Gestern, 07:14 AM
Ilja Kaenzig spricht im Interview über den VfL Bochum, wie er für die Zweitligasaison plant, wie hoch der Etat ist und warum Tim Oermann wechselte.
Ilja Kaenzig entschuldigt sich, dass er die Reporter ein wenig hat warten lassen. Momentan sei viel zu tun beim VfL Bochum, sagt der Geschäftsführer des VfL Bochum. Immer wieder gibt es neue Aufgaben, viele Gespräche müssen geführt werden. Vor allem in der Transferphase sei es stressig, so der Schweizer. Dennoch nehme er sich Zeit für ein Gespräch mit dieser Redaktion, um zu erklären, wie der Verein nach dem Abstieg aufgestellt ist. Im Interview räumt er mit Gerüchten um seine Person auf, spricht über den Etat, Zu- und Abgänge und warum Tim Oermann nicht gehalten werden konnte.
Herr Kaenzig, Sie empfangen uns zum Interview. Dabei kursierte im Wahlkampf um das Präsidium das Gerücht, Sie würden mit dem nun gewählten Team nicht zusammenarbeiten wollen.
Ilja Kaenzig: Das habe ich weder intern noch extern jemals gesagt – das entbehrt jeder Grundlage und das wissen auch alle Beteiligten. Im Gegenteil: Es ist mir wichtig zu betonen, dass wir alle an einem Strang ziehen und in einem Team arbeiten. Es wurde auch behauptet, dass es innerhalb der Geschäftsleitung Konflikte gäbe. Auch das kann ich eindeutig zurückweisen. Ob Dieter Hecking, Dirk Dufner, das Präsidium oder ich – wir stimmen uns täglich ab. Unser gemeinsames Ziel ist der maximale Erfolg für den VfL Bochum. Es wäre absurd, wenn jeder seine eigene Agenda verfolgen würde. Das hat ja auch Andreas Luthe schon mehrfach betont. Und gerade die letzten Tage haben doch deutlich gezeigt, dass es im Verein vorangeht. Blockaden in der Zusammenarbeit würden uns nur schaden – so etwas darf es hier nicht geben.
In manchen Fan-Foren war zu lesen, Sie hätten den VfL Bochum in Ihrer Amtszeit kaputtgespart, obwohl der Verein vier Jahre lang in der Bundesliga spielte. Wie reagieren Sie darauf?
Auch hier halte ich mich an die Fakten: Tatsächlich haben wir nahezu jeden Euro, der uns zur Verfügung stand, konsequent in den sportlichen Bereich der Lizenzmannschaft investiert. Es gibt kein Festgeldkonto. Stattdessen haben wir zudem in das Talentwerk, den Übergangsbereich, die U23 und die Frauenmannschaft investiert. Auch größere Aufgaben wie den Umbau des Stadions stemmen wir finanziell. Die Fakten sprechen eine glasklare Sprache, und wir präsentieren sowie veröffentlichen unsere Zahlen regelmäßig wie kaum ein anderer Klub. Und weiter: Dieser Sommer ist keine Ausnahme. Wir gehen wieder bis an unsere Grenzen – stellen dabei sogar manche Dinge zurück. Entscheidend ist, dass wir niemals über unsere finanziellen Möglichkeiten hinausgehen. Sonst würden wir fremdbestimmt sein.
Kaenzig: Wir planen langfristig
Wie groß wird der Etat in der neuen Saison sein?
Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende in der 2. Bundesliga einen Top-drei-Etat vorweisen können. Allerdings sind die Kosten in der 2. Liga im Vergleich zu unserem letzten Aufstiegsjahr (2020/21, Anm. d. Redaktion) enorm gestiegen. Trotzdem spiegelt unser Etat unsere Ambitionen wider: Wir wollen eine gute Rolle spielen, aber eine Aufstiegsgarantie gibt es nicht. Allerdings auch keine Regel, dass eine sofortige Rückkehr unmöglich ist – das gilt für jeden Verein in dieser Liga, die vermutlich noch ausgeglichener als in der letzten Saison sein wird. Wichtig ist, dass wir langfristig planen und der Etat auch bei einem verpassten Aufstieg nachhaltig finanzierbar bleibt.
