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VORGESTELLT: Dynamo Dresden
#1
   

Eine beachtliche erste Saison nach der Zweitligarückkehr hat Dynamo Dresden hingelegt. Am Ende stand die Elf von Coach Uwe Neuhaus auf einem starken fünften Platz, unmittelbar hinter dem Quartett, das bis zuletzt um den Aufstieg in die Beletage kämpfte. Zahlreiche gute Auftritte wecken bekanntlich Begehrlichkeiten, und so musste Dynamo im Sommer eine ganze Reihe an Leistungsträgern ziehen lassen. Bisher konnten die Verluste ordentlich aufgefangen werden, klammert man mal den letzten Liga-Auftritt daheim gegen den SV Sandhausen aus.

Eine derbe 0:4-Packung setzte es da nämlich im DDV-Stadion. Damit war sicherlich nicht zu rechnen, hatten die Dresdner doch nach dem Sieg gegen Duisburg und dem Remis auf St. Pauli – es folgte auch noch das Weiterkommen im Pokal gegen den TuS Koblenz – dafür gesorgt, dass die Befürchtungen, die es vor Saisonbeginn gab, schnell verstummten. Denn der Aderlass im Sommer rief schon den ein oder anderen Zweifler auf den Plan. Schließlich musste Dynamo unter anderem Toptorjäger Stefan Kutschke ziehen lassen. Der war zwar ohnehin nur vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen, dennoch konnte man sich in der Elbmetropole berechtigte Hoffnungen machen, dass der gebürtige Dresdner in seiner Heimatstadt sesshaft(er) werden würde. War dann aber doch nicht so. Zum FCN zog es den 16-Tore-Knipser aber nicht zurück, auch nicht in die Bundesliga oder auf die finanzstarke Insel, wie man hätte vermuten können. Kutschke spielt fortan beim Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt.

Ebenfalls in der 2. Bundesliga blieb Akaki Gogia, allerdings ebenfalls nicht in Dresden. Der antrittsschnelle Edeltechniker kam im Vorjahr erst spät zu Dynamo, bestach danach aber durch zehn eigene Treffer und eine Spielweise, die wie gemacht schien für höhere Aufgaben. Darauf muss Gogia aber noch etwas warten, auch wenn er durch zu seinen Wechsel zu Union Berlin, also einem der Topfavoriten auf den Bundesliga-Aufstieg, die Chancen auf die Erstklassigkeit noch einmal steigern konnte. Fast wäre auch der dritte namhafte Dresdner Abgang in der 2. Bundesliga verblieben. Gut für Marvin Stefaniak, dass sich sein neuer Klub, der VfL Wolfsburg, gerade noch so in der Relegation retten konnte. Das Dynamo-Eigengewächs, zuletzt sogar Kapitän bei den Gelb-Schwarzen, machte den Wechsel in Richtung Autostadt bereits früh publik.

Drei Abgänge, die also zunächst mal ein ordentliches Loch im Dresdner Kader hinterließen. Auf einen vierten wichtigen Akteur muss Coach Uwe Neuhaus, im Ruhrgebiet bestens bekannt, ebenfalls lange verzichten. Pascal Testroet, nach dem Kutschke-Abgang quasi wieder zum Stürmer Nummer eins aufgestiegen, erlitt einen Totalschaden im linken Knie. Kreuzband, Innenband, Meniskus, „da ist so ziemlich alles kaputt“, erklärte Neuhaus sichtlich getroffen nach dem Auftaktsieg gegen den MSV. In die Partie kam für Testroet übrigens Neuzugang Lucas Röser, der Senkrechtstarter bislang. Röser knipste gleich den entscheidenden Treffer gegen die Meidericher, legte auch bei der Punkteteilung in Hamburg eine Bude nach. Zu Hause gegen Sandhausen nicht, die Partie ging schließlich wie erwähnt mit 0:4 in die Hose. Marco Hartmann, in dieser Saison mit der Kapitänsbinde ausgestattet, sah nicht als einziger zu viele „gravierende Fehler“ in der Defensive und „fehlende Gefahr“ in der Offensive.

Soll sich aus Dynamo-Sicht am Sonntag wieder ändern. Allerdings weiß auch der VfL ganz genau, wie man gegen Dresden vier Tore schießen kann. Am 31. Spieltag der Vorsaison sah das Vonovia Ruhrstadion eine Partie, die vielen Anwesenden wohl noch längere Zeit im Gedächtnis geblieben sein dürfte. Dynamo lag zur Pause mit 2:0 vorne, es hätten es noch mehrere Treffer sein können. Der VfL agierte in Durchgang eins wie gelähmt, das schmelzende Punktepolster auf die gefährliche Tabellenregion ließ die Beine schwerer und schwerer werden. Doch was dann nach dem Seitenwechsel passierte, kommt so im Profifußball nicht allzu oft vor. Thomas Eisfeld und Marco Stiepermann egalisierten den Rückstand binnen einer Minute. Der ehemalige Dresdner Toto Losilla brachte schließlich die Blau-Weißen nach vorne, Youngster Görkem Saglam machte den Deckel drauf. Vier Treffer in einer Halbzeit, eine irre Aufholjagd, Spektakel pur anne Castroper. Wünschen wir uns auch für diesen Sonntag!
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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