09-14-2024, 06:17 PM
Der VfL Bochum verspielte in Freiburg eine glückliche 1:0-Führung binnen drei Minuten. Nach der dritten Saisonpleite steigt der Druck: der Spielbericht.
Am Ende war der VfL Bochum mit dem 1:2 noch gut bedient, wurde der SC Freiburg für seinen Chancenwucher nicht bestraft. Bochum sucht nach der dritten Niederlage im dritten Saisospiel weiter nach Form und Formation.
VfL-Trainer Peter Zeidler nahm zwei Änderungen in der Startelf vor nach dem 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach vor zwei Wochen. Der am letzten Transfertag verpflichtete Koji Miyoshi gab sein Bundesliga-Debüt gleich von Beginn an. Weil er sich „wehren kann“, so Zeidler bei Sky vor der Partie, und zudem mit seiner Technik, seinen Pässen, seinen Dribblings für Torgefahr sorgen sollte. Zudem durfte erstmals Myron Boadu sofort loslegen. Er spielte zentral im Angriff, über rechts kam Moritz Broschinski, über links Miyoshi. Broschinski und Boadu erhielten damit den Vorzug vor Wandstürmer Philipp Hofmann. Zeidler setzte damit auf Tempo.
Auf die Bank mussten sowohl der Kapitän, Anthony Losilla, als auch der Vizekapitän, Hofmann. Maximilian Wittek übernahm die Binde.
Bank: Mit Oermann nur ein Verteidiger
Interessant auch ein Blick auf die Bank: Der neue VfL-Coach ging hohes Risiko, setzte auf volle Offensive. Mit Tim Oermann nahm er nur einen – flexibel einsetzbaren – Verteidiger als Reservist mit, wobei der langjährige Rechtsverteidiger Cristian Gamboa wegen Adduktorenproblemen passen musste. Zudem könnte Mats Pannewig als Innenverteidiger hinten aushelfen im Notfall, wie schon häufiger in Testspielen. Von Haus aus ist er allerdings ein Mittelfeldspieler.
Ebenso wie Anthony Losilla. Zudem wollte Zeidler mit Hofmann, Aliou Balde, Lukas Daschner, Samuel Bamba und Moritz Kwarteng viele frische Offensivkräfte dabei haben. Die dann auch kamen später.
Kwarteng gibt sein Bundesliga-Comeback
Neben Miyoshi neu dabei war Moritz Kwarteng nach seinem Testspiel-Comeback gegen RW Essen, gab am Ende sein Bundesliga-Comeback. Nicht zum Kader zählte im Vergleich zur Gladbach-Partie neben Gamboa Verteidiger Noah Loosli, der im Pokal in Regensburg noch in der Startelf war. Ivan Ordets und Bernardo fallen noch länger verletzt aus.
Freiburg dominiert erste Halbzeit gegen Bochum
Der VfL legte ordentlich los, griff wie gewollt früh an, spielte zehn Minuten auf Augenhöhe mit – dann war es vorerst vorbei mit dem mutigen Fußball im Zeidler-Stil. Freiburg kontrollierte mehr und mehr die Partie, agierte dominant, hatte rund 65 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang.
Der VfL schob nicht mehr konsequent nach, war meist in der eigenen Hälfte defensiv beschäftigt – in der hintersten Reihe, schon deutlich vor dem eigenen Strafraum, hatte Bochum den SCF aber meistens im Griff. Die Innenverteidiger Jakov Medic und Erhan Masovic überzeugten - defensiv eine ordentliche Leistung des VfL.
Ritsu Doan vergibt Freiburger Führung - Drewes rettet
Meistens –denn ein paar Mal hätte der SCF die Führung erzielen müssen. Genauer: Ritsu Doan. So per Kopf nach einer Ecke (13.). Und binnen gut einer Minute hatte Freiburg die Dreifachchance: Erst scheiterte Röhl an Torwart Patrick Drewes, dann zweimal erneut Doan aus elf und fünf Metern. Drewes parierte die schwachen Abschlüsse der völlig freien Freiburger, die nach Röhls Verletzung – Dinkci kam für ihn - nachließen. Der starke Jakov Medic blockte noch zwei harmlose Schüsse.
