09-22-2016, 12:57 PM
Am Freitag wird mit dem 7. Spieltag die erste englische Woche abgeschlossen. Am "Reglspieltag" unseres VfL, Anstoss wie üblich 18:30 Uhr diesmal im Vonovia RUHRSTADION, ist der Bundesliaga Absteiger VfB Stuttgart zu Gast. Nach dem Spektakel am 5. Spieltag folgte am letzten Dienstag die kalte Dusche in Düsseldorf. Dem Gesetz der Serie - Würzburg, Nürnberg, Düsseldorf - folgend ist Stuttgart ein drei Punkte Spiel.
Die Saison ist gerade mal sechs Spieltage alt, da haben die als ansonsten so sparsam geltenden Schwaben schon einen inflationär hohen Trainerverschleiß. Mit dem erst am Mittwoch vorgestellten Hannes Wolf sitzt bereits der dritte Übungsleiter auf dem Stuttgarter Trainerstuhl, nach Jos Luhukay und Interimscoach Olaf Janßen. Der überraschenden Demission des Niederländers Luhukay nach durchwachsenem Saisonstart folgte das Zwischenhoch unter Janßen, der in zwei Partien die Maximalausbeute von sechs Punkten holte. Kein leichtes Erbe also für den Bundesliga-Novizen Hannes Wolf, der als Jugendtrainer zuletzt mit Borussia Dortmund Titel in Serie holte.
Was war da Jos in Stuttgart, ist man geneigt zu kalauern. Der als Hoffnungsträger geholte Jos Luhukay, mit Aufstiegsmeriten in Gladbach, Augsburg und bei Hertha BSC dekoriert, sollte den ins Schlingern geratenen Dampfer namens VfB Stuttgart wieder auf Bundesliga-Kurs bringen. Doch das Unternehmen hat schon Schiffbruch erlitten, Steuermann Luhukay die „MS Stuttgart“ bereits wieder verlassen. Denn kurz nach Beginn der Vorbereitung heuerte Jan Schindelmeiser als neuer Kapitän (sprich: Sportvorstand) an und witterte alsbald Meuterei. Bereits im ersten Gespräch habe er gespürt, „dass es mit Luhukay schwierig werden könnte“, gab Schindelmeiser nach dessen Rücktritt bekannt, ohne dabei Details preiszugeben. Luhukay selbst wurde da deutlicher, indem er betonte, dass die Basis einer erfolgreichen Zusammenarbeit immer eine „einheitliche Linie aller sportlich Verantwortlichen bei Zusammenstellung und Führung des sportlichen Bereichs und ein uneingeschränktes Vertrauen der Vereinsverantwortlichen“ in seine Arbeit sei. „Diese Basis ist beim VfB Stuttgart nicht mehr vorhanden“, konstatierte der 53-Jährige abschließend und schmiss vorige Woche zum dritten Mal in seiner Trainerkarriere (nach Paderborn und Augsburg) vorzeitig die Brocken hin. Seine Bilanz: zwei Siege, zwei Niederlagen, plus das Weiterkommen im Pokal.
Für zwei Siege brauchte sein Nachfolger Olaf Janßen exakt zwei Spiele: Erst das 1:0 in Kaiserslautern, dem am Dienstag das 2:0 über den bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführer Eintracht Braunschweig folgte. In Lautern knipste Simon Terodde das Golden Goal (sein zweites Pflichtspieltor im VfB-Dress, womit er gleichauf mit Peniel Mlapa und Felix Bastians liegt), gegen die Eintracht waren Toni Sunjic und Kevin Großkreutz erfolgreich. Letzterer, Ur-Dortmunder und Mental-Borusse, spoilerte gleich nach dem Braunschweig-Spiel zur Personalie Hannes Wolf fröhlich in die TV-Kameras: „Ich kenne ihn sehr gut, er ist ein super Trainer. Es werden sich sicher mehr Leute in Dortmund freuen.“ Dass der Weltmeister dabei Dortmund und Stuttgart durcheinander brachte, dürfte den meisten VfB-Fans wurscht sein, denn Großkreutz ist auch in Stuttgart bereits binnen kürzester Zeit zum Kultspieler avanciert.
Hannes Wolf also soll es nun richten, den VfB in sein gewohntes Umfeld namens Bundesliga zurückzuführen. Eine mutige Personalentscheidung, denn Wolf hat zwar jede Menge Titel im Jugendbereich vorzuweisen (mit Borussia Dortmund zweimal Deutscher Meister U17 und einmal mit der U19), im Profifußball ist er hingegen eine nahezu unbeschriebenes Blatt. „Wir sind fest davon überzeugt, dass Hannes Wolf sehr gut zum VfB Stuttgart passt. Als Fachmann und als Persönlichkeit. Er genießt höchste Anerkennung in der Branche, wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“, gibt ihm Jan Schindelmeiser reichlich Vorschusslorbeeren mit auf den Weg. Was den gebürtigen Bochumer Wolf zwar freuen dürfte, aber sicher nicht so wesentlich ist, wie Auswahl an Spielern, die ihm zur Verfügung steht. Zehn A-Nationalspieler (Langerak, Insua, Sunjic, Hosogai, Maxim, Klein, Großkreutz, Gentner, Asano und Carlos Mané) sorgen für hohe individuelle Qualität in allen Mannschaftsteilen. Dazu kommen mit Jean Zimmer und den in Bochum bestens bekannten Terodde und Daniel Ginczek weitere Spieler, nach denen sich die weit weniger begüterte Zweitliga-Konkurrenz die Finger lecken würde.
Siebert pfeift das Heimspiel gegen Stuttgart
Schiedsrichter Daniel Siebert leitet morgen das Duell zwischen dem VfL Bochum 1848 und dem VfB Stuttgart. Dem 32-jährigen Lehrer aus Berlin assistieren im Vonovia Ruhrstadion die Linienrichter Oliver Lossius aus Sondershausen und Marcel Unger aus Halle/Saale.
Der Referee aus der Hauptstadt ist seit 2007 DFB-Schiedsrichter und pfiff bisher 45 Bundesliga-Spiele und 53 Partien in der 2. Liga. Dabei war der Unparteiische in acht Partien mit VfL-Beteiligung aktiv. Die Bilanz unter Sieberts Leitung ist positiv: Drei VfL-Siegen stehen drei Unentschieden und zwei Niederlagen gegenüber. In der letzten Saison pfiff Siebert den VfL sowohl beim 5:0-Auswärtssieg in Fürth als auch beim 1:1-Unentschieden in Nürnberg.
Mögliche Aufstellungen:
VfL: Riemann - Celozzi, Dawidowicz, Bastians, Rieble - Losilla, Stiepermann - Weilandt, Eisfeld, Stöger - Mlapa
Es fehlen: Bandowski (Aufbautraining), Fabian (Kreuzbandriss), Perthel (Adduktorenverletzung), Gündüz (Aufbautraining)
Stuttgart: Langerak - Klein, Sunjic, Baumgartl, Insua - Hosogai - Asano, Gentner, Maxim, Großkreutz - Terodde
Es fehlen: Uphoff (nicht berücksichtigt), Besuschkow (nicht berücksichtigt), Ristl (nicht berücksichtigt), Sarpei (nicht berücksichtigt), Sonora (nicht berücksichtigt), Wanitzek (nicht berücksichtigt), To. Werner (Adduktorenprobleme), Ginczek (Rückstand nach Kreuzbandverletzung)
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."