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Millionen-Gewinn trotz Abstieg
#1
Der Abstieg hat dem VfL Bochum im abgelaufenen Geschäftsjahr finanziell sogar geholfen. In dieser Saison sieht das anders aus. Die Details. 

Als Ilja Kaenzig am Dienstagabend ans Rednerpult trat, war gut eine Stunde der Mitgliederversammlung des VfL Bochum bereits rum. Andreas Luthe, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, hielt zuvor bereits seine Ansprache im RuhrCongress, und der seit Oktober erfolgreiche Trainer Uwe Rösler erhielt für seine Worte lauten Applaus. Doch die 909 anwesenden Mitglieder erwarteten die Rede des Geschäftsführers mit Spannung. Kaenzig lieferte gute Zahlen - mit einer Überraschung. 

Trotz des Abstieges im vergangenen Sommer verzeichnete die ausgegliederte Profi-Abteilung des Zweitligisten einen Gewinn von 6,45 Millionen Euro. Bei der Mitgliederversammlung im vergangenen Dezember gingen die Verantwortlichen von einem Plus von nur gut einer Million Euro aus. Kaenzig: „Dieses Geld haben wir aber nicht gespart. Es stand uns damals noch nicht zur Verfügung.“ Der Schweizer entkräftete damit den Vorwurf, der Abstieg hätte mit weiteren Spielertransfers im Winter 2025 vermieden werden können. 

DAZN-Zahlung und Prämien-Einsparungen steigern Gewinn
Der Gewinn sei dadurch zustande gekommen, dass der Streaminganbieter DAZN eine zurückgehaltene Rate bezahlt habe, von der nicht sicher gewesen sei, wann sie fließt. Auch sparte der Klub im Saisonverlauf die Gehälter der freigestellten Trainer Thomas Letsch und Peter Zeidler ein, die jeweils neue Vereine gefunden hatten. Zudem gab es Erlöse für den Verkauf des Stadioncenters (Verwaltungsgebäude) an eine neu gegründete städtische Sportstätten Besitzgesellschaft. Ferner trug der Abstieg zum hohen Gewinn bei, weil der VfL seinen Spielern weniger Punkt- und gar keine Nicht-Abstiegsprämie zahlen musste.

Daher betonte Kaenzig: „Wir haben uns nicht tot gespart!“ Seit 2021 seien vielmehr jedes Jahr 50 Cent eines jeden erwirtschafteten Euro in den Lizenzetat der Profis (44 Prozent) und ins Talentwerk (6 Prozent) investiert worden. Zudem habe der VfL in diesem Zeitraum zehn Millionen Euro in die marode Infrastruktur gesteckt – etwa ins Nachwuchsleistungszentrum, Ruhrstadion und in die Geschäftsstelle. 

VfL Bochum baut Schulden nachhaltig ab
Der Klub hat zudem 13 Millionen Euro an Verbindlichkeiten abgebaut. Der in der Corona-Krise aufgenommene KfW-Kredit belaufe sich nur noch auf rund 600.000 Euro und werde bis März 2027 abgezahlt sein. Dann ist der VfL Bochum schuldenfrei. Das 2017/18 noch dramatisch negative Eigenkapital ist weiterhin positiv, auch wenn es nach dieser Saison planmäßig nur noch gut 5,2 Millionen Euro beträgt (Juni 2025: 9,7 Millionen Euro). Kurzum: Wirtschaftlich ist Bochum gesund.

Doch Kaenzig betonte, dass der Abstieg in die 2. Liga erhebliche Auswirkungen auf das aktuelle Geschäftsjahr habe. Der Umsatz wird nach Plan von knapp 96 Millionen Euro – das ist Vereinsrekord – auf 65 Millionen Euro abstürzen. Die TV-Geld-Einnahmen sinken um 17,9 und Werbeeinnahmen um 6,4 Millionen Euro. In Summe wird Bochum ein Drittel weniger Erträge verbuchen als in der Bundesliga. 