Offensiv kommt lange nichts - plötzlich trifft Boadu
Offensiv aber kam vom VfL Bochum nichts. Es gab zu viele Ballverluste, Fehlpässe, kaum Anspielstationen, ein Flügelspiel fand nicht statt, wobei Mijoshi immer mal wieder eine gute Idee hatte. Boadu gewann gar keinen Zweikampf – dann war der neue Stürmer plötzlich da nach dem je nach Perspektive ersten oder auch zweiten Abschluss (!) des VfL.
Nach einem langen Ball von Drewes behauptete sich am Sechzehner Broschinski, über Bero und Mijoshi kam der Ball zu dem gefühlt zum ersten Mal ernsthaft aufgerückten Maxi Wittek. Nach dessen Schuss oder scharfer Hereingabe von links hielt Boadu seinen rechten Fuß rein im Fünfmeter-Raum – endlich spielte der VfL mal schnell und einfach. Und endlich zappelte der Ball im Netz. Erstes Saisontor für Bochum zur so überraschenden wie glücklichen Pausenführung (44.).
Genialer Schuss von Miyoshi: Atubolu klärt noch
Die hätte der quirlige Miyoshi fast noch ausgebaut. Nach einem Fehlpass von Lienhart hätte er fast das Tor des Monats erzielt. Mit unglaublichem Drive drehte sich der flache Schuss, gedankenschnell abgefeuert noch in der eigenen Hälfte, fast ins rechte Toreck. Doch der nach hinten hetzende Torwart Atubolu boxte den Ball im letzten Moment noch zur Ecke.
Nach dem Wechsel kamen bei Freiburg Ginter für Lienhart und Angreifer Höfler für den Ex-Bochumer Osterhage – und Drewes hielt sofort mit seiner bereits fünften Glanzparade die Null fest. Nach einem Freistoß von Flanken-Künstler Grifo rutschte der Ball an den langen Pfosten durch, wo Junior Adamu aus zwei Metern abschloss und am starken Drewes scheiterte.
Junior Adamu: Einst unnter Zeidler, jetzt Bochum-Schreck
Doch seine nächste Chance nutzte Adamu, der auch mal unter Zeidler beim FC St. Gallen gespielt hatte. Der VfL hatte gerade besser ins Spiel gefunden, als mitten in die beste VfL-Phase Grifo nach einem Ballverlust im Mittelfeld an den Ball kam. Der Gestalter steckte den Ball durch die Bochumer Kette in den Lauf von Adamu, der Drewes diesmal keine Chance ließ (58.).
Beim VfL brachen auf einmal alle Dämme. Nur drei Minuten später entwischte Günter dem bis dahin ordentlichen Passlack, mehrmals scheiterten die Freiburger freistehend an Drewes und Co., ehe der Schuss von Adamu von Medic unhaltbar ins Tor abgelenkt wurde. Freiburg drehte das Spiel, Doppelpack Adamu, 2:1 (61.).
Grifo kam kurz darauf wieder komplett alleingelassen aus elf Metern an den Ball – und drosch ihn drüber (62.).
Zeidler bringt noch fünf frische Offensive - am Ende erfolglos
So blieb die Hoffnung für Bochum. Trainer Zeidler reagierte mit drei Wechseln: Daschner, Hofmann und Kwarteng ersetzten den Dreier-Sturm mit Miyoshi, Boadu und Broschinski. Der VfL berappelte sich, mühte sich – Hofmann traf. Doch seinen Schuss nach einer der wenigen guten Kombinationen hatte Daschner mit der Hand entscheidend abgefälscht, Schiedsrichter Siebert gab den Treffer zu Recht nicht (71.). Trainer Zeidler, immer unterwegs in seiner Coaching Zone, sah wegen Meckerns die Gelbe Karte.
Hofmann hat die beste Chance zum Ausgleich
Hofmann blieb dran, sein Schuss zischte knapp am rechten Pfosten vorbei (77.). Zeidler brachte Aliou Balde für Bero, später noch Bamba für de Wit. All in. Aber es reichte nicht mehr, Freiburg vergab noch eine Reihe Hochkaräter, erzielte noch ein (klares) Abseitstor. Der geschlossenere, spielstärkere SCF, in nahezu allen Statistiken klar vorne, feierte verdient seinen zweiten Heimsieg im zweiten Heimspiel. Bochum kämpfte zwar, war aber technisch und spielerisch unterlegen.
Gegen Kiel zählt nur ein Sieg
Bochum dagegen steht nach drei Spielen mit null Punkten schon unter Druck. Beim nächsten Heimspiel am kommenden Samstag (21. September, 15.30 Uhr) zählt nur ein Sieg. Es geht gegen den Aufsteiger Holstein Kiel.
