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Aydin ist wohl heute keine Option....
Maltritz im Club der lebenden Legenden beim VfL Bochum
24.04.2014 | 19:00 Uhr
Bochum. Mit seinem 300. Einsatz tritt Marcel Maltritz in den „Club der lebenden Legenden ein“ beim VfL Bochum: am Freitagabend, beim Abstiegs-“Endspiel“ gegen Arminia Bielefeld. Außerdem will der Innenverteidiger, der seit 2004 das VfL-Trikot trägt, noch ein Jahr an der Castroper Straße dranhängen.
Er hat gar nicht mehr mitgezählt. Co-Trainer Frank Heinemann, selbst ja eine VfL-Ikone, hat es ihm neulich erzählt. Marcel Maltritz, längst zum Kult auch in der Kurve aufgestiegen, steht vor seinem 300. Einsatz in einem Erst- oder Zweitliga-Spiel für den VfL Bochum. „Ich freue mich“, sagt der auch mit 35 Jahren noch so robuste Innenverteidiger, dass er nun dazugehört: zum intern so genannten „Club der lebenden Legenden“.
Jenen Club, in den man mit 300 Einsätzen eintreten darf. Michael „Ata“ Lameck wird, so viel darf man unterstellen, unerreicht bleiben mit seinen 518 Einsätzen, dahinter reihen sich die vier VfL-Größen Lothar Woelk (385), Walter Oswald (353), Dariusz Wosz (346) und Franz-Josef Tenhagen (306) ein. Auf Platz sechs: Maltritz.
Zehn Jahre, seit 2004, spielt der gebürtige Magdeburger nun für den VfL. Dass der Familienvater bleiben will und wird bei „seinem“ Klub , ist klar, Maltritz besitzt einen Anschluss-Vertrag als Jugendtrainer. Allerdings will der Profi noch ein Jahr dranhängen - in der 2. Liga, auffem Platz. Noch, sagt er zwar mit typisch schelmischem Maltritz-Grinsen, sei „alles offen“. Doch Pessismissmus sieht zweifellos anders aus. In ein, zwei Wochen, so Maltritz, werde es eine Entscheidung geben.
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Einmal Bochumer, immer Bochumer
...und die Bayern kann ich immer noch nicht leiden!
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Bochum kann sich das Desaster gegen Bielefeld nicht erklären
"Blamabel", "indiskutabel", "beschissen" - An Selbstkritik mangelte es den Akteuren des VfL Bochum nach der 1:4-Heimniederlage gegen Arminia Bielfeld nicht. Nur Erklärungen für das Heimdebakel wollten den Bochumern nicht über die Lippen kommen. Die Stimmen zum Spiel.
VfL-Trainer Peter Neururer: Jeder, der mit dem VfL Bochum zu tun hat, wird wissen, wie enttäuscht wir sind. Die Diskrepanz zwischen dem, was wir uns vorgenommen haben, und dem, was gezeigt wurde, war leider riesengroß. In den ersten zehn Minuten war es noch okay. Als dann aber das 0:1 gefallen ist, war ein totaler Bruch im Spiel. Spätestens nach dem 0:2 haben wir hier eine erste Halbzeit abgeliefert, die ich in der Form seit meinem Wiederkommen noch nicht gesehen habe. Wenn man solche Bälle wie den von Piotr Cwielong nicht reinmacht, darf man sich nicht wundern, wenn man dann auch mit weiteren großen persönlichen Fehlern leben muss und am Ende auch in der Höhe verdient verliert.
VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter: Ich habe meine Meinung dazu, was heute abgelaufen ist, aber ich werde sie öffentlich nicht äußern. Wir werden die Liga halten und dann die richtigen Schlüsse ziehen. Die Mannschaft muss kapieren, dass sie das im Kollektiv hinkriegt. Ich bin sehr enttäuscht.
VfL-Verteidiger Patrick Fabian zum Spiel: Das war indiskutabel, da braucht man eigentlich nicht viel zu zu sagen. Es ist überhaupt nicht erklärlich, weil man sicherlich in Rückstand geraten kann, auch wenn das natürlich nie der Plan ist. Wir sind gegen Cottbus auch in Rückstand geraten. Aber heute haben wir ein dermaßen schlechtes Spiel danach abgeliefert, das ist nicht zu erklären. Heute war's das Kollektiv, so viele Ausfälle kannst du einfach nicht mehr auffangen. Wir müssen jetzt die Arschbacken zusammenkneifen und zeigen, dass wir Männer sind.
