Gestern, 08:49 AM
Der VfL Bochum schlägt Harpen im ersten Test 14:0. Zehn Neuzugänge und Talente kamen erstmals zum Einsatz. Wer überzeugte, wer fiel ab? Eine Überraschung deutet sich an.
Kaum war das erste Testspiel für den VfL Bochum auf dem heimischen Leichtathletik-Platz an der Castroper Straße beendet, begann vor allem für die vielen Kinder unter den 1500 Zuschauern der wichtigste Teil des Tages: Autogrammen und Selfies mit den Spielern hinterherjagen. Bereitwillig standen die 22 Akteure, die Trainer Dieter Hecking am Donnerstagabend beim um 24 Stunden verschobenen Test gegen den Landesligisten Tus Harpen aufbot, parat.
Nach dem 14:0-Sieg war die Stimmung ohnehin gut. Keine Verletzten, erste Abläufe im 4-3-3-System waren erkennbar - so hatten es sich alle in Bochum vorgestellt. „Es war ein lockerer Aufgalopp, Spielfreude war da“, sagte Trainer Hecking nach der Partie. „Entscheidend ist, dass wir Spielfreude und Abläufe gesehen haben. Es war wichtig, dass Spieler, die lange verletzt waren, langsam wieder in den Rhythmus kommen.“ Noch nicht mit dabei waren der Neuzugang Ibrahim Sissoko, der wie Matus Bero erst am Vormittag seine Leistungsdiagnostik absolvierte. Auch Mittelfeldspieler Ibrahima Sissoko fehlte. „Er hatte am Mittwoch einen Tritt in die Wade gekommen, er hat eine Muskelverhärtung. Es hätte keinen Sinn ergeben“, so Hecking.
Luis Pick mit Sprunggelenksverletzung
Erstmals auf dem Feld standen insgesamt sechs Neuzugänge plus vier (ehemalige) U19-Spieler, die erst kürzlich einen Profivertrag unterschrieben haben. Nicht mit dabei war Luis Pick, der auch nicht mit ins Trainingslager fahren wird. „Er hat sich im letzten U19-Testspiel einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen“, sagte Hecking. Der Stürmer wird also vorerst fehlen. Aber welchen Eindruck hinterließen die Neuen, wie machten sich Kacper Koscierski und Co.? Wir haben genau hingeguckt beim Saisondebüt.
Halbzeit eins:
Colin Kleine-Bekel: Der Innenverteidiger, der ablösefrei vom Mitabsteiger Holstein Kiel nach Bochum wechselte, lief in der ersten Halbzeit neben Noah Loosli auf, der in der Rückrunde an Greuther Fürth verliehen war. Er wirkte noch etwas unsicher in seinem ersten Spiel nach seiner langen Verletzungspause, hatte allerdings kaum Möglichkeiten sich auszuzeichnen. Schon am Sonntag gegen den Wuppertaler SV dürfte er mehr geprüft werden.
Leandro Morgalla: Der Leihspieler von Red Bull Salzburg wurde als Rechtsverteidiger einer Viererkette aufgeboten und hatte zunächst kleine Anlaufschwierigkeiten. Er spielte mehrere unsaubere Pässe, war in der Defensive ebenso wenig gefordert wie Kleine-Bekel. Stattdessen schaltete er sich mit zunehmender Spieldauer mehr in die Offensive ein, ohne großen Einfluss aufs Spiel zu nehmen. Ein solider Einstand.
Kjell Wätjen: Noch am Vormittag absolvierte der Leihspieler von Borussia Dortmund, der je nach Einsätzen sogar zum Nulltarif für den VfL Bochum spielen könnte, seinen Leistungstest. Anders als etwa Matus Bero durfte er am Abend dennoch mitwirken, weil er bereits seit einer Woche mittrainiert. Er deutete an, welchen Input er dem VfL-Spiel künftig geben kann, machte viele Meter im Zentrum, leitete unter anderem das 3:0 mit gutem Gegenpressing ein und steckte auf Alessandro Crimaldi durch. Ein Mann mit Körper, Technik und Spielintelligenz.