Sie sprachen das Präsidium bereits an. Es sind neue Protagonisten, Andreas Luthe ist neuer Vorstandsvorsitzender. Wie müssen wir uns die ersten Wochen der Zusammenarbeit vorstellen?
Wir haben uns inzwischen mehrmals in großer Runde getroffen und uns währenddessen intensiv ausgetauscht. Das Ziel war, das neue Präsidium schnell über die sportlichen sowie finanziellen Abläufe des Vereins zu informieren. Wir haben vermittelt, wo wir stehen und wie der Verein strukturiert ist. Die Zusammenarbeit läuft routiniert und sehr harmonisch. Ich möchte noch einmal betonen: Wir alle ziehen an einem Strang – für den VfL. So wie es Andreas Luthe nach der Wahl ausgerufen hat.
Dazu zählt auch neues Personal abseits des Platzes.
Wir haben seniore Führungskräfte dazubekommen. Das bedeutet nicht hohes Alter, sondern hohe Erfahrung und Kompetenz. Mit Dirk Dufner haben wir jemanden, der innerhalb kurzer Zeit einen attraktiven, funktionalen und konkurrenzfähigen Kader zusammengestellt hat. Pablo Thiam bringt als neuer Leiter des Talentwerks ebenfalls höchste Expertise mit, wird in der Weiterentwicklung unseres Nachwuchses eine Schlüsselrolle spielen und durch seine Erfahrung dem VfL auch bei vielen weiteren Themen weiter voranbringen.
Wenn Sie von Grenzen sprechen: Hat der VfL Bochum diese nach acht externen Neuzugängen inzwischen erreicht?
Die Grenzen setzt der Profi-Kader. Der Sport zeigt auf, was er für einen Kader braucht, um ambitioniert sein zu können. Wir müssen dann dafür sorgen, dass der finanzierbar ist – und zwar, ganz wichtig, über mehrere Jahre. Diese Finanzierung kann über verschiedene Quellen gespiesen werden.
Dennoch haben Sie Dani de Wit nahezu kostenlos abgegeben, auch Tim Oermann brachte nicht die erhoffte mittlere Millionen-Summe.
Ich möchte vorab klarstellen, dass es frühzeitig, schon im letzten Jahr, zahlreiche Gespräche mit Tim und seiner Seite gab. Sie wollten den Vertrag bei uns – auch zu verbesserten Bezügen – nicht verlängern. Sein Entscheid, nur zu Bayer Leverkusen – aber mit einer sofortigen Ausleihe – wechseln zu wollen, schränkte unsere Verhandlungsposition stark ein. So mussten wir eine vernünftige Lösung finden. Zudem haben wir keine Zahlen veröffentlicht und gehen deswegen auch nicht weiter auf Spekulationen rund um einzelne Transfers ein.
Wie sehen Sie den aktuellen Kader?
Dirk Dufner und sein Team haben in kürzester Zeit einen ausgewogenen und konkurrenzfähigen Kader zusammengestellt, der Stand jetzt deutlich weiter ist als jener vieler Konkurrenten.
Der VfL Bochum hatte in seinen Bundesliga-Jahren strukturelle Rückstände. Wie steht es um diese „Altlasten“?
Wir sind schuldenfrei. Allerdings verarbeiten wir immer noch die Folgen von elf Jahren in der 2. Liga. In den letzten Jahren wurden über zwölf Millionen Euro in die Modernisierung des Vereins investiert: Infrastruktur, Software, Digitalisierung, Trainingsplätze, Nachwuchsförderung und vieles mehr. Wir informieren jeweils detailliert anlässlich der Mitgliederversammlungen darüber! Ohne funktionierende Organisation und adäquate Infrastruktur wird man kein Gewinnerumfeld für sportlichen Erfolg schaffen können.
Kaenzig: Beim VfL Bochum hat niemand geschlafen
Um Geld zu generieren, will das neue Präsidium den Wirtschaftsrat mehr in die Pflicht nehmen, das Netzwerk besser nutzen. Sehen Sie Verbesserungsbedarf?