VfL-Verteidiger Patrick Fabian zu seinem Blackout vor dem 1:4: Das ist, glaube ich, ein Klassiker, das ist auch jedem Abwehrspieler irgendwie schon mal passiert. Mir tut es wahnsinnig leid, weil man auch ein bisschen aufs Torverhältnis gucken muss. Das passt halt irgendwie rein. Das ist ein krönender Abschluss eines beschissenen Spiels gewesen.
VfL-Verteidiger Patrick Fabian zur Systemumstellung auf 4-4-2: Wir reiten uns auf Deutsch gesagt immer in die Scheiße rein, wenn wir in der Vorwärtsbewegung den Ball verlieren, dann ist hinten der Arsch offen, und das hat nichts mit der Grundordnung zu tun. Wenn du in der Viererkette stehst und es kommen drei Mann auf dich zu, dann sind eben die Lücken da. Da darf man die Bälle einfach nicht so abschenken. Ein, zwei dieser Situationen kann man vielleicht noch verhindern, aber in der Zahl, in der das in der ersten Halbzeit passiert ist, geht das nicht mehr. Wir haben in dieser Ordnung auch schon mal gespielt, und da hat es auch nicht daran gelegen. Ich erkläre mir das heute nur dadurch, dass wir überhaupt keine Sicherheit im Ballbesitz hatten. Das zusammen mit einem nicht vorhandenen Zweikampfverhalten, dann ist das Spiel halt schon halb verloren.
VfL-Verteidiger Heiko Butscher zum Spiel: Das war blamabel. 0:3 ist natürlich schon ne Ansage zur Halbzeit. Da gab's auch 'ne deutliche Ansage in der Kabine. Aber da kannst, auch wenn es sich blöd anhört, eigentlich nur noch Schadensbegrenzung betreiben und hoffen, dass du nicht ganz abgeschossen wirst.
VfL-Verteidiger Heiko Butscher zur Systemumstellung: Das hat uns nicht verunsichert, auf keinen Fall, das haben wir auch schon öfters gespielt. Auch wenn es sich doof anhört, es hat ja in den ersten zehn Minuten auch geklappt. Aber dann kam das Gegentor und dann sind wir unerklärlicherweise auseinander gefallen. Dafür habe bis jetzt keine Erklärung.
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Wut bei Bochums Fans - VfL bangt nach 1:4 um Klassenerhalt
Erneut muss der VfL Bochum bis zum Ende der Saison um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga bangen. Das 1:4 gegen Arminia Bielefeld wurde von den Fans mit Zorn und Pfiffen begleitet. Sportvorstand Hochstätter: "Hätten wir für uns entscheiden können."
Unverhofft muss der VfL Bochum wieder um den Klassenerhalt zittern, und die bislang äußerst geduldigen Fans gingen deshalb auf die Barrikaden: Nach der 1:4-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld war der Zorn auf den Tribünen groß. Ein Fluchttor wurde aufgestoßen, Polizei marschierte auf, dann kehrte allmählich wieder Ruhe ein.
Zuvor hatten die Bochumer nach annehmbaren Beginn komplett den Faden verloren . „Mit dem 0:1 kam ein totaler Bruch in unser Spiel“, sagte VfL-Trainer Peter Neururer, dessen Position gestern nicht gerade gestärkt wurde. Schließlich muss er alle paar Wochen – vorzugsweise nach Heimspielen – erklären, was und warum mal wieder so viel schiefgelaufen war. Die Generalanalyse dieser Spielzeit, die erneut Zittern bis zum Schluss beschert, wird Sportvorstand Christian Hochstätter („Wir werden die Liga halten und dann unsere Schlüsse ziehen“) nach dem letzten Pfiff präsentieren.
Bochumern fehlte Engagement und Wille
Am Freitagabend bekam Hochstätter Gruseliges geboten. Schlussmann Andreas Luthe parierte zwar nach Ben Sahars Treffer den von ihm selbst verursachten Foulelfmeter von Fabian Klos, doch erneut Sahar und Klos schossen die Arminia noch in der ersten Halbzeit mit 3:0 in Front.
Dennoch hätte der VfL beinahe noch die Wende geschafft, aber nach Heiko Butschers Treffer verfehlte Piotr Cwielong das leere Tor. Ein Blackout von Bochums Innenverteidiger Patrick Fabian nutzte Christian Müller zum 4:1 für die Gäste, ein Treffer, über den Arminias Trainer Norbert Meier sichtlich „froh war“. Denn damit war eine Partie entschieden, die „wir“, so Boch ums Sportvorstand Christian Hochstätter, „mit Engagement und Willen für uns hätten gestalten können“.
