Auch im dritten Testspiel hielt sich der VfL schadlos. Im Moddenbachstadion zu Harsewinkel wurde der Liga-Konkurrent MSV Duisburg mit 2:0 bezwungen. Nach torloser erster Halbzeit, in der die Funkel-Elf schon die besseren Möglichkeiten hatte, erzielten Neuzugang Daniel Ginczek (61.) sowie der Duisburger Daniel Reiche per Eigentor (80.) die Treffer.
Pünktlich zu Spielbeginn setzte der für die Tage in Ostwestfalen obligatorische Regen ein, vor den Schauern flüchteten die meisten der rund 500 Besucher unters Tribünendach. Sie bekamen von dort eine erste Halbzeit zu sehen, in der der VfL nach einer anfänglichen Phase des Abtastens den Gegner zunehmend unter Druck setzte. Der runderneuerte MSV, der gleich mit sieben Neuzugängen startete, hielt zehn Minuten lang dagegen, ehe sich für unseren Neuen Denis Berger die erste Schusschance nach Flanke von Björn Kopplin eröffnete. Aber Duisburgs neuer Keeper Florian Fromlowitz konnte den Ball sicher festhalten.
Vier Minuten später musste er hingegen das erste Mal deutlich mehr riskieren, als Mirkan Aydin nach Doppelpass mit Berger frei vor dem Tor stand, aber am MSV-Schlussmann scheiterte. Das gleiche Spielchen, nur mit verteilten Rollen, gab es 120 Sekunden danach, als Slawo Freier steil geschickt wurde, alleine auf Fromlowitz zulief, aber nur zweiter Sieger blieb. Und in der 19. Minute hatte Aydin bei einem Konter über links den Torwart bereits ausgespielt, wurde allerdings weit nach außen abgedrängt. Dennoch: Wäre seine Flanke auf Geburtstagskind Christoph Dabrowski (wird heute 33) präziser gewesen, es hätte schon da 1:0 stehen können. Auch ein möglicher Nachschuss durch Aydin wurde von Fromlowitz verhindert.
Danach verflachte die Partie ein wenig, auch wenn die Laufintensität hoch blieb. Erst in der 41. Minute bot sich die nächste Chance, dafür wieder hochkarätig: Nach blitzsauberer Vorarbeit von Denis Berger fand sich Aydin frei vor Fromlowitz wieder, brachte aber erneut den Ball nicht im Kasten unter. Im Gegenzug der einzige Duisburger Torschuss im ersten Abschnitt durch Valeri Domovchyiski, der sein Ziel allerdings weit verfehlte.
Trotz mehrer Wechsel war auch im zweiten Durchgang kein erkennbarer Bruch im VfL-Spiel, ein Resultat der Leistungsdichte im neuen Kader. Die ersten beiden Möglichkeiten hatte wieder der VfL, doch weder Berger noch der eingewechselte Giovanni Federico hatten mit ihren Abschlüssen Glück (49./51.). Stattdessen gestattete man den Duisburgern eine Gelegenheit, aber auch Daniel Brosinski brachte die Kugel allein vor Andi Luthe nicht im Tor unter – „Ludsson“ hielt klasse (53.).
Dem energischen Einsatz von Oguzhan Kefkir verdankte der VfL letztlich die Führung: „Ötzi“ behauptete sich kurz nach seiner Einwechslung im Zweikampf mit Duisburgs Benjamin Kern (der anschließend verletzt runter musste), passte auf Daniel Ginczek, der „ein Zuckertor“ (O-Ton Friedhelm Funkel) mit dem Außenrist erzielte, indem er die Kugel an Fromlowitz vorbei legte – 1:0 nach 61 Minuten. Die Gangart der sich benachteiligt fühlenden „Zebras“ wurde kurzfristig etwas ruppiger, nach zwei Gelben Karten gegen Sukalo und Pliatsikas hatte sich das Thema aber auch schnell wieder erledigt.
Nach 71 Minuten durfte Kevin Vogt zum ersten Mal seit seiner Verletzung aus dem Osnabrück-Spiel wieder am Spielbetrieb teilnehmen. Die letzte zu verzeichnende MSV-Chance tat sich in der 79. Minute auf, als Emil Jula eine präzise Flanke per Kopf über den Kasten setzte. Im direkten Gegenzug fiel dann die Entscheidung, weil Duisburgs Verteidiger Daniel Reiche eine scharfe Hereingabe von Freier „durch die Hosenträger“ von Fromlowitz ins eigene Netz setzte (80.).
Cheftrainer Friedhelm Funkel, der sich vor der Partie angeregt mit seinem Kollegen Milan Sasic ausgetauscht hatte, wollte den Sieg gegen einen der Aufstiegsfavoriten nicht überbewerten, sah aber auch viel Gutes: „Ergebnisse sind für mich Testspielen sekundär. Wichtig sind mir Einsatzwille und Laufbereitschaft, die habe ich bei meiner Mannschaft gesehen. Dass wir überdies einige schöne Kombinationen zeigen konnten, ist angesichts des harten Programms der letzten Tage umso schöner. Man merkt: Die Leistungsdichte ist höher geworden.“
VfL: Luthe – Kopplin, Maltritz, Sinkiewicz, Bönig (59. Ostrzolek) – Johansson (46. Kramer), Dabrowski (71. Vogt), Toski (46. Federico), Freier, Berger (59. Kefkir) – Aydin (46. Ginczek)
MSV: Fromlowitz – Pliatsikas (89. Hoffmann), Soares (46. Reiche), Bollmann, Karimow (46. Kern, 65. Pamic) – Sukalo, Gjasula (46. Shao), Exslager (46. Brosinski), Domovchyiski (83. Kunt), Wolze, Kastrati (46. Jula)
Tore: 1:0 Ginczek (61.), 2:0 Reiche (ET, 80.)
Gelbe Karten: - / Sukalo, Pliatsikas
Zuchauer: 500 in Harsewinkel
Quelle:
http://www.vflbochum.de
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