsse sich aber nun zunächst einmal in der 2. Bundesliga etablieren, machte Krahn deutlich. Allein das scheint schwierig genug.

Es kommen eben vor allem auch veränderte Rahmenbedingungen auf die VfL-Frauen zu. In der 2. Bundesliga zu spielen, bedeutet eben auch, noch professioneller arbeiten zu müssen. Dabei geht es sowohl um die Trainingsbedingungen, die eigene Vermarktung und schließlich auch die Kader-Zusammenstellung.

Der Kader wird sich verändern
Mit Anna Maiwald, Frauke Kaplon, Pia Beyer und Madeline Gier wurden vier Spielerinnen am Sonntag vor dem zweiten Relegationsspiel gegen Mainz verabschiedet. Um in der 2. Bundesliga ordentlich mitspielen zu können, muss der Aufstiegskader des VfL aber nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ verstärkt werden. Sie wolle den Großteil der Mannschaft zusammenhalten, sei da aber auch sehr, sehr positiv gestimmt. 

Am meisten Luft nach oben gibt es bei den VfL-Frauen bei der Vermarktung und besonders den Trainingsbedingungen. Der Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums an der Hiltroper Straße ist angeschoben, die Stadt Bochum erweist sich dabei als guter Partner.

Bis es neue Trainingsplätze gibt, wird es noch dauern
Bis es neue Trainingsplätze gibt, wird es aber noch zwei bis drei Jahre dauern. Und erst dann wird auch die Frauenfußballabteilung in der Lage sein, bei den Trainingsmöglichkeiten etwas für die U-Teams zu machen und mittel- bis langfristig einen Unterbau zu schaffen, der am besten regelmäßig und zuverlässig Talente für das Frauenteam hervorbringt.

Zur kommenden Saison wird es aber zunächst noch etwas schwerer zu koordinieren sein, welche Mannschaft des VfL wann und wo trainiert. Schließlich gibt es mit der neuen U23 ein weiteres, sehr ambitioniertes Team im Verein. Das macht zumindest die Belegung der Plätze für die Spieltage noch etwas anspruchsvoller.

VfL wird zunächst weiter auf dem LA-Platz am Ruhrstadion spielen
Beim Training werden sich die Teams eher weniger ins Gehege kommen. Bei der U23 sollen die Spieler möglichst unter Profi-Bedingungen trainieren. Das heißt, sie werden eher vormittags auf einem Platz am Nachwuchsleistungszentrum trainieren.

Wie oft, wo und wann die Frauen trainieren werden, wird sich finden. Klar ist derzeit, wo sie ihre Meisterschaftsspiele austragen werden. Beim Projektstart hatten die VfL-Verantwortlichen das Lohrheidestadion in Wattenscheid als Austragungsort für die Meisterschaftsspiele ins Auge gefasst. Dass einige ausgesuchte Spiele auch im Vonovia Ruhrstadion stattfinden könnten hatten sie aber nicht ausgeschlossen.

Das Team freut sich auf die 2. Bundesliga
Da das Lohrheidestadion allerdings frühestens Anfang 2025 fertig sein wird, werden die VfL-Frauen ihre Heimspiele weiterhin auf dem LA-Platz am Ruhrstadion austragen. Geplant ist zudem, dass die Heimspiele der Frauen möglichst am gleichen Tag, zumindest am gleichen Wochenende wie die Spiele der Männer ausgetragen werden sollen.

Das alles ist noch Zukunftsmusik. Direkt nach Spielende am Sonntag machte Kapitänin Alina Angerer klar, worauf es nun ankommen wird. „Wir müssen das alles erstmal realisieren“, sagte sie. „Es war schon ein anstrengendes Spiel und anstrengend, noch einmal alles rauszuhauen. Aber mit dem Sieg und den Fans im Rücken haben wir nochmal alles gegeben. Am Ende haben wir es sehr, sehr verdient und auch das zweite Spiel noch gewonnen.“ 

Ihre Vorfreude auf die kommende Saison sei riesengroß. „Es ist mega cool. Das war das Ziel von uns allen von Anfang an. In der 2. Bundesliga sind viele starke Mannschaften dabei. Ich sehe uns da aber keinesfalls chancenlos. Einige von uns kennen die 2. Bundesliga schon, für manche wird es neu. Wir haben aber so einen guten Teamgeist und so einen guten Teamspirit, dass das auf jeden Fall gut werden kann.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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So geht es nach dem Zweitliga-Aufstieg weiter - von Herr Bert - 06-17-2024, 08:22 PM

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