08-10-2011, 06:34 PM
![[Bild: 729ausverkauft.jpg]](http://www.vfl-bochum.de/kickit/upload/news/2011_05_11/729ausverkauft.jpg)
Liebe Freunde der brotlosen Fußballkunst,
nach dem sich unser VfL mehr oder minder wacker geschlagen hat an der Ostsee beim FC Hansa Rostock und sich „irgendwie“ zuerst im Pokal mit 7:5 nach Elfmeterschießen durchsetzte und am Montagabend „irgendwie“ trotz fast einstündiger Unterzahl nach der gelb-roten Karte für Bönig zu einem torlosen Unentschieden kam, treffen wir am Freitagabend im „sogenannten“ Topspiel der 2. Bundesliga auf den Absteiger FC St. Pauli, ein ganz anderes Kaliber – und das sei vorweg gesagt: Steigert die Elf sich nicht, werden wir gekapert und ganz übel versenkt. Mit vier Punkten bei 1:2 Toren stehen wir im Niemandsland der 2. Bundesliga auf Platz 10 gemeinsam mit Erzgebirge Aue. Unser einziges Saisontor erzielte bislang Ginczek.
Gut aus den Startlöchern gekommen
Der FC St. Pauli kam allen kritischen Stimmen zum Trotz bislang sehr ordentlich in die Saison und steht auf Platz 3 mit 7 Punkten bei 6:2 Toren. Zu Hause ließ man bislang mit zwei Heimsiegen nichts anbrennen und gewann auch zuletzt daheim mit 3:1 (2:1) gegen Alemannia Aachen durch zwei Treffer von Kruse und einem Tor von Bruns, für Aachen traf Feisthammel, die noch Junglas mit gelb-rot verloren. Im bislang einzigen Auswärtsspiel in der 2. Bundesliga spielte man 1:1 (1:0)-Unentschieden bei Mitabsteiger Eintracht Frankfurt. Bartels’ Halbzeitführung konnte Meier noch ausgleichen. Nur im Pokal schied man mit 1:2 (0:1) aus – aber ein Aus beim traditionellen Pokalschreck Eintracht Trier ist entschuldbar.
Ohne „Stani“, aber mit einem alten Bekannten
Mit„Urgestein“ Holger Stanislawski, der St. Pauli verließ und zur TSG Hoffenheim wechselte, erlitt St. Pauli den schwerwiegendsten Abgang nach dem Abstieg. In seine vielleicht zu großen Fußstapfen treten durfte Schubert, der zuvor beim SC Paderborn lange arbeitete. Drei externe Neuzugänge, ein Rückkehrer, zwei Leihgaben und zwei Eigengewächse verstärkten den FC St. Pauli zu Saisonbeginn. Für das Tor holte man Tschauner von 1860 München, für die Innenverteidigung lieh man Sobiech von Meister Dortmund aus und begrüßte Rückkehrer Drobo-Anpem, der letzte Saison an Esbjerg FB in Dänemark verliehen war und für die Linksverteidigung kam Schachten von Mönchengladbach. Im Mittelfeld lieh man sich für das zentrale Mittelfeld Funk vom VfB Stuttgart aus und zog Filipovic für die linke Außenbahn aus der eigenen 2. Mannschaft hoch. Den Angriff verstärkten der Ex-Bochumer Saglik und Herber, der aus der U19 hochgezogen wurde. Sieben Spieler verließen St. Pauli hingegen. Kesslers Leihvertrag mit Köln endete und er wurde von Köln zu Eintracht Frankfurt weitertransferiert, ebenfalls endete Sukuta-Pasus’ Leihvertrag mit Leverkusen, ihn transferierte Bayer zu Kaiserslautern weiter, auch endete der Leihvertrag mit Oczipka, der zu Leverkusen zurückkehrte. Asamoah kehrte zu Schalke zurück und wurde vereinslos. Des Weiteren gingen Lechner (Karlsruher SC), Eger (Brentford FC/England), Lehmann (Eintracht Frankfurt), Hain, der seine Karriere beendete und Schultz, der in die 2. Mannschaft wechselte.
