"Habe nie aufgehört Gas zu geben"
Maxim Leitsch ist zurück! Nach langer Leidenszeit hat sich das Bochumer Eigengewächs binnen weniger Wochen wieder in die Startelf der Blau-Weißen gespielt. Wie schnell das ging, hat den Protagonisten selbst ein wenig überrascht. Doch mit der Situation geht unsere Nummer 29 um wie ein alter Hase. Im Interview der Woche haben wir uns "Leitschi" auch zum anstehenden Duell mit dem VfB Stuttgart befragt.
Hallo Maxim! Die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es dir?
Mir geht es gut. Ich habe keinerlei Probleme oder Wehwehchen. Ich fühle mich von Tag zu Tag besser. Im ersten Spiel habe ich meine Fitness ein wenig gemerkt, aber das war im zweiten Spiel in Wiesbaden schon viel besser.
Was war das für ein Gefühl, als du gehört hast, dass du zum ersten Mal wieder in der Startelf stehen wirst?
Ich kann mich nicht schon gar nicht mehr daran erinnern, wie lange es her war, dass ich in der ersten Elf stand. Ich glaube, das war im Herbst 2018. Es war eine sehr lange Zeit. Der Startelfeinsatz gegen Hamburg kam dann ein wenig unerwartet, doch ich habe mich natürlich sehr gefreut. Es hat Spaß gemacht, wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz zu stehen.
Warst du vor diesem Spiel besonders aufgeregt?
Eigentlich war ich nicht so nervös. Ich hätte erwartet, dass die Nervosität größer ist, weil ich so lange raus war, doch es ging. Direkt vor dem Spiel war die Anspannung natürlich da, das gehört dazu und muss sein. Generell bin ich eher ein ruhiger Typ und lasse solche Sachen nicht so nah an mich heran.
Laut der Plattform Transfermarkt waren es 569 Tage, die du verletzungsbedingt verpasst hast. Bekommt man in einer so langen Zeit Zweifel, ob es mit dem Profisein überhaupt klappt?
Es war schon eine harte Zeit. Ich habe es immer wieder versucht, war zurück im Mannschaftstraining und habe dann den nächsten Rückschlag bekommen. Es ist natürlich nicht so gut für den Kopf und man macht sich Gedanken. Doch ich habe nie aufgehört, Gas zu geben. Ich habe immer daran geglaubt, dass ich es in den Griff bekomme. Bei Jan Gyamerah hat es ja beispielsweise auch zwei Jahre gedauert, bis er richtig fit war und dann Stammspieler wurde.
Genug von deiner Verletzungshistorie, hin zur aktuellen Situation. Ihr habt 1:0 beim SV Wehen Wiesbaden gewonnen. Wie bewertest du das Spiel?
Es war ein Kampfspiel. Man hat gesehen, dass es für beide Mannschaften ein wichtiges Spiel war. Spielerisch müssen wir auf jeden Fall noch zulegen, doch das Entscheidende war, dass wir die drei Punkte geholt haben, alle zusammen gekämpft haben und das 1:0 gemeinsam verteidigt haben. Es war auf jeden Fall gut, dass wir kein Gegentor bekommen haben. Es ist schon lange her gewesen, dass wir zu null gespielt haben, deshalb ist es umso schöner.
Wie groß war die Erleichterung nach dem Abpfiff?
Riesig! Ich weiß nur, dass ich nach dem Schlusspfiff erstmal alles rausgelassen habe. Diese drei Punkte gegen Wiesbaden waren enorm wichtig, besonders, wenn man sich die Tabelle anschaut.
Nach dem Spiel wurden du und Saulo Decarli für eure Leistungen von den Medien gelobt. Wie gefällt dir dein neuer Abwehrpartner?
Ich komme sehr gut mit Saulo zurecht. Es passt mir sehr gut, dass er der Chef ist und mich dementsprechend auch leitet und führt. Ich kann mich jetzt anpassen und immer weiter reinhauen. Ich muss auf dem Platz noch mehr sprechen und Kommandos geben, doch das kommt mit der Zeit und wird von Spiel zu Spiel besser.
In Wiesbaden hattet ihr quasi ein kleines Heimspiel. 1.800 VfL-Fans haben euch begleitet. Hat euch das zusätzlich gepusht?
Man hat es auf dem Platz extrem gemerkt. Es war so viele Fans mit, dass es sich für mich wie ein Heimspiel angefühlt hat. Auch vor dem Spiel haben sie super Stimmung gemacht. Die Fans haben uns super unterstützt. Wenn so viele Anhänger vor Ort sind und uns so lautstark anfeuern, dann kann man unten auf dem Platz auch noch ein paar Prozent mehr abrufen.
Nun ist der VfB Stuttgart im Vonovia Ruhrstadion zu Gast. Wie schätzt du euren kommenden Gegner ein?
Stuttgart ist natürlich ein großes Kaliber. Es wird ähnlich schwer wie schon gegen Bielefeld und Hamburg. Sie haben enorme Qualitäten in ihren Reihen. Ich erwarte ein schweres Spiel, aber auch ein ganz anderes als gegen Wiesbaden. Die Stuttgarter werden versuchen, Fußball zu spielen und wir werden auf jeden Fall dagegenhalten. Wir werden alles dafür tun, gegen den VfB etwas mitzunehmen.