07-28-2017, 09:38 PM
Der VfL Bochum 1848 musste sich beim Auftakt in die Spielzeit 2017/18 dem FC St. Pauli mit 0:1 geschlagen geben. Christopher Buchtmann erzielte ausgerechnet in der stärksten Phase der Blau-Weißen den Treffer des Tages für die Gäste (65.). 27.350 Zuschauer sahen die Partie im Vonovia Ruhrstadion.
Sommerpause aus, Flutlicht an, endlich wieder Bundesliga. Zur Eröffnung der Saison 2017/18 empfing der VfL Bochum 1848 den FC St. Pauli im Vonovia Ruhrstadion. Nur 68 Tage nach dem letzten Aufeinandertreffen am 34. Spieltag der vergangenen Saison trafen die Blau-Weißen und die Kiezkicker wieder aufeinander. In beiden Lagern hatte sich im Sommer jedoch einiges getan. Beim VfL stand mit Ismail Atalan nicht nur ein neuer Trainer an der Seitenlinie sondern mit Dimitrios Diamantakos und Danilo Soares auch zwei Neuzugänge in der Startelf. Bei den Gästen aus der Hansestadt übernahm in der Sommerpause Olaf Janßen das Traineramt von Ewald Lienen und mit Sami Allagui debütierte eine Neuverpflichtung der Hamburger anne Castroper.
Die neue Saison war keine drei Minuten alt, da sorgten die Gäste aus Hamburg bereits für den ersten Aufreger. Mittelfeldmann Bernd Nehring schüttelte gleich drei Vfler ab, stand plötzlich frei vor Riemann und zog ab. Die Blau-Weißen mussten sich bei ihrem Keeper bedanken, der sich ganz groß machte und mit einer starken Parade den frühen Rückstand verhinderte. Die Kiezkicker waren zu Beginn deutlich besser im Spiel, die Bochumer in der Startphase sehr nervös. Der VfL tauchte in der zwölften Spielminute erstmals gefährlich vor dem Tor der Gäste auf, doch Wurtz säbelte nach einer Soares-Flanke über den Ball. Pauli blieb jedoch am Drücker und drängte den VfL weiter tief in die eigene Hälfte. Sobota (14.) und Buchtmann (15.) scheiterten am sicheren Riemann.
Nach genau einer halben Stunde dann die erste richtig dicke Möglichkeit für Blau-Weiß. Bastians mit starker Balleroberung, Celozzi mit Sahnepass auf Eisfeld und der scheiterte zum Leid des Bochumer Publikums an der Fußabwehr von Himmelmann – da wäre mehr drin gewesen. Auf der anderen Seite musste sich Riemann bei einem Außenristschuss von Allagui ganz lang machen (37.). Bis zum Halbzeitpfiff passierte nicht mehr viel. Große Teile des ersten Durchgangs gingen an die Hamburger. Der VfL fand nach gut einer halben Stunde etwas besser ins Spiel und konnte sich aus dem Würgegriff der Kiezkicker befreien.
VfL-Coach Atalan änderte seine Formation in der Pause. Für Selim Gündüz war nun Alexander Merkel im Spiel. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff brannte es dann lichterloh im Gäste-Strafraum. Erst wurde ein Eisfeld-Schuss von Kalla auf der Linie geklärt, dann hielt Himmelmann gegen Soares und klemmte den zweiten Nachschuss von Eisfeld im letzten Moment zwischen den Knien ein – das hätte die Führung für den VfL sein müssen. Die Hausherren agierten mit der Ostkurve im Rücken nun wesentlich sicherer und erarbeiteten sich ein Übergewicht. Diamantakos setzte sich stark gegen Sobiech durch, scheiterte aber wieder am reaktionsschnellen Himmelmann (62.). Den Führungstreffer machten dann die Gäste. Schiedsrichter Dankert pfiff ein Foul an Celozzi nicht und Pauli schaltete schnell um. Allagui behielt im Strafraum die Übersicht und bediente mustergültig Buchtmann, der die Kugel aus 15 Metern unhaltbar für Riemann ins Eck schob (65.). Der VfL antwortete mit Chancen von Wurtz und Hoogland (67.). Zudem kam mit Görkem Saglam für Thomas Eisfeld der nächste frische Mann auf das Feld.
Bochums Trainer Atalan läutete die Schlussviertelstunde mit seinem dritten Wechsel ein. Peniel Mlapa stürmte fortan für Dimitrios Diamantakos. Die Kiezkicker stellten sich hinten rein, der VfL spielte handballartig um den Strafraum herum, fand aber einfach keine Lücke in der dicht gestaffelten Defensive der Janßen-Truppe. Das blieb auch in der Restspielzeit der Fall. Hohe Flanken in den Gästestrafraum, die allesamt von den baumlangen Verteidigern oder Keeper Himmelmann weggepflückt wurden. Pauli-Coach Janßen nahm noch einmal Zeit von der Uhr, brachte in den Schlussminuten Choi und Zander.
Die Schlussoffensive der Bochumer gewährte den Gästen Kontergelegenheiten, die die Hamburger allerdings nicht zielstrebig genug ausspielten. In der Nachspielzeit rückte schließlich auch noch Riemann mit in den gegnerischen Sechzehner auf, doch die Angriffsbemühungen des VfL verpufften. Am Ende sicherte sich der FC St. Pauli den Auftaktsieg. Der VfL hat in der kommenden Woche die Chance auf Wiedergutmachung, am Samstag (05.08.) gastiert die Elf von Ismail Atalan beim MSV Duisburg.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."