Noch ohne Niederlage im Unterhaus
17mal standen sich beide Teams bislang wettbewerbsübergreifend gegenüber. Dabei ist die Bilanz ausgeglichen. Sieben Bochumer Siegen stehen sieben Bochumer Niederlagen gegenüber bei fünf Unentschieden. Zuletzt begegnete man sich im DFB-Pokal 2005/06, wo der FC St. Pauli uns mit 4:0 (2:0) vom Millerntor durch Tore von Dinzey, Luz, Lechner und Shubitidse fegte. In der 2. Bundesliga traf man erst viermal aufeinander. 1993/94 endeten beide Spiele 1:1-Unentschieden, 1999/2000 spielte der VfL in Hamburg torlos Unentschieden und gewann sein Rückspiel mit 2:0 (0:0) durch Tore von Peschel und Lust. Und in der Tat war dieses Spiel auch wirklich der letzte Ausflug von St. Pauli ins Ruhrstadion. Man verpasste sich halt immer.
Zieht Funkel Konsequenzen nach der Ostsee-Tour?
Friedhelm Funkel mahnte es selbst an nach dem Spiel am Montag. Viele Spieler hätten ihre Normalform noch nicht erreicht, stellt sich nur die Frage: Wieso dann nicht die Spieler bringen, die bislang nicht enttäuschten wie Kramer oder Ginczek? Da Bönig gelb-rot fehlen wird, ist Ostrzolek die logische Alternative links hinten. Keiner weiß, was mit Tese ist, vielleicht reicht es ja für die Bank, wo vielleicht auch Inui wieder landen wird, denn Funkel war ja mit Freier rechts hinten zufrieden und dürfte ihn auch wieder rechts bringen, wenn Kopplin wieder fit ist für Freitag. Concha, Fabian, Acquistapace und Azaouagh sind das übliche Lazarett, es sei denn, es geschehen noch Zeichen und Wunder. Im Mittelfeld hoffe ich auf eine Doppel-6 mit Kramer und Dabrowski, auch wenn das unrealistisch ist. Auf links würde ich Kefkir noch mal auflaufen lassen. Denn zuletzt wurde er in Rostock auf links ignoriert und dann zum taktischen Opfer. Mit zwei Sechsern hätten wir dann aber wenigstens die Chance, Ginczek UND Aydin vorne drin zu sehen. wir haben ja gelernt: Mönchengladbach hat auch mit zwei Spitzen in München gewonnen. So schmerzhaft ist es also nicht. Wünschen wir uns also was bei der Startelf, wünschen wir uns genau dies hier:
Luthe – Freier (Kopplin), Maltritz, Sinkiewicz, Ostrzolek – Dabrowski, Kramer – Inui (Freier), Kefkir – Ginczek, Aydin.
Ohne Toptorjäger und mit Problemen in der Verteidigung
Trainer Schubert hat neben dem Ausfall des in meinen Augen besten nominellen Angreifers bei St. Pauli, Marius Ebbers, unter anderem etliche Probleme in der Verteidigung. Zambrano und Volz fallen weiterhin aus und Kalla (nein, nicht unser Ex-Kameruner Raymond Kalla!) bekam einen Stollen im Oberschenkel ab und fällt aus. Zudem ist Thorandt angeschlagen, ich gehe aber von einem Einsatz aus, als Alternative würde Morena bereitstehen wie auch Gunesch, aber: Die Alternativen waren entweder lange verletzt wie Morena oder sind ohne Spielpraxis. Das Lazarett ergänzen Naki, Filipovic und Herber. Taktisch gehe ich von einem 4-5-1 aus, es könnte also so aussehen:
Tschauner - Schachten, Sobiech, Thorandt, Rothenbach - Bruns, Kruse, Boll, Takyi, Bartels – Saglik.
Der obligatorische Tipp für Freitag fehlt damit nur noch. Ich hoffe auf den Befreiungsschlag. Wir gewinnen mit 2:1!