Quelle: WAZ.de
Am Ende war der VfL Bochum mit dem 1:2 noch gut bedient, wurde der SC Freiburg für seinen Chancenwucher nicht bestraft. Bochum sucht nach der dritten Niederlage im dritten Saisospiel weiter nach Form und Formation.
VfL-Trainer Peter Zeidler nahm zwei Änderungen in der Startelf vor nach dem 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach vor zwei Wochen. Der am letzten Transfertag verpflichtete Koji Miyoshi gab sein Bundesliga-Debüt gleich von Beginn an. Weil er sich „wehren kann“, so Zeidler bei Sky vor der Partie, und zudem mit seiner Technik, seinen Pässen, seinen Dribblings für Torgefahr sorgen sollte. Zudem durfte erstmals Myron Boadu sofort loslegen. Er spielte zentral im Angriff, über rechts kam Moritz Broschinski, über links Miyoshi. Broschinski und Boadu erhielten damit den Vorzug vor Wandstürmer Philipp Hofmann. Zeidler setzte damit auf Tempo.
Auf die Bank mussten sowohl der Kapitän, Anthony Losilla, als auch der Vizekapitän, Hofmann. Maximilian Wittek übernahm die Binde.
Bank: Mit Oermann nur ein Verteidiger
Interessant auch ein Blick auf die Bank: Der neue VfL-Coach ging hohes Risiko, setzte auf volle Offensive. Mit Tim Oermann nahm er nur einen – flexibel einsetzbaren – Verteidiger als Reservist mit, wobei der langjährige Rechtsverteidiger Cristian Gamboa wegen Adduktorenproblemen passen musste. Zudem könnte Mats Pannewig als Innenverteidiger hinten aushelfen im Notfall, wie schon häufiger in Testspielen. Von Haus aus ist er allerdings ein Mittelfeldspieler.
Ebenso wie Anthony Losilla. Zudem wollte Zeidler mit Hofmann, Aliou Balde, Lukas Daschner, Samuel Bamba und Moritz Kwarteng viele frische Offensivkräfte dabei haben. Die dann auch kamen später.
Kwarteng gibt sein Bundesliga-Comeback
Neben Miyoshi neu dabei war Moritz Kwarteng nach seinem Testspiel-Comeback gegen RW Essen, gab am Ende sein Bundesliga-Comeback. Nicht zum Kader zählte im Vergleich zur Gladbach-Partie neben Gamboa Verteidiger Noah Loosli, der im Pokal in Regensburg noch in der Startelf war. Ivan Ordets und Bernardo fallen noch länger verletzt aus.
Freiburg dominiert erste Halbzeit gegen Bochum
Der VfL legte ordentlich los, griff wie gewollt früh an, spielte zehn Minuten auf Augenhöhe mit – dann war es vorerst vorbei mit dem mutigen Fußball im Zeidler-Stil. Freiburg kontrollierte mehr und mehr die Partie, agierte dominant, hatte rund 65 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang.
Der VfL schob nicht mehr konsequent nach, war meist in der eigenen Hälfte defensiv beschäftigt – in der hintersten Reihe, schon deutlich vor dem eigenen Strafraum, hatte Bochum den SCF aber meistens im Griff. Die Innenverteidiger Jakov Medic und Erhan Masovic überzeugten - defensiv eine ordentliche Leistung des VfL.
Ritsu Doan vergibt Freiburger Führung - Drewes rettet
Meistens –denn ein paar Mal hätte der SCF die Führung erzielen müssen. Genauer: Ritsu Doan. So per Kopf nach einer Ecke (13.). Und binnen gut einer Minute hatte Freiburg die Dreifachchance: Erst scheiterte Röhl an Torwart Patrick Drewes, dann zweimal erneut Doan aus elf und fünf Metern. Drewes parierte die schwachen Abschlüsse der völlig freien Freiburger, die nach Röhls Verletzung – Dinkci kam für ihn - nachließen. Der starke Jakov Medic blockte noch zwei harmlose Schüsse.
Offensiv kommt lange nichts - plötzlich trifft Boadu
Offensiv aber kam vom VfL Bochum nichts. Es gab zu viele Ballverluste, Fehlpässe, kaum Anspielstationen, ein Flügelspiel fand nicht statt, wobei Mijoshi immer mal wieder eine gute Idee hatte. Boadu gewann gar keinen Zweikampf – dann war der neue Stürmer plötzlich da nach dem je nach Perspektive ersten oder auch zweiten Abschluss (!) des VfL.