Francis Onyeka deutet Qualitäten an
Francis Onyeka: Mit gerade einmal 18 Jahren durfte er direkt die Ecken von der rechten Seite ausführen. Am ruhenden Ball kann er was, soviel deutete er an. Auch, dass er stark am Ball ist, über eine gute Kontrolle verfügt. Zeigte feine Dribblings, war mitunter allerdings zu ballverliebt. Gegen den Landesligisten TuS Harpen kein Problem, spätestens in der zweiten Bundesliga muss er früher den Pass suchen. Hatte das zwischenzeitliche 7:0 direkt vorbereitet.
Lirim Jashari: Das U19-Talent agierte in der ersten Halbzeit auf der rechten offensiven Seite. Kleinere Geschwindigkeitsdefizite waren ihm in seinen ersten Dribblings anzusehen, mit Spielwitz arbeitete er sich aber in die Partie. Das 3:0 durch Moritz Broschinski bereitete er mit Steckpass vor, zwei Tore erzielte er selbst. Ein solider Auftritt.
Alessandro Crimaldi: Der Deutsch-Italiener fungierte in einem Dreier-Mittelfeld als eine Art Zehner, bot viele Wege an und zeigte gegen den Landesligisten ein gutes Gegenpressing. Deutete in einigen Dribblings sein Können an, gab die Vorlage auf Jashari zum 4:0, holte einen Elfmeter vor dem 6:0 heraus und traf selbst zum 7:0. Ein gelungener 45-Minuten-Auftritt des Offensivtalents.
Clairicia entgeht Chancentod-Image nach dem ersten Testspiel
Halbzeit zwei:
Philipp Strompf: Wenn man es böse meint, dann war seine Frisur das Auffälligste an ihm. Für einen Innenverteidiger ist das allerdings in der Regel eine Auszeichnung. Es bedeutet nämlich, dass er quasi gar nicht gefordert war. Und so war es gegen Harpen. Er bot eine stabile Vorstellung, hatte defensiv aber nichts zu tun. Immer wieder rückte er weit nach vorn, verteilte den Ball neben Erhan Masovic und stellte das eine oder andere Mal seinen Körper gut rein.
Mathis Clairicia: Als alle Anwesenden schon damit rechneten, dass der Neuzugang aus Frankreich an diesem Abend gar nicht mehr treffen würde, schlug er noch einen Haken und schoss dann doch noch kurz vor Schluss ein. Zuvor allerdings vergab der zentrale Stürmer mehrere gute Möglichkeiten, zeigte aber auch gute Ansätze im Dribbling. Die Partie in Wuppertal wird ein erster Gradmesser für ihn.
Romario Rösch: Der gebürtige Ulmer kam erst vor wenigen Tagen vom SSV an die Castroper Straße und soll im Saisonverlauf als Backup für Maximilian Wittek fungieren. Dass er beidfüßig ist, zeigte er, war aber ansonsten unauffällig auf der linken Seite.
Lenz und Koscierski überzeugen
Cajetan Lenz: Als Sechser vor der Abwehr ließ er sich immer wieder bis in die letzte Reihe zurückfallen. Zeigte gute Übersicht, spielte einen ganz starken Steckpass auf Clairicia. Er ging aggressiv zu Werke, bewies gute Ballkontrolle und zeigte sich als guter Ballverteiler mit Übersicht. Wird der 19-Jährige eine Überraschung der Vorbereitung?
Kacper Koscierski: Von ihm halten sie in Bochum eine ganze Menge. Schon in der vergangenen Saison feierte er gegen St. Pauli sein Bundesliga-Debüt, in dieser Saison soll er nach Möglichkeit viele Einsatzminuten sammeln. Warum? Das zeigte er gegen Harpen auf dem rechten offensiven Flügel. Er hatte mehrere gute Möglichkeiten, tanzte teilweise seine Gegenspieler aus, war aber im Abschluss zu harmlos. Eine Kopfballchance setzte er an den Pfosten. Er bot aber immer wieder gute Laufwege an, bereitete mit klugem Kopf mehrere Treffer vor.
