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UEFA beschließt: Nations League für Nationalteams kommt 2018
#1
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat die Einführung der sogenannten Nations League beschlossen. Nach der WM 2018 in Russland werden die Freundschaftsspiele der Nationalmannschaften in dem neuen Wettbewerb ausgetragen, der den Teams eine Hintertür für die paneuropäische EM 2020 offen hält. Das exakte Format sei aber noch nicht finalisiert und werde in den kommenden Monaten spezifiziert.

In vier anhand des Länderkoeffizienten eingeteilten Divisionen (A bis D) mit vier Untergruppen mit drei bis vier Teams sollen die Mannschaften zwischen September und November 2018 vier bis sechs Partien spielen. Bei einem Final-Four-Turnier 2019, an dem die Divisionssieger sowie die vier Untergruppengewinner aus Pool A teilnehmen, wird der Champion der Nations League gekürt, des Weiteren wird um Auf- und Abstieg gespielt.

Da sich 2019 nur 20 Teams direkt für die EM 2020 qualifizieren, die erstmals in 13 Ländern ausgetragen wird, erhalten auch vier nicht-qualifizierte Teams aus der Nations League die Chance auf die Play-off-Teilnahme zur EURO im März 2020.
Niersbach: "Wir folgen aus Solidarität" © Bongarts/GettyImages
Niersbach: "Wir folgen aus Solidarität"

Niersbach: "Wir folgen Entwicklung aus Gründen der Solidarität"

"Ich verhehle nicht, dass wir im gesamten Verlauf der Diskussion die Bedenken des DFB gegen die Nations League hinterlegt haben", sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Letztlich aber akzeptieren und respektieren wir den erklärten Wunsch fast aller UEFA-Nationalverbände, innerhalb des internationalen Spielkalenders einen neuen Wettbewerb zu kreieren."

Der Vorsitzende des UEFA-Komitees für Nationalmannschaften meint weiter: "Dieser Wunsch entstand aus der Erkenntnis, dass in nahezu allen europäischen Ländern die Freundschaftsspiele an Interesse und Wert verloren haben. Dieses Problem hat der DFB erfreulicherweise nicht. Trotzdem folgen wir aus Gründen der Solidarität dieser Entwicklung, die einen großen Schritt für die Wertigkeit der Nationalmannschaftswettbewerbe in Europa darstellt."

Und DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock ergänzt: "Wir schließen uns dieser Gesamtentwicklung an, parallel zu Qualifikationsspielen auch Partien der Nations League auszutragen. Allerdings sind noch viele Detailfragen offen. Diese müssen nun gemeinsam mit der UEFA und den Nationalverbänden verhandelt und entwickelt werden. Dazu gehört vor allem auch, den Fans das neue Format zu vermitteln."

Löw: "Am liebsten immer gegen die großen Nationen"

Bundestrainer Joachim Löw sagt: "Wir wollen am liebsten immer gegen die großen Nationen im Weltfußball spielen, auch außerhalb der WM- und EM-Turniere. Nur dann können wir uns weiterentwickeln. Wenn dies innerhalb der Nations League für uns gewährleistet wird und wir uns in diesem Rahmen mit den besten europäischen Teams messen können, können wir aus rein sportlicher Sicht damit leben. Wobei wir uns auch weiterhin mit Nationen außerhalb Europas messen wollen. Die Termine und Gelegenheiten hierfür zu finden, wird sicher nicht einfacher."

Und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff meint: "Natürlich können und wollen wir uns als DFB innerhalb der UEFA nicht einigeln und müssen immer auch über unseren Horizont blicken. Sicher bringt die Einführung der Nations League besonders für die kleineren Verbände auch gute Perpektiven mit sich. Der Fußball entwickelt sich rasant weiter, auf und neben dem Platz. Ich bin ein Freund davon, Neuerungen offen entgegenzutreten. Aber wir alle stehen in der Verantwortung, die Schraube nicht zu überdrehen."

Quelle: [url="http://www.dfb.de"]www.dfb.de[/url]
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Egal wie, es müssen TV-Gelder eingenommen werden. Und wenn noch ein paar Leagues erfunden werden
[COLOR="#0000FF"][/COLOR]Einmal VfL -- immer VfL:avatar5::fussball10:
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#3
Astana. Die Uefa hat einen weiteren Wettbewerb für Nationalmannschaften beschlossen. Der DFB stimmte "aus Gründen der Solidarität" dafür, aber der Ärger im deutschen Fußball ist wegen der erwarteten Mehrbelastung für die Spieler groß. Kleinere Nationen erhoffen sich von neuen Nationen-Liga Einnahmen.

Gegen die Bedenken des DFB hat die Uefa ihre europäische Nationenliga auf den Weg gebracht und damit im deutschen Fußball eine Kontroverse ausgelöst. Der verärgerte Ligapräsident Reinhard Rauball warnte die Europäische Fußball-Union (Uefa) vor Schnellschüssen, Clubs fürchten zusätzliche Belastungen. Bundestrainer Joachim Löw sieht die Test-Möglichkeiten für die DFB-Auswahl beschnitten. Vor allem "aus Gründen der Solidarität" habe der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag beim Uefa-Kongress in Astana zugestimmt, ließ DFB-Präsident Wolfgang Niersbach spürbar reserviert wissen. Niersbach weiter: "Ich verhehle nicht, dass wir im gesamten Verlauf der Diskussion die Bedenken des DFB gegen die Nations League hinterlegt haben."