Nach einem langen Ball von Drewes behauptete sich am Sechzehner Broschinski, über Bero und Mijoshi kam der Ball zu dem gefühlt zum ersten Mal ernsthaft aufgerückten Maxi Wittek. Nach dessen Schuss oder scharfer Hereingabe von links hielt Boadu seinen rechten Fuß rein im Fünfmeter-Raum – endlich spielte der VfL mal schnell und einfach. Und endlich zappelte der Ball im Netz. Erstes Saisontor für Bochum zur so überraschenden wie glücklichen Pausenführung (44.).
Genialer Schuss von Miyoshi: Atubolu klärt noch
Die hätte der quirlige Miyoshi fast noch ausgebaut. Nach einem Fehlpass von Lienhart hätte er fast das Tor des Monats erzielt. Mit unglaublichem Drive drehte sich der flache Schuss, gedankenschnell abgefeuert noch in der eigenen Hälfte, fast ins rechte Toreck. Doch der nach hinten hetzende Torwart Atubolu boxte den Ball im letzten Moment noch zur Ecke.
Nach dem Wechsel kamen bei Freiburg Ginter für Lienhart und Angreifer Höfler für den Ex-Bochumer Osterhage – und Drewes hielt sofort mit seiner bereits fünften Glanzparade die Null fest. Nach einem Freistoß von Flanken-Künstler Grifo rutschte der Ball an den langen Pfosten durch, wo Junior Adamu aus zwei Metern abschloss und am starken Drewes scheiterte.
Junior Adamu: Einst unnter Zeidler, jetzt Bochum-Schreck
Doch seine nächste Chance nutzte Adamu, der auch mal unter Zeidler beim FC St. Gallen gespielt hatte. Der VfL hatte gerade besser ins Spiel gefunden, als mitten in die beste VfL-Phase Grifo nach einem Ballverlust im Mittelfeld an den Ball kam. Der Gestalter steckte den Ball durch die Bochumer Kette in den Lauf von Adamu, der Drewes diesmal keine Chance ließ (58.).
Beim VfL brachen auf einmal alle Dämme. Nur drei Minuten später entwischte Günter dem bis dahin ordentlichen Passlack, mehrmals scheiterten die Freiburger freistehend an Drewes und Co., ehe der Schuss von Adamu von Medic unhaltbar ins Tor abgelenkt wurde. Freiburg drehte das Spiel, Doppelpack Adamu, 2:1 (61.).
Grifo kam kurz darauf wieder komplett alleingelassen aus elf Metern an den Ball – und drosch ihn drüber (62.).
Zeidler bringt noch fünf frische Offensive - am Ende erfolglos
So blieb die Hoffnung für Bochum. Trainer Zeidler reagierte mit drei Wechseln: Daschner, Hofmann und Kwarteng ersetzten den Dreier-Sturm mit Miyoshi, Boadu und Broschinski. Der VfL berappelte sich, mühte sich – Hofmann traf. Doch seinen Schuss nach einer der wenigen guten Kombinationen hatte Daschner mit der Hand entscheidend abgefälscht, Schiedsrichter Siebert gab den Treffer zu Recht nicht (71.). Trainer Zeidler, immer unterwegs in seiner Coaching Zone, sah wegen Meckerns die Gelbe Karte.
Hofmann hat die beste Chance zum Ausgleich
Hofmann blieb dran, sein Schuss zischte knapp am rechten Pfosten vorbei (77.). Zeidler brachte Aliou Balde für Bero, später noch Bamba für de Wit. All in. Aber es reichte nicht mehr, Freiburg vergab noch eine Reihe Hochkaräter, erzielte noch ein (klares) Abseitstor. Der geschlossenere, spielstärkere SCF, in nahezu allen Statistiken klar vorne, feierte verdient seinen zweiten Heimsieg im zweiten Heimspiel. Bochum kämpfte zwar, war aber technisch und spielerisch unterlegen.
Gegen Kiel zählt nur ein Sieg
Bochum dagegen steht nach drei Spielen mit null Punkten schon unter Druck. Beim nächsten Heimspiel am kommenden Samstag (21. September, 15.30 Uhr) zählt nur ein Sieg. Es geht gegen den Aufsteiger Holstein Kiel.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."