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Schmalhans bleibt Küchenmeister an der Castroper
#1
Zweitligist Bochum will mit guter Jugendarbeit zu mehr Geld kommen, um dieses zu investieren. Aber wann? Eckis Einwurf, die Kolumne zum VfL. 

Nein, der Start des weitgehend neuformierten VfL Bochum in die Zweitliga-Saison war alles andere als berauschend, das ist und wird auch weiterhin hinlänglich in den Medien beschrieben. Die sportliche Gegenwart, so viel darf man kurz sagen, sieht nicht allzu rosig aus. Aber was ist mit der Zukunft? Wann immer die Rede darauf kommt, heißt es von den Bochumer Verantwortlichen: Unsere Transferpolitik und damit ein bedeutender Teil unserer Einnahmen steht und fällt mit der Förderung unserer Talente. Dirk Dufner, der Sport-Geschäftsführer des VfL, hat das in einem Interview mit der WAZ vor fünf Monaten so ausgedrückt: „Wir müssen uns mehr Geld durch eine gute Nachwuchsarbeit erwirtschaften. Dann können wir auch mehr ausgeben.“ Das verstehen alle und nicken zustimmend, manche applaudieren sogar. Ist ja auch im Grundsatz richtig. 

Wie will der Verein denn Geld verdienen?
Offensichtlich stellt aber niemand die Frage, wann denn der VfL seine Ertragssituation auf dem Transfermarkt wird steigern können. Wann also sind junge bis sehr junge Spieler eines vielleicht lange um den Klassenerhalt ringenden Zweitligisten so werthaltig, dass finanzkräftige Klubs bereit sind, akzeptable Summen für diese Akteure auf den Tisch zu legen? Und: Wie viele der eigenen Leute werden den nachhaltigen Sprung in den Profifußball überhaupt schaffen in den nächsten ein, zwei Jahren? 

Wenn mich nicht alles täuscht, wird Schmalhans an der Castroper Straße in dieser Hinsicht erst einmal weiterhin Küchenmeister bleiben. Warum? Das erklärt weitgehend die aktuelle Vertragssituation. Fangen wir mit den sogenannten gestandenen Spielern an, von denen bis auf Romario Rösch alle über Bundesligaerfahrung verfügen: Matus Bero, Erhan Masovic, Felix Passlack, Philipp Hofmann, Maximilian Wittek, Noah Loosli und eben Rösch können allesamt zum Ende dieser Spielzeit Bochum ablösefrei verlassen. Das kann man als VfL-Fan sehr wohl in dem einen oder anderen Fall gut finden, mit diesen Akteuren wird der VfL aber eben leider auf keinen Fall Geld verdienen. 

Problem für den VfL beim Steigern der Transfererlöse: Viele Spieler sind geliehen
Bleiben Gerrit Holtmann und der derzeit verletzt fehlende Ibrahima Sissoko, deren Verträge etwas länger laufen. Beide lagen – bildlich gesprochen – im gerade beendeten Transfersommer wie Blei in den Regalen. Will irgendjemand darauf wetten, dass sich daran in den kommenden Monaten etwas ändert? Oder dass die in diesem Sommer verpflichteten Angreifer Ibrahim Sissoko und Mathis Clairicia praktisch aus dem Nichts für Furore sorgen und richtige Verkaufsschlager werden? Oder eventuell sogar Moritz-Broni Kwarteng, wenn er denn für alle überraschend wie Phönix aus der Asche hervorschießt aus seinem schier unendlichen Verletzungsdrama? Von Philipp Strompf gar nicht zu reden. 

Kommen wir schließlich zu den Talenten. Es ist noch nicht lange her, da lautete die Devise in Bochum: Wir wollen so wenige Leihspieler wie möglich in unseren Reihen haben. Tja, das war einmal und ist schließlich auch mehr gedacht als realisiert worden. Nach der Last-Minute-Verpflichtung von Farid Alfa-Ruprecht und Michael Obafemi und vorausgegangenem Transfer-Tohuwabohu nach bewährter VfL-Art tummeln sich jedenfalls aktuell vier fast ausschließlich junge Spieler in den Reihen des VfL, auf die der Verein leider über diese Saison hinaus keinen Zugriff hat, weil sie eben nur ausgeliehen sind. Auch mit ihnen ist folglich kein Geld zu verdienen. Lediglich für Leandro Morgalla besitzt der VfL eine Kaufoption. Zöge er die am Saisonende, könnte man Morgalla an einen interessierten Klub weiterreichen – eventuell mit einem kleinen, vermutlich sehr kleinen Gewinn. Weil ja schließlich alle wissen, dass der VfL chronisch klamm ist. 

Der VfL kann nur bedingt auf Transfer-Boni hoffen
Was bleibt demnach im kommenden Sommer an Transfererträgen? Vielleicht ein paar Boni-Euro für Moritz Broschinski (FC Basel), Tim Oermann (Bayer Leverkusen/ausgeliehen an Sturm Graz) und den derzeit verletzten Lukas Daschner (FC St. Gallen), falls sie bei ihren neuen Klubs gut performen und oft genug spielen. Das dürfte kaum der Rede wert sein. Und sonst? Da bliebe eigentlich nur noch der dann viel zu frühe Verkauf von Mats Pannewig, der, so er denn einigermaßen gesund bleibt, mit ziemlicher Sicherheit eine Erstligazukunft haben wird, und der dann ebenfalls viel zu frühe Verkauf von Cajetan Lenz, wenn Bochums Nachwuchssechser und neuer U20-Akteur weiterhin so schnell lernt wie momentan. Unter dem Strich wären das im VfL-Säckel allerdings vergleichsweise wieder nur ein paar läppische Groschen, auf der anderen Seite jedoch voraussichtlich ein schwerwiegender sportlicher Verlust. 

Realistisch betrachtet werden die Bochumer also auf absehbare Zeit weiterhin ungläubig und ein wenig neidisch auf Konkurrenten wie den 1. FC Nürnberg schauen müssen, der kürzlich für die Transfers von Caspar Jander und Co. mal eben 17 Millionen Euro eingesackt hat – als Zweitligist. Die Perspektive des VfL in Sachen Transfereinnahmen wird aller Voraussicht nach erst einmal bescheiden bleiben, weil man in den vergangenen Jahren zu wenig darauf geachtet hat. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Man kann von Ecki halten was man will, aber er trifft den Nagel auf den Kopf, und es kann einem Angst und Bange werden.Selbst wenn der Aufstieg klappen sollte, stehen wir, im ungünstigsten Fall ohne Mannschaft da, bzw. es muss eine komplett neue Mannschaft zusammen gekauft werden. Was passiert wenn wir nicht aufsteigen ? Mittelfristig sieht es aktuell nicht gut aus.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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