Quelle: WAZ.de
Kaum war das erste Testspiel für den VfL Bochum auf dem heimischen Leichtathletik-Platz an der Castroper Straße beendet, begann vor allem für die vielen Kinder unter den 1500 Zuschauern der wichtigste Teil des Tages: Autogrammen und Selfies mit den Spielern hinterherjagen. Bereitwillig standen die 22 Akteure, die Trainer Dieter Hecking am Donnerstagabend beim um 24 Stunden verschobenen Test gegen den Landesligisten Tus Harpen aufbot, parat.
Nach dem 14:0-Sieg war die Stimmung ohnehin gut. Keine Verletzten, erste Abläufe im 4-3-3-System waren erkennbar - so hatten es sich alle in Bochum vorgestellt. „Es war ein lockerer Aufgalopp, Spielfreude war da“, sagte Trainer Hecking nach der Partie. „Entscheidend ist, dass wir Spielfreude und Abläufe gesehen haben. Es war wichtig, dass Spieler, die lange verletzt waren, langsam wieder in den Rhythmus kommen.“ Noch nicht mit dabei waren der Neuzugang Ibrahim Sissoko, der wie Matus Bero erst am Vormittag seine Leistungsdiagnostik absolvierte. Auch Mittelfeldspieler Ibrahima Sissoko fehlte. „Er hatte am Mittwoch einen Tritt in die Wade gekommen, er hat eine Muskelverhärtung. Es hätte keinen Sinn ergeben“, so Hecking.
Luis Pick mit Sprunggelenksverletzung
Erstmals auf dem Feld standen insgesamt sechs Neuzugänge plus vier (ehemalige) U19-Spieler, die erst kürzlich einen Profivertrag unterschrieben haben. Nicht mit dabei war Luis Pick, der auch nicht mit ins Trainingslager fahren wird. „Er hat sich im letzten U19-Testspiel einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen“, sagte Hecking. Der Stürmer wird also vorerst fehlen. Aber welchen Eindruck hinterließen die Neuen, wie machten sich Kacper Koscierski und Co.? Wir haben genau hingeguckt beim Saisondebüt.
Halbzeit eins:
Colin Kleine-Bekel: Der Innenverteidiger, der ablösefrei vom Mitabsteiger Holstein Kiel nach Bochum wechselte, lief in der ersten Halbzeit neben Noah Loosli auf, der in der Rückrunde an Greuther Fürth verliehen war. Er wirkte noch etwas unsicher in seinem ersten Spiel nach seiner langen Verletzungspause, hatte allerdings kaum Möglichkeiten sich auszuzeichnen. Schon am Sonntag gegen den Wuppertaler SV dürfte er mehr geprüft werden.
Leandro Morgalla: Der Leihspieler von Red Bull Salzburg wurde als Rechtsverteidiger einer Viererkette aufgeboten und hatte zunächst kleine Anlaufschwierigkeiten. Er spielte mehrere unsaubere Pässe, war in der Defensive ebenso wenig gefordert wie Kleine-Bekel. Stattdessen schaltete er sich mit zunehmender Spieldauer mehr in die Offensive ein, ohne großen Einfluss aufs Spiel zu nehmen. Ein solider Einstand.
Kjell Wätjen: Noch am Vormittag absolvierte der Leihspieler von Borussia Dortmund, der je nach Einsätzen sogar zum Nulltarif für den VfL Bochum spielen könnte, seinen Leistungstest. Anders als etwa Matus Bero durfte er am Abend dennoch mitwirken, weil er bereits seit einer Woche mittrainiert. Er deutete an, welchen Input er dem VfL-Spiel künftig geben kann, machte viele Meter im Zentrum, leitete unter anderem das 3:0 mit gutem Gegenpressing ein und steckte auf Alessandro Crimaldi durch. Ein Mann mit Körper, Technik und Spielintelligenz.