Nun muss ausgerechnet Niersbach das neue Format als Vorsitzender der zuständigen Uefa-Kommission mit Leben füllen. Nach der WM 2018 soll die Nationenliga mit allen 54 Uefa-Mitgliedern starten, 2019 wird der erste Titelträger in einem Final Four ermittelt. Weil es keine Extra-Termine im Rahmenkalender geben soll, sind Freundschafts-Länderspiele weitgehend abgeschafft. Dies entspricht besonders dem Wunsch kleinerer Nationen, die zuletzt mit ihren Testpartien nur noch schwer Einnahmen erzielen konnten und durch den neuen Wettbewerb auf frisches Geld durch eine Zentral-Vermarktung hoffen.

BVB-Präsident Rauball kritisiert den plötzlichen Beschluss


"Wir sind sehr überrascht, dass dieses Thema in Astana ohne Vorankündigung auf die Tagesordnung gekommen ist und ein so weitreichender Beschluss getroffen wurde", sagte Borussia Dortmunds Präsident Rauball. Mit seiner Kritik stand der Ligapräsident bei weitem nicht allein. "Wir glauben, dass es genug Wettbewerbe gibt", erklärte HSV-Chef Carl Jarchow. "Ich befürchte, dass der Fußball in Gefahr gerät, sich zu inflationieren", sagte Bayer Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade. Werder Bremens Aufsichtsratsmitglied Willi Lemke warnt vor einer Interessenskollision zwischen Vereinen und Nationalverbänden.

Verständnis für die Uefa-Pläne zeigte indes die Vereinigung der europäischen Top-Clubs (ECA). "Wir sind nicht gegen den Nations Cup", sagte der ECA-Vorsitzende Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef des FC Bayern München. Die Nationenliga werde keine negativen Folgen für die Vermarktung des Europacups haben. "Ich kann den deutschen Clubs jetzt schon versprechen, dass in der Champions League und auch in der Europa League die Zahlen weiter nach oben gehen", sagte Rummenigge.
Bierhoff: "Schraube nicht überdrehen."

Wirklich glücklich aber scheinen die Spitzenvertreter des deutschen Fußballs nicht mit dem Uefa-Beschluss. Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff bat zwar, "Neuerungen offen entgegenzutreten", mahnte aber zugleich: "Wir alle stehen in der Verantwortung, die Schraube nicht zu überdrehen." Bundestrainer Löw sieht durch die drastische Reduzierung von Test-Terminen nur noch wenig Chancen, sich auch mit nicht-europäischen Fußball-Kulturen zu vergleichen.

Da die deutsche Nationalmannschaft allerdings in der Top-Division A der Nationen-Liga gesetzt sein dürfte und dort auf Teams wie Spanien, Italien oder England treffen wird, könne der DFB "aus rein sportlicher Sicht damit leben", beteuerte Löw.

Noch sind ohnehin viele Detailfragen ungeklärt. "Dazu gehört vor allem auch, den Fans das neue Format zu vermitteln", sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock. Englands früherer Nationalstürmer Gary Lineker twitterte: "Überwältigt vor Aufregung über die Uefa-Nationen-Liga. Ich wünschte nur, ich würde sie verstehen!"

Besonders die sensible Frage nach möglichen Zusatzschichten für Nationalspieler durch den Wettbewerb wird dabei zum Streitpunkt. Die Uefa versichert, die Belastungen würden nicht weiter steigen. Die Club-Vereinigung ECA hofft sogar auf einen angenehmen Nebeneffekt: Künftig müssten demnach etwa die spanischen Nationalspieler des FC Bayern nicht mehr wie zuletzt weite und anstrengende Reisen zu Freundschafts-Länderspielen nach Südafrika oder Südamerika in Kauf nehmen.

Jürgen Klopp schimpft


Eine Reihe von Bundesligisten befürchtet, dass zumindest durch die Intensität des Wettbewerbs mit Turnier-Charakter eine weitere Belastung droht. "Es wäre doch schön gewesen, wenn man Spieler und Trainer miteinbezogen hätte. Der Körper ist nun mal bedingt belastbar", schimpfte BVB-Trainer Jürgen Klopp. "Insbesondere in der Endphase der nationalen und internationalen Club-Wettbewerbe sind Vereinen und Spielern zusätzliche Belastungen nicht zumutbar", sagte Ligapräsident Rauball. Zumindest im Kernmarkt Deutschland hat die Uefa mit ihrer Nationen-Liga noch ein Vermittlungsproblem. (dpa)

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"Einige Leute denken, Fußball sei eine Sache auf Leben und Tod. Ich mag diese Haltung nicht. Ich kann denen versichern, dass es viel ernster ist als das." - Bill Shankly
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#4
So ein Unsinn. Wie kann der DFB da überhaupt dafür stimmen, ohne mit den Clubs ausreichend zu reden? Wieder so typisch...und dann dieses Weichspülgerede - aus Gründen der Solidarität. Ja klar...
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#5
Ich finde diesen Wettbewerb ganz gut, in jedem Fall besser als diese hocchinteressanten Freundschaftsspiele gegen Usbekistan usw.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#6
Wenn die so etwas einführen, sollen sie die Europameisterschaft abschaffen.
Einmal Bochumer, immer Bochumer
...und die Bayern kann ich immer noch nicht leiden!
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