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Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
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Zitat:VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter:Ich habe meine Meinung dazu, was heute abgelaufen ist, aber ich werde sie öffentlich nicht äußern. Wir werden die Liga halten und dann die richtigen Schlüsse ziehen. Die Mannschaft muss kapieren, dass sie das im Kollektiv hinkriegt. Ich bin sehr enttäuscht.
Ich fände es wichtig, die Meinung auch mal öffentlich zu machen.
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"Neururer raus!" - Stimmung ist aufgeheizt beim VfL
Nicht aggressiv, aber doch bestimmt fiel der Protest der Bochumer Fans aus nach dem 1:4 ihres VfL gegen den Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld. Auch Trainer Peter Neururer wurde mit negativen Sprechchören bedacht. Die Stimmung im Bochumer Umfeld ist aufgeheizt vor dem Saisonendspurt.
Am Ende war's dann doch genug. Beinahe für die gesamte Dauer des Spiels hatten die Fans des VfL Bochum davon abgesehen, ihre Mannschaft mit Wut oder Häme zu bedenken. Pfeifkonzert in der Halbzeit, zwischendurch auch mal ungläubiges Staunen ob der Null-und-Nicht-Leistung der Blau-Weißen - im Großen und Ganzen aber als ausdauernder Support hattte sich die Bochumer Osttribüne beim blamablen 1:4 des VfL gegen Bielefeld präsentiert. Bis zu den letzten Zuckungen eines Spiels, das wieder einmal die VfL-Fans eines Besseren belehrte, die gedacht, die sich erhofft hatten, schon jede erdenkliche Spielart von gruseligen Heimspielen gesehen zu haben.
In etwa ab der 86 Minute, als nun wirklich alles klar war nach dem kapitalen Bolzen zum 1:4, den sich mit Patrick Fabian noch einer der besten Bochumer geleistet hatte, wackelte das Fangnetz hinter Andreas Luthe. Die Fans hatten den Zaun hinter dem VfL-Tor eingenommen. Polizei und Ordnungskräfte marschierten auf. Der Pfiff des Unparteiischen verstummte schnell unter denen der Fans, ein paar Zuschauer versuchten den Platz zu stürmen. Deutlich zu vernehmen: "Neururer raus"-Rufe, die man in der Form (zur Verwunderung manches stetigen Beobachters) noch nicht gehört hatte in dieser Saison. Es scheint, als ob das Fass langsam aber sicher übertrieft vor Ernüchterung und Enttäuschung.
Fabian: "Das geht uns sehr, sehr nahe"
Dieselbe Atmosphäre: ein paar Minuten später in den Katakomben des Bochumer Stadions. Man könnte meinen, es wäre mittlerweile ein Leichtes für jeden VfL-Profi nach einer enttäuschenden Heimniederlage vor die Journalisten zu treten und den branchenüblichen Mix aus Selbstkritik, Enttäuschung und Blick-nach-vorne-Sprech zu bieten. Wer allerdings den ersten Bochumer traf, der Station zwischen Fankurven-Dialog und Dusche machte, bekam etwas mehr zu hören als Routine. "Uns und mir geht das sehr, sehr nahe", sagte ein sichtlich geknickter Patrick Fabian, der ferner angab, "absolutes Verständnis" dafür zu haben, dass man von Seiten der Fans nach Erklärungen suche bei den Spielern.
Problem nur: Mit zufriedenstellenden Erklärungen können weder Fabian noch seine Teamkollegen dienen - nicht erst seit der Bielefeld-Pleite. An der Systemumstellung zum 4-4-2 habe es nicht gelegen, versicherte Heiko Butscher. "Das hat uns nicht verunsichert, das haben wir schon öfters gespielt." Patrick Fabian nannte die mangelnde Ballsicherheit, eine generelle Verunsicherung bei Ballbesitz als Gründe. Unabhängig vom System. "Wir reiten uns auf Deutsch gesagt immer selbst in die Scheiße rein."
