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Aussagen wie Ohrfeigen
#1
Groß war die Hoffnung nach dem dramatischen Relegations-Finale, dass der VfL Bochum es in diesem Jahr einfacher haben wird. Es kam anders, derzeit scheint der VfL nicht konkurrenzfähig. 

Der VfL Bochum gibt in diesen Tagen ein schauerliches Bild ab in der Fußball-Bundesliga. Auf und leider auch neben dem Platz. 

Zu den Leistungen auf dem Feld ist im Prinzip alles gesagt. Wir haben Ende Oktober und der VfL wartet weiter auf den ersten Sieg. Im DFB-Pokal das peinliche Aus bei Zweitliga-Schlusslicht Jahn Regensburg, dazu acht Partien in der Bundesliga ohne Dreier. 

Da kam das 0:5 gegen die Bayern am Sonntag kaum überraschend, die Fans honorierten es schon, dass der Kampf stimmte, mehr erwartet man in diesen Tagen eh nicht mehr. 

Denn auch außerhalb des Platzes scheint einiges im Argen zu liegen. Und daher haben auch so wenige Beobachter derzeit die Hoffnung, dass der VfL einen ähnlichen Re-Start hinlegen kann wie in den letzten beiden Jahren, als es auch ewig dauerte, bis es den ersten Bundesliga-Sieg gab. 

Schauen wir auf die zusätzlichen Baustellen. Am Donnerstagmittag bat Hans-Peter Villis, der Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende des VfL darum, seine Ämter ruhen zu lassen. Aus gesundheitlichen Gründen hieß es, doch nach Informationen der WAZ ist das nur die halbe Wahrheit. 

Zudem ließ Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig in den letzten Tagen mit heiklen Aussagen aufhorchen. Der VfL habe keine leichte Kabine, sagte er unter der Woche. Damit bezog er sich unter anderem auf Sprachprobleme, wobei es auch nicht so dramatisch ist, wenn man eine Kabine als nicht leicht empfindet. 

Viel schlimmer mutet es an, wenn Spieler es als Beleidigung empfinden, wenn man der Kabine attestiert, nicht so einfach zu sein. Denn auch die Akteure sollten sich hinterfragen, wenn vor Wochen trotz Erfolglosigkeit das größte Thema zu sein schien, ob ein gemeinsamer Spaziergang am Auswärts-Spieltag oder ein Bierverbot nach Spielen zumutbar seien. 

Zurück zu Kaenzig, der betonte zudem vor dem Bayern-Spiel bei "Dazn": "Wir müssen überperformen. Der Trainer muss mehr aus dem Kader herausholen, als er hergibt. Sonst bleiben wir nicht drin". 

Eine Aussage wie eine schallende Ohrfeige. Zum einen in Richtung des mittlerweile beurlaubten Sportdirektor Marc Lettau und in Richtung von Ex-Sportvorstand Patrick Fabian, der für die Entwicklung der Mannschaft auch verantwortlich ist, denn viele Akteure hat er in seiner Amtszeit verpflichtet - zudem hat er Personalien verantwortet, die den VfL jetzt noch Geld kosten ohne Gegenleistung. Ein Grund dafür, dass die Kassen leer sind in Bochum. 

Zum anderen ist es eine Ohrfeige in Richtung der Mannschaft, die jetzt weiß, dass der Boss vom Kader offenbar nicht so viel hält und ihm im Prinzip nach aktuellen Eindrücken die Tauglichkeit für die Bundesliga abspricht. Auf jeden Fall aber die Tauglichkeit, eine Serie zu starten, um sich aus dem Keller zu befreien. 

Jetzt weiß jeder, dass der VfL in der Bundesliga nicht im oberen Etat-Regal angesiedelt ist. Aber mit Mannschaften wie dem FC St. Pauli oder Holstein Kiel sollte man mithalten können. Zumal es vor der Saison hieß, dass man das Budget für die Profis weiter anheben wird, um größere Chancen auf einen dauerhaften Verbleib in der Bundesliga zu haben. 

Jetzt - im Oktober - soll der Kader nur dann tauglich sein für die Aufholjagd, wenn man über den eigenen Möglichkeiten spielt. Aussagen, die fast wie eine Aufgabe klingen. Aussagen auch, die es schwer machen, einem Trainer die Aufgabe schmackhaft zu machen, an der Castroper Straße zu übernehmen. 

Denn wer will schon eine "Mission Impossible", wie sie Kaenzig auch nannte, antreten, die Gefahr sich zu verbrennen ist viel größer als die Möglichkeit, das fragile Gebilde in Bochum wieder zu einen und die Klasse zu halten. 

Denn aktuell hat der VfL leider das verloren, was ihn immer stark gemacht hat. Die Einheit - auf und neben dem Platz. Da helfen öffentliche Aussagen wie die unter der Woche kaum, vor allem mit Blick auf die kommenden Partien. Da geht es nach Frankfurt, dann kommt Leverkusen, dann geht es nach Stuttgart und Augsburg. Chancen auf eine Wende hat man in dieser derzeitigen Konstellation eher nicht, die Gefahr ist groß, dass nach den vier Spielen das rettende Ufer schon sehr weit entfernt ist. 

Denn derzeit lebt man nur vom Prinzip Hoffnung, dass Holstein Kiel und St. Pauli auch weiter so schwächeln und zeigen, dass die Bundesliga für sie eigentlich eine Nummer zu groß ist. Und die Relegation am Ende wieder zum rettenden Anker werden könnte. 

Quelle: Reviersport.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Gesucht wird für die Lösung des Problems: Geld zur Finanzierung von Spielern in ne Trainer…da ist auch der Aufsichtsrat ( Gremuim) gefragt. Und dort ist derzeit die Baustelle , die bearbeitet werden müsste.
Nur wer die Bitternis der Niederlage geschmeckt, weiß die Süße des Sieges zu schätzen!(M.F.B.Schneider)
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#3
Zitat:Zurück zu Kaenzig, der betonte zudem vor dem Bayern-Spiel bei "Dazn": "Wir müssen überperformen. Der Trainer muss mehr aus dem Kader herausholen, als er hergibt. Sonst bleiben wir nicht drin". 


"Schallende Ohrfeige" würde ich das nicht nennen Rolleyes
Ich finde , dass solche Aussagen - von welcher Seite auch immer - viel zu sehr gewichtet werden (mi mi mi )
"Einige Leute denken, Fußball sei eine Sache auf Leben und Tod. Ich mag diese Haltung nicht. Ich kann denen versichern, dass es viel ernster ist als das." - Bill Shankly
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#4
Wenn man ehrlich ist, trifft diese Aussage doch schon seit drei Jahren zu.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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