09-17-2015, 02:35 PM
Aller Anfang ist schwer. So oder so ähnlich könnte man die aktuelle Situation bei Fortuna Düsseldorf beschreiben. Im Sommer wurden die Uhren rund um die Esprit-Arena auf null gestellt. Neuer Trainer, neuer Sportdirektor und hochdekoriertes neues Personal. Die Fortuna scheint nach einem bescheidenen Saisonstart langsam aber sicher in Fahrt zu kommen. Besonders die Offensivabteilung der Düsseldorfer hat es in sich.
Nach fünf Spielen mit vier Niederlagen und nur einem Unentschieden scheint der Knoten bei den Rot-Weißen am vergangenen Spieltag geplatzt zu sein. Mit 3:0 fegte die Kramer-Elf den TSV 1860 München aus dem Stadion. Zweifacher Torschütze: Sommerneuzugang Didier Ya Konan, der mit der Empfehlung von 132 Bundesligapartien inklusive 40 Treffern und 26 Länderspielen für die Elfenbeinküste aus Hannover verpflichtet wurde. Neben dem ivorischen Stürmer verpflichteten die Fortunen mit Sercan Sararer einen türkischen und Karim Haggui einen tunesischen Nationalspieler. Und auch die Neuzugänge Julian Koch und Christian Strohdiek waren schon im Fußball-Oberhaus am Ball, sodass die Kramer-Elf über reichlich Bundesligaerfahrung verfügt. 985 Erstligapartien auf Düsseldorfer Seite stehen 654 auf Seiten des VfL gegenüber.
Dass der Saisonstart der Fortuna dennoch nicht wie gewünscht verlief, liegt laut Trainer Frank Kramer besonders am noch nicht abgeschlossenen Findungsprozess nach dem personellen Umbruch und so forderte der Übungsleiter immer wieder Geduld ein. Nachdem es zum Auftakt ein 1:1-Unentschieden bei Union Berlin gab, verlor das Team um Aggressivleader Axel Bellinghausen die folgenden vier Begegnungen gegen Paderborn, Heidenheim, Freiburg und Nürnberg. Allesamt jedoch mit nur einem Tor Unterschied. Die Länderspielpause kam dem Klub aus der Landeshauptstadt also mehr als gelegen. Beim Heimsieg gegen die Löwen zeigte die Offensive der Fortuna dann erstmals, wozu sie in der Lage ist und hatte neben den drei erzielten Toren noch zwei Aluminium-Treffer und zahlreiche Großchancen zu verzeichnen. Und das, obwohl mit dem norwegischen Nationalspieler Mathis Bolly ein wichtiger Akteur verletzungsbedingt ausfiel. Vor allem auf die schnelle und trickreiche Offensivreihe der Düsseldorfer wird der VfL beim Duell im rewirpowerSTADION Acht geben müssen. Der neu vom Hamburger SV verpflichtete Kerem Demirbay agiert, abgesichert von Julian Koch und Lukas Schmitz, als Strippenzieher im Fortunen-Mittelfeld und setzt die sprintstarken Außenstürmer immer wieder in Szene. In der neuformierten Abwehrreihe bilden die Neuverpflichtungen Strohdiek und Haggui eine zweikampfstarke Innenverteidigung, die von den immer wieder aufrückenden Schauerte und Bellinghausen flankiert wird.
Für zwei Akteure steht am Freitag eine Rückkehr in die alte sportliche Heimat auf dem Programm. Lukas Schmitz verließ den VfL einst gen Gelsenkirchen (2009-11) um dort und später bei Weder Bremen (2011-14) auf 104 Bundesligaspiele und acht Champions-League-Einsätze zu kommen. Neben Schmitz wird mit Fabian Holthaus ein weiterer ehemaliger Bochumer im Kader der Düsseldorfer stehen. In der vergangenen Saison trennten sich die Fortuna und der VfL in beiden Begegnungen unentschieden. Dem 1:1 im Hinspiel folgte ein rassiges 2:2 im Rückspiel, als beide Teams in der ersten Halbzeit ein Offensiv-Feuerwerk abbrannten. Die Zweitliga-Gesamtbilanz zwischen dem VfL und der Fortuna könnte ausgeglichener kaum sein: Zwei Siege, vier Unentschieden und zwei Niederlagen stehen bei 7:7 Toren sowohl auf Bochumer als auch auf Düsseldorfer Seite. Allerdings wartet der VfL seit nunmehr sechs Spielen auf einen Sieg gegen die Rot-Weißen.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."