11-07-2015, 10:19 AM
Der VfL Bochum 1848 musste sich am Freitagabend letztlich deutlich mit 0:3 dem Karlsruher SC geschlagen geben. Nach überlegener Bochumer Anfangsphase kamen die Hausherren vor 15.600 Zuschauern immer besser ins Spiel. Diamantakos vor sowie Yamada und Barry nach der Pause erzielten die drei KSC-Treffer.
Nach Freiburg, Sandhausen, Fürth und Frankfurt stand mit der Auswärtsaufgabe beim Karlsruher SC für den VfL Bochum 1848 die fünfte Reise gen Süden der aktuellen Saison auf dem Spielplan. Sowohl beim Sport-Club als auch beim VfL gab es im Vergleich zum letzten Spieltag mehrere Wechsel. KSC-Coach Markus Kauczinski brachte mit Peitz, Torres und Diamantakos für Prömel, Barry und Hoffer drei neue Akteure in die Startelf. Ebenfalls drei Wechsel nahm VfL-Cheftrainer Gertjan Verbeek vor. Losilla, Bulut und Mlapa kamen für Simunek, Terrazzino und den grippegeschwächten Haberer in die Partie. Zudem rückte Rafael für den angeschlagen Weis in den 18er-Kader. Ebenfalls nicht im Aufgebot war Wijnaldum, der durch die Rückkehr nach abgesessener Gelbsperre von Losilla aus dem Aufgebot rutschte.
Der VfL startete druckvoll und versuchte die KSC-Defensive über die Außenbahnen zu knacken. Erste Abschlüsse von Timo Perthel (2.) und Onur Bulut (6.) verfehlten das Tor von Dirk Orlishausen knapp. Die ersten zehn Minuten der VfL mit gefühlten 90 Prozent Ballbesitz. Das spielerische Übergewicht hätte fast Früchte getragen. Simon Terodde versetzte Verteidiger Martin Stoll mit einem einfachen Haken und schlenzte das Leder an den Pfosten des Karlsruher Kastens (11.). Die erste zarte Chance für die Heimelf hatte der aufgerückte Innenverteidiger Mauersberger, der einen Freistoß-Abpraller aus 16 Metern über das Tor von Andi Luthe bugsierte (17.). Fünf Minuten später die nächste Möglichkeit für die Bochumer. Peniel Mlapa schüttelte im Laufduell drei KSC-Spieler ab und flankte vor das Tor wo Terodde die Kugel nicht richtig traf und knapp am Tor vorbeijagte.
Der VfL brachte die Badener wieder ins Spiel. Ein Leichtsinnsfehler des VfL bescherte den Gastgebern dann fast den Führungstreffer. Einen Querpass von Celozzi erlief Torres und stand plötzlich völlig frei vor Andi Luthe, zeigte jedoch Nerven und schoss am Kasten vorbei (24.). Kurz darauf verpassten Dimantakos und Yamada eine scharfe Hereingabe nur um eine Fußlänge. In der 33. Spielminute belohnten sich die Karlsruher für ihr Engagement. Manuel Torres wurde auf der rechten Außenbahn nicht am Flanken gehindert, in der Mitte stand Dimitrios Diamantakos mutterseelenallein und köpfte aus kurzer Distanz unhaltbar für Andi Luthe zum 1:0 ein. Nach einem Foul an Torres kassierte Felix Bastians die erste Gelbe Karte der Partie (37.). Fünf Minuten vor der Pause fast der Ausgleich. Eine flache Hereingabe von Mlapa konnte Orlishausen nur nach vorne vor die Füße von Simon Terodde abwehren. Der Schuss des Goalgetters wurde von Mauersberger noch in letzter Sekunde geblockt. Fazit zur Pause: Wie schon in Frankfurt ein guter Beginn des VfL. Mit zunehmender Spielzeit häuften sich die Unkonzentriertheiten und man brachte den KSC unnötig ins Spiel, welches man bis dahin kontrolliert hatte.
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag. Der VfL war bei einem Freistoß weit aufgerückt und wurde eiskalt ausgekontert. Der Ball kam zu Diamantakos, dessen Schuss lenkte Luthe noch an den Pfosten, doch Yamada war in der Mitte zur Stelle und staubte zum 2:0 für die Gastgeber ab (47.). Schiedsrichter Sippel zückte in der 53. Minute gleich doppelt Gelb. Sowohl Mlapa als auch Krebs kassierten den Gelben Karton. Die nächste Chance zum Anschlusstreffer hatte Simon Terodde, der nach einer Flanke von Timo Perthel an KSC-Keeper Orlishausen scheiterte (59.).Gertjan Verbeek hatte genug gesehen und brachte mit Novikovas und Simunek für Perthel und Bulut zwei frische Kräfte auf den Rasen. Auch sein Gegenüber Markus Kauczinski wechselte und brachte Prömel für Krebs (60.). Karlsruhes Mauerberger sah kurz darauf die Gelbe Karte für ein taktisches Foulspiel an Thomas Eisfeld, der im Anschluss von Janik Haberer ersetzt wurde.
Der VfL wieder bemühter im Spiel nach vorne, jedoch weiterhin ohne Durchschlagskraft. Kauczinski reagierte, holte Nazarov vom Feld und brachte mit Barry einen frischen Mittelfeldmann (77.). Dieser war keine 60 Sekunden auf dem Feld, da erzielte er schon das 3:0. Wieder ein einfacher Ballverlust des VfL, wieder Diamantakos der allein auf Luthe zulief, wieder hielt der VfL Keeper und wieder konnte ein Karlsruher abstauben. Beim KSC kam noch Manzon für Diamantakos für die Schlussphase (81.). Fazit nach 90 Minuten: Der VfL verlor nach guter Anfangsphase völlig den Faden und lud den Gegner zum Toreschießen ein. Der KSC nicht mit überragendem Spiel aber vor dem Tor mit unheimlicher Effektivität und am Ende ein verdienter Sieger. Nun heißt es in der Länderspielpause: Fehler analysieren und es am 20. November beim Heimspiel gegen Union Berlin besser machen.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."