03-16-2025, 10:41 AM
War es das mit dem Bundesliga-Traum? Die Fußballerinnen des VfL Bochum verlieren vor 450 Fans gegen den Hamburger SV mit 1:2 (0:2). In Nürnberg fehlt eine weitere Stammkraft. War es das mit dem Bundesliga-Traum? Die Fußballerinnen des VfL Bochum verlieren vor 450 Fans gegen den Hamburger SV mit 1:2 (0:2). In Nürnberg fehlt eine weitere Stammkraft.
„Nie mehr 3. Liga“ sangen einige Fans des VfL Bochum, als Trainerin Kyra Malinowski ihre Spielerinnen abklatschte. Es gab aufmunternden Applaus von den rund 400 VfL-Anhängern am Leichtathletik-Platz, während etwa 50 mitgereiste HSV-Fans das Siegertänzchen ihrer Mannschaft feierten. Der Favorit aus Hamburg, der mit Macht in die Bundesliga strebt, setzte sich beim Aufsteiger aus Bochum verdient mit 2:1 (2:0) durch und sorgte dafür, dass die VfL-Fans eben nicht „Nie mehr 2. Liga“ anstimmen konnten.
Rang drei und damit der Aufstieg bleibt zwar in Reichweite mit 32 Punkten, zumal der HSV (34) bereits ein Spiel mehr bestritten hat. Doch der Auftritt und vor allem die personelle Lage deuten gerade nicht darauf hin, dass der VfL nach der Regionalliga-Meisterschaft in der Vorsaison den Durchmarsch schaffen kann.
Acht Spielerinnen fehlen Bochum gegen Hamburger SV
Acht Spielerinnen fehlten gegen den HSV, waren verletzt oder krank. Kurzfristig sind Langzeitausfälle von Leistungsträgerinnen wie Nina Lange, Nina Kerkhof, die im Hinspiel noch den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte, oder Kaptiänin Janine Angrick mal zu überstehen. Auf Strecke aber kann der VfL dann mit der Ligaspitze nicht mithalten.
So fiel im Vergleich zur Vorwoche, als der VfL mit 2:1 in Freiburg II gewann, auch noch Amelie Fölsing krank aus. Für die Verteidigerin gab Winterzugang Jana Heinen ihr Startelf-Debüt.
Der Aufstieg, betonte Kyra Malinowski hinterher noch einmal, sei für sie ohnehin nicht wirklich ein Thema. Der VfL empfing als Vierter den Fünften, deshalb „war das für uns heute ein Topspiel, aber kein Aufstiegsspiel“, so Malinowski. „Wir wollen aus jedem Spiel viel herausholen und dann sehen, wozu es reicht. Man sieht ja, mit welchem Kader wir Woche für Woche kämpfen müssen.“
Alina Angerer spielt mit Spezialmaske: Team „auf der letzten Rille“
Alina Angerer sieht das ähnlich. Personell spiele man „auf der letzten Rille“, erklärte die Bundesligaerfahrene Leistungsträgerin. Sie hat den Aufstieg aber längst nicht abgeschrieben. „Es ist sehr eng in der 2. Liga. Ich denke, da ist bis zum Schluss alles möglich.“
Angerer steht sinnbildlich für den VfL dieser Wochen. Die im Sommer 2023 vom MSV Duisburg zum VfL gewechselte Angreiferin spielte als Sechser, wie schon beim 2:1-Sieg in Freiburg II. Dabei soll es bleiben in den kommenden Wochen, erklärte Malinowski: „Das ist keine Selbstverständlichkeit, wie schnell sie die Rolle angenommen hat und ausfüllt“, lobte sie die 27-Jährige.
Zumal Alina Angerer mit einer Spezialmaske spielte, nachdem sie sich in Freiburg einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte. Operiert werden muss sie nicht, am Freitag hatte sie erstmals mit der Maske trainiert, weitgehend problemlos. „Die Sicht ist manchmal minimal eingeschränkt. Aber ich bin froh, dass ich mit der Maske spielen kann“, sagte sie. Angerer ist nicht die einzige Bochumerin, die derzeit positionsfremd gefordert ist. „Wir haben viele Spielerinnen, die das können“, sagte sie.
HSV dominiert in Bochum die erste Halbzeit
Immer wieder eroberte Angerer im Zentrum den Ball, trieb an. Allerdings fehlte dem VfL gegen den robusteren, kompakten und auch technisch stärkeren HSV der Zug zum Tor. Spielerisch lief beim VfL wenig zusammen, Torgefahr entstand nur aus Standards. In der ersten Halbzeit dominierten die Gäste, zwangen Bochum mit hohem Pressing zu etlichen Fehlern und langen Bällen. Die zweiten Bälle holten überwiegend die Hanseatinnen.