Der VfL baut Bielefeld auf
Unpopulärer, aber näher an der Wahrheit wäre wohl einzugestehen, dass beim VfL derzeit wirklich vieles zusammenkommen muss, damit am Ende ein gutes Spiel steht. Schließlich reiste Bielefeld als ein Team an, das siebenmal in Serie nicht gewonnen hatte, das in Bochum das erste von drei echten Endspielen bestreiten musste - und das in der Anfangsphase genauso auftrat. Bis zum 1:0 war nicht viel zu sehen von der Arminia. Dann stand Latza zu weit von Müller weg. Der lupfte auf Sahar - Treffer. "Da war ein totaler Bruch im Spiel", erkannte VfL-Trainer Peter Neururer treffend. Der VfL taumelte fortan, baute die Arminia damit auf. Selbst als Andreas Luthe den kurz darauf folgenden Elfmeter parierte, gab es keinen Schub zurück in die Spur.
Was auch damit zusammenhängen mag, dass der VfL in dieser Saison niemals ein Muster, eine Spielidee hat erkennen lassen, auf die er sich in solchen Fällen verlassen könnte. Der VfL braucht das Momentum. Und er muss dieses im Kollektiv erzwingen. Doch das Kollektiv, das Neururer trotz der achtbaren ersten Hälfte beim Meister aus Köln in ein 4-4-2 umformierte, wirkte diesmal gerade in der ersten Halbzeit wirr. Vor der Abwehr-Viererkette gab es keinen Zugriff auf die Bielefelder. Der antrittsstarke und in Köln erfrischende Lukas Klostermann saß zunächst auf der Bank Mit Slawo Freier und Heiko Butscher standen einmal mehr zwei Spieler auf den defensiven Außenbahnen, deren Kerngeschäft nicht das schnelle Laufen ist. Eine mögliche Erklärung: Peter Neururer gab nach dem Spiel in Köln an, er wolle gegen die Arminia "die mental stabilste Mannschaft" auf das Feld schicken. Und genau die begann gut - und knickte dann vollends ein.
"Ich kann jeden Fan verstehen, der 'Neururer raus' ruft oder pfeift", sagte Peter Neururer in der abschließenden Pressekonferenz. Gut 40 Minuten nach dem Spiel. Da stand sein Kapitän Andreas Luthe immer noch vor der Osttribüne und redete mit den Fans. "Aufgeheizt, aber im Rahmen", sei die Stimmung vor der Osttribüne gewesen, sagte Patrick Fabian, einigermaßen ratlos, um dann aber noch einmal richtig entschieden zu wirken: "Ich kann nur jedem versprechen, dass ich mir bis zur letzten Minute dieser Saison den Arsch aufreiße."
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Nach Arminia-Debakel kehrt beim VfL die Abstiegsangst zurück
Am Ende musste die Polizei erboste Fans des VfL Bochum in Schach halten: Der Zweitligist VfL Bochum ging gegen den zuvor sieben Spiele lang sieglosen Vorletzten DSC Arminia Bielefeld mit 1:4 unter. Die Abstiegsangst kehrt nun zurück.
Oft genug waren die VfL-Fans in den vergangenen Wochen und Monaten für ihre geduldige Unterstützung gelobt worden, gestern hatten die Bochumer Anhänger „die Schnauze voll“. Nach der 1:4-Niederlage gegen Arminia Bielefeld musste Polizei den Platz abriegeln und die erbosten Fans in Schach halten.
Eine strategische Fehlleistung brachte den VfL Bochum der Dritten Liga wieder erheblich näher. Mit einer läuferischen Trostlosnummer wie Yusuke Tasaka im Mittelfeld, jedenfalls was die erste Halbzeit angeht, darf man es nicht mit zwei Stürmern versuchen – auch nicht gegen Arminia Bielefeld. Freier anstelle von Tasaka rechts vorne, der schnelle Lukas Klostermann dahinter und – wenn es denn sein muss - mit Tasaka als hängender Spitze, damit hätte man vielleicht Zugriff auf dieses schlimme Spiel bekommen und für mehr Kompaktheit sorgen können; in der Formation, die Peter Neururer auf den Rasen geschickt hatte, war das gestern nicht möglich. Zumal sich auch Florian Jungwirth eine Halbzeit lang mit der Rolle des dirigierenden Zuschauers begnügte.
