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Patrick Drewes trainierte am Dienstag nur im Kraftraum. VfL Bochums Trainer Dieter Hecking erklärt, warum er noch pausiert und ob er am Sonntag gegen Heidenheim spielen kann.
Um 14.45 Uhr schritten die Torhüter des VfL Bochum am Dienstag, drei Tage nach dem Feuerwurf-Skandalspiel in Berlin, zum Trainingsplatz. Manuel Riemann, Paul Grave, Timo Horn. Einer fehlte: Patrick Drewes.
Der 31-Jährige blieb im Kraftraum. Zuvor hatte er auch mit Dieter Hecking gesprochen. Der Trainer erklärte nach der Einheit im Gespräch mit dieser Redaktion, wie es dem Torwart geht.
„Körperlich sehe ich keine Einschränkungen mehr“, sagte Hecking. „Es geht jetzt um die mentale Komponente.“
Drewes war in der Nachspielzeit in Berlin von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden. Er klagte laut Verein über Kopfschmerzen, Übelkeit und Unwohlsein, wurde im Krankenhaus näher untersucht. Eine Gehirnerschütterung erlitt er nicht, der Mannschaftsarzt brachte ihn in der Nacht nach Hause.
Das Spiel wurde ohne Drewes fortgesetzt, endete nach einem Nichtangriffspakt 1:1. Der VfL Bochum legte am Montag beim DFB-Sportgericht Einspruch gegen die Wertung ein. Ganz Fußball-Deutschland diskutiert über das Thema, in sozialen Netzwerken laufen hitzige Debatten, ob der VfL die drei Punkte erhält - und ob Drewes nur geschauspielert habe. So kritisierten Oliver Kahn und Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe das Verhalten von Drewes, Gräfe schrieb auf X von einem „Schmierentheater“.
Drewes soll Geschehen „erstmal noch verarbeiten“
„Es war in den letzten zwei Tagen extrem, was in den sozialen Medien auf ihn eingeprasselt ist, wer sich alles geäußert hat und wie sich geäußert wurde, es wurde viel über ihn diskutiert“, sagte Hecking am Dienstagnachmittag. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, dass er das ganze Geschehen erstmal noch ein, zwei Tage verarbeiten soll. Ich glaube, dass das der richtige Weg ist.“
Nach Plan soll Drewes gegen Heidenheim wieder spielen
Am Dienstag und Mittwoch soll Drewes individuell trainieren, so Hecking. „Für Donnerstag ist der Trainingseinstieg wieder geplant. Aber er muss die Ereignisse verarbeiten, das ist nicht so einfach. Ich glaube, es unterschätzen viele, was sich bei ihm mental abgespielt hat nach dem Feuerzeugwurf und dann im Nachgang. Von daher soll er erstmal in unserer Gruppe die Ruhe finden. Wir wollen ihn Donnerstag wieder voll ins Mannschaftstraining integrieren und dann wird er hoffentlich auch am Sonntag wieder im Tor stehen.“ Dann geht es gegen den FC Heidenheim im Ruhrstadion (15.30 Uhr/DAZN).
Zu den im Netz oder Interviews geäußerten Meinungen, insbesondere dem Vorwurf der Schauspielerei, hat er eine klare Meinung: „Wer sich da ein Urteil erlaubt, hat das noch nicht erlebt“, sagte Hecking. „Ein banales Beispiel: Wenn man mal ganz überraschend von hinten auf die Schulter getippt wird, zuckt man auch zusammen.“
Anlaufstellen im Verein: „Geben ihm jegliche Hilfe“
Ob Drewes auch von einem Psychologen betreut wird? Hecking: „Ich weiß nicht, ob er sich eine spezielle Hilfe dazu genommen hat, um die Ereignisse zu verarbeiten. Natürlich ist es wichtig, dass er auch bei uns Anlaufstellen hat, bei mir zum Beispiel oder unserer medizinischen Abteilung. Ich glaube, dass wir ihm da jegliche Hilfe geben.“
Der Fokus der Mannschaft gelte jedenfalls ganz dem Spiel am Sonntag, betonte Hecking. Die Ereignisse um Patrick Drewes „haben wir in der Mannschaft nicht mehr groß thematisiert. Es ist so passiert, wie es passiert ist. Jeder hat seine eigene Wahrnehmung darüber. Wir werden uns deshalb jetzt nicht von unserem Weg abbringen lassen“, sagte Hecking.