Der Wirtschaftsrat wird in den nächsten sechs Monaten neu bestätigt, respektive besetzt, so sieht es die Satzung vor. Die bisherigen Mitglieder, vor allem aus Reihen unserer Traditionssponsoren, haben uns in der Vergangenheit stark unterstützt und viel Vertrauen gestiftet. Gemeinsam wollen wir dann bisher verschlossene Türen für den VfL zu öffnen versuchen. Es gibt noch Potenzial, Partner, die sich nicht mehr – oder bisher noch nicht – engagieren beim VfL. Das werden wir gezielt angehen mithilfe der Netzwerke im Wirtschaftsrat. Die Marktpreise und die Konkurrenz steigen stetig – darauf müssen wir reagieren, um uns weiterzuentwickeln.
Ihr Ziel war es in Bundesliga-Zeiten, die Marke von 100 Millionen Euro Umsatz zu knacken. Wo wird der VfL Bochum in der 2. Liga landen?
Unser Ziel ist es, zwischen 50 und 60 Millionen Euro zu landen. Das wäre doppelt so hoch wie in der letzten Aufstiegssaison. Diesen Wert braucht es aber auch, um in der 2. Liga konkurrenzfähig zu sein. Im Übrigen war die letzte Zahl, die wir unseren Mitgliedern präsentieren konnten: 92 Millionen Euro Umsatz – das zeigt doch, dass die 100-Millionen-Marke absolut machbar gewesen wäre im Falle des Klassenerhalts. Und dies muss perspektivisch auch unser Ziel bleiben, natürlich nur in der Bundesliga.
Einen großen Teil davon macht das TV-Geld aus.
Das ist enorm wichtig für alle deutschen und überhaupt europäischen Klubs. Wir planen aktuell mit rund 22 Millionen Euro – als erster in der TV-Geld-Tabelle der 2. Liga. In der Bundesliga war es doppelt so viel. Und: Wenn wir nicht aufsteigen, werden wir wahrscheinlich zwei Plätze verlieren, also fast 3 Millionen Euro. Das müssen wir auch im Blick haben bei der Sicherstellung der Finanzierung.
Apropos Bundesliga: Sehen Sie den VfL Bochum dort in zwei Jahren wieder?
Das wünsche ich mir. Wir werden jede Sekunde und jeden verfügbaren Euro verwenden, um den entsprechenden sportlichen Erfolg zu erzielen. Gleichzeitig wollen wir den Kaderwert steigern und mehr Talente fördern. Eines ist klar: Beim VfL hat niemand geschlafen und wird dies auch weiterhin nicht tun.
Quelle: WAZ.de
Ilja Kaenzig entschuldigt sich, dass er die Reporter ein wenig hat warten lassen. Momentan sei viel zu tun beim VfL Bochum, sagt der Geschäftsführer des VfL Bochum. Immer wieder gibt es neue Aufgaben, viele Gespräche müssen geführt werden. Vor allem in der Transferphase sei es stressig, so der Schweizer. Dennoch nehme er sich Zeit für ein Gespräch mit dieser Redaktion, um zu erklären, wie der Verein nach dem Abstieg aufgestellt ist. Im Interview räumt er mit Gerüchten um seine Person auf, spricht über den Etat, Zu- und Abgänge und warum Tim Oermann nicht gehalten werden konnte.
Herr Kaenzig, Sie empfangen uns zum Interview. Dabei kursierte im Wahlkampf um das Präsidium das Gerücht, Sie würden mit dem nun gewählten Team nicht zusammenarbeiten wollen.
Ilja Kaenzig: Das habe ich weder intern noch extern jemals gesagt – das entbehrt jeder Grundlage und das wissen auch alle Beteiligten. Im Gegenteil: Es ist mir wichtig zu betonen, dass wir alle an einem Strang ziehen und in einem Team arbeiten. Es wurde auch behauptet, dass es innerhalb der Geschäftsleitung Konflikte gäbe. Auch das kann ich eindeutig zurückweisen. Ob Dieter Hecking, Dirk Dufner, das Präsidium oder ich – wir stimmen uns täglich ab. Unser gemeinsames Ziel ist der maximale Erfolg für den VfL Bochum. Es wäre absurd, wenn jeder seine eigene Agenda verfolgen würde. Das hat ja auch Andreas Luthe schon mehrfach betont. Und gerade die letzten Tage haben doch deutlich gezeigt, dass es im Verein vorangeht. Blockaden in der Zusammenarbeit würden uns nur schaden – so etwas darf es hier nicht geben.