Elfmeterparade ohne Wirkung
Anfangs hatte der VfL noch die eine oder andere – harmlose – Offensivszene, nach einer Viertelstunde jedoch brach das Grauen über die Bochumer herein. Christian Müller hebelte mit einem Heber die Abwehr aus, Ben Sahar erzielte das 0:1. Dann ein Moment, der die Wende hätte bringen können. Richard Sukuta-Pasu hatte geschlampt, Marcel Maltritz mangelte es an Tempo, und Schlussmann Andreas Luthe holte Fabian Klos von den Beinen. Elfmeter – und großes Glück für die Gastgeber, denn Luthe sah nur Gelb. Und parierte artistisch – mit dem Fuß – den von Patrick Schönfeld suboptimal, halbhoch in die Mitte geschossenen Strafstoß. Alles – so schien es aus Bochumer Sicht – würde doch noch gut werden.
Ein typischer Fall von denkste. Luthe, gemessen an den Darbietungen seiner Mitspieler an diesem Tag ein Titan, schlug sich danach auch gegen Schönfeld und Sahar wacker, doch dann schlug es ein bei ihm – noch zweimal bis zum Halbzeitpfiff. Zunächst ließ Klos mühelos Danny Latza und Piotr Cwielong auf dem rechten Flügel stehen – erneut Sahar erhöhte auf 2:0 für die Gäste. Es folgte fast eine Kopie von Tor Nummer eins. Schönfeld passte durch die Schnittstelle, niemand antizipierte und bewegte sich mit Klos – der bullige Stürmer trifft ganz entspannt zum 3:0 für die Arminia.
Ein Debakel. Symptomatisch für den Zustand des Bochumer Teams die Szene, wie Heiko Butscher kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs den Ball im eigenen Strafraum verliert. Die Pfiffe von den Rängen waren angesichts dieser Vorstellung noch verhalten.
Cwielong vergibt nach 1:3 Chance auf den Anschluss
Weiter ging es nach dem Seitenwechsel ohne Mut und Überzeugung. Das Spiel schleppte sich so dahin, bis Jungwirth – von Kreyer in Szene gesetzt – abschließt. Ortega pariert zwar, aber es kommt noch einmal frischer Wind in die Partie. Erst recht, als Butscher, perfekt angespielt von Kreyer, zum 1:3 trifft. Und nur zwei Minuten später hätte das Stadion wackeln können, wenn Cwielong den Ball, den ihm Ortega nach Kreyers Schuss aufgelegt hatte, cool zum 2:3 eingeschoben hätte. Aber der Pole perforierte lieber den Himmel.
Der Glaube an die Wende schwand, und die Partie endete, wie ein derartiges Spiel nur enden kann: Patrick Fabian, bis zu diesem Tag Synonym für Konstanz und Stabilität und auch bis dahin noch einer der Besseren, legte dem Falschen per Kopf auf. Christian Müller erhöhte auf 4:1 für die Arminia.
Ein Jammer und hoffentlich am Ende nicht noch mehr.
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Bochum völlig von der Rolle
Arminia Bielefeld hat sich im Abstiegskampf zurückgemeldet und sich nach sieben Partien ohne Dreier durch ein 4:1 beim VfL Bochum an den Relegationsrang herangepirscht. Nur das schlechtere Torverhältnis trennt die Arminia noch von Dynamo Dresden, das allerdings am Sonntag die Chance hatte, wegzuziehen. Auch der VfL hat noch Abstiegssorgen, verfügt nach einer trost- und kampflosen Leistung dennoch über ein kleines Polster gegenüber der gefährdeten Zone.
Bochums Trainer Peter Neururer musste gegenüber dem 1:3 beim neuen Zweitligameister 1. FC Köln gezwungenermaßen auf Rot-Sünder Acquistapace verzichten, für den Butscher zum Zug kam. Zudem ersetzte Kreyer Youngster Klostermann. Sein Pendant Norbert Meier brachte im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei 1860 München drei neue Kräfte: Strifler, Hübener und Schönfeld verdrängten Appiah, Burmeister und Riese auf die Ersatzbank.
Die Anzeichen für die Bielefelder, ausgerechnet in Bochum zu punkten, standen denkbar schlecht: Neben der Horror-Auswärtsbilanz mit nur einem Zähler aus den letzten sieben Gastspielen erwies sich die Fahrt ins Revier in der jüngsten Vergangenheit stets als schlechtes Pflaster (vier Niederlagen in Serie beim VfL). Dennoch rechnete sich Arminen-Coach Norbert Meier Chancen aus. "Wir müssen da absolut auf der Hut sein, immer eng beim Mann stehen und unseren Gegner bearbeiten. Wenn wir morgen eine konzentrierte und organisierte Leistung abrufen und mit Spaß an die Sache herangehen, werden wir in Bochum punkten."