Hecking: Leistung „der viel größere Effekt“
„ Die Mannschaft hat eine gute Leistung gezeigt. Der Punkt hat enorm gut getan, für die Seele, fürs Selbstvertrauen. Wir waren eng zusammen als Gruppe, haben uns gegenseitig vertraut und haben trotz der Unterzahl an uns geglaubt, dass wir etwas holen können. Die sportliche Leistung gibt uns viel mehr Mehrwert als dieser unsägliche Feuerzeugwurf. Das ist der viel größere Effekt, den wir mitnehmen in das wichtige Spiel gegen Heidenheim.“
Holtmann: Einsatz am Sonntag noch denkbar
Möglicherweise mit Drewes im Tor, vielleicht auch mit Gerrit Holtmann. Der Außenstürmer musste in Berlin früh verletzt vom Feld, arbeitete am Dienstag im Kraftraum. Hecking: „Gerrit hat sich eine kleine Muskelblessur zugezogen, die vielleicht bis Sonntag noch zu beheben ist. Spätestens am Freitag muss er trainieren, wenn er im Spiel gegen Heidenheim eine Alternative sein will. So lange werden wir ihn aufbauen. Wir werden aber kein Risiko eingehen.“
Quelle: WAZ.de
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Der VfL Bochum will nach dem Skandalspiel von Berlin mit einem Sieg gegen den 1. FC Heidenheim die miserable Hinrunde beenden.
Es bleibt dabei: Auch nach 14 Begegnungen wartet der VfL Bochum immer noch als einzige Profimannschaft der ersten drei Ligen in Deutschland auf einen Sieg.
Gegen Union Berlin (1:1) spielte der VfL gut, aber belohnte sich nicht. Zumal die Partie von dem Feuerzeugwurf gegen Keeper Patrick Drewes überschattet wurde.
Coach Dieter Hecking arbeitet in dieser Woche mit der Mannschaft daran, dass den VfL-Profis im letzten Spiel des Jahres der erste Saisonsieg gelingt. Am Sonntag - 22. Dezember, 15.30 Uhr - kommt der 1. FC Heidenheim an die Castroper Straße.
Dieter Hecking über...
... die Stimmung in der Mannschaft: "Die Stimmung ist gut. Und das ist unabhängig von der Situation rund um Patrick Drewes. Die Jungs wissen, dass wir in Berlin ein gutes Spiel gemacht haben und das wir viele Dinge mittlerweile auch stabilisiert und entwickelt haben. Das gibt der Mannschaft viel Vertrauen, auch in die Gruppe, untereinander. Die Abläufe werden vertrauter. Das nehmen wir jetzt in die letzte Woche des Jahres."
... die Spielanalyse: "Das ist Normalität, dass nach dem Feuerzeugwurf der Fokus in der Öffentlichkeit auf diesem liegt. Bei uns war das in der Analyse aber kein Thema. Wir haben uns auf die sportlichen Dinge beschränkt."
... den Sonntag und Heidenheim: "Unsere Motivation muss für Sonntag sein, dass wir die Sachen gut machen, die wir uns jetzt erarbeitet haben. Wir müssen die Fehlerquote minimieren, in Aktionen kommen und sowohl mit als auch gegen den Ball gut arbeiten. Wir müssen in beide Richtungen sehr geschlossen agieren. Was dann dabei herauskommen wird, sehen wir dann. Heidenheim wird im letzten Spiel des Jahres auch einiges vorhaben. Aber, klar: Wir wollen einen positiven Jahresabschluss hinkriegen. Heidenheim ist am Donnerstag noch im Europapokal im Einsatz. Sie sind aber für die nächste Runde qualifiziert. Ich weiß jetzt nicht, wie sie am Donnerstag spielen werden. Unabhängig davon: Wir wollen am Sonntag ein gutes Spiel machen und gewinnen."
