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Abstimmungs-Art eine Farce
#1
Nur 909 Stimmberechtigte kamen zur Mitgliederversammlung. Der VfL Bochum sollte allen Mitgliedern die Chance auf Teilnahme geben. Ein Kommentar. 

Es mutete wie eine skurrile Zeitreise in die Vergangenheit an, als das Wort Digitalisierung noch nicht im Duden stand. Bei der Abstimmung zum Antrag, dass das Präsidium des VfL Bochum eine Einzelwahl seiner Mitglieder in die Satzung schreiben lassen soll, war mit bloßem Auge nicht rechtssicher eine Mehrheit zu erkennen. 

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VfL zählten Reihe für Reihe durch, wie viele Anwesende die Stimmkarte in die Höhe hielten. Erst das Kärtchen für, dann das gegen den Antrag, schließlich wurden noch die Enthaltungen gezählt. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Es war eines Profivereins nicht würdig. 

Weniger als drei Prozent der Mitglieder beteiligen sich an der Versammlung
Letztlich kam es glücklicherweise nicht auf wenige Karten an, die klare Mehrheit stimmte für die Ausarbeitung einer Satzungsänderung für eine Einzelwahl. Das wiederum sorgte bei einer harmonisch verlaufenen Versammlung ohne Krawall oder Beleidigungen für ein gutes Stück gelebter Demokratie. 

Das Bedauerliche: Nur gut 909 Stimmberechtigte der insgesamt knapp 33.000 Mitglieder nahmen teil, das sind nicht einmal drei Prozent. Sicher: Viele Mitglieder zahlen ihren Beitrag vor allem, um an Karten für die Heimspiele zu kommen. Viele haben kein oder kaum Interesse daran, sich an der Vereinspolitik zu beteiligen. 

Doch etliche Mitglieder haben auch gute Gründe für ihre Abwesenheit. Weil sie bis kurz vor dem Beginn oder auch darüber hinaus arbeiten müssen. Weil sie auf ihre Kinder aufpassen müssen. Weil sie in München oder Berlin wohnen. Weil sie erkrankt sind. Sie alle haben keine Chance zur aktiven Teilnahme. 

Hohe Kosten? Die Rechte der Mitglieder sind Investition wert
Bochum bot einen Stream an. Etliche Mitglieder verfolgten die Versammlung auf dem Bildschirm daheim, blieben vielleicht auch wegen dieser komfortableren und kostengünstigeren Option dem RuhrCongress fern, in dem die Mitglieder nicht einmal ein Wasser im Saal trinken durften – auch das ein Unding. Per Liveschalte zu Wort melden konnten sie sich nicht, abstimmen auch nicht. Dass dies längst technisch möglich ist, zeigte der VfL ja selbst schon in der Coronakrise, als es eine rein digitale Versammlung gab.

Ein zweites Gegenargument neben der Gefahr zunehmender Bequemlichkeit von Mitgliedern: die Kosten. Bei einer hybriden Versammlung müsste der Klub neben den Kosten für den RuhrCongress, die Jahrhunderthalle oder das eigene Stadion auch die Kosten für die rechtssichere Technik stemmen. Nach unseren Informationen geht es um einen sechsstelligen Betrag, der zusätzlich anfallen würde. 

Viel Geld? Ja. Und doch wäre es eine lohnenswerte Investition. Damit alle Mitglieder die Chance haben, ihre Rechte wahrzunehmen. Am besten in Präsenz. Im Zweifel aber auch von daheim und unterwegs. Der VfL Bochum sollte daher schnellstmöglich dem Beispiel von Borussia Dortmund folgen. Der BVB ermöglicht am Sonntag allen Mitgliedern die digitale Teilnahme – inklusive Stimmrecht. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Ich bin mal gespannt, was die WAZ zur Mitgliederversammlung bei den Lüdenscheidern schreiben. Die haben rund 220.000 Mitglieder, und weniger als 2.000 sind anwesend. Rund 4.000beteiligen sich an der Online Abstimmung 
Zitat aus dem Liveticker:


Zitat:Die Auszählung läuft und dauert ganz schön...
97 Prozent stimmen für die Beschlussfähigkeit der Versammlung. Dabei soll es laut Lunow auch doppelte Abstimmungen einzelner Mitglieder gegeben haben. Das könnte im Laufe der Versammlung noch spannend werden.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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