In manchen Fan-Foren war zu lesen, Sie hätten den VfL Bochum in Ihrer Amtszeit kaputtgespart, obwohl der Verein vier Jahre lang in der Bundesliga spielte. Wie reagieren Sie darauf?
Auch hier halte ich mich an die Fakten: Tatsächlich haben wir nahezu jeden Euro, der uns zur Verfügung stand, konsequent in den sportlichen Bereich der Lizenzmannschaft investiert. Es gibt kein Festgeldkonto. Stattdessen haben wir zudem in das Talentwerk, den Übergangsbereich, die U23 und die Frauenmannschaft investiert. Auch größere Aufgaben wie den Umbau des Stadions stemmen wir finanziell. Die Fakten sprechen eine glasklare Sprache, und wir präsentieren sowie veröffentlichen unsere Zahlen regelmäßig wie kaum ein anderer Klub. Und weiter: Dieser Sommer ist keine Ausnahme. Wir gehen wieder bis an unsere Grenzen – stellen dabei sogar manche Dinge zurück. Entscheidend ist, dass wir niemals über unsere finanziellen Möglichkeiten hinausgehen. Sonst würden wir fremdbestimmt sein.
Kaenzig: Wir planen langfristig
Wie groß wird der Etat in der neuen Saison sein?
Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende in der 2. Bundesliga einen Top-drei-Etat vorweisen können. Allerdings sind die Kosten in der 2. Liga im Vergleich zu unserem letzten Aufstiegsjahr (2020/21, Anm. d. Redaktion) enorm gestiegen. Trotzdem spiegelt unser Etat unsere Ambitionen wider: Wir wollen eine gute Rolle spielen, aber eine Aufstiegsgarantie gibt es nicht. Allerdings auch keine Regel, dass eine sofortige Rückkehr unmöglich ist – das gilt für jeden Verein in dieser Liga, die vermutlich noch ausgeglichener als in der letzten Saison sein wird. Wichtig ist, dass wir langfristig planen und der Etat auch bei einem verpassten Aufstieg nachhaltig finanzierbar bleibt.
Sie sprachen das Präsidium bereits an. Es sind neue Protagonisten, Andreas Luthe ist neuer Vorstandsvorsitzender. Wie müssen wir uns die ersten Wochen der Zusammenarbeit vorstellen?
Wir haben uns inzwischen mehrmals in großer Runde getroffen und uns währenddessen intensiv ausgetauscht. Das Ziel war, das neue Präsidium schnell über die sportlichen sowie finanziellen Abläufe des Vereins zu informieren. Wir haben vermittelt, wo wir stehen und wie der Verein strukturiert ist. Die Zusammenarbeit läuft routiniert und sehr harmonisch. Ich möchte noch einmal betonen: Wir alle ziehen an einem Strang – für den VfL. So wie es Andreas Luthe nach der Wahl ausgerufen hat.
Dazu zählt auch neues Personal abseits des Platzes.
Wir haben seniore Führungskräfte dazubekommen. Das bedeutet nicht hohes Alter, sondern hohe Erfahrung und Kompetenz. Mit Dirk Dufner haben wir jemanden, der innerhalb kurzer Zeit einen attraktiven, funktionalen und konkurrenzfähigen Kader zusammengestellt hat. Pablo Thiam bringt als neuer Leiter des Talentwerks ebenfalls höchste Expertise mit, wird in der Weiterentwicklung unseres Nachwuchses eine Schlüsselrolle spielen und durch seine Erfahrung dem VfL auch bei vielen weiteren Themen weiter voranbringen.
Wenn Sie von Grenzen sprechen: Hat der VfL Bochum diese nach acht externen Neuzugängen inzwischen erreicht?
Die Grenzen setzt der Profi-Kader. Der Sport zeigt auf, was er für einen Kader braucht, um ambitioniert sein zu können. Wir müssen dann dafür sorgen, dass der finanzierbar ist – und zwar, ganz wichtig, über mehrere Jahre. Diese Finanzierung kann über verschiedene Quellen gespiesen werden.
Dennoch haben Sie Dani de Wit nahezu kostenlos abgegeben, auch Tim Oermann brachte nicht die erhoffte mittlere Millionen-Summe.