Quelle: Reviersport.de
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Zu Beginn der Woche fehlte Bochums Stammtorhüter Patrick Drewes auf dem Trainingsplatz. Dass er am Sonntag gegen Heidenheim im Tor steht, ist dennoch nicht ausgeschlossen.
Viel Häme und üble Kommentare gab es in den vergangenen Tagen für Patrick Drewes, der am Samstag im Spiel gegen Union Berlin an der Alten Försterei von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden war. Auch um ihn zu schützen, trainierte der Torhüter am Dienstag und Mittwoch nicht mit den Mannschaftskollegen.
"Es war in den letzten zwei Tagen extrem, was in den sozialen Medien auf ihn eingeprasselt ist, wer sich alles geäußert hat und wie sich geäußert wurde, es wurde viel über ihn diskutiert", sagte Trainer Dieter Hecking der WAZ.
Am Donnerstag soll Drewes wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren, dann wäre der Weg frei, dass Bochums Nummer 1 auch beim abschließenden Heimspiel am Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim im Kasten steht.
"Er muss die Ereignisse verarbeiten, das ist nicht so einfach", sagt Trainer-Routinier Hecking. "Ich glaube, es unterschätzen viele, was sich bei ihm mental abgespielt hat nach dem Feuerzeugwurf."
Spannende Frage
Sollte Drewes, der im Sommer vom Zweitligisten Karlsruher SC zurück nach Bochum kam und im ersten Saison-Abschnitt wenig spektakulär hielt, am Sonntag noch nicht spielen können, stellt sich eine spannende Frage.
Im Grunde genommen wäre die Thronfolge geregelt. Hecking hat stets betont, dass er Timo Horn als Nummer zwei und Rückkehrer Manuel Riemann als Nummer drei sieht. Das ist nachvollziehbar, aber es gibt auch eine andere Möglichkeit, die Lage einzuschätzen.
Riemann präsentiert sich austrainiert
Riemann fehlen zwar mehrere Monate Mannschaftstraining, aber er hat sich mit Christofer Heimeroth fit gehalten und präsentiert sich seit seiner Rückkehr ins Bochumer Training sehr fit und austrainiert. Natürlich fehlt ihm die Spielpraxis, aber im Grunde genommen wäre Riemann unter den drei Bochumer Keepern derjenige, der die größte Qualität mitbringt, Zumindest wenn er auf Anhieb wieder seine alte Form erreicht.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Riemann in jüngerer Vergangenheit auch mal für den einen oder anderen Patzer gut war, während er andererseits aber auch mit tollen Paraden und gerade mit seiner Stärke am Ball überzeugte und oft ein wichtiger Faktor für den VfL war.
Gut möglich aber, dass sich die ganzen Diskussionen und Überlegungen erübrigen, wenn Patrick Drewes am Donnerstag unbeeindruckt wieder mit der Mannschaft trainiert. Dann wird er am Sonntag im Kasten stehen - wenn der VfL gegen Vorjahres-Aufsteiger Heidenheim den nächsten Anlauf startet, endlich den ersten Dreier der Saison einzufahren.
Quelle: Kicker.de
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Anfang der Woche trainierte er nur individuell, am Donnerstag kehrte Patrick Drewes zurück ins Mannschaftstraining. Nach aktuellem Stand wird er am Sonntag im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim das Bochumer Tor hüten können.
