07-06-2014, 04:13 PM
Tag 2 der Testspielwochen: Nach den 21 Toren gegen Langendreerholz begnügte sich der VfL knapp 24 Stunden später gegen eine Kreisauswahl Höxter mit rund der Hälfte. Beim 10:0 gegen eine Mannschaft, die vornehmlich aus Landesliga- und Bezirksligakickern bestand, trafen Gündüz, Tasaka, Terodde und Cwielong vor der Pause, Kulikas (2), Zahirovic, Stock, Gregoritsch sowie erneut Gündüz nach dem Seitenwechsel.
Der VfL Bochum-Tag im Kreis Höxter war schon vor Anpfiff ein voller Erfolg. Ehemalige Fußballgrößen wie Manni Kaltz, Fatmir Vata und Christian Schreier ehrten sämtliche Teilnehmer der VfL-FUSSBALLSCHULE um Leiter Jürgen Holletzek, die ein mehrtägiges Fußballcamp vor Ort absolviert hatte. Groß der Andrang im Urentalstadion, der gastgebende SV GW Dalhausen rechnete mit 600 Gästen. Der letzte Erstligist, der hier seine Visitenkarte abgegeben hatte, war Schachtjor Donezk, heute ukrainischer Dauergast in der Champions League. Damals war Donezk sowjetischer Pokalsieger, und damals heißt: 1979.
Bei sommerlichen 28 Grad setzte der VfL die bunt zusammengewürfelte Kreisauswahl, der Spieler aus insgesamt sieben Vereinen angehörten, von der ersten Minute an unter Druck. Angeführt von Aushilfskapitän Florian Jungwirth, heute in der Innenverteidigung agierend, erspielte sich der VfL in der 7. Minute die erste große Chance, als Selim Gündüz frei vor dem Torwart gleich zweimal scheiterte. 120 Sekunden später wurde Gündüz allerdings mustergültig von Simon Terodde frei gespielt und erzielte das 1:0. Unsere Nummer 27 war auch am 2:0 beteiligt, als er den mitgelaufenen Tasaka bediente, der nur noch ins leere Tor zu schieben brauchte (12.). Der VfL hielt das Tempo hoch, und auch den Tor-Rhythmus, ohne dabei allerdings gleich jede Chance zielführend zu verwerten. Simon Terodde tauchte in der 18. Minute frei vorm Keeper auf und schweißte die Kugel zum 3:0 in den Winkel.
Bis zum vierten Treffer durch Piotr Cwielong, der von Gündüz auf die Reise geschickt wurde und den Goalie austanzte (36.), ließ der VfL noch ein paar Gelegenheiten liegen. Die schönste Haltungsnote verdiente sich dabei Florian Jungwirth, der eine Rechtsflanke per sehenswertem Seitfallzieher über den Kasten nagelte. Szenenapplaus von den Zuschauern, darunter auch die geschonten Andi Luthe und Marco Terrazzino.
Nach der Pause überraschte der Gastgeber mit einem Trikotwechsel (von Weiß zu Grün), VfL-Cheftrainer Peter Neururer hingegen mit dem Debüt von Piotr Cwielong als Linksverteidiger. Der Pole sowie Michael Esser im Tor und Selim Gündüz waren die drei Blau-Weißen, die durchspielten. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff testete Michael Gregoritsch die Festigkeit ostwestfälischer Querbalken (die den Test bestanden), ehe Adnan Zahirovic genauer zielte. Der Bosnier, heute wieder im Mittelfeld aufgeboten, schlenzte zum 5:0 ins Netz (55.). Der bis dahin clever agierende „zweite Anzug“ der Kreisauswahl war darob offenbar so konfus, dass Julian Stock noch in derselben Minute sein erstes Tor für die Profiabteilung erzielen konnte, das halbe Dutzend war voll. Dem umgehend Tor Nummer sieben folgte, als Gregoritsch U23-Knipser Laurynas Kulikas auflegte und der Russe trocken vollstreckte (58.).
Danach sortierten sich die Grün-Weißen wieder, kamen sogar ein paar Mal in Tornähe, doch Treffer fielen weiterhin nur auf der anderen Seite. Flanke Bulut aus vollem Lauf, Kopfball Gregoritsch, 8:0 (64.). Der Bochumer Torhunger war vorerst gestillt, die letzten Treffer behielt sich die Neururer-Elf für den Schlussakkord auf. Kulikas tauchte frei vor dem Tor auf und traf zum 9:0 (84.), ehe Selim Gündüz, erster Torschütze an diesem sonnigen Nachmittag, den Reigen mit Tor Nummer zehn beendete – ein Kopfball, nach Ecke von Henrik Gulden (85.). Der Coach sah es mit Wohlwollen: „Wir haben in beiden Spielen an diesem Wochenende eine ordentliche Leistung gezeigt, was nach einer harten Trainingswoche keine Selbstverständlichkeit ist. Wir insgesamt über 30 Tore erzielt – das war okay“, so Neururers Fazit.
VfL (1.HZ): Esser - Klostermann, Jungwirth, Butscher, Perthel - Losilla, Latza - Gündüz, Tasaka, Cwielong - Terodde
VfL (2.HZ): Esser - Bulut, Simunek, Fabian, Cwielong - Zahirovic, Gulden - Stock, Gündüz - Gregoritsch, Kulikas
Kreisauswahl Höxter: Sebastian Rapp, Daniel Dierkes, Julian Huhn, Andreas Gering, Christian Bartolles (alle SG Dalhausen), Sebastian Müser (SC Manrode), Andre Kleine, Dominik Kling, Oliver Markus, Felix Derenthal (alle Spvg 20 Brakel), Simon Berlage, Tobias Cloidt, Edgar Luft (alle VfR Borgentreich), Philippe Soethe, Manuel Trost (beide SV Dringenberg), Daniel Schwager, Alex Böddecker, Christian Multhaupt, Yannick Kayser (SV Höxter), Sergej Reger, Maximilian Schonlau, Sören Hilleke (alle SF 08 Warburg)
Tore: 0:1, 0:10 Gündüz (9., 85.), 0:2 Tasaka (12.), 0:3 Terodde (18.), 0:4 Cwielong (36.), 0:5 Zahirovic (55.), 0:6 Stock (55.), 0:7, 0:9 Kulikas (58., 84.), 0:8 Gregoritsch (64.)
Schiedsrichter: Florian Greger (Siddelsen)
Zuschauer: 600
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."