Die Folge: Nach zwölf Minuten schob Christin Meyer zum 1:0 ein, Victoria Schulz erhöhte nach einer Ecke auf 2:0 (33.). Aus dem Spiel heraus allerdings blieb auch der HSV meist harmlos. „Ich hätte mir insgesamt von beiden Teams mehr Qualität gewünscht“, sagte Malinowski. „Wir haben uns in der ersten Halbzeit vor allem im Spiel mit Ball nicht so viel zugetraut, die zweite Bällen nicht eingesammelt, die Abstände waren zu groß“, monierte die VfL-Trainerin.
Närdermann hält Bochum im Spiel - Marques sorgt für Hoffnung
Im zweiten Abschnitt war ihr Team „griffiger“, gestaltete die Partie weitgehend ausgeglichen, ohne aber ernsthaft in den Strafraum vorzudringen. Auch die Gäste hatten nur eine Chance nach einem Konter, doch Carla Morich scheiterte frei vor und an Kari Närdermann (75.).
Die Torhüterin hielt den VfL damit im Spiel. Bochum steckte nie auf, und nach einem Ballgewinn und folgendem Pass von Dörthe Hoppius drückte Anna-Luisa Marques den Ball zum 1:2 über die Linie drei Minuten vor Schluss. Dabei blieb es.
Fünfte Gelbe Karte: In Nürnberg fehlt Bochum auch Moczarski
Jetzt geht es zum Spitzenreiter 1. FC Nürnberg (Sonntag, 23. März, 14 Uhr). Es ist eine maximal schwere Aufgabe, denn personell ist beim VfL kaum Besserung in Sicht. Zurückkehren dürfte Amelie Fölsing, erklärte Malinowski. Zudem könnte Maja Hünnemeyer ihr Comeback geben. Gegen den HSV war sie erstmals nach längerer Verletzungspause wieder im Kader.
Dagegen wird Spielmacherin Anna Moczarski fehlen. Die Mittelfeldspielerin sah eine Gelbe Karte, nachdem sie einen Freistoß vor der Freigabe der Schiedsrichterin ausgeführt hatte - es war eine harte Entscheidung mit Folgen. Es war ihre fünfte Gelbe Karte, sie ist damit gesperrt. „Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, sagte Malinowski. „Anna ist die liebste Person überhaupt, die sich an alle Regeln hält. Sie hat die Anweisung der Schiedsrichterin sicherlich nicht gehört.“
Quelle: WAZ.de
„Nie mehr 3. Liga“ sangen einige Fans des VfL Bochum, als Trainerin Kyra Malinowski ihre Spielerinnen abklatschte. Es gab aufmunternden Applaus von den rund 400 VfL-Anhängern am Leichtathletik-Platz, während etwa 50 mitgereiste HSV-Fans das Siegertänzchen ihrer Mannschaft feierten. Der Favorit aus Hamburg, der mit Macht in die Bundesliga strebt, setzte sich beim Aufsteiger aus Bochum verdient mit 2:1 (2:0) durch und sorgte dafür, dass die VfL-Fans eben nicht „Nie mehr 2. Liga“ anstimmen konnten.
Rang drei und damit der Aufstieg bleibt zwar in Reichweite mit 32 Punkten, zumal der HSV (34) bereits ein Spiel mehr bestritten hat. Doch der Auftritt und vor allem die personelle Lage deuten gerade nicht darauf hin, dass der VfL nach der Regionalliga-Meisterschaft in der Vorsaison den Durchmarsch schaffen kann.
Acht Spielerinnen fehlen Bochum gegen Hamburger SV
Acht Spielerinnen fehlten gegen den HSV, waren verletzt oder krank. Kurzfristig sind Langzeitausfälle von Leistungsträgerinnen wie Nina Lange, Nina Kerkhof, die im Hinspiel noch den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte, oder Kaptiänin Janine Angrick mal zu überstehen. Auf Strecke aber kann der VfL dann mit der Ligaspitze nicht mithalten.
So fiel im Vergleich zur Vorwoche, als der VfL mit 2:1 in Freiburg II gewann, auch noch Amelie Fölsing krank aus. Für die Verteidigerin gab Winterzugang Jana Heinen ihr Startelf-Debüt.