Nach dem Feuerzeugwurf am Samstag an der Alten Försterei war vieles über Patrick Drewes hereingebrochen, hatte Trainer Dieter Hecking berichtet. Auch darum trainierte Bochums Torhüter nach Absprache am Anfang der Woche zunächst individuell, am Donnerstag mischt er im üblichen Mannschaftstraining wieder mit. Körperlich sehe er ohnehin bei Drewes keine Probleme, hatte Hecking zuvor bereits gesagt, "es geht eher um das Mentale."
Damit dürfte der Weg frei sein, dass Drewes am Sonntag im letzten Heimspiel des Jahres wieder im Bochumer Kasten steht, wie schon in den 14 Spielen zuvor. Der Gesamteindruck bisher: In Freiburg zum Beispiel zeigte Drewes eine Klasse-Leistung, ansonsten fehlt ihm noch ein so richtig herausragendes Spiel, um vielleicht mehr Sicherheit zu gewinnen
Ordets und Holtmann vor Kaderrückkehr
Die Rückkehr des Stammkeepers ist nicht die einzige positive Meldung des VfL vor dem Jahresausklang. Ivan Ordets, in Unterzahl gegen Union der Turm in der Schlacht, hat seine körperlichen Beschwerden ebenfalls überwunden und wird am Sonntag zur Verfügung stehen.
Möglicherweise ist dann auch Gerrit Holtmann wieder dabei, der unter Hecking wieder zum festen Kreis gehört, nachdem er unter Peter Zeidler ganz außen vor war und erst Interims-Trainer Markus Feldhoff wieder auf den pfeilschnellen Außenstürmer gesetzt hatte. Holtmann musste wegen Adduktoren-Problemen gegen Union schon nach 37 Minuten vom Platz, nun ist vorgesehen, dass er am Freitag wieder ins Training einsteigen. Das dürfte dann auch rechtzeitig genug sein, um am Sonntag gegen Heidenheim wieder dabei zu sein.
Übrigens: Von allen Teams, die 2024 durchgängig in der Bundesliga spielten, holten Bochum und Heidenheim die wenigsten Punkte. Heidenheim brachte es bisher auf 32 Zähler, der VfL steht aktuell bei 20 Punkten.
Quelle: Kicker.de
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„Alle wollen den ersten Sieg“
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Letztes Pflichtspiel im Kalenderjahr 2024. Der VfL Bochum 1848 empfängt am Sonntagnachmittag (22. Dezember, 15:30 Uhr) den 1. FC Heidenheim im Vonovia Ruhrstadion. VfL-Cheftrainer Dieter Hecking sprach vorab auf der Pressekonferenz über die Personalsituation, den Gegner und die Marschroute für den ersten Sieg der Saison.
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VfL-Cheftrainer Dieter Hecking über…
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… die Personalsituation: Kōji Miyoshi wurde nach seiner Roten Karte gegen Union Berlin für die kommenden beiden Meisterschaftsspiele gesperrt. Alle anderen Spieler stehen zur Verfügung. Patrick Drewes wird im Tor stehen. Myron Boadu ist noch keine Option für die Startelf.
… den Fitnesszustand von Gerrit Holtmann: Bei Gerrit haben unsere Physios wieder hervorragende Arbeit geleistet. Wir müssen das Abschlusstraining morgen noch abwarten. Doch Gerrit will dabei sein und wird wahrscheinlich mit dabei sein können.
… den 1. FC Heidenheim: Ich ziehe den Hut vor dem Verein. Heidenheim hat sich durch kontinuierliche Arbeit in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Zurzeit haben sie einen Negativlauf – das ist keine normale Situation, weil sie zuletzt so erfolgreich waren. Ich kenne die Verantwortlichen in Heidenheim ganz gut. Sie wissen, mit der Situation hervorragend umzugehen. Wir wissen, was auf uns zukommt. Heidenheim wird hochmotiviert sein, hier etwas mitzunehmen und den Abstand zu uns nicht kleiner werden zu lassen. Deshalb wird es ein schönes und sehr intensives Spiel werden.
