Es hat etwas gedauert, bis eine U19 des VfL Bochum mal wieder gegen Dortmund gewinnt. Im Achtelfinale des Pokals gelingt die Überraschung mit starker Taktik und Teamleistung.
Seit 2017 hatte kein U19-Team des
VfL Bochum mehr gegen eine U19 von Borussia Dortmund gewonnen. Seit dem 9. November 2025 beginnt eine neue Zeitrechnung. Im Achtelfinale des U19-DFB-Pokals gewann das Team von Trainer David Siebers nach einer taktisch und kämpferisch und anteilig auch spielerisch starken Leistung völlig verdient mit 2:0 (2:0) bei Borussia Dortmund.
David Siebers ist in der Lage, auch herausragende Spiele seines Teams sehr sachlich und zurückhaltend zu kommentieren. Diesmal war ihm anzumerken, dass auch für ihn der Sieg, der Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals etwas Besonderes war.
Vor allem vor dem Hintergrund, dass er erneut auf etliche Spieler verzichten musste, die ansonsten zu den Stammkräften gehören.
U19: Weiterhin fehlen etliche Stammkräfte
So fehlten in Dortmund Spieler wie Jaden Kibbe oder Daryl Tschoumy Nana, die Angreifer Desmond Fischer und Luis Pick, sowie mit dem verletzten Jungnationalspieler Lasse Isbruch sowie Alessandro Crimaldi und Kacper Koscierski zwei Akteure, die längst bei den Profis beziehungsweise der U21 fest eingeplant sind.
Diese Ausfälle aber waren nicht zu merken. Vor dem erneut fehlerfreien Noel Intven im Tor bildeten Gustav Schjott, Sebastian Boltersdorf und Samuel Weber eine Dreierkette, durch die Dortmunder kaum durchkamen. Im Mittelfeld hielten Tom Meyer und Ruben Schneider jedem Dortmunder Druck stand und vorne machten Amos Gerth, Elia-Giona Salamone und Darnell Keumo mächtig Meter. Auch Oliwer Blaszczyk, Elhan Kovacevic hatten mit großer Laufleistung ebenso ihren verdienten Anteil an diesem Erfolg wie die Einwechselspieler, di gleichfalls alles reinwarfen.
Siebers Plan geht gegen Dortmund auf
„Die Jungs haben heute ihr VfL-Kämpferherz auf dem Platz gelassen“, sagte Siebers. „Unser Athletiktrainer hat nach dem Spiel mit dem Blick auf die Daten gesagt, dass etliche Spieler neue Bestwerte bei ihren Laufleistungen aufgestellt haben.“ Dazu hatte Siebers seinem Team einen Plan mitgegeben, der voll aufging.
„Wir wollten ein frühes Tor machen“, sagte Siebers. Das klappte bereits nach vier Minuten, als Weber im Strafraum den Ball zurücklegte, seinen Innenverteidiger-Kollegen Schjott fand und der in Stürmermanier zum 1:0 traf. „Das 2:0 war dann ebenso wichtig“, sagte Siebers. Salamone behielt kurz vor dem Wechsel im Strafraum die Ruhe, zog mit links ab, bekam Unterstützung von Dortmunds Torwart, der den Ball zwar berührte, aber nicht entscheidend abwehren konnte.
U19 des VfL Bochum steht im Viertelfinale des DFB-Pokals.
„Nach den letzten beiden Niederlagen gegen Dortmund haben wir zudem einige Anpassungen vorgenommen“, sagte Siebers. „Wir wollten mit der Pressing-Linie insgesamt tiefer stehen, wollten auch mit verschiedene Pressing-Höhen agieren.“ Auch das klappte. Mit zunehmender Spielzeit wirkten die Dortmunder zunehmend genervt, irgendwann fast verzweifelt, weil sie kaum zu Abschlüssen kamen.
Nach diesem Sieg haben die Bochumer in diesem Jahr noch einen Pflichtspieltermin hinzubekommen. Am 14. Dezember wird das Viertelfinale ausgespielt. Siebers wünscht sich einen Gegner, „der nicht aus NRW kommt. Meinetwegen auch auswärts“. Zur Wahl stehen Heidenheim, Stuttgart, Köln, Wolfsburg, Ingolstadt, Mönchengladbach sowie der Sieger der Partie Eintracht Frankfurt gegen RB Leipzig.
VfL: Intven - Keumo, Weber, Meyer, Schneider, Gerth (83. Yang), Blaszczyk (75. Gezer), Boltersdorf, Kovacevic (90.+1 Brands), Salamone (90.+1 Zeppenfeld), Schjott
Tore: 0:1 Schjott (4.), 0:2 Salamone (44.)
Quelle: WAZ.de