Francis Onyeka deutet Qualitäten an
Francis Onyeka: Mit gerade einmal 18 Jahren durfte er direkt die Ecken von der rechten Seite ausführen. Am ruhenden Ball kann er was, soviel deutete er an. Auch, dass er stark am Ball ist, über eine gute Kontrolle verfügt. Zeigte feine Dribblings, war mitunter allerdings zu ballverliebt. Gegen den Landesligisten TuS Harpen kein Problem, spätestens in der zweiten Bundesliga muss er früher den Pass suchen. Hatte das zwischenzeitliche 7:0 direkt vorbereitet.
Lirim Jashari: Das U19-Talent agierte in der ersten Halbzeit auf der rechten offensiven Seite. Kleinere Geschwindigkeitsdefizite waren ihm in seinen ersten Dribblings anzusehen, mit Spielwitz arbeitete er sich aber in die Partie. Das 3:0 durch Moritz Broschinski bereitete er mit Steckpass vor, zwei Tore erzielte er selbst. Ein solider Auftritt.
Alessandro Crimaldi: Der Deutsch-Italiener fungierte in einem Dreier-Mittelfeld als eine Art Zehner, bot viele Wege an und zeigte gegen den Landesligisten ein gutes Gegenpressing. Deutete in einigen Dribblings sein Können an, gab die Vorlage auf Jashari zum 4:0, holte einen Elfmeter vor dem 6:0 heraus und traf selbst zum 7:0. Ein gelungener 45-Minuten-Auftritt des Offensivtalents.
Clairicia entgeht Chancentod-Image nach dem ersten Testspiel
Halbzeit zwei:
Philipp Strompf: Wenn man es böse meint, dann war seine Frisur das Auffälligste an ihm. Für einen Innenverteidiger ist das allerdings in der Regel eine Auszeichnung. Es bedeutet nämlich, dass er quasi gar nicht gefordert war. Und so war es gegen Harpen. Er bot eine stabile Vorstellung, hatte defensiv aber nichts zu tun. Immer wieder rückte er weit nach vorn, verteilte den Ball neben Erhan Masovic und stellte das eine oder andere Mal seinen Körper gut rein.
Mathis Clairicia: Als alle Anwesenden schon damit rechneten, dass der Neuzugang aus Frankreich an diesem Abend gar nicht mehr treffen würde, schlug er noch einen Haken und schoss dann doch noch kurz vor Schluss ein. Zuvor allerdings vergab der zentrale Stürmer mehrere gute Möglichkeiten, zeigte aber auch gute Ansätze im Dribbling. Die Partie in Wuppertal wird ein erster Gradmesser für ihn.
Romario Rösch: Der gebürtige Ulmer kam erst vor wenigen Tagen vom SSV an die Castroper Straße und soll im Saisonverlauf als Backup für Maximilian Wittek fungieren. Dass er beidfüßig ist, zeigte er, war aber ansonsten unauffällig auf der linken Seite.
Lenz und Koscierski überzeugen
Cajetan Lenz: Als Sechser vor der Abwehr ließ er sich immer wieder bis in die letzte Reihe zurückfallen. Zeigte gute Übersicht, spielte einen ganz starken Steckpass auf Clairicia. Er ging aggressiv zu Werke, bewies gute Ballkontrolle und zeigte sich als guter Ballverteiler mit Übersicht. Wird der 19-Jährige eine Überraschung der Vorbereitung?
Kacper Koscierski: Von ihm halten sie in Bochum eine ganze Menge. Schon in der vergangenen Saison feierte er gegen St. Pauli sein Bundesliga-Debüt, in dieser Saison soll er nach Möglichkeit viele Einsatzminuten sammeln. Warum? Das zeigte er gegen Harpen auf dem rechten offensiven Flügel. Er hatte mehrere gute Möglichkeiten, tanzte teilweise seine Gegenspieler aus, war aber im Abschluss zu harmlos. Eine Kopfballchance setzte er an den Pfosten. Er bot aber immer wieder gute Laufwege an, bereitete mit klugem Kopf mehrere Treffer vor.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."