… die jüngsten Pflichtspiele vom 1. FC Heidenheim: Das Spiel gegen Stuttgart habe ich gesehen. Da war eine Reaktion gefordert, diese Reaktion ist gekommen. Heidenheim hat die Tugenden auf den Platz gebracht, die sie auszeichnen – Zweikampfhärte, Intensität und Laufbereitschaft. Beim Spiel gegen St. Gallen haben sie gestern den Sack nicht zugemacht. Es war möglich, das 2:0 zu erzielen.
… den Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft: Unser Spiel bei Union hat bestätigt, dass wir auf alle zählen können, auf jeden in diesem Kader. Wir haben zurzeit einen sehr, sehr guten Konkurrenzkampf. Beim heutigen Training hat man gesehen, dass sich jeder in Szene setzen möchte. Alle wollen dabei sein. Alle wollen den ersten Heimsieg einfahren. Das ist eine Grundvoraussetzung dafür, um erfolgreich zu sein.
… die entscheidenden Attribute für die Partie: Unsere Leistung bei Union ist die Messlatte. Diese Leistung müssen wir Woche für Woche abrufen. Wir müssen unsere Attribute auf den Platz bringen – diese sind ähnlich wie die von Heidenheim. Es wird auf die Zweikämpfe ankommen. Wer mehr gegen 1-gegen-1-Duelle am Sonntag gewinnt, wird das Spiel gewinnen. Wenn darüber hinaus der ein oder andere fußballerische Impuls hinzukommt, sind wir wieder einen Stück weiter.
… sein Vertrauen in die Mannschaft: Das Bild der Mannschaft ist in den vergangene Wochen ein komplett anderes geworden. Darauf basiert meine Zuversicht.
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Vorgezogene Bescherung für Bochum. Kurz vor den Feiertagen fuhr der VfL beim verdienten 2:0 gegen Heidenheim seinen ersten Saisonsieg ein - und das auch noch im so wichtigen Sechs-Punkte-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.
Der VfL Bochum spielte zwar am vergangenen Wochenende 1:1 bei Union Berlin, wartete aber noch immer auf den ersten Saisonsieg. Gegen die Eisernen hatte Miyoshi Rot gesehen und war folglich nun gesperrt, darüber hinaus fehlte auch Holtmann angeschlagen. Trainer Dieter Hecking brachte dafür Losilla und Hofmann.
Heidenheims Coach Frank Schmidt hat in der laufenden Saison immer wieder zwischen Europapokal- und Ligaspielen rotieren lassen. Das war nach dem 1:1 gegen St. Gallen in der Conference League auch nicht anders: Mit Gimber (Gelb-Sperre), Theuerkauf, Kerber, Scienza, Conteh und Kaufmann flogen gleich sechs Spieler aus der Startelf. Ersetzt wurden sie durch Pieringer, Honsak, Dorsch, Siersleben, Föhrenbach und Keller, der damit nach seinem im November 2023 erlittenen Kreuzbandriss sein Comeback gab.
Bochum belohnt sich früh
Die Anfangsphase gehörte ganz klar dem VfL Bochum, der gegen anfangs unsortierte Heidenheimer, die im 3-5-2 und nicht wie zuletzt im 4-2-3-1 agierten, einen wuchtigen Start hinlegte und sich rasch belohnte: Sissoko setzte sich auf der rechten Seite gegen Pieringer durch und flankte von der Grundlinie in die Gefahrenzone zu Broschinski, der satt aus elf Metern per Direktabnahme in die Maschen zum frühen 1:0 einschoss (6.).
Danach steigerten sich die Gäste zwar, auch weil man defensiv nach einer Umstellung auf Viererkette wieder mehr Stabilität rein bekam. Dennoch blieben die Bochumer gefälliger. Die Partie an sich war geprägt von vielen intensiven Zweikämpfen - es war das erwartet eklige Duell ohne die ganz großen Hochkaräter. Bis auf ein paar Halbchancen (Mainka, 23., Bero, 37.) blieb es vor den Toren weitgehend ruhig. In der 38. Minute aber knallte es doch noch einmal: Oermann dribbelte auf der rechten Seite und legte quer auf Bero. Der narrte Mainka etwas zu einfach und vollstreckte anschließend aus 15 Metern sehenswert zur 2:0-Pausenführung.