Ich möchte vorab klarstellen, dass es frühzeitig, schon im letzten Jahr, zahlreiche Gespräche mit Tim und seiner Seite gab. Sie wollten den Vertrag bei uns – auch zu verbesserten Bezügen – nicht verlängern. Sein Entscheid, nur zu Bayer Leverkusen – aber mit einer sofortigen Ausleihe – wechseln zu wollen, schränkte unsere Verhandlungsposition stark ein. So mussten wir eine vernünftige Lösung finden. Zudem haben wir keine Zahlen veröffentlicht und gehen deswegen auch nicht weiter auf Spekulationen rund um einzelne Transfers ein.
Wie sehen Sie den aktuellen Kader?
Dirk Dufner und sein Team haben in kürzester Zeit einen ausgewogenen und konkurrenzfähigen Kader zusammengestellt, der Stand jetzt deutlich weiter ist als jener vieler Konkurrenten.
Der VfL Bochum hatte in seinen Bundesliga-Jahren strukturelle Rückstände. Wie steht es um diese „Altlasten“?
Wir sind schuldenfrei. Allerdings verarbeiten wir immer noch die Folgen von elf Jahren in der 2. Liga. In den letzten Jahren wurden über zwölf Millionen Euro in die Modernisierung des Vereins investiert: Infrastruktur, Software, Digitalisierung, Trainingsplätze, Nachwuchsförderung und vieles mehr. Wir informieren jeweils detailliert anlässlich der Mitgliederversammlungen darüber! Ohne funktionierende Organisation und adäquate Infrastruktur wird man kein Gewinnerumfeld für sportlichen Erfolg schaffen können.
Kaenzig: Beim VfL Bochum hat niemand geschlafen
Um Geld zu generieren, will das neue Präsidium den Wirtschaftsrat mehr in die Pflicht nehmen, das Netzwerk besser nutzen. Sehen Sie Verbesserungsbedarf?
Der Wirtschaftsrat wird in den nächsten sechs Monaten neu bestätigt, respektive besetzt, so sieht es die Satzung vor. Die bisherigen Mitglieder, vor allem aus Reihen unserer Traditionssponsoren, haben uns in der Vergangenheit stark unterstützt und viel Vertrauen gestiftet. Gemeinsam wollen wir dann bisher verschlossene Türen für den VfL zu öffnen versuchen. Es gibt noch Potenzial, Partner, die sich nicht mehr – oder bisher noch nicht – engagieren beim VfL. Das werden wir gezielt angehen mithilfe der Netzwerke im Wirtschaftsrat. Die Marktpreise und die Konkurrenz steigen stetig – darauf müssen wir reagieren, um uns weiterzuentwickeln.
Ihr Ziel war es in Bundesliga-Zeiten, die Marke von 100 Millionen Euro Umsatz zu knacken. Wo wird der VfL Bochum in der 2. Liga landen?
Unser Ziel ist es, zwischen 50 und 60 Millionen Euro zu landen. Das wäre doppelt so hoch wie in der letzten Aufstiegssaison. Diesen Wert braucht es aber auch, um in der 2. Liga konkurrenzfähig zu sein. Im Übrigen war die letzte Zahl, die wir unseren Mitgliedern präsentieren konnten: 92 Millionen Euro Umsatz – das zeigt doch, dass die 100-Millionen-Marke absolut machbar gewesen wäre im Falle des Klassenerhalts. Und dies muss perspektivisch auch unser Ziel bleiben, natürlich nur in der Bundesliga.
Einen großen Teil davon macht das TV-Geld aus.
Das ist enorm wichtig für alle deutschen und überhaupt europäischen Klubs. Wir planen aktuell mit rund 22 Millionen Euro – als erster in der TV-Geld-Tabelle der 2. Liga. In der Bundesliga war es doppelt so viel. Und: Wenn wir nicht aufsteigen, werden wir wahrscheinlich zwei Plätze verlieren, also fast 3 Millionen Euro. Das müssen wir auch im Blick haben bei der Sicherstellung der Finanzierung.
Apropos Bundesliga: Sehen Sie den VfL Bochum dort in zwei Jahren wieder?
Das wünsche ich mir. Wir werden jede Sekunde und jeden verfügbaren Euro verwenden, um den entsprechenden sportlichen Erfolg zu erzielen. Gleichzeitig wollen wir den Kaderwert steigern und mehr Talente fördern. Eines ist klar: Beim VfL hat niemand geschlafen und wird dies auch weiterhin nicht tun.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."