Transfererlöse als Schlüssel zum Umsatzziel
Dennoch ist Kaenzig optimistisch. „Wir wurden für unser Umsatzziel von 100 Millionen Euro stets belächelt. Wir haben gezeigt, dass es funktioniert. Perspektivisch wollen wir bei einem Aufstieg die 120-Millionen-Euro-Marke erreichen“, so der 52-Jährige. Entscheidend dafür seien deutlich höhere Transfererlöse, als Zweitligist mindestens acht bis zehn Millionen Euro pro Saison.

In dieser Spielzeit gab es nur knapp fünf Millionen Euro Transfereinnahmen – Bochum ist hier nur Zweitliga-Mittelmaß. Um beim Etat – angesetzt für 2025/26 sind 21,6 Millionen Euro – weiter oben mitspielen zu können, müsste das Budget wieder effektiv eingesetzt werden. Kaenzig: „Das ist uns in der vergangenen Saison nicht gelungen.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Der VfL Bochum hat in der vergangenen Saison trotz des Bundesliga-Abstiegs so viel Geld wie noch nie eingenommen. Auch sportlich sind die Verantwortlichen mit der aktuellen Entwicklung zufrieden. 

Die Länderspielpause nutzte der VfL Bochum für seine Mitgliederversammlung. Am Dienstagabend gab der Zweitligist Erträge von knapp 93,4 Millionen Euro für die vergangene Spielzeit 2024/25 an. Da sich gleichzeitig die Aufwendungen auf rund 86,9 Millionen Euro beliefen, bleibt für die ausgegliederte Kapitalgesellschaft ein Gewinn von rund 6,5 Millionen Euro. Trotz des bitteren Bundesliga-Abstiegs bedeutet das einen nie dagewesenen Rekordgewinn des VfL. 

Angepeilt sind vom Verein auch Transfererlöse, durch die sich der VfL bei einer Bundesliga-Rückkehr möglichst einen Gesamtumsatz von rund 120 Millionen Euro erhoffen würde. "Das ist die neue Vision bei Wiederaufstieg", gab Kaenzig zu. In der 2. Bundesliga erreicht der Verein aktuell etwa 65 Millionen Euro, wobei die Transfererlöse nur einen geringen Anteil an der Gesamtleistung ausmachen. "Das sind beeindruckende Zahlen, die das Potenzial des VfL zeigen", fand Kaenzig. 

Minus von etwa 4,5 Millionen Euro erwartet
In dieser Saison rechnen die Verantwortlichen in Bochum mit einem Minus von etwa 4,5 Millionen Euro. Ein "kalkuliertes Minus" aufgrund der Gewinne aus der vergangenen Saison, wie Kaenzig unterstrich. 

Beeindruckt ist Bochums Geschäftsführer zudem, wie die Fans ihren Verein leben. War einst das Ziel von 10.000 Mitgliedern ausgegeben worden, sind es mittlerweile gut 33.000. "Es ist großartig, wie immer mehr Menschen sich mit dem VfL auch aktiv identifizieren. Dafür möchte ich Ihnen allen herzlich danken. Jeder von Ihnen ist Botschafter des VfL", so Kaenzig. 

Auch sportlich stimmt die Richtung, was vier Siege aus den vergangenen fünf Pflichtspielen belegen. Nach dem 2:0 in Braunschweig ist der VfL aktuell auf Platz 13. "Wir haben die Kurve gerade noch genommen. Es fühlt sich momentan deutlich besser an, als es noch zu Saisonbeginn der Fall war", gab Kaenzig zu. 

Mit Andreas Luthe zeigte sich auch der Vorstandsvorsitzende in seiner Rede zufrieden. "Wichtig war uns, dass wir keine Kurzfrist-'Feuerwehrmann-Lösung' anvisieren, sondern einen Coach, der kurzfristige Stabilität mit langfristiger Perspektive verbinden kann", erklärte der ehemalige Keeper: "Uwe Rösler wurde nicht nur generell von allen Beteiligten top bewertet, er hat vor allem auch mit einem klaren Plan und seinem Feuer für unseren VfL überzeugt. Nach sportlich durchaus turbulenten Monaten freue ich mich, diese Mitgliederversammlung heute wieder unter etwas positiveren Vorzeichen leiten zu können." 

Quelle: Kicker.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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