Heidenheim steigert sich
Schmidt reagierte auf den dürftigen Auftritt seiner Elf mit einem Dreierwechsel zum Start in Hälfte zwei: Busch, Schimmer und Kaufmann kamen für Wanner, Föhrenbach und Schöppner. Die Schwaben zeigten sich verbessert und verbuchten über Honsak (47.) auch rasch einen Abschluss. Bochum aber präsentierte sich weiterhin wach und energisch - und schaltete immer wieder schnell um. Passlack verpasste das 3:0 nur knapp, als er einen 20-Meter-Freistoß aus zentraler Position haarscharf neben den rechten Pfosten setzte (51.).
Bochum, das seit dem 20. Januar ( 1:0 gegen Stuttgart) nicht mehr zu null gespielt hatte, schaffte es jedoch, das Spielgeschehen weitegehend vom eigenen Kasten fernzuhalten. Gerade das Mittelfeld des VfL wusste in dieser nun rasanten Partie zu überzeugen. So ganz ohne Chancen lief es aber auch nicht ab: Bero verpasste das 3:0 leichtfertig, Sekunden später prüfte Schimmer Drewes aus spitzem Winkel (68.).
Bis zum Schluss blieb es ein intensives Duell, das durch ordentliches Tempo, Engagement und Nickeligkeiten geprägt war. Tore aber fielen keine mehr, auch weil das vermeintliche 3:0 des eingewechselten Daschner nach VAR-Check wieder einkassiert wurde (89.).
Im neuen Jahr geht es für beide Teams am Samstag, den 11. Januar, jeweils um 15.30 Uhr weiter: Heidenheim empfängt ohne den dann Gelb-gesperrten Pieringer Union Berlin, während Bochum dann nach dem ersten Saisonsieg mit frischem Selbstvertrauen in Mainz zu Gast sein wird.
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Der VfL Bochum feiert im letzten Heimspiel des Jahres den ersten Saisonsieg. Die Mannschaft von Dieter Hecking schlägt den 1. FC Heidenheim mit 2:0.
Die ersten Klänge von Journeys „Don´t stop believin“ ertönten und die Fans des VfL Bochum erhellten das Ruhrstadion mit ihren Handylichtern. Zu jenem Song, der sie schon im Sommer zum Klassenerhalt trug, schunkelten sich die Anhänger in der Halbzeitpause warm und träumten vom nächsten Wunder ihres Lieblingsklubs. Die Mannschaft förderte diese Träumerei pünktlich vor dem Weihnachtsfest mit einem hochverdienten 2:0 (2:0)-Sieg über den 1. FC Heidenheim. Durch den Erfolg im Sechs-Punkte-Spiel gegen die Mannschaft von Frank Schmidt, die auf zehn Punkte hätte wegziehen können, beträgt der Rückstand auf den Relegationsrang trotz einer katastrophalen Hinrunde nach zwölf Niederlagen nur noch vier Zähler. Die Hoffnung auf ein fünftes Jahr Bundesliga in Serie kehrt pünktlich zum Jahresausklang zurück.
