12-16-2016, 05:51 PM
Die Hinrunde der Spielzeit 2016/17 hatten sich alle Beteiligten beim FC St. Pauli wahrlich anders vorgestellt. Die ersten drei Partien der Saison gingen verloren, mit null Punkten fanden sich die Hamburger schnell am unteren Ende der Tabelle wieder. Zwar ging die Formkurve der Mannschaft mit drei ungeschlagenen Spielen in Folge zwischenzeitlich etwas bergauf, in dann insgesamt zwölf aufeinanderfolgenden Begegnungen blieb die Mannschaft von Ewald Lienen daraufhin jedoch ohne Sieg. Zuletzt gab St. Pauli jedoch wieder ein Lebenszeichen von sich.
Die Partie gegen die SpVgg Greuther Fürth entschieden die Kiezkicker mit 2:0 für sich und sicherten sich wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Die Mannschaft aus der Hansestadt steht zwar weiterhin auf dem 18. Platz des Tableaus, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt allerdings nur vier Punkte.
Die Krise des FC St. Pauli kommt für die meisten Beobachter wohl recht unerwartet, schließlich bewegte sich das Team noch in der letzten Saison in Schlagdistanz der Aufstiegsplätze. Nach 34 Spieltagen landete der FC auf dem vierten Platz hinter Freiburg, Leipzig und Nürnberg. Im Sommer haben die Hamburger einige Spieler ziehen lassen müssen, darunter auch Akteure, die wichtige Rollen im Team übernommen hatten. Mit Lennart Thy und Marc Rzatkowski verließen die beiden besten Torschützen die Mannschaft in Richtung Werder Bremen bzw. RB Salzburg. Beide Offensivspieler waren außerdem gemeinsam für zehn Torvorlagen verantwortlich. Auch Enes Alushi und Sebastian Maier, beide im letzten Jahr Stammspieler, wechselten die Farben.
Als Ersatz verpflichteten die Verantwortlichen die Angreifer Aziz Bouhaddouz, Top-Scorer vom SV Sandhausen, und Marvin Ducksch von Borussia Dortmund. Während Bouhaddouz mit vier Treffern bisher durchaus bewiesen hat, wozu er imstande ist, ist Ducksch bisher noch nicht wirklich im hohen Norden angekommen. Der 22-Jährige wurde in sechs seiner zehn Einsätze eingewechselt. Neben Bouhaddouz zeigten besonders Abwehrchef Lasse Sobiech und der aktuell verletzte Mittelfeldmann Christopher Buchtmann in den ersten 16 Saisonspielen gute Leistungen. Auch einen ehemaligen VfL-Profi haben die Hamburger in ihren Reihen. Torhüter Philipp Heerwagen, der insgesamt 44 Mal in Blau und Weiß auflief, wird auch am Samstag gegen Bochum zwischen den Pfosten stehen. Zwar ist Heerwagen eigentlich die Nummer zwei hinter Robin Himmelmann, dieser hat sich allerdings vor kurzem einen Muskelfaserriss zugezogen. In seinen beiden Einsätzen in der laufenden Spielzeit machte der 33-jährige Heerwagen seine Sache mehr als ordentlich und musste noch nicht hinter sich greifen.
Die letzten Ergebnisse zwischen Bochum und St. Pauli sprechen für die Kiezkicker. Im letzten Aufeinandertreffen im April besiegte Pauli den VfL mit 2:0 (Doppelpack Fafa Picault), die Partie in der Hinrunde endete 1:1. In der Historie der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands trafen die beiden Mannschaften bisher 14 Mal aufeinander. Die Hälfte dieser Duelle endete in Punkteteilungen, vier Mal konnten nach 90 Minuten die Paulianer jubeln. In nur drei der 14 Spiele gingen die Blau-Weißen siegreich vom Platz. Mit einem Sieg am Samstag könnte der VfL Bochum 1848 diese Statistik jedoch ausgleichen. Auf geht’s!
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."