Der Aufstieg, betonte Kyra Malinowski hinterher noch einmal, sei für sie ohnehin nicht wirklich ein Thema. Der VfL empfing als Vierter den Fünften, deshalb „war das für uns heute ein Topspiel, aber kein Aufstiegsspiel“, so Malinowski. „Wir wollen aus jedem Spiel viel herausholen und dann sehen, wozu es reicht. Man sieht ja, mit welchem Kader wir Woche für Woche kämpfen müssen.“
Alina Angerer spielt mit Spezialmaske: Team „auf der letzten Rille“
Alina Angerer sieht das ähnlich. Personell spiele man „auf der letzten Rille“, erklärte die Bundesligaerfahrene Leistungsträgerin. Sie hat den Aufstieg aber längst nicht abgeschrieben. „Es ist sehr eng in der 2. Liga. Ich denke, da ist bis zum Schluss alles möglich.“
Angerer steht sinnbildlich für den VfL dieser Wochen. Die im Sommer 2023 vom MSV Duisburg zum VfL gewechselte Angreiferin spielte als Sechser, wie schon beim 2:1-Sieg in Freiburg II. Dabei soll es bleiben in den kommenden Wochen, erklärte Malinowski: „Das ist keine Selbstverständlichkeit, wie schnell sie die Rolle angenommen hat und ausfüllt“, lobte sie die 27-Jährige.
Zumal Alina Angerer mit einer Spezialmaske spielte, nachdem sie sich in Freiburg einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte. Operiert werden muss sie nicht, am Freitag hatte sie erstmals mit der Maske trainiert, weitgehend problemlos. „Die Sicht ist manchmal minimal eingeschränkt. Aber ich bin froh, dass ich mit der Maske spielen kann“, sagte sie. Angerer ist nicht die einzige Bochumerin, die derzeit positionsfremd gefordert ist. „Wir haben viele Spielerinnen, die das können“, sagte sie.
HSV dominiert in Bochum die erste Halbzeit
Immer wieder eroberte Angerer im Zentrum den Ball, trieb an. Allerdings fehlte dem VfL gegen den robusteren, kompakten und auch technisch stärkeren HSV der Zug zum Tor. Spielerisch lief beim VfL wenig zusammen, Torgefahr entstand nur aus Standards. In der ersten Halbzeit dominierten die Gäste, zwangen Bochum mit hohem Pressing zu etlichen Fehlern und langen Bällen. Die zweiten Bälle holten überwiegend die Hanseatinnen.
Die Folge: Nach zwölf Minuten schob Christin Meyer zum 1:0 ein, Victoria Schulz erhöhte nach einer Ecke auf 2:0 (33.). Aus dem Spiel heraus allerdings blieb auch der HSV meist harmlos. „Ich hätte mir insgesamt von beiden Teams mehr Qualität gewünscht“, sagte Malinowski. „Wir haben uns in der ersten Halbzeit vor allem im Spiel mit Ball nicht so viel zugetraut, die zweite Bällen nicht eingesammelt, die Abstände waren zu groß“, monierte die VfL-Trainerin.
Närdermann hält Bochum im Spiel - Marques sorgt für Hoffnung
Im zweiten Abschnitt war ihr Team „griffiger“, gestaltete die Partie weitgehend ausgeglichen, ohne aber ernsthaft in den Strafraum vorzudringen. Auch die Gäste hatten nur eine Chance nach einem Konter, doch Carla Morich scheiterte frei vor und an Kari Närdermann (75.).
Die Torhüterin hielt den VfL damit im Spiel. Bochum steckte nie auf, und nach einem Ballgewinn und folgendem Pass von Dörthe Hoppius drückte Anna-Luisa Marques den Ball zum 1:2 über die Linie drei Minuten vor Schluss. Dabei blieb es.
Fünfte Gelbe Karte: In Nürnberg fehlt Bochum auch Moczarski
Jetzt geht es zum Spitzenreiter 1. FC Nürnberg (Sonntag, 23. März, 14 Uhr). Es ist eine maximal schwere Aufgabe, denn personell ist beim VfL kaum Besserung in Sicht. Zurückkehren dürfte Amelie Fölsing, erklärte Malinowski. Zudem könnte Maja Hünnemeyer ihr Comeback geben. Gegen den HSV war sie erstmals nach längerer Verletzungspause wieder im Kader.
Dagegen wird Spielmacherin Anna Moczarski fehlen. Die Mittelfeldspielerin sah eine Gelbe Karte, nachdem sie einen Freistoß vor der Freigabe der Schiedsrichterin ausgeführt hatte - es war eine harte Entscheidung mit Folgen. Es war ihre fünfte Gelbe Karte, sie ist damit gesperrt. „Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, sagte Malinowski. „Anna ist die liebste Person überhaupt, die sich an alle Regeln hält. Sie hat die Anweisung der Schiedsrichterin sicherlich nicht gehört.“
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."