Danach sah es lange in diesem Jahr nicht aus, in dem die Bochumer saisonübergreifend in 37 Spielen satte 23 Pleiten einstecken mussten. „Ich bin nicht der Messias, ich bin kein Zauberer“, sagte Dieter Hecking bei seinem Antritt als VfL-Trainer vor rund eineinhalb Monaten. Entsprechend dauerte es auch unter seiner Führung, bis sich die Bochumer stabilisierten. Zwar gab es direkt beim Debüt einen Punkt gegen den Deutschen Meister Bayer Leverkusen, doch es folgten weitere Rückschläge. „Ich hoffe, ein Anker, eine Hilfe zu sein“, sagte Hecking damals. Die ist er allemal, die Defensive kann wieder als solche bezeichnet werden. „ Er beherrscht die hohe Kunst im Fußball, pragmatisch zu sein, stabilisiert die Mannschaft“, lobte Geschäftsführer Ilja Kaenzig unter der Woche im Interview mit dieser Redaktion. Und auch nach vorn findet der VfL wieder Lösungen.
Broschinski mit erstem Saisontor zur Führung
Beispiel gefällig? Die frühe Führung am Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim. Felix Passlack presste an der Strafraumkante stark, behauptete im Zusammenspiel mit Matus Bero den Ball. Dieser spielte raus auf die rechte Seite, wo Ibrahima Sissoko seinen Gegenspieler Marvin Pieringer schwindelig spielte, an ihm vorbeikam und eine herausragende Flanke in den Rückraum spielte, wo Moritz Broschinski sich perfekt absetzte und zur frühen Führung traf – mit seinem ersten Saisontor. Wie viel Druck in diesem Moment von ihm abfiel, symbolisierte er mit einer Grimasse, die dem Grinch Konkurrenz machte.
Dieser Treffer war die Belohnung für eine intensive Anfangsphase des VfL und schon die zweite Führung im zweiten Spiel nacheinander. Bei Union Berlin vor einer Woche reichte sie für einen Punkt, wenngleich die Bochumer weiter auf einen Sieg am Grünen Tisch hoffen, nachdem Torhüter Patrick Drewes von einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde. Die Ereignisse in der Hauptstadt hatten die Mannschaft offenbar so zusammengeschweißt, dass sie am Sonntag voller Elan in das letzte Heimspiel eines turbulenten VfL-Jahres ging, das seinen Höhepunkt im Relegationswunder bei Fortuna Düsseldorf fand.
VfL braucht erneutes Wunder für Klassenerhalt
Ein Wunder für den Klassenerhalt braucht es aber wohl auch in dieser Saison wieder. Nach einer desolaten Hinrunde, in der zunächst Trainer Peter Zeidler die Mannschaft offensichtlich mehr verunsichert als er ihr geholfen hatte, schöpft der VfL Bochum aber pünktlich zum Weihnachtsfest durch den Erfolg gegen Heidenheim neuen Mut.
Schon nach vier Minuten hätte es am Sonntag bereits klingeln können, als Ivan Ordets nach einer Ecke von der rechten Seite einigermaßen unbedrängt zum Kopfball kam, aber Thomas Keller noch das Bein zwischen Ball und Tor brachte. Auch nach der Führung durch den starken Broschinski spielte Bochum weiter nach vorn, blieb zunächst aber zu harmlos.
Die Bochumer hatten die Partie gegen den Conference-League-Teilnehmer im Griff, überließen den Heidenheimern im Verlauf aber häufiger den Ball. Bis auf eine Kopfballchance von Patrick Mainka, die auf dem Netz landete (23.) kam aber nicht viel dabei herum. Heidenheim wirkte müde, nicht gedankenschnell. Der VfL Bochum hingegen konterte. Erst ließ Bero eine Riesenchance liegen (37.), um nur ein paar Sekunden später das Ruhrstadion mit einem satten Schuss mit links in Ekstase zu versetzen.
Daran änderte sich bis zum Schlusspfiff nichts mehr, auch wenn Bero (68.), Broschinski (72.) und Hofmann (84.) in der zweiten Halbzeit beste Chancen liegen ließen und auch das vermeintliche 3:0 durch Lukas Daschner nicht zählte (89.). Da aber auf der Gegenseite Drewes unter anderem gegen Keller da war (83.), gab es die Drei-Punkte-Bescherung trotzdem. Der Glaube ist zurück an der Castroper Straße.
Quelle: WAZ.de
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