Schwungvoller VfL - Eiskalte Arminia
Spaß versprühten in der Anfangsphase allerdings nur die Hausherren, die gegen tiefstehende Bielefelder sofort die Spielkontrolle übernahmen und durch geradlinigen Offensivfußball schnell zu Abschlüssen kamen: Cwielong (4.) und Kreyer (12.) fanden im zweimal blitzschnell reagierenden Ortega ihren Meister. Die ausschließlich auf Konter lauernden Arminen hatten zunächst keine Anstalten gemacht, den Vorwärtsgang einlegen zu wollen, bis Müller am Sechzehner einen Geistesblitz hatte und die gesamte Defensive per hohem Steilpass übertölpelte. Sahar vollstreckte anschließend nach gekonnter Ballannahme per Drehschuss ins lange Eck (14.).
Anstatt sich auf dem Vorsprung auszuruhen und den eigenen Sechzehner zu verbarrikadieren, tauten die Gäste fortan immer mehr auf und nahmen das Heft gegen lethargische Bochumer selbst in die Hand. Mit schnellen Tempogegenstößen konnte die VfL-Defensive mehrfach ausgehebelt werden. Nach einem langen Pass auf Klos, der von Luthe im Strafraum abgeräumt wurde, bot sich Schönfeld die große Chance, vom Punkt zu erhöhen. Doch der Offensivmann vergab den Strafstoß leichtfertig (25.).
Kampflos
Ein Weckruf für die Neururer-Elf? Mitnichten! Statt sich über Zweikampfhärte zurück in die Partie zu kämpfen, bekamen die Hausherren keinen Fuß mehr auf den Platz und griffen in den Duellen teilweise nicht einmal ein. Bestes Beispiel: Drei Bochumer ließen Klos auf rechts gewähren, ehe der Kapitän dann den sträflich frei gelassenen Sahar bediente, der aus Nahdistanz nur noch den Fuß hinhalten musste - 2:0 (32.). Das Unheil nahm seinen Lauf, weil die Gastgeber ihre Abwehr scheinbar aufgelöst hatte. Klos schraubte das Ergebnis nach einem feinen Schönfeld-Steilpass noch vor der Pause auf 3:0 (39.), wieder wurde keiner der Protagonisten auch nur ansatzweise unter Druck gesetzt. Im zweiten Durchgang konnte es aus Sicht der Bochumer nur besser werden.
Nach Wiederanpfiff war den Ostwestfalen deutlich anzumerken, dass die Spielweise viel Kraft gekostet hatte. Weil die Bochumer mit dem Ball am Fuß aber nicht einmal im Ansatz Torgefahr ausstrahlten, plätscherte das Geschehen über weite Strecken ereignislos dem Ende entgegen.
Butscher betreibt Ergebniskosmetik - Fabian symptomatisch
In der Schlussphase nahm die Partie aber noch einmal an Fahrt auf, weil Butscher mit seinem Anschlusstreffer (72.) die sich zu siegessicher fühlende Meier-Elf bestrafte. Der Linksverteidiger schob nach einem Kreyer-Querpass durch den Sechzehner problemlos ein und gewährte dem VfL damit noch ein Fünkchen Hoffnung. Für mehr Nervenkitzel hätte nur zwei Zeigerumdrehungen später Cwielong sorgen müssen, er scheiterte aus Nahdistanz aber an den eigenen Nerven. So legten sich die Bochumer wenige Tage nach Ostern noch selbst ein Ei ins Nest, nachdem Fabians verunglückte Kopfball-Rückgabe zur Vorlage von Müller mutierte. Dieser setzte anschließend problemlos den Schlusspunkt (87.).
Nächsten Sonntag (15.30 Uhr) gastiert der VfL bei 1860 München und hat dort erneut die Chance, die magische 40-Punkte-Marke zu erreichen. Gleichzeitig erwartet die Arminia ein heißer Tanz: Mit dem FSV Frankfurt kommt ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf auf die Alm.
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Herr Bert, post: 45685, member: 4 schrieb:Ich fände es wichtig, die Meinung auch mal öffentlich zu machen.
Je nachdem was CH zu sagen hat, wäre das kurz vor den letzten 2 Spielen evtl. nicht zuträglich . Ich weiss z.B. nicht, ob man eine ohnehin schon "aufgeheitzte" Stimmung noch mehr anheizen sollte. Ist doch sonst auch nicht so dein Ding, Berti .
Allerdings: neugierig bin ich auch ! ;zwincker;
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Recht hast Du A60.
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