04-15-2016, 02:50 PM
Es wird das Duell um Platz vier: Am Samstag gastiert der VfL Bochum 1848 im Rahmen des 30. Spieltags der 2. Bundesliga beim Tabellenfünften FC St. Pauli. Ein intensiver Blick auf unseren kommenden Gegner.
St. Pauli, das ist Herzblut, Leidenschaft und absoluter Kult. Der Kiezklub aus Hamburg spielt seine 24. Zweitligasaison und ist damit ein alter Hase im Fußball-Unterhaus. Die Duelle mit dem VfL werden dabei immer mit Spannung erwartet – schließlich spricht die ausgeglichene Statistik dafür, dass es meist ein Spiel auf Messers Schneide ist. In 13 Aufeinandertreffen in der zweiten Liga gehen drei Siege auf das Bochumer Konto, drei Mal durften die Anhänger des FC St. Pauli über drei Punkte jubeln – und gleich siebenmal trennten sich beide Teams mit einem Remis.
Die Fahrt nach Hamburg sorgte bei den VfL-Anhängern jedoch zuletzt nicht wirklich für Freudentänze, verlor man doch das letztjährige Duell im altehrwürdigen, aber komplett modernisierten Millerntor-Stadion mit 1:5. Trotz der frühen Bochumer Führung durch Michael Gregoritsch gab es für den VfL am 33. Spieltag der Vorsaison nichts zu holen. Anders sah das im letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit aus – nach einem chancenreichen Spiel trennten sich unser VfL und der Kiezklub mit einem 1:1-Unentschieden. Paulis Jan-Philipp Kalla und Simon Terodde, der die Torjägerliste mit starken 19 Saisontreffern anführt, schossen die beiden Tore im rewirpowerSTADION.
Für den FC St. Pauli ist die aktuelle Saison so etwas wie eine Rückkehr zur alten Stärke. Nachdem man im vergangenen Jahr mit nur 37 Punkten nur um einen Platz am Relegationsrang 16 vorbeigerauscht war, hat man sich aktuell auf die alten Stärken besinnt und spielt mit dem derzeitigen fünften Platz eine hervorragende Saison. Ungeachtet des Ausgangs des Spiels gegen unseren VfL am Samstagmittag, können sich die Pauli-Anhänger über eine grandiose Spielzeit freuen, die als Grundstein eines langfristigen Projekts angesehen werden könnte.
Das Duell Bochum gegen St. Pauli ist auch ein Wiedersehen alter Bekannter. Mit Philipp Heerwagen und Marc Rzatkowski stehen gleich zwei ehemalige Bochumer Jungs im Kader der Hamburger. Während Heerwagen wohl einen Platz auf der Reservebank einnehmen wird, sollte der VfL Wirbelwind Rzatkowski ganz genau im Auge behalten. Mit sieben Toren und sechs Vorlagen ist der langjährige VfL‘er der beste Scorer der Hamburger. Nur Lennart Thy traf für den Kiezklub genauso oft, legte aber nur vier Tore auf. Fehlen wird dem FC St. Pauli im Duell um Rang vier lediglich John Verhoek, der mit einem doppelten Bänderriss im Sprunggelenk ausfällt.
An der Seitenlinie hat Ewald Lienen das Sagen. Der 62-Jährige steht für Erfahrung pur: Borussia Mönchengladbach, der 1. FC Köln, Hannover 96 und Arminia Bielefeld sind nur einige Beispiele an Vereinen, bei denen Lienen in seiner langjährigen Trainerkarriere bereits Halt gemacht hat. Seit 2014 ist er Coach bei St. Pauli und hat die Mannschaft seither vom Abstiegskandidaten zum Aufstiegsaspiranten entwickelt. Man darf also gespannt sein. Auch, weil parallel zur Partie im Millerntor-Stadion das Spiel zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Nürnberg läuft. Sollte sich der KSC gegen die Franken durchsetzen und die Partie in Hamburg einen Sieger finden, könnte dieser in den letzten vier Saisonspielen noch einmal eine letzte Hoffnung schöpfen, im Liga-Endspurt doch noch den Sprung auf den Relegationsrang zu schaffen.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."