09-20-2016, 06:36 PM
Nichts zu holen in Düsseldorf: Der VfL musste sich am Dienstagabend der Fortuna deutlich mit 0:3 geschlagen geben. Die Gastgeber erwischten einen Start nach Maß. Sobottka (3.) und Hennings (14.) brachten die Funkel-Elf früh auf die Siegerstraße. Der eingewechselte Bellinghausen sorgte nach der Pause für den Endstand.
m Rahmen der „Englischen Woche“ war der VfL Bochum am sechsten Spieltag der 2. Bundesliga bei der Fortuna Düsseldorf zu Gast. Für das West-Duell musste VfL-Cheftrainer Gertjan Verbeek im Vergleich zum 5:4-Spektakel gegen den 1. FC Nürnberg lediglich eine Veränderung seiner Startelf vornehmen: Für Stefano Celozzi übernahm Neuzugang Russell Canouse die Rolle des Rechtsverteidigers. Düsseldorfs Coach Friedhelm Funkel setzte von Beginn an zum ersten Mal auf Last-Minute-Neuzugang Kaan Ayhan, der vom FC Schalke 04 an den Rhein gewechselt war. Für den türkischen Nationalspieler musste Axel Bellinghausen den Platz auf der Bank einnehmen. Ansonsten blieb es bei der Mannschaft, die auch beim 0:2 der Fortuna beim 1. FC Heidenheim gestartet war.
Was am Freitagabend gegen den Club noch so gut auf Seiten des VfL geklappt hatte, funktionierte nun für die rot-weißen Fortunen: Nur drei Minuten waren gespielt, da stand es bereits 1:0 für die Gastgeber. Nach einem langen Ball war Düsseldorfs Lukas Schmitz über links frei durch, der in der Mitte Marcel Sobottka sah. Die Nummer 31 musste aus sieben Metern nur noch den Schlappen hinhalten. Doch der VfL ließ die Köpfe nicht hängen: Gleich nach Wiederanpfiff starteten die Bochumer einen Angriff über Stögers linke Seite, den Thomas Eisfeld in die Arme von F95-Keeper Michael Rensing abschloss. Die nächste Gelegenheit nach etwa zehn Minuten dann für die Rheinländer, doch nach einer Flanke von Ihlas Bebou kam Hennings nicht ganz an die Kugel. Nur wenige Sekunden später verpasste nach einer Ecke erneut Hennings per Kopfball das Bochumer Gehäuse nur knapp.
15. Spielminute – das 2:0 für die Gastgeber. Nach einem Angriff über die rechte Flanke bekamen Bebou und Julian Koch viel zu viel Platz. Letzterer brachte den Ball in die Mitte, wo Bastians unglücklich vor die Füße von Hennings abfälschte. Der Neuzugang musste frei vor Riemann nur noch einschieben. Der Fehlstart für den VfL, der in dieser Phase nicht richtig in die Zweikämpfe kam, war damit perfekt. Die Unkonzentriertheiten ließen sich auch nach gut 25 Minuten nicht abstellen. Knapp wurde es, als Losilla kurz vor dem eigenen Strafraum ohne Not genau in die Füße von Sobottka spielte. Als dieser Hennings auf die Reise schicken wollte, konnte Dawidowicz gerade noch dazwischen gehen. Kurz darauf dann endlich mal Entlastung für den VfL. Thomas Eisfeld hatte sich über rechts den Ball gut vorgelegt, dann in der Mitte Mlapa bedient, doch sein Schuss aus der Drehung strich knapp über den Kasten der Fortuna.
Nach einer halben Stunde flachte das Spiel etwas ab. Der VfL tat sich weiterhin schwer, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Gertjan Verbeek hatte nach 38 Minuten genug gesehen und beendete den Einsatz von Tom Weilandt früh, für ihn feierte Alexander Merkel sein Pflichtspieldebüt für die Blau-Weißen. Kurz nach dem personellen Wechsel dann eine richtig gute Freistoßchance für Eisfeld. Nach Foul an Mlapa setzte der den Ball aus halblinker Position jedoch wenige Zentimeter neben den Pfosten. Bis zur Pause blieb es beim 0:2-Rückstand für die Bochumer, die im ersten Durchgang zu viele einfache Fehler gemacht hatten.
Im zweiten Durchgang setzte Verbeek ein zweites personelles Zeichen und ließ mit Nico Rieble den nächsten Debütanten für Timo Perthel ran. Denkbar knapp wurde es dann nur zwei Minuten nach der Pause. Zunächst spielte Peniel Mlapa Stöger gut frei, der flankte dann mit mustergültigem Doppelpass auf den in die Mitte geeilten Stürmer, doch dessen Kopfball landete am linken Außenpfosten – schade! Nur zwei Minuten später dann eine Ecke von Eisfeld, die scharf in den Fünfmeterraum von Rensing gespielt wurde. Doch da verpassten Freund und Feind die Kugel. Der VfL kam deutlich besser aus der Kabine und konnte nun das Spielgeschehen etwas mehr an sich reißen. Doch nach 52 Minuten dann die Riesenchance für Sobottka zum 3:0. Nach sehenswertem Doppelpass stand die Nummer 31 der Fortuna plötzlich frei vor Riemann, setzte den Schuss dann aber deutlich rechts neben das Tor. Nach einer Viertelstunde im zweiten Durchgang war die anfängliche Überlegenheit wieder dahin – und auch die nächste Gelegenheit ging auf das Konto der Gäste. Zunächst hatte sich Bebou über Rechts gegen drei Bochumer durchgesetzt, in der Mitte konnte dann Hennings den Ball nicht unter Kontrolle bringen. Nach einer Stunde war dann auch für Mlapa Schluss, der durch Wurtz ersetzt wurde. Verbeek hatte damit sein Wechselkontingent bereits früh erschöpft.
Knapp 20 Minuten vor dem Ende dann das 3:0 für die Gastgeber, die wohl den Deckel drauf machten. In der Vorwärtsbewegung verlor Stiepermann den Ball gegen zwei Fortunen, dann ging es ganz schnell. Erst bediente Bodzek den an der Strafraumkante lauernden Hennings, der direkt auf rechts zu Bebou rauslegte. Von dort wurde der Ball scharf in die Mitte gelegt, wo Bellinghausen angerauscht kam und den Ball über die Linie drückte. Vier Minuten später dann mal wieder der VfL im Vorwärtsgang, doch den Angriff schloss Eisfeld mit einem Schuss aus 25 Metern ab – ungefährlich. Auf beiden Seiten ging danach nicht mehr viel, die Fortuna verwaltete den Vorsprung ohne große Mühe. Sechs Minuten vor Schluss kam dann Rieble noch einmal über links durch. Der in der Mitte lauernde Wurtz schoss dann aber einen F95-Verteidiger an – es blieb harmlos vor dem Kasten von Rensing. Am Ende stand das 0:3 fest, ein herber Rückschlag für den VfL nach dem Spektakel gegen Nürnberg. Doch: Es geht Schlag auf Schlag weiter – bereits am Freitag empfängt der VfL den VfB Stuttgart im Vonovia Ruhrstadion, da will die Mannschaft eine erneute Reaktion zeigen.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."