07-26-2011, 12:05 PM
...oder gehen wir wie sooft im Pokal unter?
Liebe pokalbegeisterten Bochumer,
am nächsten Samstag um 19.30 ist es soweit: Der VfL Bochum darf im allseits beliebten DFB-Pokal auflaufen. Gegner diesmal wird Aufsteiger FC Hansa Rostock sein, dem wir eine Woche später am Montagabend zum Abschluss des 3. Spieltags im Unterhaus unsere erneute Aufwartung machen. Da ich mir den Überblick über die noch nicht viel aussagende Zweitligasaison im Pokal ersparen möchte, werfe ich lieber einen Blick auf die letzten 10 Jahre Pokalhistorie des VfL, in der Höhepunkte mehr als spärlich gesät sind. Den größten Erfolg feierte man in der Saison 2002/03, als man bis in Viertelfinale vorstieß, aber sich dann zu Hause dem 1. FC Kaiserslautern mit 6:7 n. E. (3:3 nach 90 Minuten) geschlagen geben musste, weil der jetzige Bremer Tim Wiese zwei Elfer von uns hielt – einen von Schindzielorz und einen von Reis, da half auch der gehaltene Elfer von Van Duijnhoven gegen Koch nicht. 2006/07 gelang der Einzug ins Achtelfinale, hier hatte man sich aber dem späteren Meister VfB Stuttgart mit 1:4 (0:1) ebenfalls zu Hause geschlagen zu geben. Ansonsten war meistens in der 2. Runde bereits Schluss, sei es durch Lospech wie 2008/09 auswärts beim HSV (0:2) oder durch Unvermögen wie 2005/06 bei St. Pauli (0:4) oder 2007/08 bei Alemannia Aachen (2:3). Ebenso gelang es eindrucksvoll, sich wie in der letzten Saison beim 0:3 (0:2) bei den Kickers Offenbach oder wie 2003/04 beim 1:2 bei Jahn Regensburg nach Runde 1 schon zu verabschieden.
Hansa auch alles andere als eine Pokalmacht
Aufsteiger Hansa Rostock legte einen nicht sonderlich optimalen Start in die Zweitligasaison hin, aber auch hier gilt der Blick primär auf die letzten Pokalresultate. Der größte Erfolg beim FCH war ebenfalls eine Viertelfinalteilnahme. Diese feierte man in der Saison 2004/05, verlor dann aber auswärts bei Arminia Bielefeld mit 0:1. Des Weiteren stehen drei Achtelfinalteilnahmen (2007/08: Aus bei der TSG Hoffenheim, 2005/06: Aus gegen die Kickers Offenbach zu Hause nach Elfmeterschießen sowie 2008/09: Aus beim VfL Wolfsburg) zu Buche. Ansonsten reichte es meistens auch nur für Runde 1 und Runde 2, wobei man direkt zweimal in Runde 1 beim VfL Osnabrück ausschied (2001/02 und 2009/10). In der letzten Saison war ebenfalls nach Runde 1 Schluss. Als Zweitligaabsteiger unterlag man der TSG Hoffenheim trotz Heimrecht mit 0:4 (0:4).
Neu an Bord: Ein Torphantom und viele Youngster
Zu Saisonbeginn wurden von Aufstiegstrainer Vollmann nur fünf externe Neuzugänge an der Ostseeküste begrüßt. Zudem zog man aus der eigenen U19 zwei weitere Spieler hoch. Brinkies aus der eigenen U19 verstärkte das Tor, für die Verteidigung holte man den tschechischen Routinier Kostal aus Österreich von der SC Wiener Neustadt. Mit Blum vom MSV Duisburg und Perthel von Werder Bremen holte man zwei Talente für das linke Mittelfeld. Für das offensive Mittelfeld wurde Weilandt aus der eigenen U19 hochgezogen. Für die Offensive kamen zu guter Letzt noch Semmer von RW Erfurt und Marek Mintál, der der namhafteste Neuzugang war. Der Bundesligatorschützenkönig 2005 kam vom 1. FC Nürnberg. Den FCH verließen Kerner (RB Leipzig), Stoll (Dynamo Dresden), Trybull (Werder Bremen), Becker (FSV 63 Luckenwalde), Neitzel (Anker Wismar), Bolivard (SV Babelsberg) sowie Lange und Großöhmichen, die beide bislang ohne neuen Verein blieben. Verliehen wurde zudem noch Youngster Zolinski, er wechselte zu Carl Zeiss Jena.
Im Pokal Premiere gegen Rostock
Neben vier Zweitligaspielen, die ich hier bewusst ausklammern werde, traf man bislang nur in der Bundesliga auf den FCH. Somit ist das Pokalspiel am Samstag eine Premiere und eine gute Gelegenheit, die schlechte Bilanz gegen die Rostocker aufzupolieren. Denn in bislang 18 Spielen im Oberhaus konnte der VfL erst viermal sein Spiel gewinnen, kam zu vier Unentschieden und verlor insgesamt 10mal gegen Rostock. In Rostock selbst wurde nur in der Saison 1991/92 mit 2:0 (1:0) durch ein Eigentor von Böger und einem Treffer von Wegmann gewonnen sowie in der Saison 2004/05 mit 2:0 (0:0) durch Treffer von Hashemian und B. Gudjonsson. Zu Hause sieht es noch trauriger aus. Da wurde in der Bundesliga gegen Rostock bislang nur in der Saison 1991/92 mit 3:2 (3:0) durch Tore von Kempe, Wegmann und Bonan auf unserer und Spies und Dowe auf Rostocker Seite und 1996/97 mit 1:0 (0:0) durch ein Tor von Peschel gewonnen. Aber, soviel sei vorweg genommen: Die Zweitligabilanz sieht um einiges angenehmer aus.
Ohne große Änderungen nach Rostock
Wieder für den Kader parat stehen wird der zuletzt gelb-rot gesperrte Berger, der sicherlich für Uzun in den Kader rutschen dürfte. Ansonsten fehlen wie zuletzt auch weiterhin Concha, Fabian, Eyjólfsson, Acquistapace, Azaouagh und Tese. Taktisch würde ich weiterhin ein 4-4-2 bevorzugen mit Kramer und Ginczek in der Startformation. Vielleicht sehen wir aber zumindest Kramer für Vogt in der Startelf und Ginczek für Kefkir im 4-5-1. Das wäre auch ein Modell, was Funkel spielen könnte, wenn er im 4-5-1 weiter auflaufen lassen will. Somit könnte es wie folgt aussehen:
Luthe – Kopplin, Maltritz, Sinkiewicz, Ostrzolek – Dabrowski, Johansson, Kramer (Vogt) – Freier, Ginczek (Kefkir/Berger) - Aydin.
Vollmann offenbar mit fast allen Mann an Bord
Trainer Vollmann scheint bis auf den verletzten Verteidiger Gusche alle Spieler an Bord zu haben. In Dresden spielte er zuletzt im 4-2-3-1. Am Samstag könnte es die gleiche Elf wie am Sonntag bei Dresden geben, die Elf also wie folgt aussehen:
K. Müller – Schyrba, Wiemann, Kostal, Pelzer – R. Müller, Pannewitz – Ziegenbein, Mintal, Jänicke – Semmer.
Traditionell fehlt damit nur noch der Tipp für Samstag. Natürlich hoffe ich auf ein Weiterkommen, aber das wird traditionell sehr schwer werden in Rostock. Wenn wir nach 120 Minuten 2:1 gewonnen haben, bin ich sehr glücklich!